Neubau eines Fachwerkhauses - 1 schalig mit Lehm oder 2 schalig?

Diskutiere Neubau eines Fachwerkhauses - 1 schalig mit Lehm oder 2 schalig? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Guten Abend zusammen, meine Frau und ich möchten ein Einfamilien-Fachwerk-Haus im nordischen Stil bauen welches wenigstens einen Kfw 60 Standart...
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Christian1

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Guten Abend zusammen,

meine Frau und ich möchten ein Einfamilien-Fachwerk-Haus im nordischen Stil bauen welches wenigstens einen Kfw 60 Standart erreichen sollte.

Diesbezüglich habe ich ein paar Fragen wo ich der Meinung bin, dass ich hier in dem Forum die richtige Kompetenz und Erfahrung finde.
Ich möchte mich auch im Voraus schon mal für alle ernst gemeinten Antworten bedanken.

Nun zum Thema:
Für die Fachwerkkonstruktion und Planung haben wir eine Zimmerei gefunden, die (unserer Meinung nach) ihr Handwerk versteht und gute Referenzen hat.

Diese bieten Fachwerkhäuser in 2 Schaliger Bauweise an. >120 mm Ständerwerk aus abgebundenem Eichenfachwerk ausgemauert >4 cm Luftschicht >15 mm Holzweichfaserplatte auf 4x6 cm Traglatte am Fachwerk >120 mm Mineralsfaserdämmung WLG 040 >115 mm Kalksandstein > 15 mm Gipsputz.

Wir haben uns auch ein Haus der Firma in unserer Nähe angeschaut wo aber eine 1 schalige Bauweise bevorzugt wurde (in Eigenregie des Bauherren) >dasselbe Ständerwerk ausgemauert >dahinter eine 5 cm Lehmschicht (mit dem Fachwerk innen bündig) >ca. 8-10cm Diffusionshemmende Mineralfaserdämmung > darauf wurde eine Wandheizung montiert und verputzt (wahrscheinlich ein Kalkputz)
Diese Bauweise hat mich irgendwie gefesselt (ohne die Wandheizung).

Die Zimmerei bietet eine Lehmbauweise nicht an, da diese kein geeignetes Personal dafür hat.
Nun meine Fragen:
1. Wie stehen die Meinungen zu der 2 schaligen, bzw. 1 schaligen Bauweise?
2. Erreiche ich bei der 1 schaligen Bauweise auch eine gute Dämmung oder sogar bessere durch die Lehmschicht?
3. Was muss bezüglich der Lehmschicht und der dahinter kommenden Dämmung beachtet werden?
4. Welche Lehmart wird dafür bevorzugt verwendet und mit welchen Dämmstoffen verträgt sich dieser am besten?
5. Woher können wir die geeigneten Baustoffe wie den Lehm und die Dämmung beziehen?
6. Gibt es besondere Verarbeitungshinweise für den Baustoff Lehm?
7. Wie dick sollten die Lehmschicht und die Dämmung min. sein?
8. Was müssen wir bezgl. der Ziegel beachten, z.B. Wasseraufnahme oder ähnliches (bei der Lehmbauweise wurde ein Stein mit 12-14% Wasseraufnahme verwendet)?
9. Welches Material wäre für die Fugen bzw. das Mauern der Steine empfehlenswert (Kalk, Zement)?
10. Bei dem Haus in unserer Nähe wurde die Ausfachung (in einem Feld) oben etwas rein und unten etwas raus gemauert, angeblich ein besserer Wetterschutz, hat da jemand Erfahrung mit oder ist dies nicht notwendig?
11. Gibt es im Raum MK oder 58540 Betriebe, Handwerker, Leute mit Erfahrung im Lehmbau oder Ausmauern von Fachwerk die uns unterstützen würden bzw. die einem vielleicht beratend zur Seite stehen würden?
12. Welche Dämmung wäre in der Bodenplatte sinnvoll auf dem das Ständerwerk steht?
13. Wie oder womit sollte das Eichenfachwerk behandelt werden, es bekommt nach einer gewissen Zeit durch UV Strahlen, einen Grauton. Kann man dieses verhindern?

Ich weiß, es sind sehr viele Fragen auf einmal, aber selbst nur bei Beantwortung der einen oder anderen Frage wäre ich sehr dankbar!

Es ist halt schwierig sich da zu recht zu finden, da diese Bauweise hier in der Gegend nicht üblich ist. Und wir wünschen uns, soweit wie möglich, eine Ökologische Bauweise wobei wir halt natürliche Baustoffe vorziehen möchten.

Gerne kann uns auch per Mail geschrieben werden, bzw. in Absprache telefonisch.

Dank und Gruß
Christian und Katja
 
Also,

wenn der Udo nicht von selbst "hier" ruft, wendet Euch doch direkt an Udo "LehmHandWerk" Mühle hier im Forum.

Zu 13.: Ein nicht schichtbildendes Hartöl für außen, z.B. "Natural Terrassenöl" hemmt diesen Prozess, leicht pigmentiert böte es noch besseren UV-Schutz - ich würde aber mit dieser Vergrauung leben, weil sie materialtypisch ist.

Grüße

Thomas
 
Neubau und Betreuung

Erst einmal Dank an unser Plattformmitglied Thomas, uns hier zu benennen.
Trotzdem bedarf es vieler weiterer Erklärungen und dies hat auch Plattformer Jürgen Kube bereits angeschnitten.
Sollte Interesse bestehen, so können Sie uns jederzeit tagsüber unter 0160-7226041 kontaktieren, um grundsätzliche Fragen anzusprechen.

Grüße zur Nacht

Udo Mühle
 
Fachwerkneubau

Hallo Ihr Beiden,
Ihr habt viele Fragen gestellt, vielleicht habe ich ein paar Antworten, aber dazu ist sicherlich ein klärendes Gespräch besser. Wenn Ihr Lust habt, dann ruft mich an, Tel. 03741/5709171 tagsüber. Ich habe selbst ein Fachwerkhaus neu gebaut und habe es letztes Jahr bezogen.

Viele Grüße Karsten
 
ohne den Fachleuten vorwegzugreifen ...

das Motto zum Wandaufbau heist: Keep it simple!
 
1 schalig würde ich sagen!

Hallo Katja, Hallo Christian,

ich bin Besitzer eines 200 Jahre alten Fachwerkhauses mit ausgemauertem Eichenfachwerk. Und so richtig begeistert bin ich davon nicht... denn das Mauerwerk leitet die Wärme gut, irgendwie sehe ich den Sinn des Mauerwerks nicht ganz ein. Der von Euch geschilderten 2schaligen Bauweise traue ich nicht ganz. Scheint mir irre kompliziert zu sein (viele verschiedene Materialien verwendet), und ich frage mich, was die Mineralwolle am Wasserziehen und schimmeln hindern soll? Auf alle Fälle ist dieser Aufbau ziemlich teuer!

Die von Euch geschilderte 1schalige Bauweise finde ich auch nicht so gut. Auch hier könnte die Dämmung Wasser ansammeln, aber wegen der Wandheizung wird das wahrscheinlich nicht passieren.

Ich überlege mir im Moment, einen Vorschlag von Gernot Minke ("Das neue Lehmbau-Handbuch") nachzubauen: Außen 2 cm Putz (bei mir wahrscheinlich Lehm+Kalk+Rinderdung), dann 8 cm zementgebundene Holzfaserplatte (in die Gefache), dahinter 30 cm mineralischer Leichtlehm. Dann von innen eine Wandheizung gegen.

Das Ausmauern hat man wegen der langen Haltbarkeit gemacht, na klar. Aber damals hatte man ja auch die meisten Zimmer nicht geheizt...

Die beste Abwehr von Wassereintrag von außen ist übrigens ein großer Dachüberstand!

Wenn Ihr mit Lehm bauen wollt, solltet Ihr Euch auf alle Fälle das Buch von Minke leisten ... die beste deutsche Informationsquelle für Lehmbau!

Ich habe übrigens neulich 4 Nächte in einem Lehmhaus verbracht. So gut geschlafen, bei so guter Luft, habe ich lange nicht mehr!
 
Hallo und einen schönen guten Abend,

erstmal vielen Dank für die regen Antworten.
Ich werde mich gerne mit Ihnen, die mir ihre Tel.-Nr. angeboten haben, in Kontakt treten.

Bezüglich Kfw, wir haben eigentlich schon alles abgewälzt und uns nochmal richtig damit auseinandergesetzt... Kfw ist wie ein Puzzle, man muss einfach nur die richtigen Teile zusammen fügen!

Werde auch mal nach dem Buch "Das neue Lehmbau-Handbuch" ausschau halten.

Zu meinen ganzen Fragen halt nochmal, wir Informieren uns viel, wirklich viel, aber die Masse und Fülle an Informationen scheinen einen fast "zu erdrücken".

Aber wo ein Wille, da ein Weg.

Danke nochmal und eine Gute N8

Gruß
Katja und Christian
 
Thema: Neubau eines Fachwerkhauses - 1 schalig mit Lehm oder 2 schalig?

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