diffusionsoffener Fußbodenaufbau in Altbauten ist mehr als sinnvoll
hallo Herr Grams,
wir bauen gerade einen solchen offenen Fußboden, wenn sie möchtest können sie diesen noch nächste ggf. übernächste Woche besichtigen und kann einiges zur Herstellung und Verarbeitung schildern. Ich baue bereits seit vielen Jahren gerade im Altbau diffusionsoffene Fußböden ein. Sogar einige Neubauten haben wir schon so hergestellt. Natürlich wird man immer wieder auf unterschiedliche Meinungen stoßen. Gerade scheuklappenbehaftete Fachkundige richten sich leider zu sehr nach DIN-Vorschriften und Ausführungsvorgaben der Industrie. Und bauen unweigerlich Fehler ein. Wer versucht heute noch zu denken, wo doch alles wunderbar vorgekaut wird. Es ist doch eigentlich traurig? Oder? Und eindeutige sichtbare Schäden werden zu oft wegdiskutiert, obwohl sie jeder sehen kann. So ist es leider kein Mangel mehr, wenn Fassaden, die mit Mineralwolle oder Schaumstoffen gedämmt wurden, bereits nach 6 bis 8 Jahren veralgen, verdrecken und verschimmeln. Es ist ein hinzunehmender Mangel. Und obwohl wir diesen Mangel täglich mehrmals sehen, gibt es immer wieder Bauherren und sogar Planer, die diese Baustoffe gedankenlos einsetzen. Man könnte jetzt frech sein und sagen, dass hält die Bauwirtschaft in Schwung, aber was ist wenn kein Geld mehr für Sanierungen da ist??. ---------- Die Bodenplatte bringt aus statischer Sicht nur sehr geringfügige Verbesserungen. Wenn du Verbesserungen erhalten möchtest, dann doch nur unter den Fundamenten selbst. Die seitliche Auflast ist nicht unwichtig und zu berücksichtigen (Fußboden nicht unter Fundamente abgraben), jedoch nicht so wichtig, dass ich gleich Stahlbeton mit massenweise Stahl vorsehen muss. Ich kann nur raten, gerade bei älteren Häusern die Dichtung wegzulassen. Die Vorschriften weisen zwar eine Dichtung aus, doch zum Glück sind z.B. DIN-Vorschriften keine Mussvorschrift und ich muss mich auch nicht danach halten. Wir planen selten nach DIN und haben damit gute und sehr gute Erfahrungen erzielt. Und mit Schaumstoffen und anderem neumodischen Unfug würde ich persönlich nie bauen. Warum hat früher vieles länger gehalten, was heute bereits nach kurzem versagt. Es fragen zu wenige – WARUM? Und dabei ist Bauphysik so einfach. Leider wird das kaum bzw. das Richtige nicht im Studium gelernt. ------- Bei diesen Themen wird es immer wieder zu Streitigkeiten bzw. Meinungsverschiedenheiten kommen, ähnlich wie zwischen Schulmedizinern und Heilpraktikern bzw. Ärzten, die sich mehr mit Mensch und Naturgesetze beschäftigen. ------------- Haben Sie Mut und entscheiden mehr aus dem Bauch raus, dort sitzt auch unser weitaus größeres Gehirn. -------- Der Fußbodenaufbau ist gar nicht so kompliziert. Wichtig ist nur, dass die Holzbalken schön frei "atmen" können. Wie Sie richtig beschreiben, lagen früher die Balken in Schlacke oder im Sand, die Feuchte konnte aufziehen und logischer weise das Auflagerholz zum faulen bringen. Wir haben mit diffusionsoffenen Fußböden sogar sehr gute Erfahrungen in hochwasserbetroffenen Häusern machen können. Und natürlich die Bauherren selbst. Bei einem betroffenen Planungsobjekt halfen wir mehrere Tage selbst mit und konnten sehen, wie die von uns geplanten und eingesetzten Materialien genau dem entsprachen und funktionierten, wie wir dies angedacht hatten. Ich kann Ihnen hierzu mehr schicken, wenn Sie Ihre E-Mail mir zu senden. Meine ist **********
Persönlich würde ich nie wieder anderen bauen. Gerade die Hochwassererfahrungen haben mich bestärkt. Vor allem die betroffen Bauherren sind froh und wurden dadurch gänzlich von dieser Planung überzeugt. Und wir geben Garantie – die Architekten/Ingenieurhaftpflicht beträgt 30 Jahre. Dies sollte auch so manchen Planer bewusst sein, denn in dieser Zeit ist er greifbar, wenn er Blödsinn plant. Für die Zukunft hoffe ich da nur auf mehr mutige Bauherren, die die Zeit und das Geld aufbringen sich gegen Falschplanungen zu wehren. ------------- Und letztlich kommen wir mit unserem Fußbodenaufbau sogar preiswerter, als mit dem ganzen Schaumstoffquatsch. ------------- Und lassen Sie sich nicht einreden, dass Sie die Energieeinsparverordnung anwenden müssen. Das müssen Sie nicht. Was jedoch jedem eine wohltuende Pflicht sein sollte, ist die, sich um den vorhandenen Altbau mehr Gedanken zu machen, diesen ehrwürdig zu behandeln und entsprechend zu richtig sanieren. Gebäude die teilweise mehrere Jahrhunderte alt wurden, erlebten gerade in den neuen Bundesländern in den letzten Jahren durch falsche Baustoffauswahl eine gravierende Zustandsverschlechterung. Und da muss man sich doch eigentlich fragen – warum? Die Bauphysik erklärts- Lernen wir doch von den alten Bundesländern. Alles was nicht mehr steht, hat nicht funktioniert. Und da fällt leider vieles drunter - Materialien wie Details. Aber mehr vielleicht beim Tee oder unter **********.? viele Grüße Michael Reisinger