Heba-Haus von 1973

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K. Baur

Guest
Guten Tag,

mir wurde ein Heba-Fertighaus Baujahr 1973 angeboten. Bei einem Besichtigungstermin habe festgestellt, dass an der Westseite vor der Garage, die direkt am Haus steht, der Putz vermoost ist, also grünlich schimmert. Der Rest der Fassade sieht gut aus.

Weiß jemand evtl. aus Erfahrung, was bei Heba-Häusern aus diesen Baujahren besonders zu beachten ist? Evtl. Einbau von asbesthaltigem Eternit, Verwendung von - aus heutiger Sicht - schädlichen Holzschutzmitteln?

Was mir auffiel, dass unter dem Dach Spanplatten angebracht. Das muss nachträglich gemacht worden sein, so sah es aus. Kann es sein, dass dort drunter Eternit-Platten sind? Auch auf dem Fußboden des Dachbodens waren Spanplatten verschraubt. Ich denke mal, dass da drunter Dämmmaterial lag.

Hat jemand Erfahrung mit der Dämmung der Außenwände dieser Häuser? Ich habe gehört/gelesen, dass die schrumpfen kann und dann Lüken aufweist.

Die Außenfassade ist verputzt. Sind unter diesem Putz womöglich Eternit-Platten?

Im Großen und Ganzen machte das Haus einen gepflegten Eindruck. Da ich aber keine Ahnung habe, wie ich ein Haus prüfen muss, um evtl. Nachteile oder Mängel zu sehen: kann mir jemand sagen wie man vorgeht, um sicher zu sein nicht die Katze im Sack zu kaufen?

Vielen Dank schon an dieser Stelle.

mfg
K. Baur
 
Hallo,

Volltreffer im Wespennest !
Asbestzement = AZ ist bei Fertighäusern des Baujahres typisch. Weiter sind die Spanplatten meistens noch sehr stark mit Formaldehyd belastet.
Die Außenwanddämmung ist unzureichend, von Winddichtigkeit kann man nicht reden, es pfeift aus Dosenausschnitten und Fugen.
Riechen Sie mal bei Sonnenbestrahlung an so einer öffnung !
Sie sollten die Brechtüte nicht vergessen.

Was da stinkt, ist eine widerliche Mixtur aus Formaldehyden und Chloranisolen, einem Abbauprodukt des Pentachlorphenols, das neben Lindan seinerzeit noch als "chemischer Holzschutz"
eingebaut wurde. Wo das Eine riecht, ist das Andere, ein reines Nervengift, auch nicht weit.

Ich bin nur ein einfacher Architekt, aber vielleicht kann mir ein Jurist mal erklären, wo hier der Grenze zum Betrug liegen soll ! Schließlich wird die Unerfahrenheit von Käufern ausgenutzt.

Grüße vom Niederrhein
 
Hallo K. Baur

ich schließe mich im großen und ganzen Herrn Beckmann an. Meiden Sie solche Häuser. Ein Bekannter hat erst vor kurzem 100.000 Euro in die Sanierung einer solchen Schachtel investieren müssen. Lassen Sie es am besten und suchen sich eine andere Immobilie. Es gibt sicher noch mehr Häuser bei Ihnen in der Gegend ?!?!

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Simon
 
Heba-Haus von 1973

Vielen Dank für die Hinweise. Ich werde die Finger davon lassen.

Mit freundliche Grüßen
K. Baur
 
Fertighaussanierung

Das Haus stammt aus der letzten Reihe von Fertighäusern welche mit stark belasteten Materialien gebaut wurden.Die Aussenfassade besteht meist aus Asbestplatten und die Aussteifungen der Wände bestehen aus Spanplatten die mit Leim aus hochkonzentriertem Formaldehyd hergestellt sind. Dieses Formaldehyd diffundiert aus und lagert sich in der Mineralwolle ein. Da die Häuser nicht winddicht sind, "pfeift der Wind durch die Ritzen",(Stechdosen,Schalter,Kabel- und Instalationsöffnungen)und transportiert die Gase bzw. den Modergeruch(unter anderem Chloranisole,-naftalin)in die Wohnräume.
Eine Beseitigung dieser Probleme ist nun mal nur mit entsprechendem Aufwand möglich,d.h.Abriss der Aussenhaut entfernen der Spanplatten und Mineralwolle,dekontaminieren etc.etc.! Alles andere ist augenwischerei !!!
Die Grundsubstanz ist meist O.K.und nach einer ökologischen Sanierung ist die Wohnqualität top. Der Dämmwert der Aussenhaut kann Niedrigenergiehauswert erreichen. Dazu kommt der gestiegene Immobilienwert.Die Kosten für eine erfolgreiche und bauphysikalisch sinnvolle Sanierung liegen bei ca.230-280€/m².
Gruß aus der Eifel
Schorch
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Hallo Herr Baur,
habe selbst ein HEBA - Fertighaus Baujahr 1972.Es wurde die Außenfassade, Eternitplatten mit einem Kunststoffnetz überzogen und ein Kunststoffputz aufgebracht, und somit versiegelt.
Der Aufbau ist nicht mit Spanplatten sondern Außen-, und Innen mit kochfestverleimten HW 100 Sperrholzplatten versehen. Mein Haus wurde vor Jahren schon mal von einem Baubiologen auf Schadstoffe untersucht und für in Ordnung befunden. Letztes Jahr hatte ich eine Hausaufstockung durchgeführt. Der Architekt hatte hierbei vorher die Statik und auch den “gesundheitlichen Zustand “ der Bau-Substanz " überprüft. Außerdem ist meine“ Schachtel “ dicht, es pfeift kein Lüftchen durch irgend eine Ritze. Außenwände sowie Mittelwandelemente sind 15 ccm stark, in Ständerbauweisem,mit einer Dampfsperre versehen, HW 100 Sperrholz, 12 mm Rigipsplatten beplangt.Mehrere HEBA - Häuser sind in meiner Region. Ich kenne einige Bauherren, es sind keine Probleme bekannt.Ich kann weitere Auskünfte geben.
Mit freundlichen Gruß
Heinz Bernhardt
 
HEBA Haus

Hallo,

ich bin gerade dabei ein HEBA Fertighaus von 1971 zu kaufen.
Auf Grund der Einträge in diesem Forum habe ich einen sehr guten Sachverständigen (Baubiologe) beauftragt das Haus näher zu begutachten. Verschiedene Tests wie die Entnahme von Proben, Luftproben, Feuchtigkeitsprüfungen und isolationsteststs haben keine Belastungen bestätigt. Lediglich die Fensterrahmen waren durch ihr alter bzw. durch die Imprägnierung leicht belastet. Dies spielt jedoch keine Rolle, da diese so oder so ausgetauscht werden.
 
Hallo Michael,
schön und gut mit dem "Sachverständigen".Was ist mit der Fassade bzw. Aussenwände ist eine Vorhangfassade aus Großformatigen Asbestplatten montiert.Die Wärmedämmung ist absolut ungenügend.Rolladenkästen sind ungedämmt. Schallschutz ist absolut schlecht.Schon mal den Wandaufbau bauphysikalisch untersucht?,den Dachaufbau?

Es ist immer die Frage:
Was bekomme ich für wieviel Euro!
Welche Ansprüche habe ich!
Wie hoch sind die Sanierungskosten!
Nicht zu vergessen die Grundstückskosten um einen realistischen Wiederverkaufswert zu ermitteln. Und das ohne "Milchmädchenrechnung einer Bank oder Vermittler"
Gruß aus der Eifel
Schorch
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www.klinker-feldmann.de
 
Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf, mein name ist Karger
bin Bausachverständiger für Fertighäuser und Baubiologe
Tel 08442-962 164,
 
Heba-Haus 1972

Hallo Herr Bernhardt,

wir beabsichtigen ein Heba-Fertighaus Bauj. 1972 zu kaufen, sind uns aber nach den vielen schlechten Meldungen unschlüssig. Könnten Sie mit uns Verbindung aufnehmen.
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Augen ganz weit auf !

Da wäre ich ganz vorsichtig wen ich hier zum Hauskauf oder zur Schadensbegutachtung mitnehme. Erst recht, wenn sich - wie es hier erscheint - Sachverständige als Bauunternehmen, Bauträger, Sanierungsfirmen oder Vergleichbares entpuppen und eben nicht nur die hoffentlich richtige fachliche Analyse, sondern gleich die Leistung mit verkaufen wollen.

Gerade bei den Fertighäusern aus dieser Zeit ist Vorsicht geboten. Häufig sind die Schadensanalysen feingespült auf das zu verkaufende Produkt / Leistung zugeschnitten. So manche fixe Sanierung erwies sich schon als echter bauphysikalischer Knaller ...

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo Christoph,
danke für Deinen Beitrag sehe dies auch so.Ich hatte dies auch schon per e-mail an Natalie weitergegeben. Bei meinen HEBA Haus konnte keine Schadstoffe festgestellt werden.
Ich hatte sehr gute und Kompetente Sachverständige vor Ort,zum Superpeis.Hatte 2007/08 eine Hausaufstockung durchgeführt.
Gruß Heinz
 
Hallo Heinz,
Sie haben Ihr Heba Haus aufstocken lassen. Ist das ein komplettes zusätzliches Stockwerk, oder nur die Erhöhung des Dachbodens um Höhe X, um diesen bewohnbar zu machen. Ich habe auch ein Heba Haus erworben. In welchem preislichen Rahmen bewegt sich solch eine Aufstockung? Wissen Sie zufällig, ob man (ohne Aufstockung) auch einzelne Innenwände entfernen kann, ohne die Statik zu gefährden. Mir wurde gesagt, dass wäre kein Problem, das Fertighaus hätte keine Statik. Bin mir da aber etwas unsicher. Ich habe so gut wie keine Unterlagen vom Haus (Aufbau, Material., etc.). Habe es lediglich auf Schadstoffbelastung geprüft und da sieht es gut aus.
Besten Dank und herzliche Grüße
Andreas
 
Thema: Heba-Haus von 1973

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