Bodensanierung nicht unterkellert

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Cequ

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Hallo zusammen,

habe sehr lange auf diesem Forum gelesen und dachte mir ich melde mich mal an. Denke hier kann mir geholfen werden.

Ich habe ein Kleines Haus gekauft. (Wohnfläche ca. 70qm2)
Es ist circa 90 Jahre alt. Es gibt keine tragenden Innenwände, die Außenwände bestehen aus zwei Reihen Ziegel. Außen wurde vor 5 Jahren die Fassade gedämmt und mit Schiefern ausgebaut.

Mein eigentliches Problem ist im Erdgeschoss der Fußboden.
Habe einige Handwerker da gehabt, jeder sagt irgendwie was anderes.

Der Bodenaufbau ist zur Zeit folgendermaßen:
Erdreich, Balken die in den Außenwänden eingelassen sind. Darüber "Dielen" (Holzbretter), Spanplatten.
Zustand des Holzes ist gut, keine Feuchtigkeit. Das Erdreich ist natürlich etwas feucht, was aber normal ist.

Das EG wurde als TV-Laden benutzt, somit war Dämmung anscheinend kein Thema.

Ich möchte nun, bestmöglich Dämmen um keine kalten Füße zu bekommen.

Vorschlag von einigen Handwerkern ist:
Balken und "Dielen" lassen, darauf eine XPS Dämmung aufbauen. OSB Platten und gewünschter Bodenbelag.
Die Decke ist hoch genug (knapp 3 Meter). Jedoch würde ich nicht max. 10CM aufbauen wollen.
Natürlich wäre eine erneuerung der Ganzen Hölzer usw gut, jedoch zu kostenintensiv.

Hier lese ich andere Ratschläge, deswegen wäre es nett wenn ich einige Tipps bekommen könnte.

Eigentlich würde ich eine Fußbodenheizung einbauen wollen, doch dies ist noch nicht entschieden. Spricht etwas dagegen? Oder dafür?

Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Würde mich über Antworten sehr freuen!

Beste Grüße
Cequ
 
Bodenaufbau über Erdboden

Ein weitestgehend dampfdichter Bodenaufbau über Holzunterbau führt mit größerer Wahrscheinlichkeit zum Verrotten der Hölzer.

Entweder alles diffusionsoffen mit Dielenbelag-Spanplatte/OSB abnehmen.

Hohlraum je nach Situation und Hohlraumhöhe zB mit Perlite ausfüllen.

Alternativ doch alles aufnehmen und die hier immer wieder dargestellte Konstruktion wählen:
Erdboden feststampfen,
0,2 mm Folie auflegen,
Zementestrich/Beton 5-8 cm dick
Feuchtigkeitssperre auslegen und am Rand bis zur Oberkante des fertigen Fußbodens hochziehen
KVH-Balken auslegen und auf Gummigranulatstücken nivellieren
Dämmung mit Zellulose, Perlite oä
Geölte Holzdielen verlegen

Alternativ
auf den genau nivellierten Estrich
die Feuchtigkeitssperre auslegen,
Dämmplatten verlegen
dünne Holzfaserplatte und darauf zB Creaton-Tontrockenestrichplatten
oder 4/6 Holzlatten, dazwischen 40 mm Holzfaserplatten und wie oben Dielen verschrauben.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22820_20171026112419.JPGDanke

Hallo, danke erstmal für die Antwort Herr Teich.

Also kann ich den vorhandenen Aufbau nicht beibehalten? Dieser muss unbedingt runter?
Gibt es keine Möglichkeit drauf zu dämmen?
Dachte eher dass durch die Belüftung nach außen, die Feuchtigkeit wie bis jetzt entweichen kann. Und von Oben sowieso keine Feuchtigkeit runter kann, liege ich damit falsch?

Sind es die Perlite die im Anhang sind? Weil in der Beschreibung steht für Decken.

Vielen Dank! Beste Grüße
 
zum Fußbodenaufbau:

Denken Sie an die Versorgungsleitungen und deren Isolierung!

10-15cm Split, Schlacke, Rollkies, kann auch mehr sein
20-25 cm Dämmung Styropor EPS und Styrodur oben auf
Randdämmstreifen - siehe Zeichnung gesendet drainage
4-6 cm Estrichbeton mit Stahlmatte bewehrt

Bei mir hat das Laminat Raumlufttemperatur - mehr geht nicht.

-Horizontalsperre einschneiden
-MauertrockenPutz von unten über die Sperre bis in den trockenen Bereich putzen
-Schlacke einfüllen und glatt harken
-Randdämmstreifen mittels Wasserwaage auf Estrichoberkante bringen
-EPS Styropor verlegen
-Styrodur (verzahnt) verlegen bis an den Randdämmstreifen
-Betonestrich mit Stahlmatte einbringen - glätten - nachwässern
-mineralische Farbbeschichtung von mauertrocken auftragen

Beachten Sie bei der Höhe auch die vom späteren Belag.

Auf keinen Fall Unterbeton oder Schweißbahn, Folien ect. verwenden.
Ein möglicher Wasserschaden bedeutet dann einen Totalschaden.
Gerade bei Fußbodenheizung ist die Dämmung um so mehr wichtig.
Sie schaffen sonst verbesserte Lebensbedingungen für zB Ameisen.
Sofern unterkellert müssen Sie soviel wie möglich Dämmung erzielen.

Gutes Gelingen
 
Bodenaufbau im EG

Ihr könnt sicher auch zB XPS, EPS Platten oder Holzfaserplatten auf den bestehenden Boden auflegen und darauf einen Bodenbelag, der möglichst diffusionsoffen ist- Voraussetzung: geringe Feuchtigkeit von unten.

Bei der Konstruktion würde ich aber keine Langzeitperspektive voraussetzen, da u.U. die Holzunterkonstruktion weggammelt, wenn Feuchtigkeit nicht nach oben ausdiffundieren kann.

Langfristig wesentlich zuverlässiger wäre der im ersten Beitrag vorgeschlagene Aufbau.

Der von mauertrocken@ vorgeschlagene Aufbau ist leider absolut übertrieben, viel zu teuer und technisch verkehrt, da zB EPS für solche Dämmstoffdicken unter Last nicht möglich ist- selbst mit XPS-Abdeckung.

Die Bodentemperatur beträgt auch ohne Dämmung schon ca +10 Grad,
dh bei einer Innentemperatur von +20 Grad beträgt der Temperaturunterschied- Delta t- nur 10 Grad.

Dafür eine derart übertrieben dicke Dämmung inkl Splitt einzubauen ist vollkommen sinnlos und führt zu keiner dämmtechnischen Verbesserung.

Keinerlei Feuchtigkeitssperre einzubauen ist ebenfalls ein bautechnischer Fehler, auch angesichts der vorgeschlagenen feuchteempfindlichen EPS-Dämmung.

Es bedarf keines Wasserschadens von oben um die Konstruktion zu fluten, das kann die ggf selbsttätig erledigen durch Dampfdiffusion von unten.
Ameisen freuen sich besonders über EPS-Dämmungen, die durch Ameisensäure komplett zersetzt werden können.

In der Hinsicht ist Zellulose wesentlich besser, da die aufgrund der enthaltenen Salze nicht besiedelt wird.

Horizontalsperren (auch wenn man solche anbietet)sind hier völlig sinnlos, da keine Feuchtebelastung der Wände vorliegt.
Es gibt hier schon zahlreiche Beiträge, die zumindest technisch richtig sind und wesentlich weniger aufwändig.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22820_2017113111518.jpegBodenaufbau

Servus!

Erstmal vielen Dank für die Antworten! Wirklich sehr nett!
Ich habe nun an einer Stelle die Dielen runter genommen. (s. Anhang)
Es gibt Löcher an der Außenwand und gegenüber, ich denke diese sind zur Belüftung des Hohlraumes.

Wie kann ich die Konstruktion, ähnlich aufbauen? Aber mit Dämmung? Also keinen Estrich, sondern mit Holz.
Ich denke wenn ich zwischen die Balken dämme, wird es keine Luftzirkulation mehr geben. (Balken werden erneuert)

Bei Beton/Estich hab ich bedenken, bezüglich der Feuchtigkeit. Wo soll die Feuchtigkeit die vom Erdreich kommt, entfliehen? Ansonsten würde ich alles aufnehmen, und den Aufbau wie Herr Teich beschrieben hat, machen.
Außerdem, was passiert mit dem Bereich wo der frische Estrich und die Ziegel in Kontakt kommen? Vom verständnis würde ich sagen, dass Feuchtigkeit vom Beton auf die Ziegel übertragen werden kann. Liege ich damit falsch?


Zusätzliche Info:
Das Haus besitzt keine Drainage, es wurde damals nicht gemacht, wieso auch immer. Direkt vor dem Haus steht eine kleine Regentonne. Was jedoch völlig sinnlos ist.
Das ausheben und legen eine Drainage, wird hoffentlich nächstes Jahr geschehen. Da es im Bergischen Land viel regnet, muss dies meiner Meinung nach eingebaut werden.

Eventuell ist dieser Aspekt auch zu beachten beim Bodenaufbau.

Strom und Heizungsleitungen werden unter der Decke verlegt.


Vielen Dank im voraus für Tipps!

Beste Grüße
Cequ
 
fachwerk-I22820_2017113111524.jpegBodenaufbau

Servus!

Erstmal vielen Dank für die Antworten! Wirklich sehr nett!
Ich habe nun an einer Stelle die Dielen runter genommen. (s. Anhang)
Es gibt Löcher an der Außenwand und gegenüber, ich denke diese sind zur Belüftung des Hohlraumes.

Wie kann ich die Konstruktion, ähnlich aufbauen? Aber mit Dämmung? Also keinen Estrich, sondern mit Holz.
Ich denke wenn ich zwischen die Balken dämme, wird es keine Luftzirkulation mehr geben. (Balken werden erneuert)

Bei Beton/Estich hab ich bedenken, bezüglich der Feuchtigkeit. Wo soll die Feuchtigkeit die vom Erdreich kommt, entfliehen? Ansonsten würde ich alles aufnehmen, und den Aufbau wie Herr Teich beschrieben hat, machen.
Außerdem, was passiert mit dem Bereich wo der frische Estrich und die Ziegel in Kontakt kommen? Vom verständnis würde ich sagen, dass Feuchtigkeit vom Beton auf die Ziegel übertragen werden kann. Liege ich damit falsch?


Zusätzliche Info:
Das Haus besitzt keine Drainage, es wurde damals nicht gemacht, wieso auch immer. Direkt vor dem Haus steht eine kleine Regentonne. Was jedoch völlig sinnlos ist.
Das ausheben und legen eine Drainage, wird hoffentlich nächstes Jahr geschehen. Da es im Bergischen Land viel regnet, muss dies meiner Meinung nach eingebaut werden.

Eventuell ist dieser Aspekt auch zu beachten beim Bodenaufbau.

Strom und Heizungsleitungen werden unter der Decke verlegt.


Vielen Dank im voraus für Tipps!

Beste Grüße
Cequ
 
Fußbodenaufbau

Ich würde es so machen:
Belüftungsöffnungen zumauern
Ca. 5 cm Sand 0-2 oder 0-4 aufbringen, in die vorhandene Schlackeschüttung mit der Harke einarbeiten
Mit Handramme sorgfältig! verdichten, dabei auf ebene, waagerechte Fläche achten
ca. 2-3 cm Brechsand oder Feinsplitt zwischen Lehren abschnittsweise einbauen
abschnittsweise 2 Lagen Foamglasboards mit versetzten, abgeklebten Fugen einbauen
kleine Lücken zur Mauer bei Bedarf mit Perlite füllen
Trockenestrich einbauen.

Belag: Creaton oder Entkopplungsmatte + Fliesen oder Landhausdielen oder Laminat oder Teppichboden.

Das ist eine Möglichkeit. Nicht die billigste aber die schnellste.
Was ich nicht machen würde wären wieder Lagerhölzer und Dielung bzw. OSB.
Ob man statt Foamglasboards auch Perimeterdämmplatten oder Floormate einsetzen könnte bleibt abzuwarten.
 
Thema: Bodensanierung nicht unterkellert
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