Dachdämmung...

Diskutiere Dachdämmung... im Forum Dach & Dachraum im Bereich - ... für den bisher "nakten" Dachboden ist noch immer nicht geklärt. Hab dazu hier im Forum eine interessante Variante gefunden (siehe Foto...
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Demaxo

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19
... für den bisher "nakten" Dachboden ist noch immer nicht geklärt. Hab dazu hier im Forum eine interessante Variante gefunden (siehe Foto, welches ich mir aus einem anderen Beitrag mal "ausgeliehen" habe - hoffe sehr, den Eigentümer stört es nicht).

Da wir auch keinerlei Unterspannbahn haben, ließe sich das bei uns sicher gut realisieren.

Meine Fragen dazu:
- ist das eine sinnvolle Dämmvariante?
- wie siehts aus mit den Dämmwerten?
- was ist mit Feuchtigkeit, Flugschnee etc.?
- gibts Gefahren für die Bausubstanz?

Ich find das einfach sehr interessant, weil hier natürliche Materialien verwendet werden und ich mir keine "Folientüte" als Wohnraum schaffe. Aber warm werden soll es schließlich auch...

Wäre ggf. als innerer Abschluß auf dem Holz noch eine GK-Platte möglich (möchte nicht den ganzen Dachboden holzsichtig gestalten)?

Danke und Gruß
Jens
 
Wenn das HWF Platten sind ist es nicht sooo schlecht.
Besser wäre allerdings die Verwendung dünnerer Platten zwischen den Sparren, die Sparren noch aufzudoppeln und innenseitig eine weitere HWF Platte drüber.
In den Hohlraum vorher Hanfdämmung rein oder zum Schluss mit Zellulosedämmung auszublasen.
Dann haben Sie es auch halbwegs Winddicht, einen guten sommerlichen Hitzeschutz und eine gute Wärmedämmung, und das ganze sogar kapillar aktiv.

Grüße aus Schönebeck
 
Aber wehe

Er hat mal eine undichte Stelle am Dach und merkt es nicht schnell genug.Dann gibt es Zellopampe.
Auch wenn die Platten wasserabweisend sein sollen.
Ich sehe sowas immer kritisch mit einer alten Dachhaut.
 
Recht hoch

Hallo Jens,

in dieser Form ist das keine besonders gute Dämmung. Der U-Wert im Gefache beträgt etwa U=1/(0.13+d/0.13+0.08) das wäre bei 6cm Nadelholz etwa 1,5 - nach EnEV wäre 0,2 vorgeschieben!
Die diffusionsoffene Unterspannbahn soll einen Wasserschaden verhindern falls mal die Nase eines Ziegels abbricht.
Gipskartonplatten auf die schöne Sichtholzkonstruktion zu tackern finde ich unästhetisch ...

Viele Grüße,
 
Hier handelt es sich...

... um Vollholzplatten. Also keine Weichfaserplatten.

Das ich den Wert nach EnEV nicht erreichen werde, ist mir klar. Andererseits hat das Holz doch eine höhere Speichermasse als andere Dämmstoffe. Auch sollte doch das Raumklima unter einer Vollholzdämmung angenehmer sein als unter irgendwelchen Chemiefasern?

Danke und Gruß
Jens
 
@Boris

Das Problem stellt sich bei der nachträglichen Dämmung von innen immer.

@Demaxo
Da wird dann aber der Wind durchpfeifen, das heißt auch Kondensatausfall zwischen Dämmung und Sparren:-(

Grüße aus Schönebeck
 
Hmmm...

...aber ist es nicht gerade so, dass durch die zirkulierende Luft jederzeit die Austrocknung aller Bauteile sicher gestellt ist.

Wenn nun die Dämmstärke dick genug ist, sollte innen doch trotzdem ein gutes und vor allem gesundes Raumklima erreicht werden, oder?

Gruß
Jens
 
Hallo,

sieht gut aus, das wars aber schon.
Haften Sie eigentlich selber dafür ?

Grüße
 
Dachdämmung ...

Hallo Namensvetter,

auch wenn man mit natürlichen Dämmstoffen arbeitet
(Holzfasermatten bzw. Platten, Hanf, Zelluloseflocken,
Wolle, Kork, ...) und einen diffusionsoffenen Aufbau
vom Innenraum zur Dämmung hin hat (hab das selber), ist eine luftdichte Ebene einfach Pflicht. Wenn die kalte
Luft von außen nach innen oder andersrum strömt, ist
die Dämmwirkung zu einem guten Teil beim Teufel und
Bauschäden sind vorprogrammiert. Ein gesundes Wohnklima,
d.h. warme Wände, nicht zu warme Luft der richtigen
Feuchtigkeit, keine Giftstoffe, erreicht man nicht durch unkontrollierbare Leckagen und versteckten Schimmel, der deutlich toxischer ist als irgendwelche synthetisch chemische Ausdünstungen. Wärmespeicherkapazität ist gerade
im Dachbereich schön, aber ohne Dämmwirkung absolut witzlos.

Laß Dich vor Ort beraten, was bei Dir sinnvoll ist und ggf.
auch in Eigenleistung machbar ist.
 
Ich habe nichts dagegen...

...wenn über das Foto diskutiert wird.
Das Interesse ist groß, weil es so einfach ist!
Leider ist es so, dass für den Dachgeschossausbau nur Mineralwolle oder andere "Dämmstoffe" in den letzten Jahren
"weiter entwickelt" wurden.
Nur zeigt sich bei dieser Entwicklung, dass immer mehr Schäden zu beklagen sind, entweder weil man es nicht dicht bekommt oder weil Wasser irgendwo hin läuft oder Kondensatausfall zu verzeichnen ist.
Diese Variante "probiert" ein Kunde mit viel Mut aus und ist auf Prof.Meiers Theorien zurückzuführen.
Auf die sichtbaren Sparren kam noch ein Deckbrett.
Mit dieser Methode werden sicher weniger Fehler gemacht als mit Mineralwolle, Folien und Co.
Weil es niemand ausprobiert hat, kann auch kaum jemand sagen, wie es ist unter so einem Dach, was ich in unserer hochtechnisierten Welt als sehr bedenklich halte.
Wir lassen die einfachsten bewährten Dinge nicht mehr zu
und reden nur über die unsinnigste EnEV und deren Sohn dem U-Wert, der überhaupt keine Berechtigung hat.
Denn einen stationären Zustand konnte ich in meinem Haus noch nicht feststellen. Vorallen wenn sich das Wetter immer so schnell ändert!
Dem Kunden war es wohl nicht so heiß in den heißen Tagen des Sommers (bei 6 cm -)!
Vielleicht bringt es wieder mehr Gesundheit in unsere dichten Häuser.
Letztendlich entscheidet der Kunde was er will und keine EnEV hat irgend etwas zu sagen.
In Verbindung mit der richtigen Strahlungsheizung hat man es auch im Winter angenehm.
Der Jens hat schon viel gefragt und seine letzten Sätze zeigen, dass er schon seine richtigen Schlüsse ziehen wird.
 
Zunehmende Verunsicherung...

...macht sich breit!

@Dietmar Beckmann: Es geht um unser Haus, und um Eigenleistung. Also haftet da sicher niemand anderes dafür. Allzu hilfreich war Ihr Beitrag dennoch nicht! :-(

@alle übrigen: Danke für die Antworten. Eigentlich hatten sich bei mir nach vielen Stunden Recherche und Lesen im wesentlichen folgende Einsichten breit gemacht:
- luftdichte Häuser führen eher zu Problemen
- massive natürliche Baustoffe sind immer besser als Kunstfasergedöns
- Folien führen meißt zu Problemen

Und nochmal zum Verständnis: die EnEV werd ich wohl nicht erreichen, das ist mir aber auch egal. Was ich suche, ist eine sinnvolle Kombination aus vertretbarem Aufwand, gesunden Baustoffen sowie gutem Raumklima bei vertretbarem Energieeinsatz.

Mal zum Nachdenken:
1. Was nützt mir persönlich eine Energieeinsparung von wenigen hundert Euros im Jahr, für die ich erstmal viele tausend Euros ausgeben muss?
2. Ist die Gesamtenergiebilanz wirklich besser bei Styropor- oder Mineralwolledämmstoffen als bei Holz?

Das Beispiel übrigens zeigt eine Zwischensparrendämmung aus Vollholz, zur Lattung hin sind Filzstreifen aufgebracht. Das allein sollte doch für die notwendige Luftdichtigkeit zum Raum hin sorgen? Und ggf. ließe sich diese Variante mit einer HWF-Platte kombinieren, die dann einen höheren Dämmwert erzeugt.

Unterspannbahnen gibts doch auch erst seit den 70ern, vorher waren die Ziegel verschmiert oder auf den Sparren eine Bretterschalung.

Man, ist das kompliziert...

Gruß und danke!
Jens
 
Holzmasse

Hallo

Sie Fragen:
1- ist das eine sinnvolle Dämmvariante?
2- wie siehts aus mit den Dämmwerten?
3- was ist mit Feuchtigkeit, Flugschnee etc.?
4- gibts Gefahren für die Bausubstanz?
5-Wäre ggf. als innerer Abschluß auf dem Holz noch eine GK-Platte möglich (möchte nicht den ganzen Dachboden holzsichtig gestalten)?

zu1:
eine klassische "Dämm"variante ist das nicht - aber m.E. nichtsdestotrotz: sinnvoll
würde versuchen evtl etwas mehr Masse zu bekommen (unter den Sparren)

zu2:
rechnerisch sicher miserabel - real eher zu vertreten - vor allem auf lange Sicht hin
da wird nichts "absaufen"

zu3:
Wenn die Dachneigung passt wirds nicht zu Schäden kommen - darauf achten dass der Lüftungsquerschnitt nicht zu gering wird!! und die Luft unten rein und oben wieder raus kann

zu4:
bei richtiger Detailausbildung im Traufbereich sollte das klappen

zu5:
noch eine Innenschale aus Holz (Dicke) und dann evtl mit Putzträger 70steng Schilf und mehrlagigem Luftkalkputz - dann wirds "weiß"


Gutes Gelingen!

FK
 
Probier es aus!

Probiers halt aus, ist Dein Dach ...
Über den Winter kannst Du es ja erstmal so wie im Bild
ist machen und dann belassen und danach sehen, wie Du
weiter verfahren willst.
Die Idee ist im Prinzip nicht so blöd, statt einer
Unterspannbahn das ganze einfach massiv zu machen
und mit Filz abzudichten um damit schon mal Wärmekapazität
für den Sommer reinzubekommen. Da muß aber die Statik OK sein, da das Zeugs was wiegt! Zum Innenraum hin würde ich dann aber trotzdem noch mit einem natürlichen Material dämmen und vorher für die ganze Konstruktion mal schaun wollen, wo der Taupunkt ist und die Anschlußpunkte trotzdem so luftdicht wie möglich machen. Daß man keine statischen Verhältnisse hat, heißt ja auch noch lange nicht, daß es auf die Dämmwirkung nicht ankäme.
 
Jens,

nicht luftdicht mit winddicht verwechseln oder gar vergleichen.

Natürlich ist ein luftdichtes Haus auch winddicht, ein winddichtes Haus muss, und darf nicht luftdicht sein.

Grüße aus Schönebeck
 
Dichtigkeiten

"nicht Luftdicht mit winddicht verwechseln oder gar vergleichen.

Natürlich ist ein Luftdichtes Haus auch winddicht, ein winddichtes Haus muss, und darf nicht luftdicht sein"

Sorry, wenn der Begriff Luftdicht hier falsch war,
entscheidend ist hier wohl die Winddichtigkeit.

Wenn ein luftdichtes Haus winddicht ist, ein winddichtes
Haus aber nicht luftdicht sein darf, dann darf ein Haus
folglich überhaupt nicht luftdicht sein ?!?
 
Zwei Jens...

...hier unterwegs. Da weiß ich gar nicht mehr, ob ich gemeint bin, wenn hier jemand "Jens" direkt anspricht...

Wegen Luft- oder Winddicht:

Ich denke: Luftdicht - nein danke!
Und Winddicht sollte es doch werden, dank Filzstreifen an den Rändern. Und ggf. mit ner weiteren Holz- oder HWF-Platte?

@FK: Dachneigung ist ca. 45 Grad, der Abstand zwischen Vollholzdämmung und Dachsteinen würde sicher deutlich über 5 cm betragen.
Der Dachstuhl ist im Prinzip wie in beigefügter Skizze konstruiert. Tatsächlich soll nur der rot markierte Bereich gedämmt werden, also nach oben hin nicht bis zum First, sondern nur bis zum (in 2,50 m Höhe befindlichen) Querriegel. Darüber bleibt dann quasi ein verkleinertes (ca. 1,50 m hohes) ungedämmtes Kaltdach. So kann die Luft hinter der Dämmung ungehindert nach oben hin zirkulieren, denke ich. Und mögliches Wassser kann auf dem Holz sehr schnell in Richtung Traufe abfließen.

Gruß
Jens E.
 
Die Idee

gefällt mir... bloß: was passiert, wenn sich die Filzstreifen mit Wasser ansaugen? Und das werden sie, sei es durch Flugschnee, Regen durch einen angeknacksten Ziegel, Kondensat oder was auch immer. Wenn wir dafür eine Lösung finden, baue ich die Konstruktion selbst nach!
 
Wenn - Dann

Hallo

Wenn das Dach steil ist
Wenn Sie innen noch eine weitere Lage aufbringen Holz + mehrlagigen Putz dann ist die "Winddichtigkeit" auch besser bei dem Aufbau.

Optimieren kann man immer - vor allem wenn man alle Randbedingungen mit einbezieht und im Zusammenhang sieht!

Don't be shy - give it a try!

FK
 
Der mutige Mensch...

...hatte leider nicht so viele Ratschläge, sonst hätte er vielleicht noch den einen oder anderen Rat befolgt.
Es muss Menschen geben, die solche Wege gehen, damit echte Alternativen diskutiert und auch ausgeführt werden.
Erfahrung hat eine längere Tradition als der U-Wert oder die EnEV.
 
Thema: Dachdämmung...
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