altes Klinkermauerwerk dämmen.

Diskutiere altes Klinkermauerwerk dämmen. im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Abend. Ich weiß nicht genau ob dieses Thema bereits schon hier im Forum behandelt wurde. Wenn dies zutrifft, entschuldigt bitte und helft...
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Zimmerermeister Nico Lehmann

Beiträge
11
Guten Abend.

Ich weiß nicht genau ob dieses Thema bereits schon hier im Forum behandelt wurde. Wenn dies zutrifft, entschuldigt bitte und helft mir doch das Thema hier zu finden.

So jetzt aber zu meienm Problem.
Ich habe bei mir am Hof ein zweischaliges Klinkermauerwerk. Jetzt möchte ich das Haus gerne Dämmen. Also die Außenmauern.
Das Problem was Ich habe ist das der Vorbesitzer so ziemlich alles getan hat um die alte Klinkerwand zu verunstalten. Er hat alle möglichen Klinkersorten zum ausflicken benutzt, so das ich nicht einfach die Hohlwand ausblasen (Dämmen) kann und den Klinker säuern und neu verfugen kann. Jetzt möchte Ich gerne von euch wissen welche möglichkeiten Ich hätte um einerseits die Fassade otimal zu Dämmen und andererseits der Optik wegen eine Klinkerfassade zu erhalten bzw. neu herzustellen. Ich habe an eine Art Iso Klinker gedacht. Bei dem System wird ein WDVS aufgebracht und mit Klinker Riemchen verkleidet. Hat jemand Erfahrung mit dem System??Was muss Ich wegen meiner Hohlwand beachten.

Ich wäre euch sehr dankbar für eure Meinungen bzw. eurer Hilfe.

Gruß Nico
 
Backsteinoptik ..

zu erhalten geht ja auch mit "Wieder-Ausbessern" vorheriger Verheerungen .(s. Foto : Hier hat der Bauherr wieder echte Bögen mit alten Steinen hergestellt - muß noch gefugt werden - )
Das Dämmen der Hohlschicht mit geeigneten Dämmstoffen würde ich den meisten "Arten" von WDVS vorziehen - und Klinkerimitaten ganz besonders !
Zudem solltest Du andere energetische "Verlustbringer" - Oberste Geschoßdecke , Heizung und Fenster - zunächst behandeln .
Nachbarschaftliche Grüße Jürgen Kube
FensterEcke Brüggemann + Kube ZiMMEREI
 
gar nicht so einfach...

das ausbessern gestaltet sich insoweit recht schwer,weil z.B. Fenster mit ganz neuen Klinkern zu gemauert wurden, und andere Fenster wiederum neu reingekommen sind und die Stürze nur zweckmäßig eingebaut wurden und nicht auf Optik geachtet wurde. Die Geschoßdecken habe Ich bereits gedämmt. Die Fenster sind auch schon komplett ausgetauscht in dreifach Verglasung.

Vielen Dank

Gruß Nico
 
Hohlwanddämmung

Hier würde ich das dämmen der Hohlwand mit ThermoFill S40 vorschlagen.
Eine ähnlich Fassade wurde in Deiner Nähe schon so gedämmt.

Ich bin der gleichen Meinung wie Herr Kube was ein WDVS System mit Riemchenoptik anbelangt, die Hohlschicht ist und bleibt ein Problem, wenn diese nicht gedämmt wird.
Zum andern wird die Diffussionsoffenheit der Fassade mit einem nicht geeignetem WDVS Sytem beeinträchtigt.

Bei Fragen zu diesem Thema einfach melden.

Grüsse Thomas
 
Kerndämmung ?

Hallo,

ich gebe zu bedenken, dass alte Hohlschichten selten mit Mauerwerksankern aus V2A-Draht oder V4A-Draht hergestellt wurden. Häufig sind
1950er bis 1970er jahre: rostende Drahtanker allenfalls mit verzinkung
davor: einbindende Kopfschichten, bis zu 9 Stck/m2.
In allen Fällen ist eine Kerndämmung entweder unergiebig oder sogar gefährlich (Drahtanker).
Bei einer nachträglichen Aussendämmung auf diesem Mauerwerk lässt sich die entstandene Luftschicht als stehende Luftschicht anteilig rechnerisch erfassen, ansonsten gilt für einbindende Mauersteine derselbe Wärmeleit-Rechenwert wie für das Innenmauerwerk. Innen- und Außenmauerwerk sind bisweilen verschieden (Weichbrandziegel, Klinker).
Es funktioniert mit dem WDVS, wie mir mehrere selbst ausgeführte Bauten gezeigt haben. Zugegebenermassen ist die Optik von Riemchenverblendern gewöhnungsbedürftig. Ich mach es auch lieber putzsichtig.

Grüße vom Niederrhein
 
Kerndämmung

Die Ansicht, dass eine Kerndämmung unergiebig sein soll teile ich nicht.
Da die vorgeklinkerte Schale als Witterungsschutz dient und als solcher auch beibehalten werden sollte, sehe ich es als sinnvoller an den Hohlraum zu dämmen.
Die vorhandene Luftschicht kann zwar anteilig mit gerechnet werden, setzt aber vorraus, dass es sich definitiv um eine dichte, stehende Luftschicht handelt, was in den meisten Fällen nicht gewährleistet werden kann.
Unter Verwendung eines für Kerndämmung geeigneten Materials, bildet das Dämmen des Hohlraums eine zusätzlich Luftdichung, die sich positiv auf die Oberflächentemparatur des inneren Mauerwerks auswirkt.
Was den Taupunkt anbelangt, befindet sich dieser ob gedämmt oder nicht gedämmt immer an der inneren Seite der Vorklinkerung. Die dadurch entstehende Feuchtigkeit wird je nach Ausführung und Material über die Fugen oder Stein und Fuge nach aussen abgeleitet und kann abtrocknen.
Diverse Abhandlungen von renomierten Instituten bestätigen auch, dass eine Kerndämmung mit geeignetem Material funktionieren.

Grüsse
 
Wenn Sie das mal rechnen (bauphysikalisch und ökonomisch) kommen Sie schnell dahinter, dass die vielleicht eingesparte Kilowattstunde nur zu unglaublichen Kosten zu haben ist.

Grüße
 
Bauphysikalisch (unter Verwendung des geeigneten Materials) sehe nicht nur ich, sondern auch andere weniger Bedenken bei der Kerndämmung, als bei einem WDVS vorgehängt bei zweischaligem Mauerwerk.
Der Taupunkt bewegt sich immer in etwa im selben Bereich.

Ökonomisch gesehen, also gemessen an Kosten und Einsparung, verhält es sich sowohl bei Kerndämmung als auch bei WDVS gleich.

Und bei einer energetischen Sanierung sollte der Hauptaugenmerk nicht unbedingt an der Wand und deren engergetischen Ertüchtigung liegen. Die Wand gehört unbestritten mit dazu sie ist aber nicht immer das wichtigste.
Ausserdem sollten die Sowiesokosten in Bezug auf die dementsprechenden Maßnahmen immer mit einbezogen und gegenübergestellt werden, dann relativieren sich so manche Berechnungen und Investitionen.

Grüsse
 
Kerndämmung

Erst einmal vielen dank für die schnellen Antworten.

Wenn Ich das jetzt richtig sehe muss mein Hauptaugenmerk wohl wirklich auf die Hohlschicht gerichtet sein. Ich blicke allerdings einer dämmung dieser Luftschicht genauso skeptisch entgegen wie Herr Beckmann. Denn bei meinem Außenmauerwerk (das Haus ist von 1903) kann Ich mir einfach nicht sicher sein wo z.B. Mörtel in der Schicht liegt oder wie schon erwähnt, Steine die mit dem Innenmauerwerk verbunden sind.
Der taupunkt der Wand dürfte ja auf keinen Fall in der gedämmten Hohlschicht liegen, sondern im besten Fall an der außenseite des Klinkermauerwerks richtig??? Mein Gedanke ist jetzt nämlich eine hinterlüftete Fassade mit gadämmter Hohlwand.
In etwa so (von Innen nach Außen) Mauerwerk-->Gedämmte Hohlschicht-->Klinker-->Gefachebene KVH-->Gefachdämmung Holzfaser-->Luftschicht mit Unterkonstruktion für Putzträgerplatte.

Würde soetwas funz. oder ist das wohl auch noch alles zu aufwendig??? Kosten etc.

Gruß Nico
 
Es kommt immer

darauf an, was bezweckt werden soll.
Den Hohlraum zu dämmen ist die eine Option, diese bringt je nach stärke der Hohlschicht eine spürbare Oberflächentemparatur veränderung des inneren Mauerwerks.

die andere ist die gedämmte Vorsatzschale aber was soll damit erreicht werden?
Der Aufwand ist wesentlich grösser und kostenintensiver als eine Kerndämmung. Zumal der Wärmeverlust an der Wand mit ca. +/- 17% zu Buche schlägt.



Grüsse Thomas
 
Naja die...

Kerndämmung würde Ich gerne einbringen um sicher zu sein das die Luftschicht optimal genutzt ist. Denn Ich bin mir einfach nicht sicher ob Ich wirklich eine stehende Luftschicht ausbilden kann in der Hohlwand. Die Vorgehängte Fassade um mein Problem mit dem Klinker zu lösen und gleichzeitig evtl. Wärmebrücken die durch Maueranker bzw. Steinschichten in der Hohlwand entstehen werden wieder aufzufangen.

Gruß Nico
 
super danke

Ich habe mal auf die schnelle eine berechnung durchgeführt, für das Tauwasser und den Wärmedurchgang da ist genau wie auf deinem Bild zu sehen alles ok auch wenn ich bloß die Hohlwand dämme. Tja Ich dneke mir bleibt nur die Kerndämmung und muss mir wegen dem Klinker noch mal gedanken machen. Ich stelle morgen mal Bilder von meinem Mauerwerk ein damit Ihr seht was ich meine.

Grüße
 
So nun endlich

ein Teil der Klinkerfassade, um euch den Grund zuzeigen weshalab ich auch optisch sanieren muss.
Gruß Nico
 
Klinkerfassade

Wenn es nur um diese eine Stelle geht- das kann man wieder herstellen. Klinker in der Optik sind sicher zu beschaffen, das Mauerwerk partiell zu erneuern ist auch kein Problem.
Für den Ziegelflachsturz kann man einen scheitrechten Sturz wölben.

Viele Grüße
 
Es kommt noch besser...

so weiter gehts...

Es ist halt schwierig diese Stellen auszubessern, das heißt es sind meiner Meinung einfach zu viele...
 
Mahlzeit.....

Also gemessen am ersten Bild, sieht das, bis auf den Farbunterschied ja noch recht ordentlich aus.
Wieviele Stellen gibt es denn?

Thomas
 
Hallo Herr Lehmann

Ich weiß nicht ,ob ihnen das weiterhilft, aber egal für was für eine Lösung Sie sich entscheiden-hier sollte man ihnen auf jeden Fall weiterhelfen können:

http://www.crinitz-baukeramik.de/

Beste Grüße

Patrick Bormann
 
Thema: altes Klinkermauerwerk dämmen.

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