Holzwurm im Spitzboden

Diskutiere Holzwurm im Spitzboden im Forum Schädling im Haus im Bereich - Hallo, wir wohnen in einem Haus das ca. 1907 erbaut wurde. 1978 wurde der Dachstuhl gegen Holzwurmbefall behandelt und abgebeilt. Im Rahmen eines...
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Olli

Guest
Hallo,
wir wohnen in einem Haus das ca. 1907 erbaut wurde.
1978 wurde der Dachstuhl gegen Holzwurmbefall behandelt und abgebeilt. Im Rahmen eines Wertgutachtens meinte der Architekt, dass der Dachstuhl wohl ausgetauscht werden müste. Am Boden des Spitzbodens ist ein Balken so befallen, dass man den Zimmermannshammer ohne große Probleme in den Balken bohren kann etwa ein viertel der Balken im Boden hat Holzwurmlöcher. Aktuell war keine Stelle zu sehen an der frisches Holzmehl hervorkommt. Die Dachsparren in diesem Teil sind teilweise befallen, ebenso 2 Ständerbalken mit Streben. Wir haben daraufhin 2 Zimmermänner hinzugezogen. Der eine ist der Meinung, das man auf jeden Fall austauschen muß, der andere meinte, dass das Dach wohl noch sicher 20, 30 oder mehr Jahre so hält, aber wohl immer wieder Durchbiegungen im Dachgeschoß auftreten werden. Nun meine Frage, weiß jemand wie ich beurteilen kann, ob der Dachstuhl auf jeden Fall komplett getauscht werden muß, kann man vieleicht nur Teile tauschen, oder einzelne Balken ersetzen? Wenn sollte es auf jeden Fall wieder 50 Jahre halten, da ich nicht im Alter noch mal renovieren möchte.
Kann mir jemand Tips geben wie man solch einen austausch am besten organisiert und durchführt, ohne dass das Dach zu lange offen steht?

Im Vorraus vielen Dank.
 
Holzwurm im Spitzboden

Guten Tag Olli,
Da sich schon zwei Zimmerleute dar gehabt haben und zwei verschiedene Meinungen rausgekommen sind würde ich Ihnen vorschlagen einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständiger im Zimmererhandwerk zunehmen der Kann bestimmt auch einen unparteiischen Rat geben zur Konstruktion und zur Ausführung.
(Bei euerer Handwerkskammer kann man sich Kontaktadressen von sachverständigen geben lassen oder hier im Forum suchen).

Und zur Wahl des richtigen Zimmereibetriebes würde ich Ihnen empfehlen von der Zimmerei sich ein paar Referenzobjekte zeigen zu lassen.

Jetzt noch ein kleiner Tipp am Rande:
Um Kontakte zu knüpfen und die Leute hier im Forum besser kennen zu lernen einfach zum Fachwerk treffen bei Hartmut kommen.

Mit zimmerlichem Gruß
Andreas Vollack
aus Hann. Münden
 
I1064_2004104103929.jpgungebetene Gäste

Lieber Olli

Wenn du die Sanierungsmöglichkeit des Dachstuhls prüfen lässt, kontrolliere bitte durch einen Fachmann noch einmal den Befall. Das hört sich in einigen Punkten seltsam an.

Gruß

Lutz Parisek
 
So, jetzt hatte ich jemanden da, der sich angeblich damit auskennt und u.a. auch als Bauschadenssachverständiger arbeitet. Nach seiner Aussage, ist der Holzbock nicht mehr aktiv. Teilweise sind die Balken aber mit einem Pilz(Hausschwamm?) befallen. Er meinte man könne den Dachstuhl noch erhalten, ohne eine Bekämpfungsmaßnahme. Dazu sollte man die alte Dämmung entfernen, die Dielen aufdecken um alles zu kontrollieren und dann eine Dämmung auf dem Boden aufbringen, damit man den Rest unter Kontrolle hat. Aber so befriedigend finde ich das nicht. Ich habe dann nur einsicht in die Hälfte des Daches, da ich ja im Spitzboden bin. Man weiß also auch noch nicht, wie es in der Schräge und in den Gauben darunter ausschaut. Ist das wirklich eine Maßnahme die man empfehlen kann. Vieleicht ist es wirklich das beste den Dachstuhl komplett zu tauschen. Wie groß ist denn die Gefahr, das die Balkendecken des Hauses auch befallen sind? Vielen Dank.
 
I1064_2739_2004819135247.gifHolzbock

Lieber Olli

Noch einmal zur Begriffsklärung, wenn dann handelt es sich um den "Hausbock" (hylotrubes bajulus) und nicht um den "Holzbock"(=Zeckenart)


Zur Frage des Befalls:

Eine Aussage ob die vorhandenen Hausbockspuren eine Aktivität beinhalten fällt mir selbst als ausgewiesener Fachmann immer wieder schwer. Als Sachverständiger kann ich oft schon aus Haftungsgründen einen versteckten Befall nicht ganz ausschließen. Mich verwundert daher die Aussage eures Sachverständigen, er muß sich da schon sehr sicher sein (Habt ihr das auch schriftlich? Haftet er auch für die Stellungnahme?)
Ich nehme an das der Rest des Dachbodens ausgebaut ist.
Ist in der Dachschräge Dämmung vorhanden?
Ist das Dach geschalt?
Wie lange sind die Dachbereiche bereits ausgebaut?
In welchen Bereichen wurde der Dachstuhl bereits behandelt und mit welchen Mittel?
Hast du von dem Pilz bereits eine mykologische Untersuchung machen lassen ?



Zur Sanierung:

Ob sich eine Sanierung lohnt ist eine Frage der Abgleichung der Verschiedenen Parameter.

a) Was kostet eine wirklich fachgerechte Sanierung im Vergleich zur Neuerrichtung ? (Bitte ehrlich sein und auch wirklich alle Nebenkosten einberechnen)
Übrigens: Auch ein aktiver oder verdächtiger Hausbockbefall läßt sich gewissenhaft in fast allen Bereichen erfolgreich bekämpfen.

b) Was bringt ein neuer Dachboden im Vergleich zu einem sanierten alten Dachboden ?

c) Mit welchen Beeinträchtigungen oder negativen Begleitumständen muß ich in beiden Sanierungsmodellen rechnen ?

d) etc.

Mach bitte für dich eine genaue Liste in der du die beiden Modelle oder vielleicht gar eine Zwischenlösung gegenüberstellst und die einzelnen Punkte bewertest.
Wichtig ist, dass du zuverlässiges Entscheidungsmaterial hast und keine vage Aussagen.
Nochmal: Schreibe Sanierungsmodelllisten

Mit besten Gruß


Lutz Parisek
 
I381_2680_2004819135239.jpgIst das nicht der Hausschwamm?

Guten Tag Olli
zu deinem Fachmann der sich angeblich mit solchen Sachen ausgedehnt hat er ihnen einen Vorschlag zur Sanierung gemacht bezüglich des Hausschwammes.
Ich halte es für fraglich wenn die Sparen befallen sind das an den Deckenbalken kein Schaden ist das sollte man unbedingt nachgehen bevor sie einen neuen Dachstuhl auf das Dach setzen
des weiteren würde ich eine Probe des Pilzes in Labor schicken damit sie sich sicher sein können und ob es wirklich der echte Hausschwamm ist.

Mit zimmerlichem Gruß
Andreas Vollack
aus Hann. Münden
 
Thema: Holzwurm im Spitzboden

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