Dampfsperre in Zwischendecke bei Hanfdämmung notwendig?

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Gudrun

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Hallo,
wir haben ein altes Haus (teils Fachwerk, teils Bims, teils Bruchstein).
Ich habe in einer Zwischendecke, die zum nicht gedämmten Speicher geht, die Balken freigelegt und will darüber eine weitere Balkenlage mit Dämmung legen. Auf den alten Balken liegt OSB und auf die neuen soll auch OSB. Geplant ist eine Dämmung mit 10cm Hanfmatten. Muß unter den Hanf jetzt noch eine diffusionsoffene Dampfsperre? Die alte Zwischenbalkendämmung bestand aus Alukaschierter Mineralwolle.
schönen Gruß
 
Zwischendecke mit Hanfdämmung

Hallo Gudrun,
zwischen den beheizten Wohnräumen und dem nicht gedämmten Speicher besteht im Winter ein Dampfdruckgefälle. Feuchtwarme Luft wandert durch Diffussion oder Konvektion Richtung Speicher. Dabei kühlt die Luft ab und es kann Tauwasser entstehen. Um das zu verhindern gilt bei dieser Konstruktion der Grundsatz "Innen dichter wie Aussen".
Bei der Variante OSB unterhalb und oberhalb der Dämmung ist das nicht so.
Angenommen die untere OSB ist dünner und evtl. auch diffussionsoffener verleimt als die obere (hat also einen niedrigeren Sd -Wert als die obere OSB Platte) und es gibt zusätzlich noch eine Konvektion über Undichtigkeiten etc. dann kann die feuchtwarme Luft durch die obere Schicht nicht so schnell wegdiffundieren, wie sie von unten nachkommt, es gibt also ein Feuchteproblem.
Abhilfe: Auf die untere OSB- Platte eine Dampfbremse mit feuchtevariablem Sd-Wert, z.B. 0,25 - 10 m, auflegen, Überlappungen und Wandanschlüsse sauber verkleben, darauf der Hanf zwischen Lagerhölzern verlegt und anschließend die geplante OSB Platte, besser noch eine Holz-Verbretterung, die ist diffussionsoffener.
Grüße aus Nördlingen
Stefan
 
Dampfsperre

Ja, so hatte ich es eigentlich auch vor,
ich wollte auf die untere OSB und damit auch unter die neuen Balken eine diffusionsoffene Dampfsperre legen, allerdings hatte ich bei einigen Infos den Eindruck, dass aufgrund der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften des Hanfes (im Gegensatz zu Mineralwolle), evt. keine Dampfbremse notwenig sei. Aber dann bleibe ich bei der Planung mit Dampfsperre.
Ach so, vielleicht habt ihr langfristige Erfahrungen mit der Isover Folie Vario KM Duplex; deren Sd -Wert liegt bei 0,3-5,0
Vielen Dank für die schnelle Anwort und schönen Gruß aus der schönen Nordeifel
 
Dampfsperre

OSB-Platten haben einen sd-Wert, der je nach Hersteller und Feuchtegehalt, zwischen 4,7 (18mm, Eurostrand OSB der Fa. Egger)- 13,8 (25 mm, Sterling OSB Nexfor) liegt. Damit sind sie als Dampfbremse zu betrachten.

Das Problem bei Dampfbremsfolien sind die bisher nicht nachgewiesene dauerhafte Dampfbremswirkung (offiziell soll die Lebensdauer der Folien 50 Jahre betragen) und die Leckstellen, die bei der Verarbeitung eingebaut werden: Beschädigungen aus der der Bauzeit und nicht dampfdichte Anschlüsse an die anschließenden Bauteile.

Bei vergleichbaren Dachausbauten hat man vielfach eine Dampfdiffusion und -Kondensation als Feuchtefahnen entlang der Sparren und der Schrägen festgestellt: Fehlstellen und Leckagen.

In Ihrem Falle würde ich die OSB-Platte als Dampfbremse nutzen, die Fugen zu den angrenzenden BAuteilen sorgfältig abkleben mit einem dafür ausdrücklich geeigneten Klebenband, abgestimmt auf den jeweiligen Bauwerksuntergrund und verarbeitet nach Herstellerangabe.

Statt der oberen OSB-Platte würde ich, falls der Boden nur begehbar sein soll, eine Rauspundschalung auf Lattung mit 8-10mm Fuge verlegen. Über die Dämmung sollte eine Windbremse angebracht werden.

Sie können die Decke ähnlich aufbauen wie eine hinterlüftete Fassade. Sollte der Fussboden auch benutzbar sein und das Eindringen von Schmutz etc. in die Fugen verhindert werden, kann die obere Lage auch eine OSB-PLatte sein. Diese sollte aber umlaufend an den Rändern, insbesondere an den Enden der Lattung, eine breiten Lüftungsspalt zur Sparrenlage bzw. der Giebelwand o.ä. aufweisen.

Wenn Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne mit mir in Verbindung setzen.
 
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