Beton: Trennlage zum Planum/Fundament zwingend erforderlich?

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fachwerk-I16158_2015921144455.jpgLiebe Experten-Gemeinde,

ursprünglich sollte als Sauberkeitsschicht unter meinen Bodenaufbau C25/30 XC3 GK 16 mit Stahlfasern in F45 kommen – Stärke zwischen 6-15 cm. Eine Trennlage wäre wohl, zur Sicherheit, darunter gelegt worden.

Einspringende Ecken zusätzlich quer mit Baustahlmatten bewehrt. Im Bereich um den Abwasserhausanschluss (am Bild zu sehen) hätte ich auch zusätzlich eine Baustahlmatte gelegt, weil dort tief ausgeschachtet wurde und zuerst wieder mit dem Aushub aufgefüllt werden muss. Der Boden dort wird dann nicht ganz so verfestigt sein, wie der restliche Untergrund.

Beim Planen der Anlagenerde durch einen Experten für Erdungen und Blitzschutz ist jedoch aufgekommen, dass eine klassische Bewehrung mit Baustahlmatten für die Erdung Vorteile hätte. Dazu darf aber unter der Bewehrung auf keinen Fall eine PE-Trennlage o.ä. sein, weil die Erdung sonst im Trockenen liegt (bei XC3 und XC4 ohnehin schon kritisch, wenn die Gitter zu weit oben liegen und der Boden trocken ist).

Die Baustahlmatten wären für den Blitzschutz perfekt, weil Sie den Strom gleichmäßig und netzförmig verteilen. Ohne die Matten hätte ich „nur“ einen V4A Ringerder und einige Tiefenerder gesetzt.

Meine Frage: Die zu größte zu betonierende Fläche ist ca. 5x11m groß, eine zweite kleinere ca. 1,2x6m. Das Planung besteht zu 60% aus massivem Kalkstein und zu 30% fester, sandiger Erde, 10% werden mit Aushub wieder aufgeschüttet und dann vor dem Betonieren wieder verdichtet.

Ist eine Trennlage in diesem Fall unbedingt empfehlenswert oder bleibt die Zementmilch bei F45 auf dem relativ dichtem Untergrund ausreichend dort wo sie hingehört? Sind bei der Fläche Schüsselungen und Spannungen bei der Verbindung mit dem Streifenfundament zu erwarten? Dazu muss ich sagen, dass bisher auf der gesamten Fläche schon eine ca. 15 cm dicke Betonschicht war, die schadlos direkt an das Fundament betoniert wurde. Damals hat es also ohne Trennschicht und Bewehrung funktioniert.

Ich hätte also gehofft, dass einlagige Baustahlgitter (AQ 50) auf Ziegeln oder Waschbetonplatten als Abstandshalter, die einerseits die Erdung verbessern sollen und andererseits Rissen vorbeugen, zumindest nicht schaden werden. Ein kleineres Fundament ca. 80 x 80 cm haben wir mit ein paar Säcken Trockenbeton in dem Bereich bereits erfolgreich rissfrei betoniert.

Kann man noch etwas unternehmen um den Beton ohne Trennlage rissfrei hinzubekommen? Etwa den Boden etwas vornässen?
 
Selten

so einen Quatsch gelesen!
Eine Sauberkeitsschicht braucht weder eine Folie drunter, noch eine Faserbewehrung!
 
Danke für das Feedback. Nun, diverse exemplarische Aufbauten enthalten eine PE-Folie auch unter der Sauberkeitsschicht um zu verhindern, dass der Beton zu schnell trocknet.

Einige berichten dann allerdings genau von dem Problem keine vorschriftsmäßige (bzw. funktionierende) Erdung verlegen zu können. Abgesehen davon glaube ich auch nicht, dass es in meinem Fall notwendig ist, da es ohnehin schon kälter sein wird wenn betoniert wird, keine direkte Sonneneinstrahlung erfolgt und der Boden relativ bindig ist.

Der Vorschlag mit den Stahlfasern kam von einem der Bauunternehmer, die angeboten haben. Estrichranddämmstreifen waren Teil eines anderen Angebotes/Vorschlages. Also das treibt relativ wilde Blüten. Deshalb die Nachfrage.

Die Stahlfasern konnte ich allerdings nachvollziehen, in diesem Fall wäre deren Zweck hauptsächlich gewesen Risse zu verhindern. In meinem Fall wird ja nicht auf die grüne Wiese betoniert und dann kommt ein 30 cm Fundament für ein Haus drauf, sondern es folgt direkt Abdichtung und der weitere Bodenaufbau. Nur so gut dieser Beton hält, kann später der Boden und insbesondere die Abdichtung halten. Insofern sind glaube ich nicht 1:1 die (niedrigen) Standards für eine klassische Sauberkeitsschicht anzuwenden, oder?

Jedenfalls werden die Baustahlgitter der Sauberkeitsssicht nicht weh tun. Wegen der Verzahnung mit dem Fundament bin ich mir allerdings nicht sicher, das wäre die Zweite Funktion der PE-Folie gewesen.
 
Habe jetzt das letzte Angebot erhalten und auch da ist von einem Randdämmstreifen die Rede.

Ist das sinnvoll (zumal man dann zuerst denn Sockelbereich verputzen müsste)? Eigentlich wäre es mir lieber gewesen wenn der Beton zusätzlich aussteifend wirkt und direkt ans Fundament heranreicht. Gibt es dafür eine Aussage in der DIN?
 
???

Kratz den Boden grade, verfüll die Löcher, verteil paar Kreuzerder und bischen Ringerder, mach 8cm Beton rein ohne alles, keine Folie, keine Randdämmstreifen, keine Matten, keine Fasern, nichts vorher Verputzen, dann Abdichtung mit Schweißbahn, Dämmung, Estrich oder was auch immer, aber mach keine Doktorarbeit daraus.
 
Nun, die Bewehrung werden wir schon vornehmen. Zumal es eben zig Meter Erdung auf einmal bringt und die Kosten dafür sehr überschaubar sind. Aber statt AQ50 werden wir A60 verwenden, weil die sich besser der Kontur des Bodens anpassen lassen sollte. Da der Boden unterschiedlich „dicht“ ist kann man partielle Setzungen nicht ganz ausschließen – besonders dort wo tiefer ausgeschachtet wurde.

Ich möchte keine Doktorarbeit daraus machen, aber scheinbar machen die lokalen Betriebe nur mehr 0815 Bau, da konnte mich keiner überzeugend beraten.
 
Sauberkeitsschicht

Es ist Ihr Geld, es ist Ihre Arbeitszeit.
Aber es ist sinnlos und überflüssig, soviel Stahlbeton als Sauberkeitsschicht einzubauen.
Ein paar Risse stören auch nicht.
Hauptsache die Oberfläche ist eben und waagerecht.
 
Ok, danke auch für Ihr Feedback Herr Böttcher. Ein Problem mit der Verzahnung und evtl. Spannungen durch Schwinden, die sich auf einzelne herausstehende Steine ins Fundament übertragen sehen Sie nicht? Das hatten Sie in einem anderen Thread angemerkt und ich fand den Einwand grundsätzlich nachvollziehbar.

Eine Dehnungsfuge braucht Beton dieser Größe ja in diesem Fall ob der, mehr oder weniger, gleichbleibenden Temperaturen auch nicht – sehe ich das richtig?
 
Wobei ich dazu sagen muss: An einigen Stellen gefiele es mir gar nicht so schlecht, wenn die Betonplatte das Fundament aussteifen würde. Die Gefahr eines Grundbruchs ist zwar natürlich nicht immanent, aber trotzdem würden einige der zarten Steinchen so zusätzlich an Ort und Stelle gehalten.
 
Sauberkeitsschicht

Ich drücke mich jetzt etwas weniger gewählt aus:
Es ist scheißegal ob es ein paar Schwindrisse gibt, sowohl am Übergang zu den Wänden als auch irgendwo in der Mitte.
Nicht egal ist die Oberfläche.
Die Sauberkeitsschicht ist Träger der Abdichtung, Arbeitsebene und sorgt für eine ebene Lage der Dämmung, mehr nicht. Sie hat keine tragende Funktion, sie braucht auch keine Bewehrung.
Falls Sie Angst vor einem Grundbruch haben:
Manche haben auch Angst vor Erdbeben.
Eine Ertüchtigung der Gebäudegründung ist etwas anderes und nur dann erforderlich wenn es dafür triftige Gründe gibt.
Angst vor Grundbruch oder Erdbeben ist es nicht.
Noch mal zur Ausgangsfrage, ist eine Trennlage ZWINGEND erforderlich?
Antwort: Nein.
 
Naja, wie gesagt, es ist ja keine Sauberkeitsschicht im eigentlichen Sinn. Die wäre nur ein paar cm dick und aus Magerbeton und darauf kämen nochmal 30 cm bewehrter Beton auf dem dann das Haus steht. Hier nicht der Fall.

In meinem Fall folgt auf diesen Unterbeton, wie Sie sagen, die Abdichtung und direkt der Bodenaufbau. D.h. größere Setzungen und Risse könnten im schlimmsten Fall sogar zur Undichtigkeiten der Abdichtung führen.

Aber in nehme zur Kenntnis, dass der Tenor lautet: Kipp einfach Beton rein.
 
Mach ich :) Vielen Dank nochmals für Ihre Hilfe und Ihre Zeit!
 
Fußbodenaufbau

Eine Sauberkeitsschicht ist genau das was ich oben beschrieben habe, egal ob Sie die MONTAGEEBENE für Abdichtung und Dämmung oder für Bewehrung und Gründungsplatte ist.
Sie muß eben sein, waagerecht und beim Begehen und Arbeiten darauf nicht kaputtgehen. Mehr nicht.
Genau das brauchen Sie.
Keine Stahlbetonplatte.
 
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