Reetdach Wärmedämmung

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Peter7

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Hallo Forum,
Geplanter Dachaufbau von Innen:
1. Sparren
2. Schalung (Holzpaneele, 19 mm)
3. Folien nach Anforderung
4. Lattung und Konterlattung (etwa 150 mm)
5. Reet (etwa 350 mm)
Zwischen die Lattungen und Reet soll dann in den Lattenbereichen Zellulose eingeblasen werden. Im Norden ist diese Art zu dämmen häufig anzutreffen.

Hat jemand Erfahrung damit oder kann PRO / KONTRA erläutern?
 
Reetdach

Hallo,

Vorweg: mit der Art hab ich keine Erfahrung.
Aber ich würde mal meinen, daß der Komposthaufen auf dem Dach schon mittelfristig garantiert ist.
Grund ist die fehlende Dampfsperre auf der Innenseite.
(Die "Folien nach Anforderung" sind Noteindeckung und Winddichtigkeitsschicht, dürfen aber nicht mit der Dampfsperre verwechselt werden.
Im Übrigen wird die gesamte Aufdachdämmung durchblasen mit der Wirkung, daß ihre Dämmung gar nicht angesetzt werden kann.
Also betrachten Sie das Reet als das was es ist: eine Dacheindeckung. Dadrunter gehört eine Dämmung, wenn es geht, eine die nicht brennt und auf die Innenseite eine sauber verarbeitete Dampfsperre.

Sie werden einwenden, das habe es früher auch nicht gegeben. Richtig, aber es gab auch nicht unsere Lebensgewohnheiten mit den Anforderungen an Beheizbarkeit und Komfort.

Welche neigung hat eigentlich das dach ?
Unter 45 Grad sollten Sie über einen anderen Werkstoff nachdenken.

Grüße vom Niederrhein
 
Reetdach Wärmedämmung

Hallo Herr Beckmann,
danke für Ihre Information. Mit "Folien" habe ich wohl auch eine Dampfsperre als integriert gesehen. Habe mich als Laie einfach kurz gefasst und dabei ist das nicht so rübergekommen.

Als Material ist isofloc Zellulosedämmung vorgesehen. Die Beschreibung - (Auszug: Das Recyclingprodukt aus zerfasertem, mit Borsalzen vermischten Tageszeitungspapier..
Beim Einblasen bildet sie Zellulosedämmung eine homogene, winddichte Dämmschicht mit sehr guten wäre- und schalldämmenden Eigenschaften, hohem Wärmespeichervermögen und mit der Fähigkeit, Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft zu puffern. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,040 W/(mK), die spezifische Wärmekapazität bei 2150 J/kgK. Mit isofloc gedämmte Bauteile sorgen deshalb im Winter für behaglich warme, im Sommer für angenehm kühle Temperaturen und für ein hervorragendes Raumklima... und weiter eine extrem brandverzögernde Wirkung hat. Eine Schutzwirkung besteht noch bei über 1500°C. Zunächst setzen die Borsalze, die dem Dämmstoff beigemischt sind, bei Hitze Wasser frei. Es kühlt das Bauteil ab und verdrängt außerdem den Sauerstoff. Zusätzlich beginnt die Oberfläche der isofloc-Dämmung zu verkohlen. Dabei bildet sich eine unbrennbare Rußschicht, die das Fortschreiten des Brandes stark verzögert und auf diese Weise andere Bauteile schützt. Feuerwiderstandsklassen von F30 bis F90 sind problemlos möglich.) - scheint auch gegen ein Verblasen zu sprechen. Bin aber Laie und halt noch in der Planungsphase.

Viele Grüße
 
Reetdach Wärmedämmung

Auch ich bin kein Reetdachspezialist.
Aber Lattung/Konterlattung bedeutet für mich Hinterlüftungsebene für das Reet, also ein Kaltdach.
Wenn ich die schließe wars das mit der Hinterlüftung.
Ob das gut ist, wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße
 
Reetdach

Hallo,

solche Reklame les ich jeden Tag. Jeder will verkaufen.
Aber will Ihr Reetdachdecker das auch so machen ?
Sie sollten darauf achten, einen erfahrenen Reetdachdecker aus Norddeutschland und keine wandernde Truppe zu beauftragen.
Und fragen Sie bitte nach der Herkunft des Reetes.
Und an einer Trennung von Dachdeckung, Dämmung und Dampfbremse geht kein Weg vorbei. Alles andere führt sie innerhalb weniger Jahre in die "Komposthaufen-Community".

Grüße vom Niederrhein
 
Hallo Peter,

Meine “Dämm-Methode“ beim Reetdach. Es hat sich bestens bewehrt. Nachweis als F 30 und besser vorhanden. Weiter Erläuterung gerne auf Wunsch. Es geht naturlich auch anders dafür aber teurer.

Ist das Dach schon gedeckt?

Mit freundlichen Grüßen
A. R. Thams
 
Hallo Peter,

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Hallo Herr Thams,

leider hat uns das Hau jemand vor der Nase weggekauft. Ein anderes wird ggf, folgen. Zum Thema Reetdach gebe ich hier eine fachgerechte Meinung eines Fachmannes wieder, die sich auch mit der holländischen Praxis deckt, die ihre Reetdächer meist ohne Hinterlüftung decken und seit Jhrzehnten angeblich keine Probleme mit Durchfeuchtung haben. Hier sinngemäß der Wortlaut:

"zu den Gründen der Hinterlüftung wurden viele Fachleute aus dem Reetdachdeckerbereich gefragt. Ergebnis: Der Hauptgrund "Hebbt wi immer so mokt" (Haben wir immer so gemacht!). Da das als physikalische Begründung zu dünn war, wurde nachgehakt. Der ursprüngliche Grund war der, daß die Reetdecker früher immer genäht haben und mit der Nadel hinter die Latte kommen mußten. Das wurde dann beibehalten, als Dachgeschosse von Reethäusern ausgebaut wurden und man anfing, zu schrauben.
Bauphysikalisch wurde bis heute keine überprüfbare Begründung vorgebracht. Eine Dämmung z.B. bis ans Reet mit Zellulose ist im Prinzip nichts anderes, als wenn man das Reet dicker aufbringt. Es gibt dünne und dicke Reetdicken. Ich muß aber dickes Reet nicht mehr belüften als dünnes, sonst müßte man theoretisch jeden Halm belüften.
Dazu ist noch zu bemerken, daß der Beruf des Reetdeckers noch bis vor kurzem kein Ausbildungsberuf war und sich der "traditionelle" Reetdecker nicht mit Bauphysik beschäftigen musste (Erfahrung und Praxis). Inzwischen tut sich aber etwas in den Verbänden..."

Auf Ihr Verfahren komme ich gerne zurück, wenn es mit dem neuen Dach bei uns real wird.

Ich hoffe, die Diskussion kommt jetzt erst so richtig in Gang...

Mit freundlichen Grüßen
 
Thema: Reetdach Wärmedämmung

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