Dachausbau Sanierung - belüftet oder unbelüftet?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Ich heiße Mario und wir (Frau, Tochter und ich) haben vor kurzem ein Reihenendhaus aus dem Jahre 1928 gekauft und bezogen. Es ist teilsaniert (zB. neue Fenster, WDVS) und jetzt soll der Dachraum saniert werden. Das Dach hat exakt Nord-Süd-Ausrichtung.

Der Dachausbau wurde vor dem Einzug komplett entfernt (3 Räume Pliesterwerk, 1 Raum Heraklit, alles ohne Dämmung). Das Dach umfasst das Bade-, Schlaf-, Ankleidezimmer und Treppenhaus.

Das Dach wurde vermutlich ca. 1975 neu gedeckt. Der Dachstuhl wurde vermutlich nach dem Krieg neu aufgebaut (scheitrechte Beton-Kappendecke zwischen Dach und 1. OG)

Aufbau Dach:
- Neigung ca. 45-50°
- Frankfurter Pfanne
- Traglattung 24/48 (ohne Konterlattung)
- Deltafolie SPF überlappend von Traufe bis First
- Sparren 11/7, Abstand 50cm

Das Bad (Nordseite) wurde vor dem Einzug bereits wie folgt fertig saniert:
- Aufbau wie oben plus:
- Aufdopplung 6x4 + 4x6, also insgesamt 10cm
- ruhende Luftschicht ca. 2-4cm unterhalb der USB
- ZKF 160
- Dampfbremse sd=>100 (Alujet blau)
- Dachlattung
- GKB 12,5mm
- Dispersionsfarbe

Das Bad hat zwei Veluxfenster von 78x160 (oder so) erhalten und ist ansonsten auch komplett fertig und wird benutzt.

Ich habe mich in letzter Zeit intensiver mit dem Thema beschäftigt und morgen kommt ein Statiker zur Begutachtung.

Meine aktuelle Planung zum Ausbau sieht mittlerweile etwas anders aus:

- Frankfurter Pfanne
- Traglattung 24/48 (ohne Konterlattung)
- Deltafolie SPF
- Sparren 11/7
- seitliche Aufdopplung mit zB 2x18 Brett
- ruhende Luftschicht ca. 2-4cm unterhalb der USB
- ZKF 160
- adaptive Dampfbremse (pro clima intello, bereits gekauft)
- Konterlattung 4x6
- Holzfaser Flexmatte 40mm
- Gipsfaserplatte

Dieser Aufbau hat folgende Vorteile gegenüber der einfachen Variante im Bad:
- Statisch wirksame Verstärkung der Sparren durch seitliches Anlaschen
- massiverer Aufbau innen (Holzfaser + Gipsfaser) bewirken besseren Hitzeschutz
- 4cm mehr Dämmung

Der Nachteil ist - von den deutlich höheren Kosten abgesehen - ein Mehrgewicht von 8kg/m².

Nun zu meinen Problemen:

1) Zur Zeit ist die USB nicht hinterlüftet, d.h. der Traufkasten ist nicht belüftet und der First ist vermörtelt. Dazu ist die Fußpfette so eingemauert, dass die Steine bis unter die USB reichen, aber hier kann ich durch Abtragen einiger Steine in jeden Sparrenfeld eine Verbindung zum Traufkasten schaffen, welcher von außen mit Lüfttunggittern versehen werden könnte. Was aber mit dem First machen? Die Deckung hat im oberen Viertel 3 oder 4 Lüfterpfannen pro Seite, die mir aber wohl nicht viel nutzen (?). Die Delta-Folie könnte ich im First von unten 10-20cm breit aufschneiden. Aber das reicht vermutlich nicht (?).

2) Bei weiterer Recherche stoße ich auf die Info, dass das Fraunhofer-Institut herausgefunden hat, dass eine Verbindung der Hinterlüftungsebene bei Nord-Süd-Ausrichtung destruktiv ist, weil die feuchtwarme Südseitenluft auf der Nordseit die Konstruktion durchfeuchtet. In solchen Fällen wird sogar zum UNbelüfteten Warmdachaufbau mit adaptiver Klimamembran geraten, was für mich bedeuten würde die Dämmung bis an die Deltafolie zu schieben. Die adaptive Intello-Dampfbremse ist sowieso schon eingeplant. Das hat mich jetzt total verunsicht. Was mache ich denn nun? Gibt es evt eine simple Möglicheit die Hinterlüftungsebenen zu trennen oder kann ich in Kombination mit der adaptiven Dampsbremse tatsächlich auf die Hinterlüftungsebene verzichten? Das käme mir natürlich sehr entgegen...


Ich hoffe ich hab nicht zu viel geredet und hoffe, daß mir hier einige erfahrene Leute gute Ratschläge geben können.

Danke und Gruß,
Mario

Gesprächsbedarf zur Thematik

Hoch komplexer sachverhalt, den man eigentlich nur am Objekt selbst erarbeiten kann.
Detailanschlüsse und -probleme.
Das, was das Bad betrifft, hätte ich Bauchschmerzen!
Lassen Sie uns vielleicht mal telefonieren.