Klinker für Innenwände?

Diskutiere Klinker für Innenwände? im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, ich habe noch einen Restbestand an Klinkern, mit denen ich nun eine Innenwand zwischen Schlafzimmer und Bad mauern und dann verputzen...
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kattaberlin

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Hallo, ich habe noch einen Restbestand an Klinkern, mit denen ich nun eine Innenwand zwischen Schlafzimmer und Bad mauern und dann verputzen wollte. Spricht irgend etwas dagegen? Normalerweise verwendet man ja weichere Mauerziegel. Das Haus ist in Massivbauweise ausgeführt, also kein Fachwerk. Gruß, KattaBerlin1
 
Innenwand

Klar geht das.
Allerdings wäre eine Trockenbauwand die schnellere und vor allem saubere Alternative.
Die Klinker lassen sich wieder verkaufen.

Viele Grüße
 
Innenwand

Stimmt, das ginge natürlich auch. Vielen Dank für den Tipp. Und vielleicht könnten Sie mir noch eine weitere Frage beantworten? Wir müssen in der Außenwand (36er massives Mauerwerk) noch ein paar Lücken zwischen den Deckenbalken ausmauern (sichtbare Deckenbalken). Nur ca. 30 cm in der Höhe. Dafür könnten wir die Klinker ja eventuell auch nehmen? Das Mauerwerk besteht aus verputzen Backstein. Oder Könnte es hier aufgrund des höheren Härtegrades der Klinker und des damit verbunden höheren my-Wertes oder aus anderen Gründen Probleme geben?

Gruß, KattaBerlin1
 
Klinker

Wegen den Steinen weniger, aber betreffs des Wärmedurchganges.
Dieses Detail (Deckenauflager Außenwand) ist technisch recht anspruchsvoll und sollte im einzelnen sorgfältig durchdacht und ausgeführt werden. Es geht nicht so sehr um Wärmeverluste, sondern um Kondenswasserausfall im Bereich der Balkenköpfe.

Viele Grüße
 
Innenwand

die Decke verläuft über den Deckenbalken. Der Bereich zwischen den Deckenbalken ist also noch Wohnraum. Dann würden Sie bzgl. der Kondenswasserausfall-Problematik also gar keinen Unterschied zwischen Backstein und Klinker sehen? Und würde eine Entkopplung mittels Hanfstreifen zwischen Balken und Steinen helfen?

Viele Grüße, KattaBerlin1
 
Klinker

Die Deckenbalken stecken in der Außenwand.
Um sie ist ein Luftspalt.
Da ist nicht mehr viel zwischen Außenputz und Balkenende. Ein paar cm Luft und noch ein halber Stein, mehr nicht.
Bei einer Einschubdecke ist dieser Bereich durch den Deckenaufbau zusätzlich gedämmt und von der Innenluft getrennt. Bei Ihrer offenen Balkenlage nicht.
Warme, feuchte Innenluft gelangt durch die Spalten am Balken in den kalten Bereich am Balkenende.
Klingelt es jetzt?

Viele Grüße
 
Innenwand

Hallo

Wo steht die Innenwand?

Bodenplatte, Fundament …?

Klinker evtl JA - mit welchem Putz / Mörtel wollen Sie arbeiten?

reine Trennwände gehen auch mit Lehmsteinen

Im gesamten Zusammenhang betrachten - Bad, Luft, Feuchte - Kalt - Warm … etc

FK
 
Innenwand

@Herrn Böttcher: diesen Luftspalt um den Balken herum würde ich durch den 10 cm breiten Hanfstreifen vermeiden. Ist das denkbar? Außerdem gibt es dann ja auch noch den Innenputz. Der Deckenbalken geht übrigens komplett durch die Außenwand. Auf der Stirnseite ist also kein Mauerwerk mehr. Davor ist dann nur noch ein Traufbrett.

@Herr Kurz: die Innenwand würde auf Feldsteinfundament stehen. Wir würden mit reinem Kalkputz arbeiten.

Viele Grüße,
KattaBerlin1
 
wie schriebt schon Herr Böttcher …

… "technisch anspruchsvoll!" …

Nicht den Gesamtüberblick verlieren bei der Beschäftigung mit Details.

Hanfdämmung ist auch kein Allheilmittel - vorsichtig verwenden.

Welchen Kalkmörtel?
Kalkhydrat?

FK
 
Innenwand

Hallo Herr Kurz,

was genau meinen Sie damit? Was empfehlen Sie?

Viele Grüße, KattaBerlin1
 
Deckenbalken

Bei durchgehenden Deckenbalken haben Sie immer! einen umlaufenden Spalt, der nicht luftdicht zu kriegen ist. Durch diesen Spalt gelangt warme Innenluft am Balken entlang nach außen, Feuchte kondensiert dabei. Egal was sie reinstopfen oder dranschmieren, der Spalt bleibt. Und die Druckunterschiede zwischen innen und außen sorgen dafür, das entweder kalte Luft hineingedrückt oder warme hinausgesogen wird; je nach dem aus welcher Richtung der Wind weht.
Der Balkendurchgang ist eine potentielle Schwachstelle, verursacht durch die geöffnete Deckenunterseite.
Übrigens eine sehr merkwürdige Konstruktion, normalerweise liegen die Balkenköpfe immer in der Decke. Nur Sparren ragen über die Außenmauer heraus. Bei Pfettendächern wurden die Balkenköpfe durch auskragende Gesimse geschützt. Ausnahmen bildeten in der Gründerzeit nur Kragteile wie Balkonträger. Aber die sind nach ein paar Jahrzehnten alle abgefault, deshalb baut heute auch niemand mehr so was.
Was für ein Dachtragwerk haben sie?

Viele Grüße
 
Innenwände

Es handelt sich um ein Kehlbalkendach. Ich habe mich auch vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Die Balken liegen tatsächlich nur in der Decke, allerdings gibt es keine Vormauerung vor den Balkenköpfen. Das Mauerwerk ist auch nur 36er und teilweise 24er. An den Balken sind seitlich Knaggen befestigt die herauskragen. An denen ist das Traufbrett befestigt. Und auf den Sparren sind Aufschieblinge befestigt, um den notwendigen Dachüberstand zu bekommen.

Welches ist denn die beste Lösung für eine Sichtbalkendecke, um das Problem Kondenswasser möglichst gering zu halten? Sichtbalkendecken gibt es ja nun recht häufig und es müsste da doch ein paar grundlegende Regeln dafür geben?

Viele Grüße, KattaBerlin1
 
Balkendecke

Sichtbalkendecken gibt es nicht häufig.
Es gab sie im Mittelalter bei Bürger- und Profanbauten, wenn die Geschosshöhe oder das Gewicht kein Gewölbe zuließ.
Seit mehreren hundert Jahren hat sich die Einschubdecke bei der Holzbalkendecke durchgesetzt. Erst in den letzten ca. 150 Jahren gibt es historisierende Trends a`la Disneyland, die so etwas kopieren. Aber in keiner dieser Bauformen liegt zwischen Balkenkopf und Außenfläche ein durchgehender Spalt.
Ich habe mich bei meinem letzten Beitrag übrigens geirrt, ich meinte ein Sparrendach statt eines Pfettendaches. Beim Sparrendach gibt es konstruktionsbedingt einen Überstand nach außen am Balken, um den Versatz gegen Abscheren zu sichern. Daher diese typische auskragende Ausmauerung um die Balkenköpfe zu schützen.
Was können Sie in Ihrem Fall tun:
Das hängt von der Dicke der Außenwand ab.
Außen sollte vor den Balkenköpfen mindestens ein halber Stein samt Putz stehenbleiben um Brand- und Schallschutz einigermaßen zu sichern. Der verbleibende Raum bis zur Innenfläche kann mit leichterem, gut dämmenden Material aufgefüllt werden. Entweder Ziegel mit niedriger Dichte oder Porenbetonblöcke. Die Fugen um die Balken luftdicht zu kriegen können Sie vergessen, das wird immer reißen. Besser ist es einfach ans Holz zu putzen und später eine kleine Schattenfuge zu setzen. Auch ein Kranz von kleinen Abdeckleisten (Viertelstäbe) ist möglich. Hinter dem Putz sollte eine ca. 1 cm breite Fuge zwischen Ausmauerung und Holz verbleiben, die mit Dämmstoff (Stopfhanf) gefüllt wird. Außen sollte ein Kompriband als Winddichung gesetzt werden.

Viele Grüße
 
Innenwand

Vielen Dank für Ihre Hilfe! Nur zur Sicherheit ob ich das richtig verstanden haben: die Felder zwischen den Deckenbalken sollten mit Ziegelsteinen niedriger Dichte ausgemauert werden. Dabei sollte aber jeweils ca. ein Zentimeter Abstand zu den Balken gelassen werden, der dann mit Stopfhanf gefüllt werden sollte? Würde ich dann genau wie von ihnen vorgeschlagen machen! Wäre übrigens ja in etwa vergleichbar zum Einbau von Holzfenstern? Auch das mit der Schattenfuge und den Abdeckleisten ist eine prima Idee.

Was ich noch nicht ganz verstehe ist, warum vor dem Hirnholz unbedingt mind. ein halber Stein hochgemauert werden sollte bzw. warum der Deckenbalken nicht durch das komplette Mauerwerk gehen sollte. Um beim Beispiel der Fenster zu bleiben, da geht der Fensterrahmen ja auch durch das komplette Mauerwerk. Und vor dem Hirnholz sitzt ja noch das schräg angebrachte Traufbrett, dass den Balken ja schützen soll. Können Sie mir da bitte noch einmal Rückmeldung geben?

Viele Grüße, KattaBerlin1
 
Deckenbalken

Kann es sein, daß sie von einem Fachwerkhaus mit Sichtfachwerk reden?
Dann könnte ein durchgehender Balken möglich sein.
Wenn nicht:
Es geht nicht um den Regenschutz sondern um eine durchgehende Fuge am Holz von innen nach außen. Die sollte innen möglichst dampfdicht, außen winddicht verschlossen werden. Da reicht ein halber Stein und ein Außenputz aus.
Bei einem normalen Fenster muß man sich eben mit Kompriband und Stopfhanf behelfen.
Ein dampfdichter innerer Anschluß ist bei Ihrem gewählten Deckenaufbau wohl kaum möglich, wohl aber bei einem Fensterrahmen. Da werden Dichtbänder aufs Holz geklebt und dann eingeputzt. Die Laibungen werden zusätzlich gedämmt.
Trotz dessen bleibt dieser Anschlußpunkt Fenster/Außenwand ein kritisches Detail mit hohem Fehlerpotential. Das wollte ich Ihnen auch bei Ihrem Detail der Wanddurchdringung mit einem Deckenbalken nahebringen.

Weggefaulte Deckenbalken können eine Menge Ärger machen.
Ursachen für solche Mängel sind meistens kleine, unscheinbare Änderungen im System eines Gebäudes, kleine Abweichungen von den Regeln der Technik und der Handwerkskunst. Immer wenn Sie bei der Sanierung etwas ändern und wenn es nur Kleinigkeiten am Material, der Dimension oder der Nutzung sind, sollten sie daran denken.

Viele Grüße
 
Deckenbalken

So sieht der Balken draußen aus.
 
Innenwand

Nochmals vielen Dank für diese wunderbare Hilfestellung. Nun muss ich sehen, was davon aufgrund der dünnen Wandung möglich ist. Dichtbänder von innen wären ja wie bei einem Fenster durchaus möglich. Ich könnte diese doch am Balken durch die Abdeckleisten kaschieren und an den Wänden und an der Decke einputzen?
 
Thema: Klinker für Innenwände?

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