Lackierung als Dampfbremse

Diskutiere Lackierung als Dampfbremse im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Tag, ich will meine Dachetage isolieren. Neue Ziegel in Pappdocken sind auf dem alten Dachstuhl verlegt worden. Nun sollen eine...
J

J. Ehlers

Guest
Guten Tag,
ich will meine Dachetage isolieren. Neue Ziegel in Pappdocken sind auf dem alten Dachstuhl verlegt worden. Nun sollen eine Zwischensparrendämmung, Dampfbremse, Lattung und Fermacellplatten folgen.
Nun mein Problem: Die Sparren liegen bei etwa halber Länge auf einem waagerechten Tragbalken. Dieser liegt auf Stützen mit Querhölzern. Diese Hölzer sollen nach Ausbau noch sichtbar und dann nicht gerade mit Folie eingepackt sein. Ich kann die Dampfbremse also nicht lückenlos anbringen.
Wäre es falsch die Sichthölzer zu lackieren und dann die Dampfbremse mit dem Holz zu verkleben?
Kann Lack oder Lasur als Dampfbremse dienen?

Ich bin gespannt auf fundierte Meinungen oder besser noch Erfahrungen zu diesem "Heimwerkerproblem". Der Text ist recht lang doch dadurch hoffendlich eindeutig.
 
Pappdocken

sind nicht mehr Stand der Technik. Ohne Unterspannbahn geht eigentlich garnix. Wenn das ´ne Dachdeckerei gemacht hat, sollte man reklamieren.
Und soll das eine Dampfsperre oder -bremse sein. Ein Lack wird wenig helfen, da dichte Lacke spröde sind und auf Holz rissig werden und dann nicht mehr funktionieren.
MfG
dasMaurer
 
Kehlbalken durch Winddichtigkeitsebene

Hatte ein ähnliches Problem, 15 uralte, rissige Kehlbalken durch die Winddichtigkeitsebene und Dampfbremse aus OSB:

Anschluß Balken/OSB sehr sorgfälltig mit Kompriband, Risse und Löcher mit Silikon abgedichtet, anschließend Fermacellbeplankung, Balken und Risse mit Wachs dick eingepinselt/aufgefüllt, Balken eingeputzt und Rest Wachs abgebürstet...

An einer Stelle waren die Risse zu groß/tief/viele, hier habe ich den Balken rundherum in der Plattenebene einfach mit einer dünnen Säge etwa 1cm tief eingesägt, jeweils von oben und unten zur Hälfte ein passend ausgeschnittenes CU-Blech eingeschoben/eingeschlagen und vorsichtig am Stoß verlötet...

Soll nur als Anregung dienen, Klebeband hält auf dem Wachs natürlich nicht...

Gruß Frank
 
Hab mal aus Interesse etwas gegoogelt....

...weil ich mit dem Begriff Pappdocken nix anzufangen wußte. Hab dann ein paar Sachen gefunden und was mir etwas Sorgen bereitet ist weniger, daß es nicht mehr Stand der Technik ist (Uli, ich glaube hier im Forum gibt es genug Tips zu Dingen, die man je nach Ansicht nicht mehr als Stand der Technik bezeichnen kann :)), sondern mehr, daß die wohl wegen der Bitumengeschichte praktisch dampfdicht sind. Auf einer Seite stand sogar noch, daß Pappdocken laut den Fachregeln des DDH nicht bei gedämmten Dächern eingesetzt werden dürfen. Was ja auch einen Sinn ergibt, wenn es dampfdicht ist.
Nach außen hin immer diffusionsoffener werden! Ich würde mal sagen, dein größtes Problem ist nicht das Andichten der Dampfbremse an die Mittelpfetten...

Gruß Patrick.
 
Antwort zu Patrick

Hallo Patrick, erst mal vielen Dank für das Interesse. Die Dichtigkeit der Pappe ist durch einen "offenen" First und eine belüftete unterste Dachpfannenreihe wieder wett gemacht worden. Ich habe die vieleicht etwas altmodische Ansicht daß Feuchte vor allen Dingen wieder trocknen können soll. Drum will ich auch eine Dampfbremse verwenden und keine Sperre. Dabei fällt mir ein: Wie definiert man genau ab wann es eine Bremse ist? Es gibt sicher einen Diffusionswert und damit eine Grenze zwischen Sperre und Bremse.
Hier auch schon einmal Danke auch für die anderen Antworten!
 
Aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Dampfsperre

Diffusionsoffenheit bzw. -dichtheit einer Bauteilschicht.

DIN 4108-3 definiert

Bauteilschichten mit einem sd-Wert ≤ 0,5 m als diffusionsoffene Schicht,

Bauteilschichten mit einem sd-Wert größer 0,5 m und kleiner 1500 m als diffusionshemmende Schicht (Dampfbremse),

Bauteilschichten mit einem sd-Wert ≥ 1500 m als diffusionsdichte Schicht (Dampfsperre).

Gruß Marko
 
Wikipedia zum trotz...

1500m erscheint mir doch etwas hoch...

100m gelten bereits als Dampfsperre, habe irgendwas zwischen 20 und 50m als Begriffsabgrenzung im Kopf.

PE Folien erreichen bei 0,2-0,4 mm Dicke zwischen 20-40m,
0,1mm Alu = 100m,


Gruß Frank
 
Ich dachte

mal was von ab 1000m =Dampfsperre gelesen zu haben. War mir aber nicht sicher und habe mal gesucht. Dabei habe ich halt bei Wikipedia den Artikel gefunden. Und wenn's DIN 4108-3 so sagt, werde ich auch nichts anderes behaupten.

Gruß Marko
 
@Marco

Habe noch was zum Thema, ist wohl so, daß es bei den Begrifflichkeiten etwas ...bunt zugeht:

Tabelle 4: Eigenschaften von Schichten gem. sd-Wert nach DIN 4108-3:
diffusionsoffen ≤0,5 m
diffusionshemmend 0,5 m < sd < 1.500 m
diffusionsdicht ≥1.500 m

Das hat aber offensichtlich nichts mit dem Begriff Dampfsperre zu tun, den die oben erwähnten Folien mit einem sd-Wert von deutlich unter 100m gelten in der Praxis bekanntermaßen als solche...

Habe woanders noch gelesen, das Konstruktionen unter einem Gesamt-sd-Wert < 3m als diffusionsoffen bezeichnet werden...

Schönes Wochenende, Gruß Frank
 
So werd ich es wohl machen

ALSO -- meine Dampfbremse wird dann eine Folie mit dem sd- Wert 100. Diese endet jeweils an den Sicht- Balken mit denen sie gut verklebt wird. Dazu gibt es je nach Montagesituation Klebeband, doppelseitiges Klebeband und Kleber aus Katuschen. Der Zweck "Verhinderung direkter Strömung warmer Innenluft in kältere Bereiche" wird so verhindert. Dies leistet ja auch mein 12er Balken. Ist das ordentlich gemacht kann kein Kondensat (Wassertropfen) in Dämmung oder Balken entstehen. ODER?
Die Balken sollen vorher noch eine farblose Lasur o.ä. erhalten. Dieser Anstrich hilft dann hoffentlich auch dabei die Holzschutz- Wirkstoffe der letzten 70 Jahre im Holz "einzusperren".
Kann mir dazu jemand bei der Wahl helfen?

Erstmal DANKE für die bisherigen Kommentare

Tschüß
Jörn
 
Lasur als Absperrmittel ?

Die Lasur, egal ob farblos oder pigmentiert, kannst du als Absperrmittel vergessen und dir sparen ! Ausgasende Holzschutzmittel kann man mit bestimmten Schellackprodukten bis zu einem gewissen Grad absperren ! Ganz gelingen wird aber auch das nicht, da Holz arbeitet und an den Rissen schwer dicht zu kriegen ist ! Livos hat mal ein Schellackprodukt für solche Fälle angeboten, mußt dich da mal schlau machen !
 
Thema: Lackierung als Dampfbremse
Zurück
Oben