Dämmung von Kaltdach

Diskutiere Dämmung von Kaltdach im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo da erst gerade vorher eine Frage zur Dachdämmung gestellt wurde und darum die Köpfe der lieben Communarden noch im Bereich Dachdämmung...
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Marlene Leimbach

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Hallo
da erst gerade vorher eine Frage zur Dachdämmung gestellt wurde und darum die Köpfe der lieben Communarden noch im Bereich Dachdämmung arbeiten, nütze ich jetzt auch mal die Gunst der Stunde :)

Wir planen nächsten Sommer/Herbst unser gut funktionierendes Kaltdach zu dämmen (Hausbj. ca. 1870). Es soll kein Wohnraum enstehen und wird auch in Zukunft keiner werden. Der Deckenaufbau besteht aus ca. 15cm Lehm zwischen den Balken, welcher stellenweise mit alten Brettern gedeckt ist, ein über fast die ganze Hauslänge laufender Balken auf dem Boden verschraubt, der Boden ist wie meistens zum Teil extrem schief.

Unsere Gedanken zur Dämmung:
- Kantholzlattung kreuzweise auf den bestehenden Boden
- Isofloc- oder Perlite-Schüttung zwischen Lattung
- Abdeckung mit Rauspunddielen und teilweise Folie(falls
möglich) bei den extrem schiefen Stellen

Nun stellt sich die Frage, ob wir eine Dampfsperre brauchen. Durch den verschraubten Balken können wir nicht einfach eine Folie quer über den Dachboden montieren.

Was haltet Ihr von unserer Dämmidee und falls eine Dampfsperre nötig ist, hat jemand einen Vorschlag was für Material wir nehmen könnten?

Besten Dank und Grüsse aus Südhessen
 
Dampfsperre auf Dachboden

Hallo,
so wie beschrieben kann das funktionieren, nur eine Dampfsperre gehört da nicht rein/drauf.
Bein Einbau der Dämmung sollte besonders auf die saubere Ausführung der Randbereiche geachtet werden.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Dampfbremse nicht nötig

Hallo

meiner Erfahrung nach geht das gut. Dampfsperre/bremse unter (und auf gar keinen Fall über!) der Isofloc-Schicht nicht nötig. Die Schicht auf dem Isofloc muss unbedingt diffusionsoffen sein, sonst wird's nass. Holz ist prima, aber die Folie hat da nichts zu suchen, selbst lackiertes Holz macht bereits Probleme (da kann ich was von erzählen ...).

Grüsse
stt
 
Bitte ins Forum schauen

Hallo

meine Erfahrungen dazu habe ich jetzt im Forum gepostet (Beitrag 82758).

Grüsse
S Trapp
 
Taupunkt

Hallo Frau Leimbach,

ich habe das Problem gerade mal mit einem Computerprogramm durchgerechnet. Der Aufbau ist soweit o.k. Es fällt laut Berechnung (eigene Werkstoffdicken angenommen) eine unschädliche Menge Tauwasser aus. Die Tauwassermasse ist jedoch geringer als Wassermasse die in der Verdunstungsphase austrocken kann. Mit einfachen Worten gesagt, der Deckenaufbau mit Dämmung kann etwas feucht werden, jedoch wird die Feuchtigkeit auch wieder trocknen.
Somit kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen.
Eine Dampfbremse ist nicht unbedingt erforderlich.

Gruß Tobias Bucher
 
Zu erst mal vielen Dank für die schnellen und informativen Antworten.

@ Tobias Bucher
Wie dick ist die von Ihnen angenommene Werkstoffdicke? Wir dachten so an die 16cm, voraussichtlich Perlitschüttung.

@ S. Trapp
Toller Bericht, denke, der Erfahrungsbericht wird vielen bei der Entscheidung helfen. Leider kann ich Ihnen keinen Rat unsererseits zu dem beschriebenen Problem geben, ausser den Rat mit dem Abhobeln oder Abschleiffen der Bretter.

Gute Nacht & Gruss an die Fachwerkler

Marlene
 
Blähperlitdicke

habe ich nochmal mit 16cm (WLG045) eingeben.
Ergebnis sieht gut aus. Der Aufbau sollte wie schon beschrieben nach oben hin diffusionsoffener werden.
Trotzdem sollten Sie Ihren Deckenaufbau von einen Fachmann genau nachrechnen lassen.

Gruß Tobias Bucher
 
Der Aufbau

funktioniert wie beschrieben. ca. um die Hälfte geringerer Tauwasseranfall, wenn eine Verschalung auf den Deckenbalken liegt. Bei der Berechnung geht man allerdings davon aus, dass die Lehmpackung von 15 cm sauber fehlerfrei und dicht in den Balkenzwischenräumen liegt. im Balkenbereich ist der Tauwasseranfall größer.
Ein zusätzlicher wichtiger Punkt ist die Luftdichte Ebene. Dies kann z.B. der Putz, wenn er denn vorhanden ist auf der Innenseite der Decke sein.
Wird als luftdichte Ebene eine Dampfbremse (z.B. proClima dB+ auf der Verbretterung der Balkenlage aufgebracht, geht das Kondensat gegen Null. Saubere und gute Verarbeitung sind hier sehr wichtig.
 
Kaltdach

T’schuldigung, wenn ich klugschwätze, aber der Begriff ist hier im Forum gerade oftmals falsch interpretiert sehr in Mode:

Unter Kaltdach versteht man einen gedämmten Dachaufbau, bei dem eine Belüftungsebene oberhalb der Dämmung zur Feuchteabfuhr vorhanden ist. Diese Konstruktion war bis vor einigen Jahren üblich, da es keine bzw. kaum diffusionsoffene Unterspannbahnen gab.

Neuerdings findet die Vollsparrendämmung Anwendung, gelegentlich auch als Warmdach bezeichnet. Sie kommt ohne Belüftungsebene aus, die anfallende Feuchtigkeit wird durch Diffusion über die gesamte Fläche abgegeben...

Unterspannbahnen sind bei beiden Konstruktionen (insbesondere für die Namensgebung) nicht zwingend erforderlich, senken jedoch das Risiko der Befeuchtung bei schadhaftem Dach und erleichtern die Ausführung.

Wollte nur Mißverständnissen vorbeugen
Gruß Frank
 
Erklärung

Guten Morgen allerseits
Besten Dank für das rege Interesse. Nur um keine Verwirrung aufkommen zu lassen, hier noch die Beschreibung unseres Daches.

Nur Dachpfannen auf Lattung, ohne Folie. Also, was gebräuchlich als "Kaltdach" bezeichnet wurde.

Gruss
Marlene
 
Alternative

Hallo,
da wir beide wohl das gleiche Problem haben, schreibe ich kurz noch was ich mir zu dem Thema überlegt habe.
Ich dachte zuerst auch an eine Perliteschüttung, habe jetzt aber mitbekommen dass Hanf sogar etwas günstiger ist.
So wie es aussieht kann Hanf aber besser mit Feuchtigkeit umgehen als Perlite, bzw. gibt die anfallende Feuchtigkeit besser wieder ab.
Gegen eine Dampfsperre spricht meines erachtens, dass man diese bei einem Altbau einfach nicht "dicht" bekommt und bei kleinsten undichtigkeiten genau an der Stelle die Probleme auftreten. Gerade beim Altbau ist es wohl umso wichtiger dass er "atmen" kann.
Inzwischen bin ich schon "fast" überzeugt dass eine diffusionsoffene Dampfbremse sinnvoll ist. Möglicherweise anfallende Feuchtigkeit kann von dieser "Folie" auch wieder abgegeben werden.
Allerdings habe ich dennoch ein schlechtes Gefühl die Balken damit "einzupacken" und würde sie nur zwischen den Balken anbringen.
Also mein Aufbau würde folgendermassen aussehen (von unten nach oben):

1. Kalk-Putz 1,5-2 cm
2. Bretterschalung mit Putzträger ca. 2,5 cm
3. Pro Clima Dampfbremspappe o.ä.
4. Hanffaser Dämmschüttung 20-25 cm
5. Holzschalung oder Weichfaserplatten 2,5 cm
6. Konterlattung
7. Holzdielen (natürlich nur geölt ;-))

Somit kann evtl. anfallende Feuchte doch auch nach oben wieder entweichen.
Schade nur dass ich nicht schon früher auf den Hanf gekommen bin :-(.

Grüße aus dem Unterallgäu
 
Dampfbremse nur zwischen den Balken?

Dagegen spricht, daß sich die problematischen Anschlußfugen vervielfachen... Bei nicht ausreichender Winddichtigkeit stellt sich ein Feuchteeintrag durch Konvektion ein, der den durch Diffusion um ein vielfaches übersteigt, und das auch noch in wenigen, konzentrierten Bereichen...

Decke besser komplett mit diffusionsoffener Folie oder OSB (statt Betterlage, Fugen verkleben oder abkleben) von unten überdecken und diese am Rand mit speziellen Dichtungsbändern einputzen (Klebeband mit angesetztem Gewebe...).

Gruß Frank
 
geht leider nicht

Mir leuchtet ein dass die Dampfbremse unten die bessere Lösung wäre. Allerdings ist das nicht möglich, da wir den Deckenputz weitgehnst erhalten.
Die Aussage vom Hersteller ist dass man die Decke über die Balken legt, sprich dem Fehlboden entlang und jeweils um die Balken herum und die Folie am Rand (Mauerwerk) und an den Stössen verklebt. Nur bin ich mir eben auch nicht sicher ob das "einpacken" der Balken die Richtige Lösung ist. Aber angeblich ist die Folie ja so offen, dass das kein Problem darstellt.
Gibt es jemanden der mit so einer Folie schon langjährige Erfahrung hat?
 
Fazit

Hallo
Besten Dank für die erneuten Gedanken und Vorschläge. Da wir jedoch nicht zwischen den Balken im Dachboden sondern die Dämmung auf den vorhandenen Dachboden (extrem uneben) anbringen wollen, muss es bei uns etwas anders ausfallen.

Nach einigen Überlegungen zu den hiergenannten Tips und Gedanken sowie Recherchen im Internet haben wir nun für uns folgende Dämmvariante erarbeitet:

1. Bestehende alte Teilbelattung auf dem Dachboden
entfernen.Dies ist nötig, da der Boden zum Teil extrem
schief und uneben ist, wir also Probleme kriegen würden
beim Anbringen einer Dampfbremse.
2. Dampfbremse mit ProClima DB+ auf den Boden
3. Kantholzlattung kreuzweise (16cm hoch)
4. Perliteschüttung (16cm)
5. Offenfugige Verbretterung

Natürlich werden wir vor Arbeitsbeginn die Konstruktion nochmals mit einem Fachmann durchgehen, der natürlich auch eine Ortsbesichtigung macht.

Grüsse
Marlene
 
nochmal

prinzipiell ist das fast der gleiche Aufbau wie bei mir nur eben bei Ihnen auf dem vorhandenen Boden.
Will ja nicht nervern, aber ich habe schon ein paar Angebote für Hanf und Perlite vorliegen, die auch ohne Förderung noch einiges günstiger ist als Perlite.
Ausserdem halte ich es für den besseren Dämmstoff da er die Feuchtigkeit besser aufnehmen und auch wieder abgeben kann.

Grüße
Regenscheit
 
Hanf

Hallo
Hanf hat sicher auch seine Vorteile.
Auf Grund des Standortes unseres Hauses, enge Altstadtgasse und kleiner Hof, haben wir fast keine andere Alternative als den Dämmstoff selber über enge Treppen auf den Dachboden raufzutragen. Die Einschüttung erfolgt von Hand und ist für uns mit Perlite einfacher zu realisieren.

Gruss
Marlene
 
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will euch ja nicht "überreden" aber hanf wird als kleine ballen geliefert. und ist sehr leicht einzubauen.
schaut euch doch mal die seite von http://www.hanffaser.de/ an oder von naturbauhof.de, da wurde ich auch sehr gut beraten.
Grüße Chris
 
Thema: Dämmung von Kaltdach

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