Feuchte Dachsparren nach Neueindeckung

Diskutiere Feuchte Dachsparren nach Neueindeckung im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Hallo, ich versuche jetzt nochmal hier im Forum, nachdem uns Dachdecker, Architekt, Gutachter und Bauphysiker nicht richtig weiter helfen konnten...
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Jessica Müller

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Hallo,
ich versuche jetzt nochmal hier im Forum, nachdem uns Dachdecker, Architekt, Gutachter und Bauphysiker nicht richtig weiter helfen konnten.
Also: Dachsparren ca. 60 Jahre alt; Dach wurde im Juni komplett abgedeckt, Sparren mit imprägnierten Latten aufgedoppelt, Unterspannbahn Delta Max aufgebracht und Dach neu gedeckt. Unterspannbahn wurde beim Aufbringen ca. 30x durch Nägel durchlöchert und mit Klebestreifen geflickt. War für den beurteilenden Gutachter so o.k., da ja die Ziegel die wasserdichte Schicht bilden. Jetzt hatten wir nur nach Regen mit Wind mehrfach an einzelnen Stellen an den alten Sparren einen Feuchtgehalt von ca. 50% gemessen (wurde vom Dachdecker gemessen), tocknet dann wieder ab auf 15-20%. Dach ist nach innen noch offen, keine Dämmung usw. wegen der feuchten Stellen. Gutachter sieht keine Lösung, Dachdecker sagt, es kann nicht von außen kommen...Wir müssen jetzt nur mal dämmen!!! Was tun?
Vielleicht kann mir hier auch ein Fachmann weiter helfen, der nicht in Konflikt mit dem Dachdecker vor Ort kommt...
Ich hoffe, alles ist verständlich, leider etwas lang.
Bin dankbar für jede Antwort!
Gruß Jessica M.
 
Feuchte nach Neudeckung

Moin- Wie lüftet denn Ihr Dachinnenraum jetzt nach Neudeckung?
Mir scheint da Kondensat im Spiel zu sein; erst feucht ...
bis 50%...dann wieder Abtrocknung?!
Reicht die Querlüftung? Gruß- M. Lüdicke
 
Belüftung

Die Belüftung ist im gesamten Dachbereich vorhanden, da noch nicht alle neuen Fenster eingebaut sind. Kondensat kann ich mir deshalb schwierig vorstellen. Es sind auch immer die selben Sparren an einzelnen Stellen feucht. Wir haben aber schon überlegt, daß Dach jetzt einfach vollständig zu dämmen, Dampfbremse anzubringen und im April von außen das Dach und die Folie zu öffnen und nachzuschauen. Wäre das eine Lösung oder ist das zu riskant? Wir kommen halt so nicht weiter...
Gruß Jessica M.
P.S.: Falls hier ein neutraler Dachgutachter bekannt ist, wäre ich über eine Adresse dankbar, da das Dach noch andere Probleme zeigt.
 
Nicht dämmen

Hallo Frau Müller,

ich würde Ihnen davon abraten, jetzt einen nassen / undichten Dachstuhl zu dämmen. Sollten Sie tatsächlich ein wie auch immer geartetes Loch im Dach haben, werden sich die Dämmung und die Sparren bis April richtig mit Wasser vollziehen. Damit erhöht sich das Gewicht des Dämmstoffes um ein Vielfaches und gleichzeitig geht der Dämmwert in den Keller. Je nach Dämmstoff wird das eingedrungene Wasser nur langsam wieder abgegeben. Immerhin muss das Wasser als Dampf durch die Unterspannbahn diffundieren. Solange - vor allem wenn es im Frühjahr / Sommer wieder wärmer wird - schaffen Sie ein ideales Klima für Schimmel, holzzerstörende Pilze und Insekten. Dieses Risiko wäre mir zu groß.

Suchen Sie doch auch mal in folgendem Forum nach Hilfe: http://www.dach-info.de/diskuss/index.htm
Mir wurde dort schon recht kompetent weitergeholfen.

Viel Erfolg!
 
Rechtliche Möglichkeiten?

@Thomas M.
Danke für den Tip mit dem anderen Forum, hab die Frage dort auch mal gestellt. Unser Problem ist nur, das wir die Ursache nicht finden, der Dachdecker sich absolut querstellt (Er hätte schon bei anderen Dächern Löcher in der unterspannfolie und es wäre nie Wasser durchgetreten). Der Gutachter ist uns auch keine Hilfe.
Vielleicht kann uns ja jemand rechtliche Tipps geben...
Gruß Jessica M.
 
Heiß und Kalt

ergeben immer Kondensfeuchte

...

alerdings auch Löcher in der "Sperrbahn"!
die könenn auch für Nässe sorgen!

Sie merken ja sleber,dass mit den Regeln der Technik anscheinend kein "Staat" zu machen ist!
Der A agt: "alles in Ordnung" der F sagt: Vielleicht auch nicht- oder doch!
und die Berater, die Sie haben sagen: Dampfsperre / Bremse - Dämmung und so weiter - das oist das non plus ultra!

Und Sie fangen trotz aller Versprechungen und Fachkompetenz der beteiligten Personen zu zweifeln an?????!!!!!!

... würde ich allerdings langsam auch ... ich würde mir das gesamte Konzept noch mal überlegen und hinterfragen .... der Holzweg ist manchmal kein "singletrail" sondern wie eine Autobahn ... sehr frequentiert!

Ich habe da oft so meine Zweifel und bin da nicht alleine - stöbern Sie noch mal bei meinen Antworten herum und bei benachbarten Querdenkern (Kon. Fischer) und bilden Sie sich Ihre Meinung, die Sie dann für Sich und Ihr Haus vertreten können - wohl auch vor Ihren Nachkommen ....


Soll ich .... ?

Aber "Nein" ... das ist wieder böse von mir und vordränglerisch ...!

Mein Tip: Meinung bilden (ich weiß: ist nicht leicht) und entscheiden oder mich kontaktieren ....

c'est la vie

bon nuit

FK
 
wie denn dann richtig???

@ Florian Kurz
jetzt sitze ich schon nächtelang vor dem PC, versuche, aus dem Berg unterschiedlicher Info. schlau zu werden und bin langsam am verzweifeln!!! Ich dachte, in meinem Beruf gibt es sehr viel unterschiedliches Wissen und unterschiedliche Meinungen, aber so langsam...

Bei Konrad Fischer liest sich ja einiges logisch, aber spezielle Lösungen hab ich leider keine gefunden. Wie macht man es denn dann speziell bei der Dachdämmung richtig ? Ein Haus, direkt nachdem Krieg gebaut mit 24er Bimshohlsteinen, erfüllt halt nicht grade die Voraussetzungen einer Wärmespeicherung durch Massivbauweise...;-)

Eine Antwort fände ich nicht vordränglerisch ;-)

Endlich auch gute Nacht!
Jessica M.
 
eine Antwort

auf Ihre Frage:
Ein Haus, direkt nachdem Krieg gebaut mit 24er Bimshohlsteinen, erfüllt halt nicht grade die Voraussetzungen einer Wärmespeicherung durch Massivbauweise...;-)
wäre: Machen Sies massiver!
Der Weg, den die Allgemeinheit einschlägt und mit Windpappen und Dampfsperren usw. versucht einem Schwamm (im Endeffekt ist eine klassische WÄDÄ ein Schwamm) die Wasseraufnahme zu erschweren, ist m.E. ein Holzweg!
Denn das kann man auf Jahre nicht gewährleisten!

Bei Ihrem Dach und nach den Fragen zu urteilen - bei Ihrem Haus - "fahren" Sie noch auf dem selben Weg, den ich schon oben beschrieben habe! Sorry!

Von der "Dämmung" über die Fenster über die Heizung - das alles hängt miteinender zusammen - und noch viel mehr - und kann nicht auseinandergerissen werden und so "für sich" beantwortet werden!

Das wird zwar allerorten versucht - klappt aber nicht so ganz!

Wenn Sie schon beim Kollegen Fischer nachgelesen haben und verstenden haben, dass Sie Masse einbauen sollten, machen Sie es!

Differenziertere Anweisungen und effektive bauliche - auf das Objekt bezogene - Empfehlungen kann man per Email oder Chat nicht abhandeln!

Sie diagnostizieren ja auch keine Krankheit eines Hundes etc. nur allein aus einen Telefonat mit dem besorgten Halter!!!???

Da gehen Sie doch sicherlich nach der Devise:
Anamnese - Diagnose - Therapie!

Das mache ich auch!
Also bringen Sie Ihr Haus vorbei und ich schaus mir an!!
:)

mfG

FK
 
Nasse Sparren

Liebe Jessica,
ich enthalte mich der Diskussion über Glaubensfragen bei der Dämmung und wende mich Deinem Problem zu:
Dein Dachdecker und Dein Architekt schulden Dir ordentliche, mängelfreie Arbeit. Der Dachdecker hat ein dichtes, funktionierendes Dach zu liefern. Wenn das, wie in Deinem Fall augenscheinlich nicht erfolgt ist, hast Du das Recht auf Nachbesserung. Bis zur erfolgreichen Nachbesserung kannst Du einen angemessenen Teil des Werklohnes (bis zum Dreifachen der Mehrkosten)einbehalten.
Den Nachweis, das sein Werk mängelfrei ist, muß der Dachdecker führen. Wenn er das mit einem Parteigutachten macht und Du hast Zweifel daran, erinnere den Gutachter an seine Haftung und die Konsquenzen daraus, das hilft oft schon. Wenn Dein Architekt die Funktion eines Bauleiters AG mit übernommen hat, steht er genauso in der Haftung, wenn er die bemängelte Leistung abgenommen hat
Also: Kündige beiden an, das Du ein dichtes, mängelfreies Dach haben willst und behalte von beiden einen angemessenen Teil des Werklohnes bzw. Honorars bis zur Fertigstellung ein.
Falls Du schon die Abnahme erklärt und den Werklohn bezahlt hast, kannst Du nur über die Gewährleistung an den Dachdecker. Du mußt dann beweisen (Beweislastumkehr), das die Dacheindeckung mangelhaft ist. Dazu nimm einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen des Dachdeckerhandwerkes und beauftrage ihn mit folgenden Leistungen: Beweissicherung, Feststellen Der Mängel am Werk, Ursachen der Mängel, Kosten für die Beseitigung. Die Adressen von solchen Gutachtern gibt Dir die örtliche Handwerkskammer.
Mit dem Gutachten forderst Du die Mängelbeseitigung ein. Wird Sie verweigert, klage! Vergiß dabei deinen Architekten nicht; wenn der die mangelhafte Leistung abgenommen hat und Du darauf hin die Rechnung bezahlt hast, haftet er mit.
 
Sehr geehrte Frau Müller,

der von Herrn Böttcher beschriebene Weg ist ohne Zweifel richtig, allerdings ist er auch sehr langwierig,
wenn es denn zum Rechtsstreit kommt.
Hatten Sie sich um einen Architekten, Gutachter (?) und Bauphysiker gekümmert?
Oder wurden diese vom Dachdecker bzw. von dem beauftragten Architekten auf die Baustelle bestellt?
Evtl. finden Sie hier im Marktplatz jemanden mit der nötigen Fachkunde oder haben Sie schon einmal in Ihrem Bekanntenkreis nachgefragt. Ich denke es ist sinnvoll, daß die eigentliche Schadensursache schon einmal gefunden bzw. eingegrenzt ist.
Dann kann man ganz gezielt an den Dachdecker heran treten und auf Mängelbeseitigung bestehen.
In der Regel ist dieser Weg erfolgreich, ist aber auch abhängig vom Handwerksbetrieb.
Sollte dieser Weg nicht fruchten, sollten Sie weiter verfahren, wie Herr Böttcher bereits beschrieben hat.
Viel Erfolg wünscht,
Bernd Kibies
 
Kondenswasser...

...kann's jedenfalls nicht sein, wenn nur einzelne Sparren naß sind. Nemen Sie den Dachdecker in die Pflicht! Jetzt auch noch zu dämmen wäre grundfalsch.

Ein einfacher Holzfeuchtemesser von GANN ist unter 200 EUR zu haben, oder Sie leihen sich einen. Damit könnte man die Schadstellen eingrenzen.

Ein paar Ideen sollte Ihr Architekt schon noch einbringen.

Gutes Gelingen

Thomas
 
Später Dank...

für die vielen Antworten! Kam die ganze Zeit nicht an den PC wegen anderen Problemen im Haus...
Wir werden jetzt erstmal die eine Seite nicht dämmen und jede Woche mit dem Feuchtemesser die Problemsparren messen, bis jetzt ist alles o.k.. Der Dachdecker hat auch noch keine Endabrechnung geschickt und eine Bauabnahme wurde auch noch nicht durchgeführt. Der Architekt kommt aus der eigenen Familie und hat eigentlich Erfahrung mit alten Häusern.
Naja, mal sehn, was uns die nächsten Wochen bringen und wir das Dach fertig dämmen können...
Vorweihnachtliche Grüße
Jessica M.
 
Thema: Feuchte Dachsparren nach Neueindeckung
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