Betonpolster als Auflager Mittelpfette nachrüsten - wie genau den Balkenkopf dämmen?

Diskutiere Betonpolster als Auflager Mittelpfette nachrüsten - wie genau den Balkenkopf dämmen? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Fachwerker, ich hoffe, ich kann mal die Schwarmintelligenz eures Forums anzapfen, um eine schlüssige Lösung für die richtige...
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Joe7

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balkenkopf-mittelpfette-betonpolster-i25717_202224231558.jpgHallo liebe Fachwerker,

ich hoffe, ich kann mal die Schwarmintelligenz eures Forums anzapfen, um eine schlüssige Lösung für die richtige Ausführung der Dämmung um einen Balkenkopf zu erhalten.
Die Fachwelt ist sich zu diesem neuralgischen Punkt ja scheinbar nicht ganz einig, wie ich nach vielen Stunden Internetrecherche feststellen muß.

Problemstellung:
Der Balkenkopf einer Mittelpfette ist aktuell ringsherum freigelegt und wird auf einem trapezförmigen Betonpolster aufliegen. Das ist erforderlich wegen Überlastung der Bims Hohlblock Außenmauer durch die Vervierfachung (!) der Auflast nach Dachsanierung & Änderungensarbeiten im Dachstuhl. Guter Statiker ist im Boot, das paßt soweit.
Hinter den Beton kommt eine Styrodurplatte, die Pfette will ich auflegen mit Gummigranulatstreifen und darauf eine dünne Kokosmatte. Diese Filzmatten finde ich leider nirgends in Kleinstmenge.

Aber damit auch meinen Kindern nicht irgendwann das Dach wegen durchgefaulter Mittelpfette auf den Kopf fällt... will ich den neuralgischen Punkt um den Balkenkopf möglichst optimal gegen Feuchtigkeit schützen (eine Außendämmung ist noch nicht in Planung, wäre natürlich die optimale Lösung).
Diesen trennen stirnseitig nämlich nur ~5cm Luft und danach 5cm Bims + Außenputz von der Aussenwelt.
Also wird es hier empfindlich kalt --> Tauwassergefahr.

Die Luftumspülung kann folglich nicht angesagt sein, weil so feuchtwarme Luft auf eine furchtbar kalte Außenwand trifft. Also ist klar, daß ich um Konvektion zu unterbinden den Balken raumseitig möglichst luftdicht ausführen muß.

Was aber mache ich idealerweise mit dem Hohlraum um den Balkenkopf?

Erstmal dachte ich daran, den Balkenkopf mit Holzschutzgel zur Imprägnierung einzulullen. Spricht was dagegen?

Welche Variante der Dämmung macht Sinn?
1. 3-4cm starke Styrodurplatte mit Klebespachtel an die Wand setzen und ~1 cm Luft zum Balken lassen?
Oder wird das hier mitunter zu hohe Luftfeuchtigkeit haben?
Vorteil, falls je Schlagregen ein Thema ist, durchfeuchtet nicht auch direkt noch die Dämmung. Immerhin ist der Außenputz recht neu, armiert und mit Silikonharzfarbe gestrichen (Wetterseite). Für einige Jahre ist also hoffentlich kein Problem zu erwarten.

2. oder würdet ihr zum kompletten Ausstopfen des Hohlraums mit Mineralwolle, Holzweichfaser o.ä. raten?

3. mir kam noch das "Ausspritzen" um den Balkenkopf mit Kalkdämmputz in den Kopf. Zu dem Zeug habe ich eine Vorliebe zum Verfüllen von Hohlräumen entdeckt. Ist das noch eine sinnvolle Variante? Oder sollte nach Möglichkeit gar kein Putz, der Feuchtigkeit so gut aufsaugt, um das Holz herum anliegen?

4. weitere Vorschläge?

Ich würde mich sehr über euren input freuen. Ihr habt hier einen längeren Zeithorizont, den ein Haus halten soll als die Baustoffindustrie. Für gute Tipps bin ich echt dankbar!

Viele Grüße,
Joe
 
Balkenkopf

die Auflage auf den Kokosstreifen ist ein gute Lösung. Den Balkenkopf würde ich vor dem Einbau mit Leinölfirniß ( doppelter Anstrich) imprägnieren. die Stirnseite, also den Hohlraum zum Bims der Außenmauer würde ich mit einer imprägnierten Holzfaserplatte, einem Rest einer Unterdeckplatte z.B. Udi top ausfüllen. Die bekommst Du bestimmt als Reststück im Oköbaustoffladen evtl. über ebay-kleinanzeigen o.ä. Sollten alle Stränge reißen, so kann ich dir evtl. auch ein 6cm dickes Stück schicken, ich habe da glaub ich noch was da.
Der Innenputz sollte tatsächlich dicht den Balken umschließen.
 
Danke schon mal

okay, vielen Dank für deine Antwort :).
Man muß noch dazu sagen, 50 Jahre war das Holz voll eingemörtelt und ist trotzfem noch top.
Allerdings war es bisher ein Kaltdach. deswegen will ich das etwas aufbessern, damit die Pfette auch in 50 weiteren Jahren noch taugt.

Das Holz hatte ich jetzt schon mit Remmers Holzschutzcreme eingelassen. Bei Leinöl habe ich die Erfahrung gemacht, daß es über die Zeit doch tief einzieht und irgendwann nachbehandelt werden sollte? Oder ist das nur durch mechanische Abnutzung?

Macht es eigentlich auch Sinn, noch mal ein Stück Lärchenbohle unterzulegen?
Ich habe gelesen, das hätte man früher mitunter so gemacht und die Lärche sei deutlich beständiger? 40mm Bohle habe ich zufällig noch da.

Früße, Joe
 
Balkenkopf

Du kannst Lärchenbohle unterlegen. Es stimmt, Leinöl zieht tief ein, aber das soll es ja auch. Ein Nachstreichen ist nur bei bewitterten Flächen nötig, aber das ist bei allen Anstrichen ja der Fall. Nun nach Deinem Anstrich mit dem Remmersprodukt geht natürlich kein Leinöl mehr.
Das der Kopf im Kaltdach anders beansprucht wird, ist klar. Da fehlt aufgrund der kälteren Temperatur und damit der geringeren Luftfeuchte auch die Gefahr, dass ein Kondensationspunkt am Auflager im Mauerwerk entsteht. Vermute ich richtig, dass es nun um einen Ausbau des Dachgeschosses und damit um eine Nutzung als Wohnraum geht? Dann würden sich natürlich einige Parameter des Systems ändern und damit auch die Belastung des Balkenkopfes.
 
und macht das Unterlegen tatsächlich Sinn oder ist es eher unnötig? Ist das exotisch? Nach unten hin Beton ist halt eine andere challenge für das Material, als der bisherige Hohlblock. Gummischrotmatte kommt dann noch unter die Lärche und gut.

Ja, für das Ölen ist es jetzt natürlich zu spät. Mein Statiker meinte sogar, evtl. Bitumenanstrich draufmachen, aber das sehe ich anders. Im Zweifelsfall immer diffusionsoffen ist denke ich an so einer Stelle angesagt.

Genau. Dach wurde nach KfW saniert, ich bin gerade am Innenausbau. Früher oder später wird das Wohnraum, auch eine Naßzelle soll dort rein, deswegen wird die Feuchtebelastung stark zunehmen.

Und jetzt, mit freigelegtem Balkenkopf will ich die Gelegengeit natürlich nutzen.
 
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