Hallo Herr Fischer, es ist ja schön mal wieder von Ihnen etwas zu lesen, ich dachte schon irgendwelche Dämmlobbyisten hätten Sie erwischt ...
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Hallo Her Charis, weil es glaube ich ganz gut passt, zitiere ich mich mal selbst:
Zweischaliges Mauerwerk - wenn richtig ausgeführt - ist besser als sein Ruf. Man hat zweischalig gebaut um Feuchte- und Temperaturschwankungen besser in den Griff zu bekommen. Die Innenschalen sind (im Gegensatz zu heute) in den meisten Fällen nicht tragend. Eine stehende Luftschicht kann allerdings zu echten Problemen führen, weshalb die Erbauer Ihrer Innenwand wohl nach oben zum Dachraum offen gelassen haben - nicht das dümmste. Auf Deutsch: Schütten Sie sich da nichts rein, was Feuchtigkeit bindet und diese nicht geregelt abtransportieren kann.
. Bitte lesen Sie hierzu erläuternd noch meinen Beitrag zur ähnlichen Problematik unter => Desaster as usual
---Forenreferenz-----------
Desaster as usual - Hallo Herr Schöne, das zweischalige Mauerwerk ist besser als sein Ruf. Zunächst einmal wurde nicht zweischalig gebaut um Baumaterial einzusparen, sondern um Feuchte- und Temperaturschwankungen besser in den Griff zu bekommen. Die Innenschalen sind (im Gegensatz zu heute) in den meisten Fällen nicht tragend. Systemerläuternd: Auch früher war Energie schon teuer und die Ottonormal- und Geschosswohnungsbauten darf man sich nicht so wunderbar geheizt wie heute vorstellen. Geheizt wurde in der Küche, samstags im Bad und sonntags in der Guten Stube. Ansonsten kann man sich das ganze als eine im Winter ziemlich kühle Angelegenheit vorstellen. In diesem Milieu hat von außen an das Mauerwerk ansetzende Feuchte ein weitaus leichteres Spiel als bei heutigen Innenraumtemperaturen. Man kann das vergleichsweise in länger leerstehenden Gebäuden richtig fühlen. Dem Muff folgt der Feuchteschaden. Logische Schlussfolgerung => Zweischalig bauen! Gute Idee. Uralt und schon bei den Chinesen bekannt: Tragende Außenwand mit Feuchteeintrag (Regen) in die Luftschicht. Trockene Innenschale (11,5 cm Ziegel oder 5 cm Bims) die - da vollkommen trocken - Nutzungsfeuchte aus dem Innenraum ebenso in die Luftschicht abgeben kann. Dann muss also nur noch irgendwie die Feuchtigkeit aus der Luftschicht raus? => Unten Löcher, Oben Löcher: Luft geht unten rein, erwärmt sich an der Innenwand, nimmt Feuchte auf und steigt auf. Nach diesem Funktionsprinzip wird noch Heute halb Norddeutschland bebaut, jedoch mit einer zusätzlichen Dämmebene: an der Innenwand liegend, doch noch immer mit Luftschicht zum Abtransport der Feuchte. Ob sich ein altes zweischaliges Ziegelmauerwerk überhaupt für eine Kerndämmung eignet kann überhaupt nicht pauschal beantwortet werden, da gibt es zuviele Variablen: Größe der Luftschicht, gibt es Feuchteeintrag in die Wand, wenn ja, ist dieser gleichmäßig (Wetterseite, Bäder), gibt es im Verband eine Schicht aus Verblendern, wohin diffundiert die Feuchte aus dem Innenraum, usw .... Rein rechnerisch wird sich das Einblasen hinsichtlich des Dämmwertes positiv darstellen, doch handelt es sich hier um eine Modellrechnung unter Laborbedingungen bei der ein Feuchteeintrag weder mit kalkuliert, noch eine Aussage über den Abtransport der Feuchte getroffen wird. Wenn nun nach ein paar Jahren (5 - 7 cm Dämmung sind nun halt mal nicht wirklich viel) der Entschluss gefasst wird eine Außendämmung aufzubringen ... Desaster. Aber dann sind ja alle zuvor Beteiligten bereits aus der Gewährleistung - mit Ausnahme des Architekten, der den Gutachter dann so tolerant erlebt wie einen Kampfhund auf dem Spielplatz. Gruß aus Wiesbaden, Christoph Kornmayer mehr ...
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Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer