Dämmung oberste Geschoßdecke

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Oerni

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Liebes Forum!

Ich bin am sanieren meines Vierkanthofes Baujahr ca. 1850-1900 und möchte die oberste Geschoßdecke dämmen. Es sind einerseits Holzbalkendecken (Tramdecken), andererseits Dübbelbaumdecken (Balken an Balken) vorhanden. Das Holz ist nicht mehr in einwandfreiem Zustand (Holzwurm) habe aber von mehreren "Fachleuten" bestätigt bekommen, dass das kein Problem sei (ist halt bei einem alten Haus so)! Dachboden wird nicht ausgebaut, man sieht von innen die Dachziegel.

Aufbau Tramdecke (von innen):
- Kalk- oder Gipsputz
- Putzträger (Schilf)
- Holzbretter (ca. 2 - 2,5cm)
- Holzbalken (Höhe = ca. 20cm)
- zwischen den Holzbalken war Schüttung
- Holzbretter (ca. 2 - 3cm)
- Sand (2-3cm)
- Estrich (ca. 2 - 3cm)

Aufbau Dübbelbaumdecke (von innen):
- Kalk- oder Gipsputz
- Putzträger (Schilf)
- Holzbalken (ca. 14-16cm)
- Lehm (ca. 1-5cm)

Den Estrich, die Bretter darunter und die Schüttung innerhalb der Tramdecke habe ich bereits entfernt und gereinigt. Jetzt sind die Fächer der Tramdecke sichtbar.

Bei der Dübbelbaumdecke muss der Lehm noch entfernt werden - oder nicht?

In den Räumen unter dem Dachboden möchte ich Fermacell/Rigipsplatten samt Unterkonstruktion anbringen (abgehängte Decke)

Nun zu meinen Fragen:

- welchen Dämmungsaufbau/Dämmstärke/Material empfehlen Sie?

- bei der Tramdecke, sollte man hier IN und AUF der Decke dämmen? - eventuelle Probleme mit Taupunkt?

- welches Material empfehlen Sie, auch in Hinblick auf Nager.

- ist eine Dampfbremse erforderlich?

- welche oberste begehbare Schicht (diffusionsoffen) sollte man verwenden?

Vielen Dank!
Ernest
 
Dämmung DG

Ihnen zu schreiben lassen Sie alles so wie es ist geht ja wohl schlecht, die Decken wieder so herzurichten wie sie einmal waren ist wohl nicht mehr möglich. Es hätte dann genügt, oben mit Holzfaserplatten zu dämmen, es gibt dafür spezielle Arten.
Tramdecke:
Rieselschutz einbauen
neue Deckenfüllung einbauen (Sand oder Trockenlehmschüttung oder Liapor
Rauspundlage
Dämmplatten
Dippelbaumdecke:
gebundene Schüttung als Höhenausgleich
Dämmplatten
Angaben zu den Dämmplatten finden Sie bei Herstellern wie Homatherm, Unger Diffutherm, Steico...
 
Sehr geehrter Herr Böttcher,

vielen Dank für die Antwort. Den alten Aufbau zu belassen war aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich (Glimmbrand vor einigen Jahren hat die Rauhspundlage unter dem Estrich teilweise zerstört, Estrich war dadurch großteils in kleine Stücke zerbröselt, neue Zwischenträme mussten eingezogen werden (Abstand war teilweise größer 2m), Dachbodenstiege wurde abgetragen, daher musste das Loch in der Decke neu verschlossen werden, teilweise war zwischen den Trämen 15cm Sand => sehr hohes Gewicht - Durchbiegung der Decke, usw.).

Es geht mir nun um eine technisch einwandfreie Lösung!

Ich dachte bei der Tramdecke an eine Dämmung zwischen den Trämen (20cm) und nochmals 10cm oben drauf begehbar. Spricht etwas gegen Mineralwolle/Steinwolle?

Danke!
Ernest
 
Zellulose oder flexible Holzfaser ?

Wenn die Decke neu gemacht wird, auf jeden Fall unten eine Dampfbremse einbauen, die auch als Winddichtung dient.

Dämmen würde ich mit Zellulose oder flexiblen Holzfaserplatten. Wegen dem Borsalz werden sich die Nager dort weniger wohl fühlen als in der kuscheligen Steinwolle.
 
Gleichmäßig dämmen

Hallo Ernest,

Ich würde versuchen auszugleichen und dann eine Dämmung auf der Decke zu machen so wie Herr Böttcher vorgeschlagen hat allerdings mit Holzfaserplatten die ggf. Begehbar sind. Dann ist der Stauraum nicht verloren.
 
Flugschnee ?

Das hatte ich noch vergessen - bei von unten sichtbaren Ziegeln ist mit etwas Feuchtigkeitseintrag zu rechnen. Könnte man eine diffusionsoffene Unterspannbahn von innen einbauen ? Aber nur wenn unten ein guter Anschluss nach aussen möglich ist.

Wenn Masse gefordert ist - was ich bezweifle - geben Gehwegplatten als Ersatz für die Schüttung am meisten kg pro cm. Trittschall von oben sollte bei einem Dachboden eigentlich kein Thema sein, eher thermische Masse im Sommer.

Als Bodenbelag im Dachboden würde ich an Rauhspund denken.

Beispielaufbauten in u-wert.net:

https://www.u-wert.net/berechnung/u...&RH_e=80&outside=5&Rsi=U&name=Dübbelbaumdecke

(ohne Lehm gerechnet, das heisst aber nicht dass man ihn unbedingt entfernen muss wenn er halbwegs trocken ist)

https://www.u-wert.net/berechnung/u...&Te=-5&RH_e=80&outside=5&Rsi=U&name=Tramdecke

https://www.u-wert.net/berechnung/u...&Te=-5&RH_e=80&outside=5&Rsi=U&name=Tramdecke

(Variante ohne Einschub)

Die genauen Details müssen angepasst werden, z.B. beim Einschub in der Tramdecke, Balkenabständen usw.
 
Dämmung OGD

Habe mir nochmals Gedanken über den Deckenaufbau gemacht und hätte folgende Variante angedacht:

https://www.u-wert.net/berechnung/u...e=80&outside=0&Rsi=U&name=Tramdecke Zellulose

Als begehbaren Abschluß oben dachte ich an sägerauhe Bretter (habe ich zur Verfügung) ohne Nut/Feder. Ist das sinnvoll?

Muss noch dazusagen, dass in zwei Zimmer bereits eine abgehängte Decke ohne Dampfbremse vorhanden ist.

Da es sich um einen alten Dachstuhl / Tramdecke handelt, bin ich natürlich sehr darauf bedacht, keine Feuchtigkeit in dieselbe einzubringen!
 
schneedicht ?

Die Zellulose will gebändigt sein, ich würde unter den Brettern noch eine Unterspannbahn verlegen.

Bei nicht gespundeten Brettern (ohne Nut und Feder) wäre ein kleinerer Abstand zwischen den Auflagern kein Fehler.
 
gefinkelte Rechnereien

... so viel Vertrauen hätte ich dann doch wieder nicht in u-wert.net. Wenn man die Ritze abschaltet, säuft die Konstruktion ab...

Ueber den Originalbalken würde ich 80x60 Holz im 50 cm Raster nehmen, leichter bekömmlich und weniger kippelig als 100x50. Der Dämmwert ist auch so mehr als respektabel.

Und wie gesagt die diffusionsoffene Unterspannbahn unter den Holzbrettern damit die Zellulose nicht die Nachbarschaft verschneit.
 
Decken dämmen

Mußt du die gesamte Fläche begehen können?
Wenn nicht wäre 'oben aufgeblasene Zellulose das günstigste, die auch nicht nagergefährdet ist.

Die Oberfläche zur Bindung vorsichtig mit Wasser besprühen- verfestigt die Oberfläche wie bei Pappmachee.
Alternativ eine diffusionsoffene Unterspannbahn oder Geotextil darüberlegen.
Du kannst auch mit Kanthölzern 6x12 cm eine Unterkonstruktion für deine ungehobelten Bretter herstellen und diese mit senkrechten Balkenstücken unterfüttern, um eine größere Dämmstärke zu ermöglichen.

Ich habe das zuletzt so ähnlich gemacht und mit 25 cm Zellulose gedämmt.

Bei einem sehr diffusionsoffenen Aufbau und sorptionsfähigen Dämmstoffen könnte auf eine Dampfbremse verzichtet werden, wenn darunter keine zu hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Du kannst mich auch anrufen- bin jetzt auch in Österreich

Andreas Teich
 
Thema: Dämmung oberste Geschoßdecke
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