Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung

Diskutiere Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung im Forum Handwerk & Restaurierung im Bereich - Nachdem die Gipskartonplatten (4,5t) entsorgt sind und der Antrag beim Denkmalamt, wollen wir uns über die Sockelmauer hermachen (von außen)...
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Michael F.

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Nachdem die Gipskartonplatten (4,5t) entsorgt sind und der Antrag beim Denkmalamt, wollen wir uns über die Sockelmauer hermachen (von außen).
Stand heute:
Bruch- / Feldsteinmauer mit regionalen Steinen aller größen, gemauert mit Kalkmörtel, sandet teilw. stark. Verputz mit Kalkzement, Putz platzt großflächig ab.

Ziel:
Der Putz kommt ab, die Fugen kratzen wir aus, dass alles lose raus ist. Dann wollen wir mit Kalkmörtel ausfugen, Steine sichtbar. Den wollen wir selbst vor Ort mischen.
Es stellen sich folgende Fragen:
-Welches Material kommt in Frage (Hersteller / Sorte)?
-Mit welchem Sand (man spricht doch glaube ich von Sieblinie?)?
-Mischungsverhältniss Sand:Kalk:x?

Ich hatte eigentlich Tubag Trasskalk TK im Auge, die schreiben aber im Datenblatt (siehe Foto) man solle, wen der als Fugenmörtel verwendet wird wie folgt mischen:
1:1:3,5 (Trasskalk:Trasszement:Sand0-4), ich will aber keinen Zement da reintun.

Also schonmal vielen Dank für Eure Empfehlungen / Erfahrungen!

Viele Grüße
Michael
 
Hallo,

gratuliere zu de Entschluss eine Baustellenmischung zu wagen. Das ist preislich unschlagbar günstig, weil Sie nicht den Sand in kleine Säckchen packen und mit der Post verschicken müssen.
Ich würde einen NHL 4 (natural hydraulic lime) nehmen, 3 Prozent Trassmehl zusetzen und im Verhältnis (Kalk zu Sand wie 1:3)mischen. Dem Sand würde ich eine besonders grobe Sieblinie geben, damit der Verfüllmörtel durchlässig bleibt.
Etwa Körnung 0/8 . Das gibt ein gutes Stützgerüst.

Grüße vom Niederrhein
 
Danke!

Danke für die erste Antwort!
Tubag TK ist ein HL5, wo wäre da der Unterschied zum vorgeschlagenen NHL4?

Der Tubag TK enthält "min. 55 % rheinischem Trass" ist das zuviel für diese Anwendung? Sie schlagen ja nur 3% vor, wenn ich das richtig verstehe.
Mir wäre ein Kalk, der den Trass, oder was an Zuschlagstoffen noch fehlt, schon dabei hat lieber. Vereinfacht das Mischen.
Aber wie Sie richtig schreiben, den Sand kann ich schon selbst reintun :)

Also Danke & auch Danke für die hoffentlich noch kommenden Antworten!

Gruß
Michael
 
Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung

Hallo Michael,

einen trifft es immer, früher oder später, ich meine die Entsorgung der GKP.

Früher hatten wir Vulkanerde beigemischt, wir sind davon abgewichen (baubiologische Aspekte), ob es dasselbe ist wie Trasskalk? Vor Einiger Zeit hatte ich mit Georg Böttcher einen kleinen Briefwechsel, auch hier im Forum, damals wusste er, wie ich mich erinnere, auch nicht genau Bescheid,(Herstellerangaben sind eben Herstellerangaben) vielleicht kann er Heute mehr dazu sagen.

Wie gross sind denn die Fugen im Mittel?

Zum Schutz eigener Existenz werde ich keine genauen Mörtelmischungen angeben.

Mit freundlichen Grüßen

Mladen
 
Der Unterschied zwischen HL und NHL ist das fehlende N: die hydraulen Faktoren kommen wahrscheinlich aus der Stahlindustrie.
4 ist weniger druckfest als 5.

Grüße
 
Trass für Was?

Hallo

Sie reissen den Zement Mörtel raus und tun Trass+ Trasszement rein!
Warum?
Sie treiben den Teufel mit dem Belzebub aus in meine Augen.

Das würde ich nicht machen.

Kalk und Sand - nutzt jeder Wand©FK

FK
 
Hydraulisch...

hydraulisch und natürlich hydraulisch: das sind die mir bekannten Unterschiede.

Grüße

Mladen
 
Trass für Was?

Hallo Florian Kurz,

so wie ich verstanden habe, will der Michael das eben nicht.Er will mit Kalkmörtel arbeiten, ohne Zement, aber mit Zuschlag von Vulkanerde, aber ob Vulkanerde Trasskalk ist?..Ich glaube es nicht.Vielleicht können Sie den Unterschied sagen.

Mit freundlichen Grüßen

Mladen
 
Zitat

"Trasskalk:Trasszement:Sand"

Für was "Trass"?

Das Märchen von: Hart, dicht, gut
hat dazu geführt dass alle Sockel landauf und landab im eigenen Saft schmoren, die Bauschäden in dem Bereich eklatant sind und die Industrie immer fetter und der Handwerker immer dünner wird.
Leider hat es beim Sockel nicht halt gemacht sondern das Märchen wird auf alles andere beim Bauen angewendet.
Die Angst vor dem bösen Wasser macht blind vor den wirklichen Ursachen der Schäden.
Trass ist auch nur ein "Hydraulefaktor" - damals bei den alten Römern verwendet im absoluten wasserbau als Rinnenabdichtung der Aquädukte gut bei ständigem Wasseraufschlag aber nichts weiter - dann sind noch himmelweite Unterschiede zwischen dem Trass aus den italienischen Gebieten und dem Zeug, dass hier unter dem Namen Trass verklopft wird.
Und der Kunde kauft einen Namen - nie ein Produkt (mittlerweile)!

Verkaufen ist Psychologie und der Glaube an das Moderne an die Wissenschaft an weiss der Geier was und alle jammern dass sie kein Geld mehr haben, wenn es nur noch Müll zu überhöhten Schnäppchenpreisen zu kaufen gibt.
Jeder will was Neues mit Zertifikat und Prüfsiegel (siehe auch den Holzschutz Warn Thread momentan)

"Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los!"

in diesem Sinne

slow house

FK
 
gutes Ende

Und damit das Märchen einen guten Ausgang nimmt würde ich Luftkalkmörtel PS50 einsetzen.Das Produkt ist Frost und Tausalzbeständig und säuft garantiert nicht ab.

LG.P.Schneider
 
gutes Ende

...und dann kommen sie mit dem Silo, wo drauf steht denkmalpflegerisch empfohlen...,?

Grüße

Mladen
 
Njiet

Sie schreiben:
"und dann kommen sie mit dem Silo, wo drauf steht denkmalpflegerisch empfohlen"
Nein!
Im Silo kann man nur Sch.... verfrachten.
Solubel gibts nur im Sack weil im silo beim Hin und Her eine Entmischung stattfinden würde.
Die Siloputze sind alle mit allerlei Zusatzmittelchen versehen damit das Entmischen nicht passiert - da macht dem putz natürlich nix und deklariert muss es auch nicht werden, weil ... §§§ und Ausnahmen ....

Also Solubel oder selber mischen (und das braucht Erfahrung und die ist nicht nachzulesen sondern in Jahre langer Arbeite zu erlernen!

Opus Dei

FK
 
Danke

Danke Florian..Deine Aussage passt wie die Faust aufs Auge.
Ich habe das arbeiten mit Luftkalkmörtel noch von der Firma Solubel beigebracht bekommen.
Zahlreiche Gebäude die ich vor mehr als 10 Jahren bearbeitet habe stehen heute noch da wie eine 1.

Und so sollte es gemacht werden.

Altfugen bis zum 1,5 fachen der Fugenbreite restlos entfernen. Anschließend Steinflanken ordentlich reinigen.
Geöffnete und gereinigte Fuge mit 4% Essigsaurer Tonerdelösung satt einsprühen (erhöt die Haftung)
Im Anschluss Fuge im 1 Arbeitsgang mit 4 mm Luftkalkmörtel auffüllen.Oberfläche nach dem einbringen der ersten Schicht aufrauhen.Ausreichen feucht halten bis zum abbinden.Standzeit 1 Tag.
Im Anschluss Fuge Steinbündig schließen.Auch hier wieder ausreichend feucht halten bis zum Abinden.
Bildbeispiel hier
http://www.konrad-fischer-info.de/29bau03.htm
Weitere Infos gerne auf Anfrage.

Lg.Peter Schneider
 
Hallo Peter

Ist ja schön, dass Sie mir beipflichten.
Aber den KF brauchen Sie nicht ins Feld führen; da sind manche hier allergisch!
Ich weiss nicht warum?
Aber es ist ewig die gleiche Leier: Zement, Trass und Plastikgeschmiere!
Das schreit dann um Hilfe und die Verbrecher finden immer neue Materialien und Ausreden und selbstgestrickte Normen und dann wird alles besser!
Am Arsch ist dann der Handwerker: der die Suppe auslöffeln muss und der Bauherr, der das ganze bezahlt und nichts gescheites bekommt.

Und das komische ist:
Keiner der beiden wehrt sich! (Mladen und eine andere Hand voll ausgenommen - die aber nicht im fetten Benz zur Beratung auf die Baustelle kommen!)
Alle glauben: Jetzt wirds besser - Jetzt wirds gut!
Das liegt in der Psyche der Menschen. Die führen ja auch Kriege für die immer gleichen Bonzen und halten die Köpfe hin auf der Strasse und im Hindususch!

Wie gesagt:

Opus Dei!

FK

lesenswert: Abermals krähte der Hahn: KH Deschner 1962
 
KF

Hab auch keine Ahnung was die gegen KF haben..ich habe ihn kennen gelernt und bis Dato keine Probleme mit ihn gehabt.Ich denke es liegt an seinen Meinungen die er vertritt.Mir aber im Grunde genommen egal.Für mich zählt die einwandfreie handwerkliche Verarbeitung des Produkts Luftkalkmörtel.
Ich kenne die Leier zu genüge und höre jeden Tag den gleichen Müll.Vieleicht liegt es auch daran das unsere Industrie und Chemiebuden die Menschheit zu sehr verdummen.
Beispiel : Der Keller ist Nass...Die Lösung Zugelen,Zuteeren,Abdichten etc..Hauptsache hart und die 5 Jahresfrist Gewährleistung überstehen...
Im übrigen ist der Handwerker nicht immer der Böse???!!!

Gruß Peter
 
Hallo Florian Kurz,

Sie haben Recht, zum Benz habe ich es nicht gebracht, nicht einmal eine Rolex kann ich mir leisten:)das wäre aber auch nicht mein erstes Bestreben:)

"Also Solubel oder selber mischen (und das braucht Erfahrung und die ist nicht nachzulesen sondern in Jahre langer Arbeite zu erlernen!"

Schauen Sie, ich habe gegen keinen Hersteller etwas. Jeder darf Geld verdienen. Für mich hat das Handwerk den Vorrang, damit es nicht verloren geht. Einmal schrieb mir ein Forumsmitglied: "Handwerk hat goldenen Boden!"
Zu jener Zeit hatte ich den Glauben daran schon fast verloren. Die aktuelle Entwicklung im allgemeinem sagt mir, egal welches Handwerk man führt, es ist Gold wert.

Viele Grüße

Mladen
 
Guten Morgen

Nicht:
"Im übrigen ist der Handwerker nicht immer der Böse???!!!"
sondern
"der Gelackmeierte"; "der Ausbader"
Aber "Handwerker" sind nicht die, die etwas mit der Hand machen, sondern die Hirn und Herz und Erfahrung haben.
Nicht die, die mit einem Firmenschild und einer Website und 3 Jahren Eintrag in irgend eine Liste oder irgend ein mehr oder weniger teueres "Fachdiplom" herumlaufen und was von Erfahrung faseln, weil sie gerade mal 10 Lenze Baustellenluft geschnuppert haben.
Was man momentan erfährt sind die meisten nur "Industrieproduktmonteure"
und das meist noch schlecht!
Opus satanii!

nen schönen Tag noch

Und:
Mladen
Ihr Satz: "Jeder darf Geld verdienen" ist Sch... finde ich, denn die Baupfuscher machen das Renomee der Ganzen Zunft aus und dann sagen die Leute (Bauherrn): "Dann kann ich das auch und dann mach ich das selber und spare mir Geld und Ärger"
Aber DAS ist es ja nicht: Putzen, Mauern, etc ist keine Freizeitbeschäftigung für Hobbybastler - schon gar nicht das obskure "Dämmen - innen wie Aussen" genau so wie bauphysikalische Zusammenhänge verstehen ... dann beten die Frischlinge irgend welche Zauberformeln aus zig fach publizierten Verordnungen und Normen nach und reden von Kapillar-Aktivität und Taupunkt und Dampf als ob sie die Bauphysik in der Milchflasche bekommen hätten!
Weiter so!
Nur Qualität bringt dem Bauherrn was!
 
Guten Morgen!

Herr Kurz, beim zitieren bitte nichts unterschlagen:

"....1:1:3,5 (Trasskalk:Trasszement:Sand0-4), ich will aber keinen Zement da reintun."

Was da steht, ist eben die emfehlung von Tubag und genau das will ich nicht: Zement.
Wie Sie schreiben, ist nicht alles neue besser, bei uns haben die um 1960 und danach "sanierten" Fachwerkwände (Zementputze etc) die ärgsten Schäden. Die noch ursprünglich erhaltenen Wände (Kalkputz, Ziegel, Lehmputz) sind sehr gut erhalten.
Daher ja meine Frage:
WIE muss ich WAS mischen, um einen vernünftigen Fugenmörtel zu bekommen. Wenn der Konsens ist, dass eben KEIN Trass drin sein soll/muss, ist mir das recht! Es kommt mir aufs Ergebniss an!
Sicher kann ein gestandener Handwerker mit entsprechender Erfahrung das besser, zumindest schneller als ich machen, das sei nicht in Frage gestellt!
Aber mit Verlaub, ich glaube ne Raumauer ausfugen, so, dass es nicht schon im nächsten Jahr wieder rausfällt krieg ich hin.
Ich selbst komme aus dem Maschinenbau, und wenn mich einer Fragt, wie man vorhandenes Teil A an Teil B befestigt, ist meine Aussage sicher nicht "ja, dass kann nur ein Maschinenbauer, ein Laie hat da nix verloren und macht nur alles kaputt".
Also Fromuliere ich meine Frage nochmal neu, Zielsetzung wie oben:
Ich möchte den Mörtel vor Ort mischen--> keinen Sand in Tüten kaufen, den kann ich mit dem Kipper holen.

Gibt es denn also ein Produkt, das der Laie mit Sand und Wasser vermengt und einen guetn Fugenmörtel bekommt?


Nicht falsch verstehen:
Müsste ich die Fundamente neu Mauern, würde ich mir nicht anmassen, das selbst zu können. Da ist der Handwerker Gold wert! Aber ich denke doch so einige kleine Arbeiten kann man in eigenregie mit eineme vernünftigen Ergebniss abschließen?!

Viele Grüße & einen schönen Tag
Michael
 
Hallo Michael

Eines der wichtigsten Materialien bei der Mörtel Herstellung ist neben einem "guten" Kalk mit richtigem Kalkanteil in % vor allem die Sieblinie des Sandes Zuschlagstoffes.

Die Bauernweisheit: Sand ist Sand oder "nehmen Sie 0-8" ist wo viel Wert wie ein leerer Geldbeutel.
Eine richtige Sieblinie ist nicht 0-8 sondern wesentlich komplexer. 0-8 heisst dass Teile von einer gewissen Grösse drinnen sind und nicht die Verhältnisse - und auf die kommt es an!
Das hatte der Handwerker früher in den Fingern - die Erfahrung sagte ihm ob der Wand was taugte oder nicht.

Ich will Ihnen nicht die Illusion einer einfachen Arbeit zerstören und finde es gut, wenn man was selbst versucht - aber wundern Sie sich nicht, wenn es nicht hinhaut!

Für den Sockel würde ich auch den SP50 nehmen. Korngrösse entscheidet die Fugentiefe und -Breite!

Gutes gelingen!

Das mit den 60ger Jahren ist ja nicht "alt" - Nach dem Krieg etablierten sich die Zementbarone und alles wurde hart wir Beton und möglichst dicke drauf.

Wenn Sie selber mischen kann es halt passieren, dass das ganze oder ein Teil wieder rauskommt - aber das richtet keinen Schaden an der Substanz an!
 
0-8

zum Fugen? Da sind Wutanfälle vorprogrammiert ;-)).
Das ist Estrichkies, und da findet sich durchaus längliche Körnung von 15mm. Zum Fugen nicht zu gebrauchen.
Empfehlenswert ist hier ein scharfer Mauersand 0-4, scharf heisst, strukturierte Körnung, wie z.B. im Brechsand. Rundkörnige Fluss- und Schwemmsande sind da weniger geeignet.
Natürlich muss da kein Zement rein. Allerdings wird es ein Problem, eine erdfeuchte Kalkmischung mit homogener Bindemittelverteilung herzustellen. Da muss erstmal Sand und Kalk trocken umgeschaufelt werden, bis beim Abstechen keine Farbschlieren mehr erkennbar sind. Wer´s kann, kommt mit 8-10mal umwerfen klar. Und einen ebenen und harten Untergrund brauchts dafür. Und dann ist bei Kalkmörtel natürlich das "Feuchtigkeitsmanagement" ganz wichtig. Da bei erdfeuchtem Fugmörtel der Wasseranteil zwangsläufig recht gering ist, ist ausgiebiges Vornässen extrem wichtig. ebenso wie das Feuchthalten über mehrere Tage.
Eigentlich alles ganz einfach. Was so´n doofer Handwerker kann, kann ich schon lange;-)).
MfG
dasMaurer
 
Thema: Bruchsteinsockel / Brucksteinmauer außen verfugen --> Mörtelmischung

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