Fußbodenheizung
Jaaa... Google kann halt nicht unter die Fliesen schauen... Auf was man unter den Fliesen trifft wird sich tatsächlich nur durch "Nachschauen" herausfinden lassen. Wenn die Fliesen dem Alter des Hauses entsprechen ist der von Georg Böttcher genannte Unterboden recht wahrscheinlich (dann wäre es aber wohl sehr schade um die Fliesen), ansonsten wäre das ungefähre Jahr der letzten Renovierung ein gutes Indiz um etwas präziser orakeln zu können...
Ein paar Anmerkungen zur Fußbodenheizung:
Grundsätzlich gehört eine Fußbodenheizung nur auf eine Unterkonstruktion, die die durch den erwärmten Boden erhöhten Wärmeverluste adäquat begrenzen kann. Da macht der vom Georg Böttcher dargestellte grundsätzliche Bodenaufbau durchaus Sinn...
Jetzt kommen die "ABER"
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mit einer WW-Fußbodenheizung alleine eine Altbauküche nicht ausreichend beheizt werden können wird. Nach Verifizierung sollten dann entsprechende Maßnahmen überlegt und vorgesehen werden, die den baulichen Aufwand durchaus etwas reduzieren können.
Das einfachste wäre wohl eine elektrische Bodentemperierung im Fliesenbett unter Beibehaltung der vorhandenen Heizung. Dies lässt sich auch auf den vorhandenen Fliesen ausführen, dann muss allerdings mit einem leicht erhöhten Bodenniveau in der Küche gelebt werden. Die Betriebskosten sind zwar höher als bei einer Warmwasser-FBH, das sollte aber aufgrund der geringen Fläche und der Möglichkeit bedarfsorientiert zu heizen zu tolerieren sein. Vorteil ist die geringe Trägheit und die Möglichkeit auch ohne die vorhandene Heizung eine gewisse (Boden-)Wärme zu bekommen (Übergangszeit).
Wenn man eine Warmwasser-FBH von vorneherein NICHT als Alleinheizung auslegt, lässt sich auch einiges einfacher gestalten. Die heizwasserseitige Anbindung kann dann am einfachsten über ein sogenanntes RTL-Ventil sozusagen parallel zum vorhandenen Heizkörper (so denn einer vorhanden ist) realisiert werden, somit entfällt die Notwendigkeit für einen zweiten Heizkreis mit geringerem Temperaturniveau sorgen zu müssen.
Auch bei dieser Bodentemperierung halte ich es für vertretbar, die Dämmung zu reduzieren, gegebenenfalls auch auf dem vorhandenen aufzubauen. Mit einem Höhenversatz ist auch hier zu rechnen.
Wenn dies alles keine Option darstellen sollte und der Untergrund entsprechend vorbereitet werden muss und kann, sollte das dann aber auch gleich richtig geschehen. Bei Schachtungen gilt prinzipiell, dass ohne fachliche Beratung nicht unter die Oberkante der Fundamente gearbeitet werden sollte. Erforderliche Aufbauhöhe lässt sich auch durch "höherwertigen" Dämmstoff mit geringerer Wärmeleitfähigkeit oder/und Griff in den Chemiebaukasten des Estrichlegers reduzieren. Statt 80mm EPS/XPS mit WLG 040 sind auch 50mm PUR WLG 025 denkbar, und der Estrich ließe sich für eine "klassische" FBH bis auf rund 45mm runterzwingen.
Bevor Ihr also, kaum dass der Kartoffelsalat gegessen und die Gänsekeule abgenagt ist, die Küche räumt und den Abbruchhammer schwingt, sollte also erstmal das Ziel definiert werden.
MfG,
Sebastian Hausleithner