Der Witz beim Fachwerk ist, dass das Gerippe sowohl sehr fest als auch sehr nachgiebig ist. Es gibt uralte Fachwerkhäuser, die stehen so schief, dass jedes Steinhaus längst zusammengebrochen wäre. Fachwrerkhäuser überstehen Erdbene und Bombenanschläge - aber keine "pfuschige" Sanierung. Ein konstruktives Teil wie ein Eckbalken muss die Eigeschaften stabil und flexibel vereinen. Wenn man ihn auch zum Teil durch Mauerwerk ersetzt, ist die Konstruktion nicht mehr nachgiebig - die Verbindung zwischen Holz und Stein wird reißen, wenn im Fachwerk Span nungen auftreten. Wird die Verbindung zwischen Holz und Stein "bombenfest" ausgeführt (verschraubte Metallwinkel oder -bänder), dann treten die scjädlichen Spannungen an anderer Stelle im Gefüge auf. Problematisch ist der Übergang Balken/Mauerwerk auch wegen der Feuchtigkeit, die sich im zwangläufig verbleibenden Spalt stauen kann; das führt zu Fäulnis, so dass der Balkenrest über kurz oder lang auch noch verschwindet. Und preislich gesehen: Ein neuer Eckbalken oder ein neues Balkenstück ist weder aufwändiger noch teurer als ein Mauerstumpf. Schauen Sie mal in mein Profil - da sehen Sie einige Bilder von unser Faule-Balken-Auswechsel-Aktion.
Gruß gf