Bodenausgleich nach Wasserschaden - Holzbalkendecke

Diskutiere Bodenausgleich nach Wasserschaden - Holzbalkendecke im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Als frischgebackene Hausbesitzer einer bereits sanierten alten Schmiede von 1910 sind wir gerade dabei die Folgen eines Wasserschadens beim...
M

Mirk

Beiträge
7
fachwerk-I22362_201761521149.jpgAls frischgebackene Hausbesitzer einer bereits sanierten alten Schmiede von 1910 sind wir gerade dabei die Folgen eines Wasserschadens beim Vorbesitzer zu beheben.
Folgende Ausgangslage: Holzbalkendecke mit ziemlich breiten Abstand. Dazwischen irgend ein alter Lehm oder Sand (habe leider nur unpräzise Baufotos). Darauf wurde Knauf Isoself Ausgleichsschüttung gebracht, darüber OSB-Platten, drauf Fussbodenheizung in Styroporbett mit Alublechen und darauf dann einfach dünnes Laminat. Der Aufbau schien mir nicht stabil genug. Deshalb möchte ich Knauf Brio Trockenestrich (23 mm) anstatt des Laminates aufbauen und darauf dann Fließen oder Parkett.
Nun gab es wie gesagt einen Wasserschaden, der zwar von einer Fachfirma getrocknet wurde, aber trotzdem Spuren hinterlies, in der Art, dass der Boden Unebenheiten von 2-3 cm sagen wir auf ca. 2 m hat. Ich fürchte nun, dass mir der Trockenestrich irgendwann reist oder zumindest so schwingt, dass darübeliegende Fließen locker werden.
Nun kam mir der Gedanke die Unebenheiten einfach mit einer feinkörnigen Ausgleichsschüttung oberhalb der Fußbodenheizung auszugleichen. Ich weiß Wärmeübergang und so, aber es handelt sich um einen Flur, wo die Rohre der Heizung nur in einem Strang auf die Räume verteilt werden, also der Heizeffekt sowieso gering ist. Außerdem soll die Schüttung ja nur lokal unterfüttern. Glaubt ihr, dass könnte klappen?
Den ganzen Boden aufzureisen, halte ich für zu aufwändig, weil die OSB-Platten vollflächig verlegt wurden und darauf einige Trockenbauwände stehen. Wenn ich da raumweise aufsäge, nehme ich der ganzen sache vielleicht die Stabilität.
Anbei ein Bild vom Bau, also noch ohne FBH/Laminat. Es geht nur um den Aufbau mit Schüttung im Vorderen Bereich deutlich zu machen.
Wäre toll, wenn einer einen guten Rat geben könnte.
 
Fußbodenaufbau

Ihre Beschreibung deckt sich nicht mit der Situation auf dem Foto.
Wie ist denn nun die aktuelle Ausgangslage?
 
fachwerk-I22362_2017616164815.jpgDas Foto oben ist um den Unterbau zu verdeutlichen. Nun mit Fussbodenheizung sieht es so aus. Die 3 cm sind auch da Maximum an einer Stelle. Sonst sind es eher 1,5 cm Unebenheiten.
 
Fußbodenaufbau

Also der Flur sieht jetzt so aus wie auf dem letzten Foto?
Der Deckenaufbau ist mir immer noch unklar.
Sie schreiben was von Trockenschüttung und Trockenestrich (OSB) darüber.
Entweder
die OSB- Platten liegen NICHT auf den Deckenbalken sondern auf der Trockenschüttung dann wird Last auf die Einschübe übertragen. Das ist nicht zulässig, die Einschübe tragen nur die Schüttung. Bei Isoself sind Verformungen zu erwarten, einmal weil die Deckenbalken steifer sind als die Deckenfelder die mehr Schütthöhe haben. Das Isoself wird über den Balken zerkrümeln. Wie sich die Schüttung trotz Trocknung bei der Havarie verändert hat vermag ich nicht abzuschätzen. Auf jeden Fall hat sich da was verändert.

Also: wenn das so gebaut wurde alles bis Oberkante Balken raus und neuen Aufbau rein. Ob im Flur unbedingt wieder Fußbodenheizung rein muß sollten Sie entscheiden. Ob dieses System wieder verbaut wird- ich kenne es nicht und was ich auf dem Bild sehe löst bei mir keine Begeisterungsstürme aus.
Falls die OSB- Platten direkt auf den Balken liegen und die Trockenschüttung nur zwischen den Balken liegt deuten die beschriebenen Verformungen auf ernste Schäden an den Balken hin. Also auch alles runter und zurück auf Anfang.
Der weitere Aufbau hängt dann von den zur Verfügung stehenden Aufbauhöhen ab. Üblicherweise so wenig wie möglich denn der alte Dielenbelag war mal die Bezugshöhe.

Meine Empfehlung:
Auf jeden Fall Finger weg von Ihrer Idee mit der Ausgleichsschüttung!
 
Zunächst vielen Dank Herr Böttcher für die Ratschläge.
Ich habe nun in mehreren Räumen die Fussbodenheizung entfernt und habe verschiedenste Situationen vorgefunden, die für die Unebenheiten sorgen.
1. Stahlträger, die zu hoch liegen. Deshalb wurde OSB-Platte auf Trockenschüttung dazwischen gelegt. Es sieht aber so aus, als wären die OSB-Pletten irgendwie seitlich an den Stahlträgern fixiert, bzw. abgestützt.
2. Wo die Träger tiefer liegen, sind die OSB-Platten auf die Träger gelegt und in den Zwischenräumen Trockenschüttung.
An anderer Stelle sind massive alte Holzbalken in der Grundkonstruktion aber mit größeren Höhenunterschieden. Die Qualität des Holzes war nach Aussage des Vorbesitzers zu gut, um die Balken rauszureisen. Deshalb hat er hier auch OSB doppellagig drüber gelegt.
Um ehrlich zu sein, möchte ich nicht nochmal an den Grundaufbau ran. Das hat der Vorbesitzer 2012 alles schon mal offen gehabt und erneuert. Die Unebenheiten konnte er nicht vermeiden.
Daher folgende Überlegeung: Dort wo größere Dellen sind (eigentlich nur zwischen den Balken) möchte ich Ausgleichsmasse gießen. Darüber kommen dann die Styroporteile mit der Fussbodenheizung und darüber dann Trockenestrich Knauf Brio 23. Der Trockenestrich wird verglebt und verschraubt. Das habe ich bereits in einem Raum unter einer Einbauküche gemacht und die Last verteilt sich meiner Meinung nach sehr gut über die Fläche. Somit wäre auch die Last auf den Styroporeinlagen der Fussbodenheizung besser verteilt und die Ausgleichsmasse darunter sorg nur mehr oder weniger dafür, dass die Vertiefungen verschwinden und die Leitbleche der Fussbodenheizung am Trockenestrich (Wärmeübergang) anliegen. Die Estrichplatten werden natürlich so gelegt, dass die lange Seite über den Balken liegen und so die Last hauptsächlich auf die Balken übergeht und nicht auf die Zwischenräume. Die Trockenestrich Brio 23 sind sehr steif, so dass sich da nichts durchbiegen sollte.
Nun bleibt die Frage der Ausgleichsmasse. Es gibt recht teure speziell für Holzuntergründe. Da aber die Trockenestrichplatten als Tragschicht dienen, kann man glaube ich auch günstigere Ausgleichsmasse (z.B. Knauf N 430) nehmen.
Also nochmal zusammengefasst der Aufbau:
1. Holzbalkendecke bzw. Stahlträger
2. In den Zwischenräumen Trockenschüttung oder Mineralwolle
3. OSB-Platten doppellagig. Wo nicht auf Balken aufliegend unterfüttert mit Trockenschüttung
4. Unebenheiten mit Knauf N 430 Ausgleichsmasse verfüllt
5. Fusbodenheizung in Styroporeinlagen
6. Trockenestrichplatten Knauf Brio 23
7. Oberbelag Parkett oder Fließen
Was haltet ihr davon? Hat es vielleicht schon jmd. so oder ähnlich gemacht.
 
Deckenaufbau

Das ist mir ehrlich gesagt alles zu verwurschtelt um dazu brauchbare Vorschläge zu liefern.
 
Trockenestrich

Die Trockenestrichplatten benötigen einen tragfähigen Untergrund auf der gesamten Fläche- die können keine Kräfte von Balken zu Balken übertragen-
kein Trockenestrich aus Gipsfaserplatten ist dazu in der Lage.

Die OSB-Platten vom Unterbau müssen entweder linienförmig oder vollflächig aufgelagert sein.
Teilweise fest auf Balken liegend und teilweise auf Schüttung kann auf Dauer Schwierigkeiten verursachen, d.h. ungleichmäßiges Absenken und Schäden an den Zwischenfeldern. Wie schon mitgeteilt wurde dürfen diese nicht belastet werden.

Zumindest würde ich keinen aufwendigen Fußbodenaufbau darauf verlegen-für weniger hochwertige oder provisorische Verlegung mag es genügen.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22362_201771145116.jpgLeute mir ist es auch zu "verwurschtelt", aber ich hab es nun mal so übernommen und muss jetzt das beste draus machen. Das mit den OSB-Platten NICHT aufliegend auf Träger betrifft eigentlich nur eine Stelle. Aber wenn ich dort aufbaue, muss ich im gesamten OG aufbauen oder ich habe Stufen. Hier nun mal ein paar Bilder.
Das letzte zeigt das Endergebnis mit Einbauküche drauf. Um die Last zu verteilen habe ich noch Bretter untergelegt. Da biegt sich nichts durch oder bricht und da habe ich nur mit Sperrholz an den gröbsten Stellen etwas untergefüttert. Es sind ja Wohnräume ohne krasse Belastung.
 
fachwerk-I22362_201771145221.jpgHier nochmal die Delle beispielhaft. Sind 2 cm Höhenunterschied.
 
Thema: Bodenausgleich nach Wasserschaden - Holzbalkendecke

Ähnliche Themen

Zurück
Oben