Dämmung ohne Dampfsperre?

Diskutiere Dämmung ohne Dampfsperre? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Wir haben vor einiger Zeit ein altes Haus gekauft und wollten eigentlich nach der Sanierung unseres Geschoßes das darüberliegende Dachgeschoß...
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Jörg Schubert

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Wir haben vor einiger Zeit ein altes Haus gekauft und wollten eigentlich nach der Sanierung unseres Geschoßes das darüberliegende Dachgeschoß ausbauen und auch dämmen. Aus Zeit und Geldgründen ist aus dem Dachausbau nun doch nichts geworden. Nun haben wir sozusagen ein Kaltdach, aber die leicht abgehangene Decke zum Dachboden besitzt weder Dampfsperre noch Dämmung. Nun wollte ich gern eine Dämmung zwischen unserem Geschoß und dem Dachbodden einbringen. Von oben könnte ich leicht Dämmung einbringen, habe aber von unserem Geschoß wie gesagt keine Dampfsperre in die abgehangene Dacke eingebaut. Gibt es eine Lösung wie ich vom Dachgeschoß aus den Fußboden Dämmen kann ohne Gefahr zu laufen, dass sich z.B. Mineralwolle aufgrund des Taupunktes in der Dämmung mit Wasser vollsaugt. Sollte ich in den Balkenzwischenraum Dampfsperre einkleben, was passiert dann aber mit den Balken? Ich habe auch überlegt, wenn ich über der Dämmung und unter den Dielen áuf dem Dachboden einen Luftspalt zur Zirkulation lasse, damit eventuell anfallende Feuchtigkeit abgeführt werden kann. Sollte ich eventuell Dämmmaterial nehmen, welches leichter auch mal Feuchtigkeit abgibt. Ich will halt gern vermeiden die unten leicht abgehangenen Decken alle abzureißen um nachträglich Dampfsperre einzufügen, allerdings möchte ich auch gern im nächsten Winter nicht wieder den Dachboden mit beheizen.
Bin für jeden Rat sehr dankbar.
 
bitte

deine "leicht abgehangene Decke" mal genauer beschreiben, da deren Tragfähigkeit und Dichtigkeit so nicht einzuschätzen ist.
 
---“Sollte ich eventuell Dämmmaterial nehmen, welches leichter auch mal Feuchtigkeit abgibt.”---

Genau das sollten Sie machen, kapillare leitfähige Dämmung verwenden und zur kalten Seite eine Hinterlüftungsebene vorsehen.
Hanf- oder Zellulosedämmung ist z.B. kapillaraktiv.


Grüße aus Schönebeck
 
abgehangene Decke

Die abgehangene Decke besteht aus einfachen Gipskartonplatten.
 
ich

bat um eine genauere Beschreibung:
Trägermaterial, Abstand, Abhänger, Stärke der GK-Platten, Art (Feuerschutz/Weiße Platten) Art der Befestigung. Nur daraus kann man die mögliche Auflast ermitteln.
 
Dampfsperre

Hallo Jörg


Ich hab genau das gleiche Problem: keine Dampfsperre in der Zwischendecke und keine Zeit zum Dachgeschossausbau.
Ich hatte zusätzlich noch ein weiteres Problem: da ich den Dachgeschossausbau zu schnell geplant hatte, lagen bei mir OSB Platten als Boden auf dem Dachboden: Effekt, unter dem OSB fing es im Winter an zu gammeln und zu schimmeln.

Ich hab dann das OSB wieder entfernt, die Gammelstellen (oberflächlich zum Glück) auf der Hanfdämmung entfernt und einfach nur Rauhspund auf den Boden genagelt.
Funktioniert tadellos, über Winter bildet sich unterm Rauhspund ab und zu mal Rauhreif, aber es tropft nix und alles trocknet immer wieder aus.

Das funktioniert allerdings nicht mit Mineralwolle, da sich dieses Zeugs vollsaugt und nicht mehr trocknet.

Wenn ich jetzt wieder kriechen kann (bin beim Dachstuhltausch aus 6m höhe abgestürzt, da ich statt Redbull eine Nonamemarke getrunken hatte ...) gehts endlich mit dem Dachgeschossausbau weiter. Dann kommt eine Dampfsperre innen an die Sparren und durch die Sparrendämmung fällt das Problem Tauwasser/Kondenswasser im DG weg....

Olaf, Belastung sollte mit Hanfdämmung in jeden Fall möglich sein, da ich jetzt mal von einem korrekten Aufbau der Decke mit Profilen oder Schalung ausgehe...



Andreas
 
Danke

Vielen Dank Andreas für deinen Tipp. Im Nachgang ist mir noch eingefallen, dass ich nicht allzuviel Platz für Dämmung habe, weil ich eigentlich die Dämmung unter den Fehlboden legen wollte. Der Fehlboden wiederum ist mit Sand/Dreck aufgelagert. Den sollte ich denke ich aber auch nicht weglassen, da die Masse ja später auch einmal die Schwingungen ausgleichen soll, oder? Somit habe ich für die Dämmung leider nur 8 - 10 cm. Bringt das etwas?

Hallo Olaf,

ich Liste noch einmal den Deckenaufbau auf wie er aktuell bei und besteht vom Dachboden zur Decke im Obergeschoß.

- geplante Dielen
- ca 3 cm Sand Dreck
- Fehlboden
- 10 - 12 cm Hohlraum
- Lattung unter den Balken
- Stroh + Putz
- 3- 8 cm Hohlraum
- Latten mit Abstandsschrauben in den Deckenbalken befestigt
- 12.5 mm Gipskartonplatte weiß

Die Deckebalken sind 20 x 20 cm stark und liegen in einem Abstand von 80 cm.
Gruß
Jörg
 
da

keine Angaben zum Querschnitt der Latten und - noch viel wichtiger - zum Abstand der Latten und der Schrauben (Durchmesser 6 mm ?, Hersteller? V vorliegen, kann die Tragfähikeit der GK-Decke nicht eingschätzt werden. Wenn z.B. die GK-Platte nur aller 30 cm ans Holz geschraubt wurde, könnte es schon bei der Platte probleme geben, die jedoch mittes nachschrauben auszugleichen sind. Der Achsabstand der Latten und deren Befestigung ist schwierig zu verbessern.
schau mal hier informativ rein: http://www.knauf.de/content/de/tool...tbl_tub/detbl_deckensysteme/deckensysteme.php
 
Soweit der Putz auf der Schilfrohrmatte intakt ist könnte man diesen als Dampfbremse definieren. Dann würde ich die 10-12cm mit Zellulose ausblasen. Den Fehlboden mit der Schüttung auf jeden Fall drin lassen aus Gründen des Schallschutzes.
 
Hallo Olaf

Danke für deine Antwort mit dem Link. Die Seite ist sehr interessant. Allerdings glaube ich das wir etwas aneinander vorbei geschrieben haben. Es hat sich mir bis jetzt noch nicht erschlossen, warum du so genaue Angaben für den Deckenaufbau benötigst, obwohl es mir ja eigentlich nur um die Dampfbremse geht, ob irgenwie nachrüsten oder nicht.
Grüße Jörg
 
Schilfohrmatte + Putz gleich Dampfbremse

Die Antwort finde ich sehr interessant. Habe mir schon manchmal überlegt ob diese Konstroktion einen bestimmten Zweck außer den Putz zu halten erfüllt. Wie das physikalisch funktioniert erschließt sich mir zwar nicht ganz, aber das Problem mit dem Taupunkt hatten die Bauleute natürlich auch früher, auch wenn sie den Dachboden vorwiegend als Kaltdach gebaut haben und keine zusätzliche Dämmung eingebracht haben.
 
ich

hatte Dich so verstanden, dass Du den Hohlraum über der leichten decke zum Dämmen nehmen willst. Nicht alle Deckenkosntruktionen halten aber Auflasten, so auch aus Dämmmaterial aus. Deshalb meine Frage nach den Abständen....

"aber die leicht abgehangene Decke zum Dachboden besitzt weder Dampfsperre noch Dämmung. Nun wollte ich gern eine Dämmung zwischen unserem Geschoß und dem Dachbodden einbringen. Von oben könnte ich leicht Dämmung einbringen, habe aber von unserem Geschoß wie gesagt keine Dampfsperre in die abgehangene Dacke eingebaut"

Wenn Du einen anderen Plan hast, so habe ich Dich falsch verstanden
 
Thema: Dämmung ohne Dampfsperre?
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