Innendämmung
Guten Tag Herr Seifert,
Sie sprechen zielsicher die Details an, in denen - das Sprichwort sagt es - der Teufel steckt.
Einbindende Balkenköpfe sind so ein Problem. Die alte Regel agt, daß Balken mit einer Lage Pappe zu unterlegen und an den freien Köpfen frei von Luft umspült sein müssen. Soweit so trocken. Mach ich jetzt innen zu ist Tauwasser so gut wie sicher.
Der sicherste Schutz hiergegen ist zunächst einmal ein akzeptables Inenklima im physiologisch behaglichen Bereich, also keine Aquarien, Dampfbügeleisen, Warmbäder, Pools etc... und eine vernünftige Lüftung, am besten kontrolliert.
Für konstruktiv richtige Innendämmung muß also im Bereich der Decke (und der einbindenden Wände) immer das bauphysikalisch richtige Detail entwickelt werden.
Es kommen hier z.B. in Frage:
Aufnehmen von zwei Lagen Dielen an den balkenköpfen, einbraingen eines Streifens Schamglas (WLG 045 oder 050) und ansetzen in Bitumenkleber.
Das Schaumglas ist relativ dampfdicht.
Man kann sicherheitshalber noch Climatherm + , eine bewehrte Luftichtungs- und Dampfbremsfolie zuschneiden und angepaßt einleben. es bleibt bastelarbeit und nichts für grobmotoriker.
Enfacher ist es natürlich bei Streichbalken, solange die Sache noch im Rohbau ist. Sonst gehen dabei die Dielen drauf.
Weiter Problempunkte sind einbindende Decken und Fensterlaibungen.
Hinweise zu Ausführungen von Innendämmungen gibt es unter anderem bei:
Institut Wohnen und Umwelt, Darmstadt, Heft 11 der Energiesparinformationen
Vertrieb auch durch: Verbraucher-Zentrale NRW
Nassauer Str. 33 59065 (02381) 2 18 98.
Fazit: innendämmung kann gut sein, wenn sie richtig gemacht wird.
bevor ich es vergesse: anstreichbare Dampfbremsen sind haltbar aber teuer.
Alu-Rauhfasertapeten halten bis zur nächsten Renovierung.
Aber nicht überall brauchen sie die wirklich. Wände sind nämlich ziemlich unempfindlich gegen Diffusion, besonders wenn Sommers eventuelll vorhandene Feuchtigkeit wieder entweichen kann. Ich würde mich im großen und ganzen, das heißt flächig und da, wo keine Kondensatgefährdeten bauteile zu schützen sind, lieber auf die kapillare Saugfähigkeit der innendämmung verlassen. Die ist nämlich schneller als ie (langsame) Diffusion.
Bedauerlicherweise ist diese so wichtige Materialeigenschaft aber nicht in den Programmen enthälten, mit denen Tauwasser berechnet wird. Nach wie vor wird nach dem Strahlensatz programmiert.
Ein schönes beispiel dafür, daß prima Programme noch lange nicht das Nachdenken des Konstrukteurs ersetzen.
Entschuldigen Sie die Schreibfehler, mein PC springt immer in den Überschreibmodus und dann läßt sich nichts korrigieren, ohne den ganzen Text noch einmal zu schreiben.
Grüße vom warmen Niederrhein