Kerndämmung eines alten 3-Familienhaus, Baujahr 1924

Diskutiere Kerndämmung eines alten 3-Familienhaus, Baujahr 1924 im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Im Rahmen einer "Energieberatung" wurde uns empfohlen, die Luftschicht unseres Hauses mit Perliten auszufüllen. Ich bin sehr skeptisch bezüglich...
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Anton

Guest
Im Rahmen einer "Energieberatung" wurde uns empfohlen, die Luftschicht unseres Hauses mit Perliten auszufüllen. Ich bin sehr skeptisch bezüglich dieser Maßnahme. Wer kann über negative Erkenntnisse/Erfahrungen etc berichten? Nach langen Internet-Recherchen scheint mir, dass inzwischen die Befürworter deutlich überwiegen.
 
Hallo,

Ihre Skepsis ist durchaus berechtigt.
Die Zwischenräume sind nicht so hohl wie uns immer Glauben gemacht werden soll.
In den Hohlräumen lagern meist Mörtelreste die während der Bauphase dort reingefallen sind.
Bindersteine, die in älteren Baujahren oft zum verbinden beider Schalen verwendet wurden unterbrechen diesen Hohlraum zusätzlich.
Anschläge und Stürze von Fenstern und Türen sind immer massiv ausgeführt, also ohne Hohlraum.

Diese Dämmung ist für solche Anwendungen nichts halbes und nichts ganzes.

Grüße aus Schönebeck
 
perlit dämmung

hallo ich hab selbst einige gebäude so gedämmt , und meine kunden würde es immer wieder so machen lassen.
bei häusern ihres baujahres sind wärmebrücken garnicht so ein problem . und da die dämmung absolut difusions offen ist sind feuchte probleme kaum zu befürchten
grüße u.d.
 
Herr Dahlbüdding,

wenn die alleinigen Allheilmittel diffusionsoffene Baustoffe sind frag ich mich woher Schimmelschäden besonderst nach energetischen Sanierungen grade auch mit diffusionsoffenen Baustoffen kommen.

Mal ganz konkret:
Was machen Sie mit den Stürzen und Laibungen von Fenstern und Türen???

Grüße aus Schönebeck
 
perlit

hallo ein allheilmittel gibt es nicht das solte schonmal klar sein aber ein bewuster umgang mit feuchte und dessen nebenwirkungen könnte schon nützlich sein, erste frage woher kommt schimmel ?? was kann ich gegen seine entstehung tun? welche mittel helfen mir ihn zu verhindern das solte die frage sein oder?
grüße u.d.
 
Kerndämmung eines alten 3-Familienhaus, Baujahr 1924

"...ein bewuster umgang mit feuchte und dessen nebenwirkungen könnte schon nützlich sein, erste frage woher kommt schimmel ?? was kann ich gegen seine entstehung tun?"
Aber: Wenn es Hinweise gibt, dass eine nachträgliche Kerndämmung die Gefahr von Feuchtigkeit birgt, dann verzichte ich doch besser auf diese Dämmung. Und hat jemand Erfahrungen, wie viel Prozent Heizenergie durch solch eine Dämmung wirklich eingespart werden kann?
 
Wie viel Heizenergieeinsparung bei der Dämmmaßnahme rauskommt sollte der Berater der das Objekt kennt und die Kerndämmung empfohlen hat wissen.

Grüße aus Schönebeck
 
perlit 3

woher kommt schimmel?? 1 tapeten ( ins besondere raufaser ) sind nährgründe für schimmel wobei die raufaser die am höchsten belastete tapete ist, weil in ihr holzspäne verarbeitet wurden und auf ihm der schimmel schon sitzen kann , venyltapeten enthalten nicht nur weichmacher und andere chemische verbindungen sie sind auch noch sehr dicht und verhindern so das feuchte von der oberfläche abtransportiert wird ,
moderne farben ( mit dem blauen engel)enthalten öl und andere organiche verbindungen und sind so eher eine nahrung als ein gegenmittel für schimmen auch sie verhindern den wasser transport und durch kunststoff anteile sind sie auch zusätzlich noch statisch und saugen auch noch staub an
sie seehen also es ist alles nicht ganz so einfach weiter im zweiten teil
 
perlit 4

das zauberwort um schimmel zu verhindern ist kalk !
ein extrem hoch alkalisches material , er reguliert feuchte und kann mit pigmenten auch noch eingefärbt werden .
zur frage der wärmedämmung zb in fensterleibungen oder an stürzen bietet sich eine dämmung mit kalkperlitputz oder einer calzium silikatplatte an .ist schon einigermaßen bekannt wenn dann noch ein kalkfeinputz darauf kommt und als abschluß eine sumpfkalkfarben hat schimmel keine grundlage mehr
 
Herr Dahlbüdding,

Sie empfehlen hier also eine Kerndämmung für die Bereiche wo Hohlräume sind und eine Innendämmung der massiven Bauteile.
Darüber, wie das in den Schnitten aussehen soll haben Sie sicher noch nicht nach gedacht.

Ökologisch und Sinnvoll ist das nicht, eher ganz großer Baumurks


Grüße aus Schönebeck
 
Ohne Zweifel...

...kann mit einer Kerndämmung keine völlig einheitliche Dämmwirkung über die gesamte Fläche erzielt werden, flankierende Maßnahmen für Fensternischen z.B. wären sinnvoll. Die Dämmwirkung einer fett zugeschäumten Fassade ist sicher besser, die Algen hat man dann eben außen dran.

Unter der Voraussetzung, daß die sehr gut fließfähigen Perlite alle Hohlräume erreichen, welche Probleme sollen denn konkret durch diese Dämmung entstehen? Es gibt nun mal bewohnte Häuser, wo innen nichts Grundsätzliches gemacht werden soll, mit Fassaden, die nicht mit dem WDVS-Einheitsplattenkram zugepappt werden können.

Grüße

Thomas
 
Nun frage ich mich nicht nur welche Probleme konkret auftreten könnten sondern was es mir nachweislich bringt.




Grüße aus Schönebeck
 
Perlite ist veraltet, und Feuchte geht nur durch Lüften raus.

Perlite ist veraltet, haben wir auch mal verarbeitet. Die jetzt erhältlichen Polystyrolkügelchen mit Graphit haben eine WLG von 033 statt 045 wie Perlite. Außerdem sind sie nicht so kapillar wie Perlite und daher besser für den Feuchtetransport von innen nach außen. Und sie fließen besser z.B. in die grobkörnigen Schuttansammlungen, die sich traditionell oft unter den Fenstern gebildet haben.

Kerndämmung kostet um die 20-25 EUR/m² gegenüber 60-80 EUR/m² bei einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Dafür hat man etwa 3/4 der Wirkung gegenüber einem WDVS zu 1/4 der Kosten.

Wärmebrücken durch Fensterstürze (Verbindersteine spielen nicht so die Rolle) muß man in Kauf nehmen, oder man macht (später) noch ein WDVS zusätzlich dran. Feuchte sammelt sich zuerst an der kältesten Stelle an und bildet Schimmel, aber irgendeine Stelle im Haus ist immer die kälteste. Wer zuwenig oder falsch lüftet, hat immer Schimmel, egal wie gut gedämmt ist. Früher war das wegen der Öfen anders, die zogen laufend neue Luft von draußen rein und verbrauchte Luft raus.

Tip zum Lüften: Hygrometer anschaffen, Luftfeuchte unter 60% halten, im Winter "Doppellüftungen": mit Durchzug 5 min - dann 15 min zu - dann nochmal 5 min Durchzug, dann ist die Luftfeuchte bei 45% und bleibt länger niedrig.
 
Wie jetzt???

Erstmal ne Kerndämmung an den Mann bringen um ¾ (???) der Kosten (???) zu anderen Dämmaßnahmen zu sparen (???).
Um dann?…
…”(später) über die Wärmebrücken wie Fensterstürze und Verbindersteine die nicht so die Rolle spielen noch ein WDVS zu machen”---

Das nenn ich mal schmerzfreie Verkaufsversuche.

Grüße aus Schönebeck
 
Perlite veraltet ????

Das sehe ich nicht so! Grundsätzlich gilt, das jede Dämmung Ihre Daseinsberechtigung und Einsatzbereich hat.
Ihre Polystyrolkugeln mit Graphit sind zwar derzeit grosse Mode, aber bei richtiger und eingehender Betrachtung auch nicht gerade ökologisch einwandfrei und trotzdem haben sie ihren Einsatzbereich.
Im Sanierungsbereich sollte eine sorgfältige Materialauswahl getroffen werden, ansonsten kann eine Sanierung schnell schief gehen.
 
Bitte an die Forumsregeln halten, Oliver Struve.

Sie haben möglicherweise nicht genau hingesehen (gelesen), und dann auch etwas als Zitat ausgegeben, was mit meinem Beitrag nichts zu tun hat.

Man kann sich ja mal irren, aber mit dieser Polemik werten Sie Ihren Beitrag ab.
 
@ Herrn Struve

"Nun frage ich mich nicht nur welche Probleme konkret auftreten könnten ..."

Genau das wollte ich von Ihnen wissen. Weiter oben bezeichnen Sie eine Kerndämmung mit flankierenden Maßnahmen als "Baumurks". Das sollten Sie ja auch begründen können.

Grüße

Thomas
 
Erfahrungen

Ich vermute -gerade nach dem Lesen all der Antworten, dass so eine nachträgliche Dämmung nur Kosten und Gefahren bringen kann. Argumente: Berechne und betrachte ich das Verhältnis der Wandflächen zu den Fensterflächen (inklusiv der Laibungen, die ja echte Kältebrücken darstellen (deshalb sind ja von innen alle Fenster mit einem Holzfutter eingefasst)-dazu kommen Steine, Mörtelreste aus fast einem Jahrhundert- so bleibt für das Dämmmaterial maximal 2/3 der Gesamtfläche. Überall kann die Kälte über die fast harmonisch angelegten Wärmebrücken ins Mauerwerk ziehen. Hinzu kommt, dass der Taupunkt in der Hohlschicht und damit im Dämmmaterial liegt. Ein Abtrocknen ist damit erschwert und hydrphob heißt ja lediglich "wasserabweisend" und wie dieses Material "im Alter" mit Wasser umgeht, garantiert mir auch keiner. Aber gerne hätte ich noch von persönlichen Erfahrungen gelesen.
 
Wenn...

...das Material kapillar aktiv ist, sollte aus dem Taupunkt kein Problem werden.

Ich habe meine Nordfassade bis um die beiden Hausecken herum vor mittlerweise 13 Jahren mit Rockwool auspusten lassen (und würde heute keinesfalls wieder Mineralwolle wählen, obiger Erwägung wegen). Keinerlei Probleme deswegen, die klassischen Schimmelecken, die ich denn auch genau da hatte, wo sie zu vermuten waren, sind weg. Trotz Sandsteingewänden, die ja nun nicht gerade gut "dämmen". Letztlich werden auch die Kältebrücken wärmer, wenn die umliegende Mauer gedämmt ist.

Grüße

Thomas
 
Jetzt wird es konkret

Danke Thomas, nicht nur dass sich unsere Hausflächen ähneln, auch ich denke zunächst nur über die Dämmung der Nordfassade nach. Seit 1987 notiere ich die zugeführte Wärmemenge für das Haus (350 qm beheizte Wohnfläche), habe diese mit den Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes und mit zwei weiteren Referenzhäusern korreliert; so kann ich Auskunft über bisherige vernünftige "Energiesparpotentiale" geben.
Ein Spareffekt bei Dämmung aber will mir nicht einleuchten.
Hast du eigene Daten? Weshalb sollte die Wand "wärmer" werden, wenn drum herum eine relativ magere Schüttdämmung (6cm) eingebracht wird? Die Wärmeleitfähigkeit von Kalksandstein ist recht gut. Das Potentialgefälle der "niedrigen" Temperatur hinter der Dämmschicht dürfte vermutlich diese Dämmung ad absurdum führen. Und weshalb "keinesfalls Mineralwolle" ??
 
Thema: Kerndämmung eines alten 3-Familienhaus, Baujahr 1924

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