Unterkonstruktion Dielen Dachboden

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seeungeheuer

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Hallo, ich bin ganz neu gerade Mitglied von Fachwerk geworden und haben viele Fragen und Antworten zu meinem Thema gelesen. Bin dennoch nicht ganz sicher, wie es geht:
Ich möchte auf dem Dachboden Dielen Kiefer 26mm , 13cm breit verlegen. Abstand der alten Balken beträgt ca.90 cm, dazwischen Lehmwickel, insgeamt auf der Länge von fast 7m. Da die Balken alle sehr unterschiedlich hoch sind, habe ich sie mittels Latten auf eine Höhe gebracht. Habe in einem kleinen Raum Dielen verlegt, die aber bei 90 cm Abstand zuviel schwingen.
Im Baustoffhandel hat man mir geraten den Zwischenraum zwischen den Balken mittels Kanthölzer mit Schuhen an den Seitenwänden befestigt zu halbieren und darauf die Dielen zu verschrauben.
Was ich nicht weiß ist, welche Kantholzstärke ich benötige, damit die Unterkonstruktion auch über die Länge von 7 m stabil ist; auf die Lehmwickel ist höchstens an einer Stelle, wo die Balken auf einer Zimmerwand aufliegen, eine Abstützung möglich. Von Lehmwickel bis Oberkante der Aufdoppelung beträgt der Abstand zwischen 10 cm und 2 cm.
Kann mir jemand weiter helfen?
Ulli
 
Da bleiben eigentlich...

... nur zwei Möglichkeiten (bei Achsabständen von 90 cm):

1. statt der 26er Bretter mind. 40er Bohlen verwenden

2. Unterkonstruktion mit 60/60er Kanthölzern im Abstand 60 cm quer zu den Balken verlegen.

Beste Grüße, Marc Sattel
 
Unklarer Ratschlag

@ Marc

Wenn die Dielen quer zur Balkenlage liegen, was sollen dann Querhölzer zwischen den Balken bewirken? Diese Konstruktion hat doch nur Sinn, wenn diese Querhölzer so tief gelegt werden, daß darauf wieder ein passables Längsholz als Lagerholz gelegt werden kann.

Soweit die Lehmwickelei nicht geopfert wird, gibt es keine Aufbauhöhe für die vorgeschlagenen zusätzlichen Längshölzer.

Am einfachsten realisierbar wäre das Auffüllen zwischen den Balken mit Mehabit, das gut verdichtet wird. Dadurch werden die Dielen hinlänglich abgestützt.

Eine 28,5er Diele reicht üblicherweise bis 104cm, 25,5er bis 88cm Achsabstand. Somit wäre die 26er Stärke gerade noch ausreichend. Gibt es andere Probleme im Unterbau? Ist das eine normale Diele mit Nut und Feder?

Grüße

Thomas
 
Quer oder längs...

... das ist hier die Frage !

Natürlich machen Lagerhölzer quer zu den Balken (und natürlich darüber, nicht dazwischen!) nur Sinn, wenn die Dielen dann wieder quer dazu verlegt werden, also parallel zu den Deckenbalken. (Wie verlegt man sonst Dielen auf Lagerhölzern ???) Dadurch wird der Aufbau natürlich genau um die Lagerhölzer stärker. Alternativ halte ich stärkere Bohlen auch als Lösung - haben wir mit 40er Eichenbohlen in einem FW-haus von 1396 bereits ausgeführt.

Der Vorschlag des Baustoffhandels, Zwischenbalken parallel zu den Deckenbalken zu verlegen, um den Achsabstand zu halbieren, halte ich bei 7 m Spannweite doch für recht aufwändig, zumal dann bei der erforderlichen statischen Höhe die Gefache raus müssten oder der Aufbau noch viel größer würde. Da ist die Spannweite von 90 cm für Lagerhölzer quer über den Balken erheblich günstiger.

Natürlich könnte man das Schwingen auch kompensieren, indem man die Dielen über fest gestampfte Schüttungen auf die Lehmwickel ablastet. Aber die Lehmwickel belasten ??? Man weiss nie, wie die Staken aussehen. Aus gutem Grund geht man bei ausgebauten Dielen nicht in den Feldern, sondern nur auf den Balken. Eine planmäßige Belastung von historischen Lehmstakenfeldern würde ich nicht empfehlen.

Beste Grüße, Marc Sattel
 
Der Fragesteller...

...läßt durch die Art der Fragestellung erkennen, daß er kein Holzbauprofi ist. Insofern sollte man dann schon verraten, daß die Verlegerichtung gedreht werden soll. Offenbar hat er schon (alle?) Dielen, die vielleicht raumlang sind, oder so dimensioniert, daß auf Lagerhölzern gestoßen wird. Da wäre eine Änderung der Verlegerichtung möglicherweise schwierig und mit viel Verschnitt verbunden. Außerdem ist die zusätzliche Höhe von z.B. 6cm ja im Altbau oft problematisch. Auf dem Dachboden gibt es ja vielleicht keine Türen, aber eine Treppenanbindung wird ja wohl sicher erforderlich sein.

Es ist nicht ungewöhnlich, daß mangels Verlegelänge die Dielen längs zu den Balken liegen, auf zwischen die Balken eingekeilte Querhölzer befestigt.

Statisch betrachtet sind so starke Dielen nicht erforderlich (und ein beträchtlicher Kostenfaktor), deshalb meine Frage nach anderen Ursachen. Es könnte ja durchaus sein, daß der nivellierte Unterbau nachgibt, oder die langen Balken einfach in sich schwingen.

Ob die Lehmwickel belastet werden können, wird man sich mit Sicherheit vorher anschauen müssen. Die tatsächliche Belastung mittels Mehabitschüttung und gelegendlichem Schwingen dürfte als sehr gering einzustufen sein, da die Last ganz wesentlich über die Balken abgetragen wird. Einen Fußboden würde ich mit Sicherheit nicht darauf ablasten. Wenn man auf den Feldern läuft, ist die Last noch einmal deutlich höher, insofern kein brauchbares Beispiel.

Grüße

Thomas
 
Danke für die Diskussion

Danke f. d. Diskussion. Es ist tatsächlich so, das ich die benannten Dielen (allerdings nicht auf bestimmte Unterkonstruktion zugeschnitten) schon besitze und auch viele Säcke Füllmaterial (Silliperl-Perlite).

Beim Verlgen im kleinen Vorraum habe ich das Füllmaterial auch unter den verlegten Dielen so hoch verdichtet, das diese aufliegen. Dennoch ist an einigen Stellen bei 90 cm ein bisschen Spiel.

Nach den Diskussionsbeiträgen der beiden Antworter würde mir wegen Türen und schon eingebauter Heizkörper der Aufbau um 6+2,6 cm recht hoch erscheinen bei einer Querverlattung.

Ich könnte mir vorstellen, da die 7 m bei 2,5m durch eine Zimmerwand im Erdgeschoss abgestützt sind, dass die Variante Kantholz 6/6 auf ggf Schüttung (die ich wg. Mäuse sowieso in einer bestimmten Höhe einbringen wollte)auf den doch relativ stabilen Lehmwickeln (begehbar, einige haben ich schon wieder eingesetzt) parallel mit Hilfe einer Querverkeilung an einzelnen Stellen und den erwähnten Schuhen (oder was ist davon zu halten???) eine Lösung wäre ?

Problem wäre nur an zwei Stellen, wo der Abstand zwischen der Oberkante der Balken und den Lehmwickel kleiner als 6cm ist; ggf. würde dort ein etwas dünneres Kantholz ausreichen bzw. es ließe sich der Lehm über den Wickeln etwas abtragen ?

Danke für weitere Diskussionsbeiträge und Ratschläge.
Ulli Bartels
 
Also,

auf einzelne Lehmwickel würde ich keine Punktlasten bringen.

Mehabit hat den Vorteil, daß es sich miteinander verklebt und daduch mehr als Fläche wirkt und Lasten ein wenig besser verteilt. Lastverteilend könnte auch eine leicht mit Zement gebundene Liapor-Schüttung sein. Das genannte Schüttungsmaterial kenne ich nicht aus eigener Anschauung, da kann ich nix zu sagen.

Grüße

Thomas
 
Thema: Unterkonstruktion Dielen Dachboden
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