Massiv abfallende Böden

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Susanne4

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Hallo,
ich habe mich ganz neu hier registriert und hoffe, dass ich jetzt alles richtig mache. Ich habe mir ein altes Fachwerkhaus (BJ ca. 1920, ohne Baupläne) gekauft und werde das ganze nun nach und nach und in aller Ruhe herrichten. Nun tauchen aber schon die ersten Fragen auf.

In zwei Zimmern fällt der Holzboden ab - in einem sogar sehr stark (vermutlich, weil dort an der einen Seite ein sehr schwerer (und höchst nostalgischer) Einzel-Öl-Ofen steht (wird noch abmontiert).

Eigentlich würde ich sehr gerne die vorhandenen Dielen nutzen, aber die Schräge ist so extrem, dass ich dafür den Tipp bekommen habe, mit Perlite (?) aufzuschütten und den Boden gerade zu ziehen. Hmmm. Klingt für mich jetzt nicht sehr ausgereift. Was könnte ich da noch in Betracht ziehen? Muss ich gar den kompletten Boden neu ziehen inklusive Balken? (Schock!)

Was wären für mich die kostengünstigsten Möglichkeiten?

Liebe Grüße
Susanne
 
Fußböden

Hallo Susanne,
der Einbau eines Trockenstrichs auf Ausgleichsschüttung ist eine Möglichkeit, einen ebenen Fußboden zu erhalten.
Aber viel wichtiger ist es, die Ursache dieser Schiefstellung herauszufinden. Der Ölofen ist es sicher nicht.
Eine Begradigung solch schiefer Böden hat auch Nachteile: Türen und Fensterbrüstungen werden zu niedrig, am Zimmereingang entstehen Höhenabsätze von mindestens ca. 5 cm.

Viele Grüße
 
Fußböden

Hallo,

wie kann man denn die Ursache feststellen, bzw. wer kann das?

Liebe Grüße
Susanne
 
Fußböden

Das geht nur vor Ort durch einen Fachmann.
Ich vermute, die Fußböden bzw. Decken sind nicht das einzige Problem, das sich bei der Sanierung ergeben wird.
Ich empfehle ihnen, ein paar hundert Euro in einen Fachmann zu investieren, der sich das Gebäude anschaut, den Bauzustand und damit etwaige Mängel feststellt, Sie bei der Planung der zukünftigen Nutzung berät und dann als Ergebnis ein Konzept zur Sanierung mit einem ersten groben Kostenrahmen erstellt.
Er kann Sie auch später vor Ort bei der Bauausführung beraten.
Das Geld, was Sie in den Mann investieren ist in der Regel gut angelegt, Sie sparen allein durch die Vermeidung unnötiger Mehrleistungen eine Menge ein, von selbst verschuldeten Baumängeln ganz zu schweigen.

Viele Grüße
 
schiefes haus

muß dem georg böttcher recht geben: suchen sie einen fachwerk-erfahrenen (!) fachmannn (statiker) und klären sie die ursachen für den schiefstand. ich hatte das gleiche problem (ca. 30 cm differenz) und habe erst nach begutachtung die böden durch einen zimmermann ausgleichen lassen, nachdem feststand, daß die statik trotz dem abgesunkenen teil des hauses in ordnung ist. sie können die dielen evtl. ausbauen und später wieder verwenden, wichtiger ist die ursachenforschung und dann ein korrekter ausgleich! mit ein bißchen perlite zu verschlimmsanieren ist hobbyhandwerkerpfusch. schauen sie sich mal die fotos der ganzen aktion in meinem profil an!
viele grüße, carmen
und: es MUSS nicht so schlimm sein, manche häuser sind bereits während der bauphase abgesunken ohne weitere folgen!
 
Statiker

Hallo,

ich hatte bei der Besichtigung ja einen Altbau-Erfahrenen Architekten zur Beguachtung vor Ort. Er hielt das ganze wohl nicht für sonderlich bedenklich. Die Suche nach Fachleuten (ich nehme an, ein Baustatiker, auf Fachwerk spezialisiert?) ergab für diese Gegend leider keinerlei Ergebnisse im Umkreis von ca. 100 km. :-(
 
haben sie

hier ("marktplatz") schon gestöbert unter angabe ihrer PLZ ?
in welcher funktion hatten sie ihren altbau-erfahrenen architekten denn dabei? liegt ein schriftliches gutachten vor? es scheint, als würden sie dem ganzen doch nicht so recht trauen... suchen sie jemanden, der sich explizit mit fachwerk auskennt, auch wenn sie eine etwas weitere anfahrt übernehmen müssen. ich würde auch einen diesbezüglich erfahrenen zimmermann hinzuziehen. hinterfragen sie, wenn sie die geringsten zweifel haben, denn manchmal überschätzen sich auch "fachleute" auf diesem gebiet. es macht außerdem gar keinen spaß, die sanierung zu sanieren....
Gruß, carmen
 
Architekt

Hallo,

nein, auf ein schriftliches Gutachten habe ich verzichtet. Der Architekt hatte beim Kauf die beratende Funktion inne. Mein Misstrauen ist relativ groß. Vor allem seitdem ich zwei Dachdeckter zur Begutachtung vor Ort hatte. Der eine meinte "Dach muss dringend neu gedeckt werden. So marode, das wir nichts auswechseln können - da geht mehr kaputt". Der andere "Dach können wir gerne decken, notfalls können wir aber auch vorab die beschädigten Ziegel auswechseln als Wintervorsorge".

Meine kurze Erfahrung bisher: 10 Handwerker oder Fachleute, 11 Meinungen. Wenn ich dann noch in diversen Internetforen stöbere, wird dies nur noch bestätigt. Auch da trennen sich die Expertengeister zu ein und demselben Thema :-/

Das ist auch der Grund, weshalb ich mir viel Zeit dabei lasse, um mich selbst zu informieren. Vielleicht kann ich dann sogar einiges auch selbst erledigen, falls nicht, habe ich kein Problem damit, Fachleute mit der Durchführung zu beauftragen. Nur will ich vorab so viele Infos wie möglich sammeln, um dann auch richtige Urteile fällen zu können.

Ich möchte mein Haus so natürlich wie möglich restaurieren. Allerdings ist mein Budget recht begrenzt (deshalb nehme ich mir auch vieeeeel Zeit und mache nach und nach). Meine Geister scheiden sich derzeit zwischen "Das Nötigste machen" und "Spielereien, die noch Zeit haben".
 
mit seiner vermutung

lag georg ja -scheint´s- vollkommen richtig!
mit seinem rat auch.
hallo susanne, suchen sie sich einen fachmann, der mit ihnen ein konzept für die sanierung erarbeitet, nach dem sie schritt für schritt vorgehen können! sonst geht das schief, und sie zahlen letztendlich gewaltig drauf. man kann sich sicher einiges an wissen anlesen, es ersetzt aber keinesfalls die erfahrung eines fachmannns!
und: suchen sie sich fachwerkerfahrene (!) handwerker, die das haus in ihrem sinne sanieren, oder wollen sie das lehrgeld für die versuche der "wir-machen-alles"-firmen bezahlen, hinterher einem gutachter den unterhalt sichern und dem anwalt gleich mit?
seien sie vorsichtig mit der auswahl der handwerker, und bezahlen sie für die passenden leute lieber eine weitere anfahrt, es lohnt sich! die beschriebene erfahrung, die dacheindeckung betreffend, sollte sie wachrütteln!
steht das gebäude eigentlich unter denkmalschutz? stellen sie doch auch mal ein paar fotos ein!
viele grüße, carmen
 
Thema: Massiv abfallende Böden
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