Geschossdeckendämmung im Altbau mit ALPOR Hartschaumdämmplatten

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Markus Gyurcsek

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Da ich im Bezug auf die Dämmung der obersten Geschossdecke
in unserem Haus aus dem Jahre 1952 sehr verunsichert bin
und keinen Fehler machen möchte anbei meine Fragen.

Zuerst einmal der Aufbau des Dachs von aussen aus gesehen:
Ziegel, Dachlatten, quer verlegte Dachpappe welche überappend befestigt ist und an ca. 5-8 % der Dachfläche
nicht mehr vorhanden ist, Trägerbalken

Aufbau der Decke:
Holzbalken, zwischen den Holzbalken (Absatnd ca. 50cm) ist links und rechts eine Konterlattung angebracht auf der quer zu den Holzballken aus gesehen durchweg kurze Zwischenbretter befestigt wurden. Zwischenraum zwischen den Balken ist ca. 5-7 cm hoch mit einem Lehm/Strohgemisch befüllt. Decke ist durchweg tragfähig und belastbar aber nicht ganz eben.

Der österreichische Anbieter ALPOR (www.alpor.at)bietet
folgendes System in mehreren Stärken an:
- Geschossdeckendämmung GD bestehend aus EPS Hartschaumplatten (Styropor)
- angeblich atmungsaktiv (diffusionsoffen) wie Fichtenholz
(das Auflegen von Dampfbremsen/Plastikfolien zwischen Decke und Dämmung ist nicht erforderlich)
- klemmende Nut.-und Federverbindung verhindert Wärmebrücken welche Kondenswasserbildung vermeiden soll
- Auflage und Montage von Fermacell Branschutzplatten, Presspanplatten Holzfaserplatten ist möglich
- Anschlussbereiche an Mauerwerk und Mauerbank müssen durch Ausschäumen abgedichtet werden
- keine Schimmelpilz bildung am Dämmstoff möglich da EPS Material
- U-Wert ist 0,207 W/m²K bei 16 cm Hartschaumdicke

Kann es sein dass Dieses System wirklich diffusionsoffen ist ? Hartschaumplatten bestehend aus EPS (Styropor) und für mich als Laie in Diesem Themaenbereich somit ein anorganisches Material !

Wer hat Erfahrung mit einer solchen Thematik/dem Anbieter ALPOR ?
Ich möchte vermeiden dass mir die Decke über lange Sicht wegfault wenn sich Feuchtigkeit bildet die nicht nach oben hin weg kann.

Über kurzfristige Kommentare bin ich sehr dankbar da ich mich aufgrund der bevorstehenden Kälteperiode bald für ein System entscheiden muss was auch von mir noch eingebracht werden wird.
 
Polystyrol ist organisch...

...hört sich komisch an, ist aber so. Es entspringt der organischen Chemie. Anorganisch wäre Mineralwolle.
Außerdem ist in der Tat so, daß EPS nicht dampfdicht ist und je nach Wassergehalt des Holzes in diesem Bereich liegen kann.
Ob das nun von großer Relevanz ist bei einer Geschoßdeckendämmung...
Sicher gibt es schönere Lösungen, aber es wird schon funktionieren. Viele Forumskollegen werden das jetzt sicher anders sehen. Wobei selbst ich, und ich bin gegenüber PS etwas toleranter, eher was anderes machen würde.
Wichtig wäre, mal unabhängig von der Dämmung, daß der Boden gut erreichbar bleibt und du hin- und wieder dein Kaltdach kontrollieren und ein paar Tröpfchen eingedrungenes Wasser wieder gut trocknen kann. Der Dachaufbau hört sich nicht gerade so an, als ob da nicht mal etwas reinkommen könnte.

Gruß Patrick.
 
Hallo Herr Gyurcsek,

verstehe ich das richtig, dass Sie das Lehm-Stroh-Gemisch herausholen wollen? Lassen Sie das doch drin, die Masse ist temperaturausgleichend / -verzögernd und feuchteausgleichend.
Wenn Sie den Dämmwert erhöhen wollen können Sie evt. eine Lattung aufbringen und diese mit einer Schüttung befüllen. Abschließend Rieselschutz und Rauspund drauf, das wars.

Keine OSB-Platten oder Styropor verwenden. Da in Häusern aus dieser Zeit wohl kaum im Raum darunter liegende Dampfsperren zu erwarten sind ist der Aufbau am Besten diffusionsoffen auszuführen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Dämmung Dachgeschoßdecke

Über den Baustoff kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein, auch über die Fähigkeit, von unten eingedrungene Feuchte abzuführen.
Was ich ihnen zu bedenken gebe, ist die nur theoretisch einfache und winddichte Verlegung der Platten über Nut- Federverbindung.
Versuchen Sie das mal auf Ihrer unebenen Dielung!
Die Anschlüsse am Giebel und vor allem im Traufbereich winddicht hinzukriegen ist auch nicht ohne.
Da geht eine Menge Bauschaum drauf.
Eine Dämmschüttung mit Rauhspund als begehbarer Belag oder MIWO mit Winddichtung als nicht begehbarer Belag ist auch eine Kostenalternative.
Diese Lösungen bringen im Brandfall wenigstens niemand um.

Viele Grüße
 
Geschossdeckendämmung im Altbau mit ALPOR Hartschaumdämmplatten

Vielen Dank Patrick, Herr Kornmayer und Herr Böttcher für Ihre superschnellen Reaktionen und Tips. Ich möchte gerne zu allen etwas antworten. Bitte senden Sie mir alle ein Feedback. Zu weiteren Meinungen/Empfehlungen bin ich mehr als ausgeschlossen. aufgrund der 3 Anwtorten von veschieden Personen bin ich weiterhin verunsichert was das von mir beschriebene Dämmsystem von ALPOR betrifft. Es scheiden sich die Geister und keiner ist sich gemäß meines Eindrucks wirklich diesbezüglich sicher.

Patrick:Mit Sicherheit ist nicht auszuschliessen dass an den wenigen Stellen an denen die Dachpappe nicht mehr vorhanden ist bei Starkregen eine wenig Feuchtigkeit eindringen kann. Wenn ich Dich richtig verstehe ist das System von ALPOR somit wasserdampdurchlässig ? Was schlägst Du als Bodenbelag auf den Dämmplatten vor. Ich hatte an impragnierte Spannplatten V100 mit 19 mm Dicke gedacht da Diese nicht so stark feuchtigkeitsempfindlich sind. Sind Diese den durch die Imprägnierung diffuisonsoffen ?
Es bringt ja nichts diese Hartschaumlösung einzusetzen und man macht die oberste Schicht zum Dach hin wasserdampfundurchlässig. OSB Platten sind auf jeden fall nicht einsatzfähig-dies is mir bekannt.

Herr Kornmayer: Ich hatte nicht in Betracht gezogen dass Lehm/Strohgemisch zu entfernen da es fest ist und die von Ihnen angesprochenen Eigenschaften erbringt. Um den Boden zu egalisieren empfiehlt der Hersteller den Einsatz von Perliten und darauf die Verlegung der angesprochenen Hartschaumplatten. Zur Erklärung: Die Oberkante des Lehm.-/ Strohgemischs ist relativ plan mit der Oberkante der Balken
und die Höhe der Menge der Perlite die ich benötige ist nicht sehr hoch.
Wie Sie es sagen ist definitiv keine Dampfsperre vorhanden. Aber gemäß dem Hersteller soll Diese ja nicht angebracht werden da wie vom Hersteller angeboten die EPS Hartschaumplatten hochdifussionsfähig sind. Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie sich die Homepage alpor.at mal anschauen und Sie über die Produktbeschreibung auf der Homepage neue Erkentnisse erhalten. Vielleicht hat das Material wirklich die Eigenschaften wie beschrieben. ALPOR ist wohl ein größerer Hersteller und verkauft Dämmstoffe mit den entsprechenden Empfehlungen wie ich aus dem Internet entnehmen konnte wohl im großen Stil. Es kann doch nicht alles kompletter Nepp sein. Ich bin wirklich hin und hergerissen.Sollte das
Material wirklich das versprechen was der Hersteller vorgibt:
Was würden Sie als oebersten Belag empfehlen ? Ich hatte an imprägnierte Spannplatten V100 mit 19 mm Dicke gedacht da Diese nicht so stark feuchtigkeitsempfindlich sind. Sind Diese den durch die Imprägnierung diffusionsoffen ?

Herr Böttcher: Da ich das Haus kernsaniert habe bin ich eigentlich handwerklich relativ gut drauf und traue mir die Korrekte Verlegung gemäß Herstellervorgane durchaus zu.
Der Fakt mit der Größeren Menge an Bauschaum ist mir bewusst. Diese würde ich aber in Kauf nehmen um eine geeignetes System für diesen Altbau zu erhalten mit dem ich am besten ewig meine Ruhe habe. Ich habe keine Lust auf böse Überraschungen oder das mir irgend etwas wegfault da ich zu "blauäugig" war.
Ihre Empfehlungen eine Dämmschüttung mit Rauhspund als begehbarer Belag ist interessant. Was nimmt man als Dämmschüttung und was ist "Rauhspund" ? Der Dachboden muss als Lagerraum unbedingt begehbar sein deswegen kommt eine Dämmung mit MIWO mit Winddichtung als nicht begehbarer Belag auf keine fall in Betracht. Ich muss auf jeden fall eine trittsicheren Oberbelag haben.
Auch meine Bitte an Sie: Ist es möglich dass Sie sich die Homepage alpor.at mal anschauen und über Diese eventuell über die Produktbeschreibung auf der Homepage neue Erkentnisse erhalten. Vielleicht hat das Material wirklich die Eigenschaften wie beschrieben.
Im Falle das ich mich für Diese System von ALPOR entscheide:
Was würden Sie als obersten Belag empfehlen ? Ich hatte an imprägnierte Spannplatten V100 mit 19 mm Dicke gedacht da Diese nicht so stark feuchtigkeitsempfindlich sind. Sind Diese den durch die Imprägnierung diffusionsoffen ?
 
Dämmung ist nicht alles

Vorweg gesagt, ich bin gegen EPS und das aus mehreren Gründen. Obwohl EPS zur organischen Chemie gehört, genau wie alle Erdölprodukte, ist es nicht nachhaltig. Anderes haben meine Vorredner schon dazu gesagt oder besser geschrieben. Was dabei nicht erwähnt wurde ist ein anderer Aspekt. Das ist der sommerliche Hitzeschutz. Naturfaserdämmstoffe besitzen ein hohes spezifisches Wärmespeichervermögen. Kennwert ist die Phasenverschiebung. Diese ist größer als 10 h und damit dreimal so gut wie EPS. Als weitergehende Information empfehle ich die Seite www.demozentrum-bau.de . Dazu steht in Münster auch ein Modell mit dem dieser Wärmedurchgang gemessen wird. Als Ergebnis im Vergleich von EPS, MIWO und Holzweichfaserdämmung, zeigte letztere den besten Schutz gegen sommerliche Hitze. Auch wenn bei einem Dach Kaltdach drauf steht, ist es im Sommer doch eher heiß da oben.
 
Guten Tag Herr Hunzinger,

der Hersteller ALPOR bewirbt das Produkt mit einem ausgezeichneten sommerlichen Hitzeschutz. Ich denke
es ist für mich nicht ausschlaggebend einen anderen Dämmstoff aufgrund eines besseren Hitzeschutzes zu wählen.
Sofern ich mich für das System von ALPOR entscheiden sollte, werde ich wahrscheinlich eine Dicke von 16 cm wählen und ich bin mir sicher das dies ausreichen wird.
Was eher ein Problem darstellt ist die herunterklappbare Bodentreppe welche mit Sicherheit schwiewriger zu dämmen sein dürfte. Mir ist bewusst, dass es im Sommer nach jeglicher Dämmaßnahme der obersten Geschossdecke auch weiterhin brütent warm auf dem Speicher sein wird.
Diese Tatsache ist aber sekundär da wie in meiner Schilderung erwähnt der Speicher als reiner Abstellraum genutzt wird und ein weiterer Ausbau auf unbestimmte Zeit nicht in Frage kommt.
Für mich ist weierhin die Frage der Diffusionsfähigkeit
des ALPOR Dämmstoffs in meinem konkreten Falle immer noch nicht geklärt.

Trotzdem vielen Dank
 
Konstruktionsmängel

Von diffusionsoffen kann bei Spanplatte nicht wirklich die Rede sein... nach DIN 52615 liegt er bei V100 bei 85, daß heißt sie erhalten einen sd-Wert von fast 2m... da sie auf der Innenseite wohl einen erheblich geringeren Wert haben, ist dieser Aufbau schon vom Prinzip her falsch (was nicht heißen soll, das es in der Praxis nicht doch funktionieren kann...) Eine dampfdichte Dämmung wäre da aber fast besser...

Lassen sie alles so wie es ist, doppeln sie ihre Balken auf und verfüllen sie die Felder mit einer feinkörnigen mineralischen Dämmschüttung (um Hohlräume auszuschließen, um den Ströhmungswiderstand zu erhöhen) bis ca. 2cm unter die Oberkante und verlegen sie dann Rauhspunt (d.h. Dielen ohne Nut und Feder & sägerauh) evtl. sogar mit 5mm Fuge...

Zur Herstellung der Luft- und Winddichtigkeit bedarf es eines ordentlichen Konzeptes und einer sorgfälltigen Ausführung - Bauschaum hat hier nichts zu suchen - schon gar nicht, wenn man auf Nummer sicher gehen will !!!

Wenn sie die Luftdichtigkeit innen nicht gewährleisten können, müssen sie eine fehlertolerante Konstruktion wählen...


Gutes Gelingen
Frank
 
Ich könnte mir...

...zu der von Frank beschriebenen Aufdopplung Lothars Holzweichfaserplatten in den entstehenden Feldern vorstellen. Ebenfalls mit einer Lager Rauspund darauf. Hätte den Vorteil, daß das Ganze relativ einfach rückbaubar wäre, einfacher als die Schüttung. Ich sag mal Geschmacksache. Und zu den V100, die schenken sich zu OSB nicht wirklich was.
Aber mal abgesehen zu den Aspekten bezüglich Fehlertoleranz, ich stelle mir es ziemlich bescheiden vor, die PS-Platten auf einer nicht absolut ebenen Fläche zusammen zu stecken und danach mit irgendetwas relativ unhandlichem wie V100 oder OSB schwimmend zu belegen. Allein das nicht zu verhindernde Laufen auf dem PS, oje.
Also ich würde mich echt schon vor der Ausführung fürchten.
Funktionieren wird es sicherlich, aber glaub mir, wenn ich, der ich bei modernen Baustoffen toleranter bin als die meisten Kollegen hier (sofern mit Bedacht eingesetzt), etwas anderes rate, dann heißt das schon was :).

Gruß Patrick.
 
Nachtrag

"Aufgrund der 3 Anwtorten von veschieden Personen bin ich weiterhin verunsichert was das von mir beschriebene Dämmsystem von ALPOR betrifft. Es scheiden sich die Geister und keiner ist sich gemäß meines Eindrucks wirklich diesbezüglich sicher."

1) Also eigentlich raten wir alle davon ab... wenn vielleicht auch aus unterschiedlichen, aber doch sehr "physikalischen" Gründen und nicht etwa aus Idealismus...

2) Hab mir gerade mal die Seite von Alpor angesehen... reichlich agressiv... Außerdem werden bei den Konstruktionsaufbauten Birnen mit Äpfeln verglichen... Find ich fast schon unseriös...

Zu behaupten: So diffusionsoffen wie Fichtenholz ist schlichtweg irreführend: Holz ist nicht diffusionsoffen! u=180 (nach DIN 52615), d.h. 10 cm Dämmung haben einen sd-Wert von 18m, selbst bei den oftmals angegebenen u=40 für Holz sind das immer noch 4m!!!

Das Zeug würde ich schon aufgrund des Internetauftritts nicht kaufen. Seriöse, faktenorientierte Internetauftritte sehen anders aus und stellen auch wesentlich mehr Infos zur Verfügung, vorallem wesentlich "unemotionaler"...

3) Und nochmal: Wenn man auf der Innenseite die Luftdichtigkeit nicht sicherstellen kann, sollte man auch keine relativ starren Dämmschichten einbringen, sie werden einfach "umströhmt", da sie nicht ausreichend dicht angepaßt werden können. Möglich wäre wohl auch noch Isofloc einzublasen oder einfach auf die Decke zu schütten und leicht zu verdichten... aber keine flächigen Abdeckungen verwenden!

Gruß Frank
 
Geschossdeckendämmung im Altbau mit ALPOR Hartschaumdämmplatten

Guten Morgen Frank & Patrick,

vielen Dank für Euer Feedback.
Durch die verschiedenen unterschiedlichen Meinungen bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass eine Dämmung mit dem ALPOR System auf meiner Balken/Lehmdecke überhaupt keine Sinn macht und ich befürchte dass wenn ich Dieses System wählen würde eventuell über mittel.-bis langsfristig einen größeren Bauschaden riskiert werde.
Ich hatte am gestrigen Abend einen Anruf von einem Herren
welcher im Portal keinen Kommentar zu meinem Problem abgegeben hatte. Der Herr hatte die Korrespondenz rege verfolgt und mich zur Hilfestellung/Aufklärung kontaktiert.
Er ist selbständig; wenn ich richtig verstanden hatte im Bereich Lehmbau/Lehmdämmung/Zellulosedämmung.
Er hatte mich ebenfalls von meinem Vorhaben abgeraten und mir zu folgenden Aufbau geraten:
1.) Die bestehenden Balken auf bis zu ca. 16 cm aufdoppeln
2.) darauf Rauhspundbretter mit Nut und Feder befestigt.
(1 seite gehobelt/1 seite rauh-B Sortierung reicht)
3.) Rundumlaufend an den Giebelseiten und an den beiden langen Mauerbankseiten überall 2 Bretter weglassen
4.) Einblasen von Zellulosewolle (Kostenpunkt ca. 90€/m³)

Was haltet Ihr von diesem System ? Hört sich für mich unheimlich gut an. Gibt es irgendetwas zu beachten ?
Wie schon erwähnt ist es möglich das durch den ungedämmten Dachboden immer wieder eine höhere Luftfeuchtigkeit entstehen kann. Hat dies Auswirkungen auf die Zellulosewolle sofern Diese mal ein wenig feucht werden sollte (auch durch die Diffusion aus den darunter liegenden Räumen) ?

Ich brauche auf jeden Fall ein System was den finanziellen Rahmen nicht sprengt da unser Budget durch die bis dato umfangreichen erbrachten Leistungen der Kernsanierung des Hause weiterhin gut verplannt sein muss. Es stehen noch einige Arbeiten an die in der Summe eine Stange Geld kosten. Mein Budget liegt bei eigentlich max. 1500 €.
Bei einer teureren Lösung komme ich schon ins Grübeln.
Es muss einfach eine vom Preis.-/Leistungsverhältniss günstigere auf mich zugeschnittene Möglichkeit Lösung sein !
Ich möchte auf keinen Fall keine einfache "billige Baumarktlösung" durch die ich eventuell mittel.-bis langfristig höheren Schaden anrichten kann. Ich benötige aber auch keine "Rolce Royce" Lösung da Diese mit Sicherheit den finanzielen Rahmen sprengt. Die
Dämmung welche durchgeführt werden wird muss mindestens
20 Jahre halten und soll von mir eigentlich nie wieder zurückgebaut werden. Ein Dachausbau wird es ebenfalls nicht geben da unsere Familienplanung abgeschlossen ist.

Frank: Was meinst Du mit einer mineralischen Dämmschüttung ?Was wird dies aus Deiner Erfahrung bei einer Balkenaufdoppelung von sagen wir mal ca. 16 cm und einer zu dämmenden Gesamtfläche von ca. 50m² ca. kosten (m²-Preis)? Brauche ich dann überhaupt eine sohe hohe Balkenaufdoppelung oder genügt aufgrund der spezifischen Dämmeigenschfdten der mineralischen Schüttung auch ein geringerer Aufbau ? Warum Rauhspund ohne Nut und Feder ? Rauspund ist doch diffusinsoffen und ich möchte eigentlich eine durchweg geschlossen Fläche erhalten (auch eine Abstand zwischen den Brettern von 5 mm sagt mir nicht zu).
Patrick: Holzweichfaserplatten auch okay. Was kostet da der m² für die Höhe welche Du mir empfehlen kannst ? Kann ich Probleme mit Feuchtigkeit aus dem Dachboden oder aus den Wohnräumen bekomen ?

Ich danke Euch herzlich für Eure Ratschläge.

Gruß aus Hessen von einem der jetzt nicht mehr so verunbsichert ist
 
Anmerkung Fugen

Holz ist bezüglich der Tauwasserberechnung nicht wirklich als diffusionsoffen einzuordnen: u=40 oder höher, d.h. 24mm geschlossener Holzbelag entsprechen etwa einem sd-Wert von 1m. Hat man diesen auf der Außenseite, ist das schon sehr hoch, übliche diffusionsoffene Unterspannbahnen liegen bei 0,02 - 0,1m. Und selbst dann muß auf der Innenseite eine Dampfbremse von etwa 2m eingebaut werden. Bei 1m auf der Außenseite müßte man je nach Randbedingungen schon einen Sperrwert von etwa 10m habe, um eine nach DIN tauwasserfreie Konstruktion zu erhalten... mit dem vorhandenen Aufbau wohl kaum zu machen, da müßte man schon eine PE-Folie unter der Dämmung einlegen... und erhält dann eine Konstruktion, die rechnerisch einwandfrei ist, aber eben keinerlei Austrocknungspotential besitzt (falls doch mal...) und damit, meines Erachtens fürs wirkliche Leben untauglich ist.

Werden die Dielen (schmal) ohne N&F mit kleinen Fugen verlegt, sinkt der sd-Wert auf der Außenseite gegen 0... und alles ist gut...

Gruß Frank
 
Der Frank hat schon recht...

...besser ist ohne Nut/Feder und eine kleine Fuge. Kosten Holzweichfaser bei 160 mm schätz mal um die 20-25 Euronen für den Dämmstoff (Gutex gibt im Internetz 20,10 € pro qm netto an) plus das Holz, das du bei der Einblasnummer auch bräuchtest. Also günstiger. Mineralische Schüttungen sind auch nicht der Preisbrecher. Ich weiß nicht mehr genau, was ich für's Staubex gezahlt habe, ich meine um die 13 € pro 100 l.
Also nochmals mein Tip, nimmt die Holzweichfaserplatten und verlege den Rauspund wie Frank es vorgibt. Und das alles beim Fachhändler.

Gruß Patrick.
 
Geschossdeckendämmung im Altbau mit ALPOR Hartschaumdämmplatten

Hallo Patrick und Frank

was haltet Ihr von einer Dämmung mit der mineralischen Schüttung von Liapor: Sie besteht aus Blähton und ist erhältlich mit einer Körnung von 4/8 mm oder 8/16 mm Quelle: liapor.com ?

Das Material erfüllt die vollen Eigenschdaften welche ich eigentlich benötige da es diffusionsoffen und feuchteunempfindlich ist. Ausserdem müsste die bestehende Balkendecke mit Lehm/Strohfüllung eigentlich hevorragend mit dem Blähton harmonieren ? Eine Dampfsperre ist nicht notwendig und das Material hat ein sehr geringes Eigengewicht. Ich weiss hat nicht was das Zeug kostet.
Wenn ich 10 das Kanthölzer als Aufbau nehme und dann in dieser Höhe den Blähton einbringe könnte dass doch auch reichen, oder ? Der Hersteller gibt vor das als Oberbelag Aufbau mehre Arten von Oberbelag aufgebracht werden können.
Wäre dann Rauhspund mit Nut/Feder okay oder kommt diese Verbindung bei keinem mineralischen Aufbau in Frage (immer einen geringen Abstand zwischen den Brettern lassen) ?
Kennt Ihr noch andere Bezugsquellen für Blähtonschüttungen ?
 
einfache Lösung

Ich würde eine Kreuzlattug aus 4x6cm Dachlatten hochsetzen und ausgleichen. Die durchschnittliche Dämmung, je nach dem wie hoch die Kreuzlattung gesetzt wird, mit Zellulosedämmstoff aufschütten. ( oder besser machen lassen )
Oben drauf ne rauhe Schalung verlegen.
Das ganze kostet für 100 qm mit durchschnittlich 16cm Dämmung nicht mehr als 3300,00€ als fertige Arbeit. Die Konstruktion ist sicher. Materialkosten für 100qm ca 1600,00 €
 
Geschossdeckendämmung im Altbau mit Flachs anstatt ALPOR

Guten tag Herr Fawier,

gemäß diversen anbietern im Internet wird der Einsatz
von Zellulosedämmschüttungen nur im Zusammenhang mit einem Dampfbremsvlies empfohlen.

Der Aufbau meiner Holzdecke ist wie folgender:

Zwischen den Holzbalken (Abstand ca. 60cm) ist links und rechts eine Konterlattung angebracht auf der quer zu den Holzballken aus gesehen durchweg kurze Zwischenbretter befestigt wurden. Zwischenraum zwischen den Balken ist ca. 5-7 cm hoch mit einem Lehm/Strohgemisch befüllt. Decke ist durchweg tragfähig und belastbar aber nicht ganz eben.


Wenn ich nun ein Dampfbremsvlies auf den bestehenden Fußboden vor der Schüttung aufbringe ist die Konstruktion wahrscheinlich nicht mehr difussinsoffen, aber dass genau soll ja vermieden werden ?

Als weitere Alternative ziehe ich eine Dämmung mit Flachs aus folgenden Gründen in betracht

- niedriges Gewicht von ca. 35 kg/m³(also kein Problem wegen der Statik)
- Dämmplatten schützen im Winter zuverlässig vor Kälte und sind mit einer Wärmeleitfähigkeit von max. 0,037 W/mk nach DIN 18165 in die Wärmeleitgruppe 040 eingeordnet. Auch im Sommer schützen sie vor drückender Hitze.
- Durch die hohe Elastizität der Flachsfasern können die Dämmplatten einfach zwischen die Sparren oder Holzständer geklemmt werden. Die Platten sind in Stärken von 40 - 200 mm lieferbar
- Preis bei 10 cm starken Platten beträgt ca. 11-12 € Brutto/m²

Frage an die Community:

Was halten Sie von Flachs als direkten Aufbau auf meine Holz/Leh,-Strohdecke ?
Es wird zwar ebenfalls eine Dampfbremse und Luftdichtungsbahn empfohlen. Diese ist aber in der Ausführung auf Papierbasis erhältlich( verstärkt mit einem Glasseidengelegeist dadurch erhöhte Reißfestigkeit. sd-Wert 2,3 m feuchtevariabel)- Preis/m² ca. 2€.

Welche Dämmhöhe wird empfohlen ?
 
Ja und wie willste dann drauf laufen?

ich komme jetzt nicht mehr mit. Technisch sind die Platten ja wie die Holzfaser. Das eigentliche Problem war ja eigentlich die Kaltseite. Und da haben wir ja unseren Senf mit dem Rauspund ohne Nut/Feder abgegeben.
Also nochmal, doppel auf deine gewünschte Dämmhöhe auf, damit du Platz für die Dämmung bekommst. Dann bring etwas Dämmendes ein (mal abgesehen von deiner ersten Idee waren ja alle unsere Tips brauchbar). Eine mineralische Schüttung, Holzfaserplatten, deine Flachsplatten...
Und dann mach einen Rauspund ohne Nut/Feder drauf (eventuell noch das Rieselschutzflies zuvor).
Laß die Folien weg, das funktioniert technisch auf deinem Lehmacker eh nicht vernünftig.
Du kannst aber auch noch eine Weile nach allen möglichen Dämmmaterialien im Netz suchen und neue Ideen einstellen. Ich würde das halt nicht bis in den Winter hinziehen, sondern irgendwann mal entscheiden.

Gruß Patrick.
 
Dem schließ ich mich an...

... und möchte noch anmerken, daß die Güte des sommerlichen Wärmeschutzes im Besonderen mit der Dämmstoffmasse korreliert... wer also mit geringem Gewicht und gutem sommerlichem Wärmeschutz wirbt, widerspricht sich ein Stück weit selbst...
 
und warum nicht die einfache Lösung ?

Die Konstruktion mit 16cm Zelulose und Kreuzlattung ist doch in Ordnung, wenn eine rauhe Schalung verlegt wird.Ausserdem ist Zellulose kappilar Leitfähig. In der Konstruktion gibt es kein flüssiges Wasser. Der Dämmstoff wird ein wenig feuchter.Durch die rauhe Schalung oben entstehen 0.5-1cm Lücken, die die Dampfbremswirkung des Holzes stark vermindern.
Nach Glaser ist das Bauteil ok. (mit Tauwasser) Der U Wert wäre 0.205 W/m2K
 
Thema: Geschossdeckendämmung im Altbau mit ALPOR Hartschaumdämmplatten

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