Bodenaufbau mit Fußbodenheizung im Obergeschoss

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Michi77

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fachwerk-I9371_2014821221940.jpgHallo!

Wir sanieren einen Klinkerbau aus dem Jahre 1901; nun steht der Boden im ersten Stock an. Es handelt sich um das Badezimmer, welches mit Wand- und Fußbodenheizung ausgestattet ist. Der Boden soll - wie im Bad üblich - gefließt werden.

Wir fragen uns nun, wie wir den Boden aufbauen sollen. Normalerweise legt man ja Estrich rein, wenn eine Fußbodenheizung im Spiel ist. Hier haben wir aber Probleme mit einem zu hohen Aufbau (der Estrich muss ja ausreichend über den Balken als Platte stehen) und zum anderen stimmt uns das Gewicht einer Estrichplatte etwas nachdenklich.

Wäre es denkbar, zuerst einen Fehlboden einzuziehen, darauf die Schleifen der FH zu legen und darauf dann OSB-Platten sowie die Fließen?

Dann stellt sich die Frage, in welchem Material die Fußbodenheizung gelagert wird, damit sie gut leitet. Doch Estrich, aber eben nur zwischen den Balken?

Welche Schalldämmung wäre anzuraten? Auf Wärmedämmung kann ja zwischen bewohnten Stockwerken verzichtet werden, oder (darunter ist die Küche)?

Ich habe diesem Beitrag ein Bild beigelegt, damit man sich alles etwas besser vorstellen kann. Die Balken sind rund 19 cm hoch. Die helleren wurden zur Entlastung auf Empfehlung eines Statikers eingezogen.

Vielen Dank für jedes Feedback!

Beste Grüße

Michael
 
Interessant!

Hi Gerhard!

Vielen Dank für Dein Feedback! Wusste garnicht, dass es diese Teile gibt. Sehen interessant aus.

Das könnte dann also meine Schalung für den Estrich sein, oder?

LG

Michael
 
FBH auf Balken

Die Lewis-Platten sind sowohl Bewehrung als auch Schalung und bilden dann zusammen mit der Vergussmasse den tragfähigen Boden. FB-Heizung ist möglich. Eine Wärmedämmung zwischen den Balken wäre sinnvoll.
Andererseits könntest Du auch eine tragfähige Schicht aus OSB oder Rauhspund herstellen und darauf ein handelsübliches Trockensystem installieren, z.B. von

PURMO.
 
Danke

OK, vielen Dank schonmal!

Was ist grundsätzlich von OSB-Platten als überlagernde Schicht auf den Balken zu halten?
 
OSB über Heizrohre?

Das ist keine Lösung. Wenn ich deinen Vorschlag richtig verstanden habe.

Trockenestrichplatten mit integrierten Heizrohren schon eher.

Schüttung zwischen die Balken,Entkopplungsebene, Trockenestrich mit integrierten Heizrohren und Fliesen. Auf geeignete Abstände der Balken achten, bzw. prüfen.
 
FBH

Trockenestrich-Elemente ohne flächige Tragschicht direkt auf Balkenlage?... Schüttung direkt auf Decken-Verkleidung?... Da würde ich noch mal drüber nachdenken, lieber Theodor Becker...

OSB ist zwischen zwei mehr oder weniger gleichartig genutzten Bereichen durchaus als Tragschicht geeignet, natürlich kann man sich sich über „unerwünschte“ Stoffe in der Verleimung der Boards trefflich puristisch in die Köppe kriegen. Eine doppelte Verlegung mit versetzten Stößen ineinander verschraubt wäre anzuraten, Nut/Feder verleimt, 2x18mm oder so... alternativ halt 28mm Rauhspund ? Statiker...
Darauf dann FBH-Elemente z.B. wie genannt und Trockenestrich, Entkopplung, Fliesen...

Natürlich lässt sich die FBH auch zwischen die Balken hängen, z.B. System RIPAL, dann sollte aber in der Tat eine Dämmung darunter vorgesehen werden.

Insgesamt erscheint die „Aufbau-Variante“ problemloser, kommt allerdings mit mehr Aufbauhöhe an.
 
Nachtrag

lieber Sebastian,
ich hatte in der Einleitung gelesen: "Wäre es denkbar, zuerst einen Fehlboden einzuziehen, darauf die Schleifen der FH zu legen und darauf dann OSB-Platten sowie die Fließen?" Das ist keine Lösung !

Wenn die Abstände der Balkenlage Tragfähig
geeignet sind, das sollte geprüft werden (hatte ich schon geschrieben), bzw. ergänzt werden, evtl. durch Querriegel:
Wäre es denkabar so vorzugehen, da ich auf dem Bild zu erkennen glaube, dass die Balken unterseitig verschalt sind:
Das Gewicht der Trockenestrichplatten sollten die Balken verteilen, nicht die Schüttung. Die Schüttung sollte als Füllschicht dienen.

Rieselschutzpapier,
Schüttung ausrichten. Ich finde Climacell ganz gut.
Trittschall Entkopplung wenn die Balken im Wasser sind.
Randdämmstreifen
Trockenestrichplatten mit integrier. Heizung
Abdichtung
Fliesen.
Das scheint mir der schlankste Aufbau zu sein, mit dem geringsten Gewicht und aus meiner bescheidenen Sicht spricht da technisch auch nichts dagegen. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren.
Schließlich ist ein Gedankenaustausch immer hilfreich.

Erst noch eine tragfähige OSB aus mind. 22mm über die Balken zu verschrauben ist natürlich kein Fehler, so wird es in aller Regel auch immer gemacht. Meine Gedanken stellen eine mögliche Variante dar, die ich für mich privat wählen würde.
 
Estrich-Element in "Vor-Ort-Verlegung"

Hallo,

die Bereiche zwischen den Holzbalken würde ich mit einem Rieselschutzvlies auslegen und das Ganze dann mit Ausgleichsschüttung ausfüllen. Danach kann dann mittels einer 10 cm dicken Gipsfaserplatte und einer Klimabodenplatte (18 oder 20 mm Dicke) ein Estrich-Element erstellt werden in sogenannter „Vor-Ort-Verlegung“ (zur Verarbeitung siehe Fermacell Verarbeitungsanleitung Bodensysteme).

Die Klimaplatte mit den eingelegten Warmwasser-Heizschläuchen muss dann nur noch mit Vergussmasse versehen werden, so dass für die anschließende Fliesenverlegung eine ebene Oberfläche entsteht. Im unmittelbaren Spritzwasserbereich von Badewanne und/oder Dusche ist auf jeden Fall für eine vollflächige Abdichtung zu sorgen. Anschließend können die Fliesen verlegt werden.

Viel Erfolg!
 
Danke!

Zunächst einmal vielen Dank an alle Beteiligten für die fundierten Antworten! Ich bitte an dieser Stelle gleich vorab um Nachsicht, da ich als Laie auf diesem Gebiet nicht allen Ausführungen folgen konnte.

Deshalb noch die folgenden Fragen:

Auch ich bin der Meinung, dass die Balken die Last des Aufbaus tragen sollten. Wie man dem Foto entnehmen kann, ist unter den Balken nur die Deckenkonstruktion zu sehen - diese Schicht sollte so wenig wie möglich tragen.

Für mein Verständnis hätte ich die Übertragung der Last auf die Balken mit einem Fehlboden erreicht. Dieser wurde auch vor rund 110 Jahren in dieses Haus eingebracht. Fehlboden, beschwert mit Sand und was sonst noch Gewicht brachte.

Ich könnte mir also folgenden Aufbau vorstellen (von unten beginnend):

- Fehlboden
- Dämmung (z. B. Styrodur oder Holzfaser)
- Folie
- Fußbodenheizung, eingegossen in Estrich
- Abschlussschicht (?)
- Folie als Nässeschutz
- Fliesen

Normalerweise sorgt ein Fehlboden ja durch Gewicht für eine gewisse Trittschalldämmung. In diesem Falle würde ich auf zusätzliches Gewicht verzichten, da der Estrich genug Masse mitbringen dürfte - oder liege ich das falsch?

Die (wie auch immer geartete) Abschlussschicht habe ich mit einem Fragezeichen versehen, weil sie hier im Forum immer wieder mal weggelassen wurde. Aber braucht man nicht eine alles umfassende Abschlussschicht, um eine plane Ebene für die anschließenden Fliesen zu schaffen?

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Fachwerk-Altbau entsprechend "arbeitet" und das sich das Niveau von Balken und dem Strich dazwischen entsprechend verschiebt.

Im Anschluss daran sollte dann die Frage stehen, aus welchem Material diese Abschlussschicht sein sollte.

Nochmals vielen Dank und beste Grüße!

Michael
 
FBH

Du musst keinen Estrich gießen, solltest Du auch auf einem aufgefüllten Fehlboden auch nicht. Das beispielhaft (!) genannte Trockensystem erfüllt Deine Maßgaben. Auf einem ebenen tragfähigen Untergrund...
Aufbau (alles, was zwischen den Balken passiert, lasse ich mal weg):
- Traglage aus OSB oder Rauhspund, Stärke nach Statik, dürfte auf 24-28mm hinauslaufen
- 35mm FBH-Element + Verteilplatte
- Gipsfaserplatte als Trockenestrich, rund 18-23mm
- 20mm Fliesen im Dünnbett

Du bekommst also eine kleine Stufe hinein, würde beim Estrich gießen auch nicht anders sein...
 
Element mit 20 mm Aufbauhöhe

Hallo,

ich kann mich der Aufbauempfehlung von Herrn Hausleithner nur anschließen. Allerdings genügt bereits ein Fermacell Estrich-Element 2 E 11 mit 20 mm Aufbauhöhe.
 
Thema: Bodenaufbau mit Fußbodenheizung im Obergeschoss
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