So blau, so blau
Hallo Kollege Huber, schau doch mal hier nach:
http://www.militaria-fundforum.de/thread.php?threadid=20527
Auszug:
"....Brünieren und Schwarzfärben
Die echten Brünierungen auf Eisen und Stahl bestehen aus Eisenoxiden, spez. Eisen – 2,3 – oxid Fe3O4, die Farbe kann dabei je nach Erzeugungsmethode von dunkelbraun über dunkelgrau und tiefblau bis zum tiefen Schwarz reichen.
Um diese Oxidschichten direkt (ohne vorherige Schritte) auf dem Metall zu erzeugen, werden starke Oxidationsmittel benötigt, zum Beispiel Natriumnitrat, Natriumnitrit oder Kaliumnitrit, mitunter auch Salpetersäure HNO3.
Im Prinzip machen diese Oxidationsmittel das Gleiche, was auch der Sauerstoff der Luft auf dem Metall erzeugt, allerdings wesentlich schneller und dichter. Beim Erhitzen von Stahl an der Luft bilden sich mit zunehmender Temperatur die sog. Anlauffarben, die Schichten von Eisenoxiden darstellen, die mit zunehmender Temperatur dann immer dichter (und damit auch dunkler) werden: (Temp. in °C)
210 / Weiß-Gelb ; 220 / Strohgelb ; 230 / Gelb; 240 / Dunkelgelb; 250 / Gelb-Braun ; 260 / Braun-Rot ; 270 / Rot ; 280 / Violett ; 290 / Dunkelblau ; 300 / Tiefblau ; 400 / Grau bzw. Blaugrau
Das früher viel praktizierte
Bläuen von Stahlteilen beruht auf diesen Verfahren, auch das sog. ‚Bunthärten’ gehört dazu. Dabei kommt es auf sehr genaue Einhaltung der Arbeitsbedingungen und der Rezepturen an, um gute Resultate zu erzielen. Diese Verfahren waren daher früher gut gehütete Geheimnissen der Schmiede und Kunsthandwerker.
Die altbewährte Methode der Brünierung besteht im Tauchen des Metalls in Lösungen von Natriumhydroxid (Ätznatron, Natronlauge) bzw. alternativ Kaliumhydroxid, wobei diese Lösungen sehr konzentriert sein müssen, etwa 400 – 600 g / l. Diese konzentrierten Laugen lassen sich auf 150 – 180 ° erhitzen, ohne zu kochen. Die eigentlichen Oxidationsmittel Kaliumnitrat und Natriumnitrit werden den Laugen vor dem Erwärmen beigemischt. Bei der hohen Temperatur beginnt deren Wirkung, unterstützt von der stark alkalischen Lauge. Dabei lassen sich mit dieser Lösung hier....."
Gruß
Lutz Parisek