FAZIT?
erstmal besten dank für die zahlreichen antworten.
entgegen der überschrift des allerersten beitrags
sehr erfreulich.
ich möchte mal etwas ausführlicher werden ...
nachwievor ein sehr streitbares thema,
wie ich finde. und der fakt, dass man in puncto
heizleisten nicht zu einem klaren konsens findet
irritiert noch mehr ...
daher kann ich nur vermutungen anstellen
und weitere fragen stellen:
welche systeme haben sich bis heute auf dem markt
etabliert?
1. heizkörper
2. fussbodenheizungen
3. wandheizungen
fragt man heizungsfachbetriebe an,
so ist es leider die regel,
dass das thema HL zu 99% nicht empfohlen wird.
warum?
HL gibt es als netzrohre (zB von ABACUS) oder klassisch
mit registern (zB von SANCAL, RADIATHERM, usw).
was mich hier stutzig macht, ist, dass diese systeme
oft für den selbsteinbau für hobbyhandwerker angeboten werden. sprich der erfolg liegt komplett in der hand des käufers. der hersteller liefert am anfang eine "kostenlose" berechnung - wow gratis! - was sich für mich jedoch als reine verkaufstaktik entpuppt. der materialeinsatz ist nicht hoch, die marge sicher nicht schlecht ...
daher frage ich mich:
wäre das HL system eine bahnbrechende erfindung (wie manche hersteller es darstellen und sich auch als schriftsteller versuchen) dann frage ich mich, warum sich die hersteller
vertriebstechnisch nicht an heizungsfachfirmen und heizungsbauer wenden und erstmal diese "meinungsmacher" von den vorteilen der HL überzeugen, damit wenigstens schon mal die eigene "heizbranche" und somit die "wärmeerzeuger" überzeugt wären. bei alternativen systemen wie zB FBH oder wand/deckenheizungen war der weg ja genau der gleiche.
und natürlich gibt es unter den HL herstellern auch ausführende firmen. keine frage. das ist schon viel besser.
denn dann könnte ich den rat von forumteilnehmer "schwarzwild" beherzigen. kann ich aber nicht.
denn mit unserem altbau habe ich genau die erfahrung
schon zig mal gemacht: fachfirma machen lassen. und wenn es
nachweislich nicht fachgerecht ausgeführt wurde, dann reklamieren, nachfrist setzen, mit ersatzvornahme drohen, etc. bringt alles nix. und ist nicht meine art.
bzw. habe ich wohl ein anderes verständnis für dienstleistung wie so manch ein handwerksbetrieb.
mein ziel ist ein funktionierendes system zu finden.
und nicht die möglichkeit einer reklamation.
FRÜHER galt das wort und gute arbeit. HEUTE gilt eine
gewährleistung von fünf jahren ... hauptsache umsatz.
will aber nicht alle hersteller/handwerker in einen topf werfen. wir haben auch gute erfahrung gemacht. aber die sind die ausnahme. leider.
ein grosses dankeschön daher für die praktischen erfahrungsberichte. wie zB von herrn boehme, herrn kapitzke oder herrn steinhausen. hier im forum konnte ich noch beiträge von frau anette tessin finden. zuvor war sie PRO HL, nach einigen jahren nun CONTRA HL. auch der hier im forum populäre und polarisierende herr konrad fischer hat sich in einem beitrag nicht überzeugt von HL gezeigt, obwohl seine website einige infos zum thema hüllflächen-temperierung zusammenträgt.
aber hier mal der hintergrund meiner frage:
wir haben eine über 100 jahre alte scheune saniert.
das ding ist jetzt komplett aussengedämmt worden. boden,
dach, drei wände + 3fach verglasung. nur die vierte wand,
und zwar die südwand, blieb im unteren bereich ungedämmt,
weil historisch. eine 50 cm massive grünschiefersteinwand.
giebel ist aus fachwerk mit 12er ziegelsteinen. der wurde
jedoch von innen gedämmt, weil wir es aussen auch historisch und sichtbar lassen wollten. diesem forum sei dank, nicht mit rigips, dampfbremse und dazwischen mineralwolle (empfohlen vom regionalen stukkateur fachbetrieb!), sondern mit schilfmatten und lehmputz.
als heizung haben wir uns für eine FBH statt heizkörper entschieden, da der boden ein sichtestrich wird und die raumhöhe 7 m beträgt.
uns wurde nun mehrfach prophezeit, dass bei der ungedämmten
schiefersteinwand tauwasser anfallen würde, sobald wir mit heizen beginnen. tauwasser gab es auch. aber nicht seitdem die FBH in betrieb ist, sondern zuvor. sprich als es aussen 8° hatte und innen ca. 15°. nun haben wir innen 20° und aussen frostgrade. und nun sind die steine trocken. vermutlich ist der taupunkt nach aussen gewandert. kann ich mir jedoch bausphysikalisch nicht erklären. ist uns aber auch nicht weiter wichtig. denn die wand schwitzt innen nicht mehr. eine mögliche schimmelgefahr ist erstmal gebannt.
wir haben jedoch vorgesorgt für den fall, dass die FBH
nicht ausreicht und die steinwand doch schwitzen sollte. die ausführende heizungsfachfirma haben wir links in die ecke einen VL und rechts einen RL setzen lassen. (wenn ich es recht in erinnerung habe). also sprich einen anschluss für einen 6m langen konvektor (7 cm tief, 10 cm hoch, leistung ca. 3 kw), der A den berühmten wärmeschleier produzieren soll und B der noch ein bissl wärme abstrahlt.
durch dieses forum bin ich nun auf netzrohre und HL als
alternative gestossen. doch auch unser beauftragter fachbetrieb rät davon ab. O-TON: vergessen sie es,
leistung zu schwach, effekt gleich null. und selbsteinbau
kommt für uns nicht in frage.
FAZIT?
eher CONTRA HL.
es sei denn hier im forum tauchen noch beispiele aus
der wahren praxis auf, die man auch in natura begutachten
kann. alles andere ist für mich baumystik.
und nicht bauphysik. verkaufsstrategie und nicht
erprobte lösungen.
taufnamenslose grüsse,
bo