Wie viel aollte man bezahlen?

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Jume!

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Hallo,
wir überlegen, ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus zu kaufen. Es ist ca. von 1800 und vor 25 Jahren kernsaniert worden. Leider nicht fachgerecht. Es wurden Tonziegel verwendet und darauf ein Zementputz oder Gipsplatten. Das muß geändert werden. Die Fenster sind zwar schön, aber nur doppelt verglast. Die Heizung läuft mit Flüssiggas und das Warmwasser wird mittels uraltboiler produziert. Im ganzen Haus muß nach und nach der Putz raus und durch neuen ersetzt werden. Ein paar Balken sind wurmig.
Geht man bei solchen Häusern vor, wie bei neueren Bauten, dei die besten Jahre lange hinter sich haben? Es ist weit verbreitet, dass man für ein altes Haus nur noch den Grundstückswert bezahlt und eventuell einen kleinen Preis für das Haus. Gibt es irgendeinen Richtwert, was man bezahlen sollte?
Vielen Dank

Jume!
 
Hauskauf

Es zählt nicht "wieviel man bezahlen soll", sondern was Sie selber bereit sind zu bezahlen.
Das müssen Sie selber entscheiden.
Als angemessener Preis gilt in Deutschland der Verkehrswert.
Das ist der Wert, der im "gewöhnlichen Geschäftsverkehr" zu erzielen ist.
Den Verkehrswert kann man errechnen.
Basis dazu ist:
1. Der Wert des Grundstückes, der über Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse ermittelt wird,
2. der Sachwert, der sich aus den Normalherstellungskosten des Gebäudes abzüglich des Reparaturrückstaues und der Alterswertminderung ergibt,
3. Der Vergleichswert, der sich aus Verkäufen vergleichbarer Gebäude ermitteln läßt (Falls überhaupt vorhanden).

Anhand dieser Werte und von weiteren wertbeeinflussenden Umständen kann man den Verkehrswert bilden.
Ob der Verkäufer damit einverstanden ist, steht auf einem anderen Blatt.
Wenn Sie Genaueres über diesen Wert erfahren wollen, müssen Sie sich entweder an einen Makler oder einen Wertermittler wenden, die Ihnen dazu Auskunft geben können.
Wenn Sie das Haus unbedingt haben wollen, können Sie als groben Anhalt den für Sie maximalen Kaufpreis über das Residualverfahren ermitteln:
Schätzen Sie den Kostenrahmen ein, den Sie für die Instandsetzung/Modernisierung des Gebäudes benötigen und ziehen Sie diese Summe von Ihren zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab.
Das was übrig bleibt, steht Ihnen zum Kauf des Grundstückes zur Verfügung.
Zuletzt: In der Marktwirtschaft neben Angebot und Nachfrage und das Verhandlungsgeschick, also feilschen Sie!

Viele Grüße
 
nach Ihrer Beschreibung handelt es sich um eine Totalsanierung.

Da könnte man auch krass kalkulieren und den Preis für Grundstückswert abzüglich Kosten für den Gebäudeabriß anbieten. Das ist leider oftmals der einzig realistische Wert.
 
Hallo,

besser als Herr Böttcher kann man es kaum erklären, allerdings funktioniert das mit der Wertermittlung in der Praxis mit den Fachwerkhäusern meist nicht so überzeugend. Bei solch schlecht zu kalkulierenden Vorhaben wird sich kein Wertermittler so richtig weit aus dem Fenster lehnen.
Wenn es bereits ein Wertgutachten des bisherigen Eigentümers gibt ist dieses gewiss mit Vorsicht zu genießen, denn: dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. => will sagen : nicht bestechlich aber mietbar.
(z.B.: Die 60 Jahre alte Garage - in schlechtem Zustand - an meinem Haus wurde im Wertgutachten des Voreigentümers mit 10.000 € angesetzt.)

In letzter Zeit begegnen mir mehr und mehr Fälle wie von Herrn Schillberg beschrieben. Auch sind die Wertermittler der finanzierenden Banken häufig mit den Fachwerkhäusern vollkommen überfragt und nicht oft wird zur Finanzierung der Gebäudewert mit einer großen Null angesetzt. Einen Makler nach dem Wert zu fragen erübrigt sich eigentlich, denn zum einen sind deren Blicke oft von keinerlei Sachkenntnis getrübt und stecken zudem noch in dem Interessenkonflikt: Kaufpreis versus Courtage
(Über die Hybris der Makler könnte ich sehr viel schreiben ... )

Als Käufer sollten Sie Herrn Schillbergs Weg wählen und den Verkäufer nach ein zwei Begehungen mit einer Kostenschätzung über die Sanierung von seiner Kaufpreisvorstellung abbringen - sollte diese denn unrealistisch sein. Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrem Vorhaben.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Sehr geehrter Herr Kornmayer, sehr geehrter Herr Schillberg, sehr geehrter Herr Böttcher,

vielen Dank für Ihre hilfreichen Antworten.

Zu Herrn Schillberg: Abriss geht nicht, da das Haus denkmalgeschützt ist... Aber 2000 Euro für das Grundstück zu bieten, ist eine gute Idee...
Herr Böttcher: Vielen Dank. Ich werde feilschen. Das Objekt steht schon 3 jahre zum Verkauf. Vielleicht habe ich ja Glück...

Herr Kornmayer,

ich komme sehr gerne auf Ihr Angebot zurück. Tatsächlich gibt es ein Wertgutachten, welches schon einige Jahre alt ist-. Damals wurde das Haus horrend geschätzt und der Verkäufer glaubt, der Preis sei gerechtfertigt...
Ein Bekannter (Amateur) schätzte den Kostenaufwand auf min. 100.000 Euro. Inwieweit können Sie uns bei unsrem Vorhaben unterstützen?

Vielen Dank
J. Haußmann
 
Hallo,

seit 3 Jahren zum Verkauf, in der Wetterau bzw. HTK? Kommt mir wie ein alter Bekannter vor. Erzählen Sie doch mal etwas mehr. Scout-ID?

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Thema: Wie viel aollte man bezahlen?
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