These: Glas-, Stein-, Schafwolle, Hanf, Lehm... Zur Dämmung ungeeignet

Diskutiere These: Glas-, Stein-, Schafwolle, Hanf, Lehm... Zur Dämmung ungeeignet im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Auf meine Frage nach der Außendämmung wurde mir nachfolgender link empfohlen: http://www.konrad-fischer-info.de/213baust.htm Kapitel 9 Herr...
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Petra2

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Auf meine Frage nach der Außendämmung wurde mir nachfolgender link empfohlen:
http://www.konrad-fischer-info.de/213baust.htm
Kapitel 9
Herr Fischer spricht sich entschieden gegen die oben aufgeführten Dämmmaterialien aus, so verstehe ich, als bauphysikalische Laiin, seine Ausführungen. Entscheidend für die gewünschte Energieeinsparung sei einzig das Wärmespeichervermögen des verwendeten Materials. Deshalb empfiehlt er ausschließlich massive Materialien, wie Holz und Ziegel.
Was ist davon zu halten? Hat sonst noch jemand mal seine Ausführungen gelesen, eines seiner Bücher z.B. "Altbauten kostengünstig sanieren" oder eines seiner Seminare besucht und kann etwas zu seinen Thesen beitragen, sie kommentieren. Vielleicht verstehe ich ihn ja auch nicht richtig.
Ich bin sehr neugierig, was die vielen "dämmschlauen" Menschen hier im Forum dazu wissen. Gelesen habe ich Kapitel 9 der webseite, falls jemand mal schauen will. Achtung es ist eine einzige Bleiwüste und trieft von Sarkasmus bezüglich der Geldmacherei, die Fischer der Dämmindustrie unterstellt. Mich macht gerade diese Art skeptisch, da jedoch nicht jeder Sarkasmus unbegründet ist, würde mich sehr interessieren, was ihr davon haltet.
Petra
 
Liebe Petra...

...hier im Forum wurde das Thema direkt oder indirekt oftmals diskutiert. Ich gehöre zu der Fraktion, die Dämmen mit Vertand für sinnvoll halten. Benutz mal die Forumssuche nach dämmen, Wärmedämmung o. ä.. Dann wirst du viel finden, auch regelrechte Grundsatzdiskussionen.
Als alternative Internetlektüre kann ich mal folgendes anbieten, wenn auch für einen, der es nicht ganz so mit der Physik, etwas zäh. Die Sprache ist halt nicht ganz so "blumig" wie die von Konrad Fischer:
www.ing-buero-ebel.de

Gruß Patrick.
 
Der Stamm ...

Hallo Petra,

das ist mal eine schöne Frage zu der mir - wegen der oft entgegen liegenden Meinungen hier im Forum - zunächst der schöne Satz von André Kostolany einfällt: "Das wirrrd ein Blutbad geben."

Im Prinzip haben Sie Herrn Fischer richtig verstanden und Sie können davon ausgehen, dass sehr viele aus dem Forum Konrad Fischers Seiten kennen, lieben, empfehlen, verurteilen, verteufeln oder hassen.
Dies liegt teils am von Ihnen zitierten Sarkasmus, an Unverständnis, an Verständnis, an gegengerichteten Verkaufsinteressen, gleichen oder anderen Auffassungen, möglicherweise sogar an philosophisch grundsätzlich anderen Ausgangspunkten.

Ich halte Herrn Fischers Sarkasmus nicht für unbegründet und Ihre Skepsis ist vollkommen berechtigt. Laufen Sie einmal durch die Siedlungen der 80er und 90er Jahre und schauen Sie auf Dächer und Fassaden. Waren Sie schon einmal im hochgelobten Amerika? Im Winter in einem dieser teils hochgedämmten Leichtbauweisen? Auch neueren Datums: Barrackenklima! Feucht und trotz ewig laufender Heizung nicht warm zu bekommen. Es sei denn der Kamin läuft und man sitzt davor. Aber dann, wenn er aus ist ..... ruck zuck, wie in Deutschland vor 150 Jahren. Brrr.
Dann denke ich jetzt mal mit geschlossenen Augen und nicht zu viel an unsere zumindest rechnerisch beweisbar gut gebauten Passiv- und Niedrigenergiehäuser in deren Zwangslüftungsanlagen bereits jetzt schon das große Krabbeln und Sporenverteilen begonnen hat. Das wird ein Fest für die Sanierer, man sollte umsatteln ...
Wie es um die Fertighäuser steht wissen wir aus vielen Forenbeiträgen, wenn die Dinger in die Jahre gekommen sind.

Was alle gemeinsam haben? Schlechte Eigenschaften im Feuchtehaushalt und vor allem und auch durch: Fehlende Speichermasse. Es geht um Stetigkeit. Hohe Speichermassen speichern die während der Heizzeit abgegebene Wärme und geben Sie beispielsweise in der Nacht bei heruntergefahrenem System wieder ab. Wenn ich meine Wände in der Heizperiode auskühlen lasse - z.B. bei einem wenig genutzten Raum - gerät eben auch der Feuchtehaushalt der Wand in ein Ungleichgewicht. Heizung an und Heizung aus ist Energieverschwendung.

Da gab es vor wenigen Tagen in einem Forum einen Beitrag von Herrn Zima über seine Erfahrungen mit den bei Ihm eingesetzten Dämmstoffen. Der ist lesenswert.

Wenn ich nun allerdings in einem Fachwerkhaus mit 15 cm starken Wänden säße, würde auch ich mir Gedanken darüber machen wie man sinnvoll die Masse erhöht und möglichst im Material bleibt. Abseits von Styropor, Wollen usw.. Dämmung/Massenerhöhung ist eine Verstandes- und Verständnisfrage.
Die Zeiten in denen sich die Familie am Winterabend um den Kücherherd versammelt sind vorbei. Zur Zeit jedenfalls noch.

Die Seiten von Herrn Fischer sind - lässt man mal den Sarkassmus bei Seite - schon so etwas wie ein Leuchtturm im Meer derer die an Ihnen verdienen wollen. Bedingt daraus manchmal halt auch der Stamm, an dem sich die Sau reibt.

Ohne den Sarkasmus währe es aber nur halb so schön zu lesen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Dämmstoffe

Danke für die Antworten.
Lieber Patrick,
ich werde mich mal über die emfpohlene Seite hermachen und mein physikalisches Gehirn auf Höchstleistung bringen, vielleicht verstehe ich ja was. Ich hatte bereits im Forum unter Dämmung u.ä. gesucht, bin jedoch noch nicht auf die Grundsatzdiskussion gestossen, da suche ich noch einmal. Das du für dämmen mit Verstand bist, finde ich gut, nur was bedeutet das? Ich bin da auf jeden Fall auch für.
Es ist jedenfalls nicht in meinem Interesse ein Blutbad zu revitalisieren.
Und dir Christoph, danke für den Hinweis zum Beitrag, da such ich dann auch weiter und für die Bestätigung, dass ich Herrn Fischer richtig verstanden habe.
Wie man sinnvoll die Masse einer 15 cm Wand in einem Fachwerkhaus erhöht (im OG besteht die Wand nur aus Holzbrettern und einer Schicht Putz, da wären 15 cm schon richtig Luxus) und dabei im Material bleibt - wenn das denn Sinn macht - ist exakt die Frage, die sich mir stellt und das bei einem Objekt, das sicherlich in den nächsten 10 Jahren unter der Woche immer wieder auskühlen wird, da wir es nur am Wochenende und im Urlaub bewohnen können.
Ich forsche weiter...
Bis denn
Petra
 
Mit Verstand...

...meine ich, daß man sich Gedanken macht, was so alles wassertechnisch (ob in Dampfform oder flüssig) in der Hütte passiert. Bei den Materialien bin ich je nach Einsatzzweck toleranter wie viele Forumskollegen hier, was allerdings Grenzen hat. Bei Innendämmungen bin ich bezüglich Materialwahl und Dämmstärke wieder bei unseren Fachmännern bezüglich moderatem Dämmen mit natürlichen Baustoffen. Das kommt nicht von meiner grünen Ader her (die ich nicht habe), sondern eher aus bauphysikalischer Sicht.
Was Christoph mit der Speichermasse (in Anlehnung an Herr Fischer) anspricht, ist auch ein Teil der Argumentation für den "Dämmeffekt" von dicken Mauern. Da wird gerne auf den instationären Zustand hingewiesen (Vorzeichenwechsel der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen). Eben diese Argumentation teile ich nicht für den Verzicht auf Dämmung zugunsten dickerer Wände mit viel Speichervermögen. Dennoch hat Christoph recht, daß Speichervermögen von Vorteil ist. Aus meiner Sicht ist also der Idealfall eine speicherfähige Wand und eine Außendämmung. Das vereinbart beide Vorteile.
Wobei da wieder der "Verstand" zum Tragen kommen muß bezüglich der Ausführung.
In deinem Fall (Wochenendbude) macht viel Speichermasse wenig Sinn (zumindest mal ein zusätzliches Einbringen einer solcher). Du kommst Freitag und bis die Wand warm ist, fährst du wieder heim. Solange strahlt dir die kalte Wand in den Nacken (die letzten zwei Sätze nun auch von mir etwas blumig).
Da wäre schon eher eine moderate Innendämmung angebrachter.
@Christoph: meines Wissens nach hält unser lieber Konrad auch die Nachtabsenkung für Blödsinn, mal eine Meinung, die ich mit ihm teile.
Als Leuchtturm würde ich die Seite mal eher nicht bezeichnen und von Herrn Zima bin ich ebenfalls weit entfernt.

Gruß Patrick.
 
Verstanden

Ich bin jetzt auf eines der Blutbäder gestossen, holla, da habe ich ja ins volle getroffen mit meiner Frage.
Lieber Patrick,
dein Hinweis zur moderaten Innendämmung kam bisher für uns nicht in Frage, da gerade im OG mit der erwähnten Wandstärke von zur Zeit ca. 5- 7cm die originalen Holzwände vorhanden und auch okay sind. (das Objekt ist 350 Jahre alt) Eben dieses würden wir gerne weiterhin sichtbar haben, darüberhinaus fällt der Außenputz eh ab und muß erneuert werden. Von daher scheint eine neue Außenfassade mit Dämmung sinnvoll.
Gruß Petra
 
mein Kühlschrank

ist gottseidank nicht aus Ziegel, aber drinnen ist es kalt und draußen ist es warm ...
 
Naja,

bleiben wir doch mal bei den Tatsachen, die durch die Naturgesetze vorgegeben sind.
Massive und schwere Baustoffe haben ein enormes Wärmespeichervermögen, aber auch eine hervorragende Wärmeleitfähigkeit.
Dämmstoffe können fast keine Wärme speichern, aber sie leiten die Wärme fast garnicht weiter.
Wenn man diese Eigenschaften sinnvoll kombiniert, wird was gescheites draus.
MfG
dasMaurer
 
"Sarkasmus"/weitere Info

Petra,
Fischers „Sarkasmus“ wirkt auf mich eher erfrischend; schauen Sie mal weiter auf seiner Homepage, da gibt es anschauliche, ausführliche und verständliche Erklärungen zu:
~Heizung, Stichwort Hüllflächentemperierung
~Bodenaufbau
~Wandbildner
~Fachwerk
~Putz und Anstrich
~Fenster
~Dachdeckung
~Dachausbau
~Holzschutz/Rostschutz
....und vieles andre mehr....!

Grüße
Marita Kerr
 
@ Ulrich

Du hast das Holz vergessen:

Holz hat eine enorme Wärmespeicherfähigkeit, aber nur eine sehr geringe Wärmeleitung. Gleichzeitig ist es Dämm- und Baustoff. Konstruktiv richtig verbaut, ist es dauerhaft wie ein Ziegelbau.

Hölzerne Grüße :)

Thomas
 
Holz ist fast ein Alleskönner

Herr Fischer lebt für seine These und er steht voll dahinter.

Es ist und bleibt ein Glaubenskrieg. Und da es ein Glaubenskrieg ist, geht die Runde zu Gunsten auf Herrn Fischer.

Holz kombiniert beides sehr gut. Daher kann man bei Unsicherheit auf dieses Material zugreifen. Damit hätte Herr Fischer allerdings auch schon gewonnen.

Es ist schon verwunderlich, dass es selbst bei der Bauphysik unterschiedliche Meinungen gibt. Anscheinend ist das Thema noch recht unerforscht.

Und zum Thema Kühlschrank, Stefan, dämmt ein Kühlschrank nicht wirklich gut, seine Dichtheit macht es. Im Sommer verbraucht er sogar mehr Strom, wenn die Zimmer-Temperatur steigt. Ein Dämmstoff aus Luft kann "Kälte" nicht dämmen, sondern nur jene positiven Temperaturen, die über der Dämmtemperatur liegen.

Gruß
Alexander Zima
 
Herr Fischer...

...ist hier gar nicht angetreten, und daß eine (ohne eigene Meinung oder vielleicht gar ohne eigene bauliche Kenntnisse) hier auftauchende Epigonin den Konrad wiederholt durch das Forum zerrt, dürfte ihm vermutlich peinlich sein. Nötig hat er's jedenfalls nicht. Ich zumindest würde keinen Wert auf ahnungslose Anbeter legen.

"Ein Dämmstoff aus Luft kann "Kälte" nicht dämmen, sondern nur jene positiven Temperaturen, die über der Dämmtemperatur liegen."

Das ist Krüppelphysik pur. Wärme und Kälte, positive und negative Temperaturen - das sind doch alles keine physikalischen Kategorien, sondern Umgangssprache. Temperaturdifferenzen können selbstverständlich unter bestimmten Bedingungen durch Luft nach oben wie auch nach unten gedämmt bzw. gepuffert werden.

Bei Ihrem Kühlschrank dürfen Sie gern die Verkleidung entfernen, und die Verbrauchswerte davor und danach messen. Thermoskannen halten Eis kalt, und Heißes heiß (ein Weilchen zumindest). Noch ein leicht fassbares Beispiel? Kaufen Sie demnächst doch einmal 2 gefrorene Fische. Einen schmeißen sie so in den Einkaufskorb, und einen wickeln Sie in eine dicke Zeitung. Dicht ist diese Verpackung ja nicht wirklich, das Ergebnis wird sie aber überraschen.

Grüße

Thomas
 
Luft hat furchtbare Eigenschaften

>>>>>>>Das ist Krüppelphysik pur. Wärme und Kälte, positive und negative Temperaturen - das sind doch alles keine physikalischen Kategorien, sondern Umgangssprache.>>>>>>>>>>Temperaturdifferenzen können selbstverständlich unter bestimmten Bedingungen durch Luft nach oben wie auch nach unten gedämmt bzw. gepuffert werden.<<<<<<<

Natürlich, aber der Abkühlprozess dominiert. Abhängig von Temperaturdifferenz und Größe der antreffenden/eindringenden Luftmassen. In der Praxis nimmt der Dämmstoff in der Wand immer jene Temperatur ein, die von der Masse (z.B.Außentemperatur) vorgegeben wird.
Es wird demnach nicht möglich sein, die kältere Außentemperatur nach oben zu dämmen, sondern nimmt den einfacheren Weg, die Temperatur selbst anzunehmen. Selbst durch zusätzliche Energiezugabe können wir diesen Abkühlvorgang nicht verhindern, sondern nur weiter nach außen schieben. Dies wäre allerdings von keinem Ottonormal-Privathaushalt finanzierbar. Es ist also immer einfacher und mit weniger Energie verbunden, Luft zum abkühlen zu bringen als diese zu erhitzen. Ein Luftmolekül strebt immer danach, ohne zutun von zusätzlicher Energie, sich zu beruhigen oder besser gesagt, sich abzukühlen. Insofern lasse ich meinen oberen Satz, auch wenn er zu grob formuliert wurde, stehen.

Dämmen bedeutet übrigens auch hemmen, drosseln, abbremsen, abschwächen ....,
(nicht böse sein, ist nur zur Verdeutlichung)

Dann verwundert es auch nicht, dass der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Dämmstoffe sooooo genial schwach ist. Ich nenne eine solche Methode der Luftmassenberuhigung auch: "Energievernichtung", aber das ist und bleibt meine persönliche Umgangssprache.

Gruß

Alexander Zima
 
Na dann...

...weiterhin viel Spaß mit Ihrer ganz persönlichen Form von Physik.

Grüße

Thomas
 
Schon wieder Erhöhung

>>>>>Die Zeiten in denen sich die Familie am Winterabend um den Kücherherd versammelt sind vorbei. Zur Zeit jedenfalls noch.<<<<<<<

Ich habe das Gefühl, als kämen die Zeiten langsam wieder. Bis zu 30% mehr für Gas. Wird heizen bald Luxus ?

Gruß

Alexander Zima
 
Herr Zima, ich verstehe ihre Erklärung nicht,...

>>>>>>>>>>Ein Dämmstoff aus Luft kann "Kälte" nicht dämmen, sondern nur jene positiven Temperaturen, die über der Dämmtemperatur liegen.>>>>>>>>>>>Selbst durch zusätzliche Energiezugabe können wir diesen Abkühlvorgang nicht verhindern, sondern nur weiter nach außen schieben. Dies wäre allerdings von keinem Ottonormal-Privathaushalt finanzierbar<<<<<<<<<<
...verstehe ich einfach nicht.

Was ich aber verstehe ist, dass wenn ich mich im Winter auf einen Stein setze, mein Hintern kalt wird und wenn ich eine Styroporplatte darunter lege, die Temperatur für meinen Allerwertesten angenehm wird.
Ich bin deshalb noch kein Styroporbefürworter, was das Dämmen von Häusern angeht, aber dass die Luft in der Platte dafür sorgt, dass ich weniger Wärmeenergie nach unten verliere und verhindert, dass ich mir den Arsch abfriere, ist ohne Frage spürbar.
Jetzt stellen wir uns vor, mein A... wäre die Aussenwand, dann würde ich also weniger Energie nach aussen verlieren, und das wollen wir ja. Also wo ist das Problem?

Das Problem liegt doch nicht im Prinzp Dämmung, das Problem liegt wie immer im Detail: Taupunkt, Diffussionsfähigkeit, kapillare Leitfähigkeit, vorhandene Fenster, Dachüberstände, wirtschaftliche Verhältnismäßigkeit, und, und, und

Wenn einer diese "neue Physik" mal wirklich erklären könnte...
Aber bis ich mich im Winter auf einen wie auch immer dicken Stein setze, müssen noch ein paar gute Argumente kommen.

schöne Grüsse aus dem zum Glück noch warmen Aschaffenburg
Marcus
 
Die Physik und eine Erklärung

Herr Curtis, ich versuche es mal an ein Beispiel.

Meine persönliche Zima-Physik:
Stellen wir uns einen Heißluftballon vor, den wir durch Zugabe von Energie steigen lassen. An einer bestimmten Höhe drehen wir die Energiezufuhr ab.
Frage 1: Was passiert ? Richtig, der Ballon verliert nach einer kurzen Zeit an Höhe.
Frage 2: Warum verliert der Ballon an Höhe ?
Wenn sie die Antwort wissen, dann verstehen sie auch die neue persönliche Physik, die natürlich keine Neue ist.
Luft hat immer, immer das Bestreben sich abzukühlen, seit jeher. Die warme Luft des Ballons kühlt sich ab zu jener kühleren Luftmasse, die es umgibt. Und nicht umgekehrt.

Ein weiteres Beispiel (meiner persönlichen Physik) zeigt deutlich, wie effizient der Wärmedämmfaktor mittels Energievernichtung von Luftmoleküle zustande kommt.
Zünden sie eine Kerze an. Die Flamme hat eine Temperatur von ca. 1200 Grad. Ganz schön heiß, wenn sie in die Flamme halten, gelle? Ist sie auch so heiß wenn sie die Hand ca. 40cm darüber halten ? Nein, nur ein warmes Lüftchen. Dabei weichen die Moleküle nicht ihrer Hand aus, dies sind jene, die noch vor einer Sekunde 1200 Grad besaßen.

Und was bedeutet dies für einen Dämmstoff ? Ein Dämmstoff besteht aus ca. 90% Luft. Demnach hat ein Dämmstoff die gleichen Eigenschaften. Bei einer Außentemperatur von 0 Grad und einer Innentemperatur von 20 Grad, ist ihr AußenDämmstoff ARBEITSLOS, da die Heizenergie von winzigen 20 Grad erst gar nicht durch eine Poroton- oder Porenbetonwand (ebenfalls nach Luftprinzip) kommt, sondern buchstäblich in Luftmanier zur Abkühlung gezwungen wird. Ihre so gut eingebaute, teure, durchdachte Dämmung und der größte Teil der gesamten Außenwand „Friert“ buchstäblich vor sich hin. Und zusätzlich erhalten sie als gratis Zugabe noch Feuchtigkeitsprobleme.

Und jetzt zu ihrem Popo ;-)
Ausgangspunkt: Wenn beide Materialien (Stein und Styropor) die gleiche Temperatur besitzen. Sie aggieren mit Ihrem Popo jetzt als aktive Heizung.

Der Stein mit seiner hohen Dichte leitet die Wärme Ihres warmen Popos zügig ab. Dies ist der Effekt, der sich auf der Haut recht kühl anfühlt, obwohl der Stein die gleiche Temperatur besitzt wie das Styropor. Wenn sie aufstehen gibt der Stein die zugeführte Energie wieder an den Raum ab. Und je länger sie darauf sitzen bleiben, um so wärmer wird er.

Beim Styropor ist es genau umgekehrt. Die Körper-Wärmestrahlung wird im Dämmstoff zigfach in den ersten Kammern absorbiert und reflektiert, dies fühlt sich auf Ihrer Haut warm an, obwohl der Dämmstoff kühler ist. Der Dämmstoff erwärmt sich Klein-Flächig um ihren Popo herum, da ihre Körperstrahlung den Luftmolekülen Energie zuführt. Wenn Sie jetzt aufstehen, greift danach meine persönliche neue Zimatische Physik im Dämmstoff wieder ;-) Denken Sie an den Ballon weiter oben.

Fazit:
Wo bitte spart ihre Dämmung jetzt Energie ?
Im Gegenteil, sie müßen bei einer komplett Dämmung das gesamte dafür eingebrachte Kapital zu ihrer Heizungsrechnung hinzuaddieren. Machen Sie das, oder legen Sie die Rechnung getrennt in den Aktenschrank ?

Und Sie haben völlig recht, es gibt ja auch andere Möglichkeiten zu sparen: Fenster, Türen, Abdichtungen, Deckenabhängen, moderne Heizung, neue Heiztechnologien, Anbieter wechseln, Rohstoff wechseln, nicht den Raum mit 23 Grad heizen und mit T-Shirts rumlaufen, und vor allem: Keine Dämmung einbauen.

hoffe, ich konnte helfen.
Gruß aus Bad Oeynhausen
Alexander Zima
 
Was für ein Unsinn:

"wie effizient der Wärmedämmfaktor mittels Energievernichtung von Luftmoleküle zustande kommt"

Energie kann nicht vernichtet werden.

Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, hier im Forum eine Art "Buddelkasten" einzurichten, wo Albernheiten hin verschoben werden können?

Schade um die Zeit, ich klinke mich hier aus.

Grüße

Thomas
 
So richtig verstehe ich immer noch nicht....

..., warum man neue Regeln der Physik braucht und von Energievernichtung sprechen muss, um die Sache zu erklären. Es gibt doch den Energieerhaltungssatz, und ich gehe mal davon aus, dass er in der Grobheit, in der wir ihn hier brauchen auch stimmt. Es wird also keine Energie vernichtet, sondern nur umgewandelt oder wie hier an die umgebenden Materialien abgegeben bis sie die gleiche Temperatur haben. Deshalb kühlt der Heissluftballon ab, erwärmt aber dabei natürlich auch die umgebende Luft. Au0erhalb ist allerdings a bissl mehr Luft als im Ballon und außerdem kann sie sich bewegen. Die Energie fliegt also davon, wie bei der Kerze in ihrem Beispiel, die ja den ganzen Raum wärmer macht, weshalb es dann in gewissem Abstand über der Kerze nur noch lauwarm ist.
Sie sagen der Stein, auf dem ich sitze leitet die Wärme zügig ab, das Styropor mit der Luft drinnen dagegen nicht. Na da sind wir doch zusammen, das wollen wir doch, dass die Wärme langsamer abgeleitet wird, damit der Popo bzw. die beheizte Wand länger warm bleibt.
Warum sie jetzt in Bezug auf die arbeitslose Dämmung in ihrem Kommentar von einer Poroton oder Porenbetonwand sprechen, die davor sitzt, verstehe ich nicht. Hier im Forum geht es um Fachwerkwände, Natursteinwände, oder wie in der Frage von Petra um verputzte Bretter. Auf eine 36er Porenbetonwand würde ich auch keine Dämmung mehr aufbringen.

@Petra
Wenn das Haus nur Wochenends und im Urlaub genutzt wird, ist wirklich zu überlegen, ob Dämmung überhaupt notwendig ist. Das wichtigste ist erstmal Winddichte, das wäre mit neu verputzen schon gewährleistet. Die Anschlüsse an Fenster, Decke, Dach usw. sollten dicht sein.
Von Innen- oder Außendämmung kann man bei einer Bretterwand ja auch nicht wirklich sprechen, da keine wirklich massive Wand vorhanden ist.
Am sinnvollsten wäre wahrscheinlich, wenn gedämmt werden soll, eine Holzweichfaserplatte, von außen aufgeschraubt. Die Stärke ergibt sich aus den baulichen Gegebenheiten, der gewünschten Dämmwirkung und ihrem Geldbeutel. Die Platte müsste dann allerdings gegen Wetter geschützt werden. Das geht mit einer Hinterlüfteten Vorhangfassade aus Holz, Schindeln, Schiefer o.ä.
Da das Haus wahrscheinlich außerdem schwerere Wände hat, wäre dort eine hinterlüftete Holzverschalung innen auf halber Höhe der Wand zu überlegen. Das vermindert zwar nicht unbedingt den Energieverlust, sorgt aber dafür dass die kalte Wand dahinter nicht so unangenehm strahlt und man sich wohlfühlen kann auch wenn das Haus an sich noch nicht durchgewärmt ist.
Mal abgesehen von dem Aufbau der Außenwände wäre ein Kachel- oder Lehmofen als Heizquelle im Hauptaufenthaltsraum sicher die am meisten Wohnqualität steigernde Maßnahme (wenn nicht schon vorhanden).
Grüsse,
Marcus
 
In einem anderen...

...Beitrag von Herrn Zima habe ich um den physikalischen Hintergrund einer Theorie gebeten und keinen bekommen. Da war ich etwas entäuscht. Nach diesem Beitrag bin ich mir nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war, die "physikalischen" Erklärungen einzufordern.
An alle Mitleser, es gilt der Energieerhaltungssatz, auch für Luft! Zu dem anderen Thesenwirrwarr schreib ich nix, da bräuchte ich ja drei Stunden, um zu allein das ganze zu entflechten.
Für diejenigen, die in Physik aktiv weggehört haben, sollte es eigentlich selbstverständlich sein, zu diesem Thema nicht hanebüchene Sätze zu schreiben. Ich klink mich doch auch nicht bei Diskussionen von Medizinern ein, ohne einen blassen Schimmer zu haben.

Gruß Patrick.
 
Thema: These: Glas-, Stein-, Schafwolle, Hanf, Lehm... Zur Dämmung ungeeignet

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