Nebengebäude, "EG/Keller" - Erdreich drückt auf Wand + Feuchtigkeitsschäden

Diskutiere Nebengebäude, "EG/Keller" - Erdreich drückt auf Wand + Feuchtigkeitsschäden im Forum Handwerk & Restaurierung im Bereich - Hallo, bin neu hier und weiß auch nicht sofort, ob das die richtige Kategorie für meine Frage ist. Wir besitzen einen kleinen Hof (mit vielen...
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Mueslikatz

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Hallo,
bin neu hier und weiß auch nicht sofort, ob das die richtige Kategorie für meine Frage ist.
Wir besitzen einen kleinen Hof (mit vielen Problemfällen).
U.a. ist dort ein Gebäude, dessen Aufbau wie folgt zu beschreiben ist:
Das Gebäude ist in den Hang gebaut. 2 Seiten des Gebäudes sind im EG von aussen dauerhaft mit Erdreich "bedeckt".
Das Gebäude wurde seinerzeit bis zum ersten Geschoss aus Naturstein gebaut. Dabei handelt es sich um einen wie mir scheint schieferähnlichen Stein. (Bauzeit ca. 1938-1940)
Das "erste" Geschoss (und auch das einzige was darüberliegt) ist aus Trümmerziegeln der umliegenden Städte nach dem 2ten WK aufgebaut wurden, d.h. auf das Erdgeschoss aus Naturstein wurde ein Fachwerk gebaut und dieses komplett mit einer 12er Ziegelwand umgeben (das Fachwerk liegt komplett im Inneren) - nicht verputzt.
Der heutige Zustand ist Folgender:
Der Naturstein ist an einigen Stellen vom Frost regelrecht gesprengt, pulverisiert. Die Fugen sind an vielen Stellen ausgespült. Noch dazu drückt der Hang an einer Seite die Steine nach Innen.
Positiv hingegen ist das Fachwerk selbst trocken und meiner Meinung nach super erhalten. Die Ziegelwände sind bis auf die eine Seite an der der Hang das darunterliegende Mauerwerk nach innendrückt ebenfalls in gutem Zustand.

So nun zu meiner Frage, wie kann man solch ein Gebäude mit geringen finanziellen Mitteln erhalten, erhalten in dem Sinne, das man es bspw. als Lagerraum oder Garage nutzen kann.

Was bisher meine Denke war: die 2 hangseitigen Wände von aussen sukzessive auszuschachten und ein Vorsatzfundament davor zusetzen. - gute oder schlechte Idee?

Was kann ich gegen die ausgespülten Fugen tun, wie sollten diese am Besten (am Beständigsten & Günstigsten) verfüllt werden?

Gibt es Methoden mit denen man das Naturgestein konservieren kann, damit nicht mehr soviel Feuchtigkeit eindringt, welche dann durch den Frost das Mauerwerk zermürbt.

Die Natursteine und auch die Ziegelsteine wurden meines Erachtens nach mit einem sehr lehmhaltigen Mörtel gesetzt.

Es geht mir dabei vorallem darum die Optik zu erhalten, weniger ist mein anliegen unbedingt originale Baustoffe zu verwenden.

Danke für Tips & Tricks...
 
Hallo,

im Prinzip ist in derartigen Fällen eine Betonschale möglich und auch gängige Praxis. Diese könnte die statischen Problehme, das der Hang das Mauerwerk eintrügt beheben und gleichzeitig als Außenabdichtung fungieren. Auf jedem Fall sollte bevor Sie anfangen auszugraben ein Fachmann mal ein Auge darauf werfen.

Grüße aus Schönebeck
 
Hallo Lars, wenn es wirklich der Hang ist sollte sich das jemand ansehen, der sich wirklich damit auskennt => ein Statiker. Ein sich bewegender Hang ist nichts für Basteleien.

Wenn sich nun 70 Jahre nichts getan hat und der Hang plötzlich losmarschiert sollte auch einmal das Umfeld daraufhin betrachtet werden, ob sich hier irgendetwas verändert hat. Wenn die Verformung allerdings aus minimalen Veränderungen im Laufe der 70 Jahre resultiert wäre die Vorgehensweise eine ganz andere. Die Maßnahme sollte halt die richtige sein um auch zu funktionieren.
Aufgraben und Beton davorzugießen gründet schon eher auf dem Prinzip Hoffnung; ein anständiger Hang ist in der Lage auch dem Beton zu zeigen wer sein Herr und Meister ist.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Kellerwand defekt

Auch ich bin dafür, das Sie erst mal die Finger vom Hang lassen und sich professionellen Rat holen sollten.

Es muß übrigens nicht unbedingt Erdruck sein.
Genauso kann sich bei einer zweischaligen Bruchsteinwand die innere Mauerschale durch einseitige Belastung (Erdgeschoss), versagendem Mörtel und baulicher Eingriffe ablösen.
Können Sie einige Fotos (Hangseite außen, Wandinnenseite) hier einstellen?

Viele Grüße
 
...

Danke für die Antworten soweit.
Bilder habe ich im Moment keine zurhand und kann auch nicht ohne Weiteres welche machen, da ich werktags unterwegs bin.
Falls ich doch etwas finde stelle ich diese ein.

Einen Statiker habe ich leider nicht im Bekanntenkreis, somit muß ich mich wohl auf meine statischen Kenntnisse verlassen...

Also würdet ihr auch zu einem Vorsatzfundament tendieren?
Ich selbst hatte nämlich so meine Bedenken, dahingehend, das mir der lehmartige Mörtel in diesem Bereich austrocknet und die Wand instabil wird.

Ich denke im Übrigen auch nicht, das es sich um eine Bruchsteinmauer so wie ich das kenne handelt.
Es scheint mir wirklich so, als wäre der Naturstein quasi mit lehmartigen Mörtel aufgeschichtet wurden, dabei jeweils immer versucht dies möglichst mit gleichmäßig dicken Fugen hinzubekommen.

Bitte schreibt mir doch auch etwas zu meiner Frage, wie ihr die ausgespülten Fugen und den brüchigen Stein selbst am Besten behandeln würdet. Mit dem Stein habe ich ein echtes Problem und nicht einmal ansatzweise eine Idee...

Danke!
 
Kellerwand defekt

Nein, ich tendiere nicht zu einem Vorsatzfundament.
Ich tendiere zu - erst fragen dann schießen-
oder erst überprüfen/analysieren/auswerten dann entscheiden.

Viele Grüße

p.s. Eine 40 cm dicke Wand aus Naturstein ist garantiert zweischalig bzw. zweihäuptig.
 
Erst Fragen...

...ist richtig, deswegen frage ich ja auch meine Bekannten und hier im Internet.
Lasse mich so auf Probleme und Lösungen hinweisen, an die ich bisher noch nicht gedacht hatte.
Und wenn sich herausstellt, das es mir mit meinen Mitteln nicht möglich sein wird etwas an dem Gebäude zu machen, dann muß ich es halt seinem Schicksal überlassen.

Ich würde euch bitten mir noch etwas zu einem evtl. "konservieren" des Steines zu sagen & zu den ausgespülten Fugen.

PS: wegen der "einrutschenden Wand" - diese Wand hat sich quasi in den letzten 70 Jahren in Bewegung versetzt - nicht von heute auf morgen.
 
Kellerwand defekt

Sie sollten erst einmal Ihre Kellerwand "fragen".
Wir können das leider nicht.
Deshalb meine Bitte betreffs der Fotos.
Fotos sind objektiver und enthalten viele Informationen.
Sonst muß ich Sie statt Ihre Wand um die fehlenden und relevanten Informationen bitten:
Gibt es aussteifende Querwände im Keller?
Wenn ja, mit welchem Abstand?
Gibt es eine Aussteifung im Bereich der Decke ( verankerte Grundschwelle)?
Welche Decke liegt auf dem Keller (Holzbalken oder Kappengewölbe)?
Wie ist die Spannrichtung, senkrecht oder parallel zur betreffenden Wand?
Wie sieht die Beulung aus, ansteigend nach oben, nur unten oder nur in der Mitte?
Steht das Erdgeschoss innen oder außen bündig auf der Wand?
Gibt es eine Ausgleichsschicht unterhalb der Grundschwelle?
Wenn ja, aus was besteht sie?
Stehen auf der Hangseite oberhalb der verformten Wand Bäume?
Weisen die Säbelwuchs auf und wie alt sind sie schätzungsweise?
Gibt es Abrisskanten am Hang?
Wo fließt das Wasser an der Wand ab?
Aus was für Bodenmaterial besteht der Hang?

Viele Grüße

p.s. Natursteine braucht man nicht "konservieren".
Was mit den Fugen ist, das kann man wohl nur mittels eines Fotos klären.
 
Um Bilder einstellen zu können ist eine Anmeldung erforderlich.


Grüße aus Schönebeck
 
...was das Bild zeigt...

...auf dem Bild sind die Schadstellen nicht direkt zu sehen, es zeigt lediglich den ersten Eindruck, links kann man den Hang erkennen, welcher dann quasi die linke Seite und die hintere Seite bedeckt.

Insgesamt finde ich das Gebäude sehr schön, schnörkellos und mit jeder Menge Arbeit in den Nachkriegsjahren fertiggestellt.

Die Ziegel sind damals mit einem Leiterwagen + vorgespannten Kühen aus den umliegenden Städten geholt wurden, der Naturstein ist in der näheren Umgebung gebrochen und ebenfalls mit dem Leiterwagen geholt wurden - UNVORSTELLBAR was das für eine Arbeit war.

Die Schadstellen kann ich als Bild so schnell nicht einreichen, bin wie gesagt im Moment nicht vorort und außerdem ist alles sehr eingeschneit...
 
Okay, das mit dem Anmelden ist damit erledigt...

...hoffe das klappt jetzt.
Wird auch irgendein Code unterstützt?
 
Wie ja nun schon mehrfach gesagt geht an einer professionellen Begutachtung kein Weg vorbei. Gans besonders Häuser dieser Baujahre weisen oft statische Unzulänglichkeiten auf.
Die Sockelfugen sind sicher das letzte um was Sie sich sorgen müssen.

Grüße aus Schönebeck
 
Stichwort: statische Unzulänglichkeiten

Was bedeutet das in ihrem Sinne?
Das das Gebäude von Anfang an statisch falsch erdacht war?
Hm - nunja, also es ist klar, das verschiedene Dinge die eigentlich essentiell sind beim Hausbau hier außer Acht gelassen wurden, also soll heißen Isolierung, Gründung etc. ist eher ein Fremdwort.
Aber jetzt rein von der Statik, in dem Sinne was ich damit verbinde, sagen wir Dimensionierung der Wände, Fachwerkstruktur ist das nach meiner Einschätzung und für die damaligen Umstände gut, das Fachwerk als solches sogar sehr gut. Es ist in sich geschlossen und leitet "nur" die Gewichtskräfte nach unten weg.
Ausführung als einwandfreie Zimmermannsarbeit.

Welche Punkte würden denn aus der Sicht von ihnen "statische Unzulänglichkeiten" bedeuten?
 
Hallo Mueslikatz,

bei Bauten aus Nachkriegsjahren ging es darum, SCHNELL Wohnraum zu schaffen, das Material kam meist von Trümmerbergen.
Da blieb logischerweise viel auf der Strecke, die Statik wurde mehr geschätzt als gerechnet.
Der Verdacht liegt auf der Hand, das das auch bei Ihren Haus der Fall ist. Wenn sich Wände verformen ist da etwas im argen. Das kann Ihnen ein FACHMANN am Objekt sicher erklären. Via Forum geht das NICHT.

Grüße aus Schönebeck
 
...Kellerwand...

Ich hatte diese Antwort leider nicht so ausführlich betrachtet wie ich es hätte machen sollen (Entschuldigung), habe nun versucht auf ihre Fragen einzugehen:

"Gibt es aussteifende Querwände im Keller?"

Ja - in gewissem Sinne, das EG/ Keller umfasst ca. 2/3 der gesamten Gebäudelänge, das restliche Drittel ist verfüllt und war seinerzeit im ersten Geschoss Abstellbereich für schwere landwirtschaftliche Geräte

"Wenn ja, mit welchem Abstand?"

Geschätzt würde ich sagen 6 bis 7m freistehende Mauer auf 9 bis 10m Gesamtlänge des Gebäudes.

"Gibt es eine Aussteifung im Bereich der Decke ( verankerte Grundschwelle)?"

Was bedeutet das "verankerte Grundschwelle?

"Welche Decke liegt auf dem Keller (Holzbalken oder Kappengewölbe)?"

Holzbalken

"Wie ist die Spannrichtung, senkrecht oder parallel zur betreffenden Wand?"

Was bedeutet das "Spannrichtung"?

"Wie sieht die Beulung aus, ansteigend nach oben, nur unten oder nur in der Mitte?"

Es drückt mittig, die Wand baucht nach innen durch...

"Steht das Erdgeschoss innen oder außen bündig auf der Wand?"

Auf diese Natursteinwand ist das Fachwerk auf die Mauer "innen" aufgesetzt und aussen mit 12Ziegelwand ummauert. An der Stelle wo unten die Steinwand nach innen baucht, beult sich oben die Ziegelwand nach aussen.

"Gibt es eine Ausgleichsschicht unterhalb der Grundschwelle?"

Was bedeutet das ?

"Wenn ja, aus was besteht sie?"

s.o.

"Stehen auf der Hangseite oberhalb der verformten Wand Bäume?"

Nein, nicht direkt in ca. 4m Entfernung steht ein Obstbaum.

"Weisen die Säbelwuchs auf und wie alt sind sie schätzungsweise?"

Was heißt Säbelwuchs? - Der Baum stammt aus den 30er Jahren
Gibt es Abrisskanten am Hang?

"Wo fließt das Wasser an der Wand ab?"

Wie ist das gemeint? - Es gibt keine Drainage o.ä., das Gebäude steht selbst erhöht, kein Bach o.ä.
Aber es ist richtig, die Wand wirkt das ganze Jahr feucht - ob es sich dabei eher um Schwitzwasser oder hindurchdringendes Wasser - bzw. Beides handelt kann ich nicht sagen. Es kommt durchaus zur Tropfenbildung und diese "perlt" ab.

"Aus was für Bodenmaterial besteht der Hang?"

Aus Erde und Gestein - aus dem Gestein, aus dem auch die Mauer gebaut wurde, anhand von anderen Fundamenten die hier geschachtet wurden kann man sagen, nach gut 30cm Erde wird es erst einmal steinig, die Steine werden immer größer und ihrer Anzahl auch immer häufiger, irgendwann ist man dann quasi auf "Fels".
 
"Hallo Mueslikatz,

bei Bauten aus Nachkriegsjahren ging es darum, SCHNELL Wohnraum zu schaffen, das Material kam meist von Trümmerbergen.
Da blieb logischerweise viel auf der Strecke, die Statik wurde mehr geschätzt als gerechnet.
Der Verdacht liegt auf der Hand, das das auch bei Ihren Haus der Fall ist. Wenn sich Wände verformen ist da etwas im argen. Das kann Ihnen ein FACHMANN am Objekt sicher erklären. Via Forum geht das NICHT.

Grüße aus Schönebeck"

Ich möchte dazu nur Folgendes noch sagen.
Sicher ist es richtiger einen "Fachmann" zu Rate zu ziehen.
So wie ich das einschätze (kann auch falsch sein) ist es jedoch so, das ich nach dem Erstellen einiger Gutachten und den Anfahrts, Stundensätzen der "Fachmänner" keinerlei Finanzkraft mehr habe, mich dem Erhalt dieses Gebäude zu widmen.
Aus diesem Grund habe ich u.a. auch den Weg via Internet gewagt.
Es ist nicht so, das mir das mit dem Fachmann nicht selbst eingefallen wäre...
Ich wollte Meinungen und Tips von Leuten mit ähnlichen Problemen oder gar von Fachleuten haben.

Man kann sich sicher vorstellen, das man bei einem Hof gewisse Abstriche machen muß, damit man nicht der Sklave einer Bank wird.
Deswegen Fachmänner = Wohnhaus, Eigeninative = Nebengebäude.

Wir haben anhand dieser Eigeniniative schon einige unserer Gebäude wieder nutzbar machen können - und dabei geht es nicht um Husch-Husch Gepfusche, sondern unglaublich viel Improvisation und Arbeit, mit der wir sogar schon lobende Worte von "Fachmännern" erhalten haben.
 
Reichenhall ist überall!

„Man kann sich sicher vorstellen, das man bei einem Hof gewisse Abstriche machen muß, damit man nicht der Sklave einer Bank wird.“

Das kann ich mir vorstellen.
Abstriche an der Statik kann ich aber nicht nachvollziehen.

Grüße aus Schönebeck
 
"Reichenhall ist überall!"

...haben nicht dort auch "Fachmänner" gearbeitet!?

Soll jetzt nicht böse gemeint sein.
Reichenhall ist wohl eher etwas was komplett gegen meine "Konstruktionsgebaren" verstößt ;-)

Ein paar Grundregeln sind mir zum einen aus meinem Beruf und zum anderen auch aus unseren Bauaktionen schon geläufig.

Wenn ich Reichenhall richtig deute, dann ist dort wohl ein Fehler in der Umsetzung des Tragwerkes.
Da ich nicht die nötige Bildung habe um ein "neues Tragwerk" auszulegen - hinsichtlich der bautechnischen, werkstofftechnischen Umsetzung - würde ich kategorisch nur auf Lösungen zurückgreifen die sich wenigstens die letzten 30Jahre bewährt haben...
 
Thema: Nebengebäude, "EG/Keller" - Erdreich drückt auf Wand + Feuchtigkeitsschäden
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