Dämmung von Innen mit Dämmputz

Diskutiere Dämmung von Innen mit Dämmputz im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Wir möchten unsere Fachwerkaussenwände von Innen mit Dämmputz isolieren (Wände 12 cm, Dämmputz 4-6cm). Wir suchen nach geeigneten mineralischen...
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Anja Flechsig

Guest
Wir möchten unsere Fachwerkaussenwände von Innen mit Dämmputz isolieren (Wände 12 cm, Dämmputz 4-6cm). Wir suchen nach geeigneten mineralischen Dämmputzen. Weiss jemand einen guten? Ursprünglich wollten wir die Aussenwände von Innen mit Isofloc dämmen. Bei unseren dünnen Wänden (12cm) führt die minimale Dämmdicke mit Isofloc von 10cm dazu, dass der Taupunkt in der Dämmung liegt. Das sagt einem übrigens keiner (weder dieses Forum noch der Handwerker), man muss das selber rechnen.
 
Dämmung von Innen

Kein Wunder, daß Sie keine genaue Aussage bekamen. Die Außenwanddämmung von Fachwerkhäusern ist ein sensiebles Thema.
Womit ist das Haus ausgefacht?
Der Taupunkt wird bei der Innendämmung immer im Bauteil liegen!
Wichtig ist, das das Tauwasser in einer bestimmten Zeit, durch geeignete Materialien, abtansportiert wird. Die Dampfdiffusion und die Kapilarität ist bei einer geigneten Konstruktion nachzuweisen.
Rufen Sie mich an: 02323/60971

Mit freundlichem Gruß
M. Waning
 
Wir haben uns so entschieden...

Hallo Anja, wir haben uns entschieden, die Wände mit 5 cm Schilfrohrmatten und Lehm zu dämmen (alles von Claytec, siehe auch www.claytec.de). Irgendwie scheint alles irgendwie kritisch zu sein, was man macht. Es gibt noch die Möglichkeit, eine Lattung anzubringen und dann Stampflehm dahinter zu "stampfen", das soll angeblich eine ausgezeichnete Lösung sein. Lehm wirkt Kapillar, speichert Feuchtigkeit und transportiert sie weiter. Wir haben uns für die Schilfrohrmatten entschieden, weil das erstens die "bequemere Lösung" ist (die mit der Holzlattung soll aber besser sein), und weil wir bald einziehen wollen und die dicke Lehmschicht natürlich nicht so schnell trocknet. Man "klebt" die Matten mit Lehm an der Wand fest (und schraubt sie auch nochmal fest), dadrauf kommt dann nochmal eine Lehmschicht und dann der Putz. Am besten wäre es jedoch, man würde 2 Stück 2 cm Platten jeweils mit Lehm aufeinanderbäppen, da der Lehm dann "Verbindung" miteinander hat, bei unserer Lösung ist ja dann Lehm, Matte (5cm) und dann wieder Lehm... (oh jeh, ich hoffe, mich versteht einer). Bei Isofloc ist halt das "Problem", wenn es feucht wird, dann speichert es die Feuchtigkeit und gibt es nicht wieder ab. Grüße Annette
 
Calciumsilicat-Platten

Sehr geehrte Frau Flechsig,

eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von Calciumsilicat-Platten. Hierzu können Sie unter www.calsitherm.de mehr erfahren.

Mit freundlichen Grüßen.

Stefan I. Akkulak
Baubiologe IBN
 
Innendämmung Fachwerkwand

Hallo Anja,
bei 12 cm Fachwerkwand nutzen 4-6 cm Dämmputz gar nichts ! In früheren Zeiten hat das wenig ausgemacht - die Menschen haben nicht so viel geheizt, haben mehr gearbeitet und lebten kürzer.
Wenn Sie das Haus mit heutigen Ansprüchen auch im Winter nutzen wollen, bleibt die durchaus einzige sinnvolle Möglichkeit, eine wirksame Inendämmung anzubringen.
Von der bauphysikalischen Theorie her ist die Innendämmung falsch, da man sich damit den Taupunkt ins Bauwerk zieht. Dies aknn jedoch bei geringmächtigen Fachwerkwänden nicht so gesehen werden. Die geringe Stärke der Fachwerkwand ist hier kaum mehr als eine Wetterschale, d.h. sie kühlt im Winter nahezu vollständig aus; eventuell doch ausfallendes Tauwasser wird durch die Lehmwand gepuffert und in Wärmeperioden schnell wieder abgegeben.
Ich rate daher zu folgendem Aufbau (von außen): Feuchtigkeits- und Windsperre, 12-16 cm Mineralwolle/ Schafwolle/ Zellulose o.ä, Dampfbremse, Gipsfaserplatten, N/F-Bretter, Putzträger u.ä. auf Unterkonstruktion.
Ohne ausreichende Dämmung ist es sicher, dass Sie das Gebäude im Winterkaum warm bekommen; und wenn doch, dann schlägt sich das Kondenswasser des Innenraumes (Mensch in Ruhe 3 l/Tag) an der Außenwand wie an einer kalten Fensterscheibe nieder, mit allen entsprechenden Folgen (Schwarzschimmel).
 
Innewanddämmung

Hallo Frau Flechsig, die Variante, die hier unsere Annette aufzeigt ist völlig in Ordnung, doch ist sie sehr arbeitsintensiv und geht auch mit einem höheren Abfallvolumen einher. Ich arbeite schon seit längerem mit homogen verlegten Holzweichfaserplatten, wobei ich diesen Aufbau prinzipiell durchrechnen lasse und somit der Bauherr immer eine Funktionsfähigkeit dieses Aufbaues von mir übergeben bekommt. Desweiteren werden aber gerade bei einer Innendämmung die wichtigsten Bauteile gar nicht mit beachtet und somit ein viel größeres Problem sich entwickelt! Es muß immer darauf geachtet werden, wenn eine Innendämmung angebracht wird, daß der Fuß- und auch der Deckenrähm in die Dämmmaßnahmen mit integriert werden. Ansonsten habe ich gerade in diesen Bauteilanschlüssen die großten Probleme auftretend und ein gravierenderes Schadbild ist dann vorprogrammiert. Wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, dann rufen Sie mich doch einfach einmal zurück und ich kann Ihnen diese Probleme witreichender erläutern. Meine Nummern dazu finden Sie in meinem Profil. Mit freundlichsten Grüßen aus der Oberlausitz, die Lehmbude
 
Thema: Dämmung von Innen mit Dämmputz
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