Offene Hohlschicht nach Dachsanierung?

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Heimwerker Harry

Guest
Hallo,
ich habe das Dach meines Hauses erneuern lassen: Aufdoppelung der Sparen, zusätzlich Isolierung etc.
Der Dachdecker hat die Unterspannbahn winddicht an der Innenwand verklebt. Mir ist jetzt aber aufgefallen, dass die Hohlschicht nicht "dicht" ist, d.h. wenn man die Dachziegel anhebt kann man direkt in die Hohlschicht sehen. Laut dem Dachdecker ist das normal und macht nichts. Für mein Verständnis habe ich nun eine erhöhte Luftzirkulation und damit einen höheren Energieverbrauch (mal abgesehen davon, dass sich so manches Getier da sehr wohl fühlen wird).
Wie wird es denn nun richtig gemacht?
 
Das Schlimmste

wird sein, daß die Isolierung durch zwangsläufiges Auskondensieren allein der schon in ihr selbst vorhandenen Luft naß wird und dann das Holz beeinträchtigen wird.

Solchen Dämmunsinn kann ich insgesamt nicht empfehlen, schauen Sie mal meine Bilder hier durch. Richtig wäre sorptionsfähige Massivdämmung, klassisch entlüftet.

Viel Glück!

Konrad Fischer
Entlüfter
 
So ganz ist das mit der "Hohlschicht" noch nicht klar.

Wenn Du meinst, dass zwischen den Konterlatten die Luft oberhalb der Unterdachbahn durchziehen kann, dann ist das eine wichtige Funktion, auf die Du nicht verzichten kannst.

Die Luftzirkulation ist dort gewollt und dient zum Abtransport von evtl. Kondensat. Das Getier sollte eigentlich konstruktiv abgehalten werden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Hallo

Harry, du merkst, daß Deine Angaben zu "Hohlschicht" nicht eindeutig ist - zwei fast gegenteilige Antworten. Also Doch bitte Skizze hochladen, um Dein Problem zu klären. Wenns möglich, auch ein Foto, sollte dann alle Unklarheiten beseitigen.

Bis zu Deine Skizze
 
Tja,

einen genauere Definition wäre da schon hilfreich.
Wenn da eine Dämmung eingebaut wurde, vermutlich Mineralwolle, gehört auf die Innenseite auf jeden Fall eine Dampfsperre, die Dicht an die Wände angeschlossen werden muss.
Die Unterspannbahn ist unter der Konterlattung auf den Sparren installiert und gehört bis zum Ortgang durchgezogen und auf keinen Fall auf der Innenseite der Aussenwand angepappt.
Bei der Hohlschicht handelt es sich vermutlich um die zweischalige Giebelwand. Diese Hohlschicht war zuvor durch die alte Dachdeckung verschlossen, dieser Zustand sollte wieder hergestellt werden, sonst kann es zu Problemen kommen.
MfG
dasMaurer
 
also, die alte Isolierung ist dringebleiben - 120mm mit Alukaschierung. Jetzt hat der Dachdecker die Sparen aufgedoppelt und zusätzlich 80mm Mineralwolle eingebaut die Unterspannbahn ist nun winddicht mit dem Innenkern des Hauses verklebt. Das Problem das ich sehe sind tatsächlich die Giebelwände. Da die Untrerspannbahn nur bis zur inneren Wand geht und nicht wie ich es halt kenne bis ins Gesims. Wenn ich die Dachziegel also hochnehme, kann ich in die Hohlschicht der Giebelwände gucken.
 
Die USB sollte immer bis außenkante Mauerwerk, bzw. Dachüberstand geführt werden. Die dient ja auch dazu, wenn event. Ziegel defekt sind, den Regen sicher abzuleiten, nun läuft dir der Regen (wenn es mal der Fall sein sollte) ins Mauerwerk, oder sogar ins Haus rein.
Hab noch nie davon gehört das die USB luftdicht ins innere gezogen wird. Ein Bild vom Zustand würd mich sehr interresieren.

Hab mal ne fixe Zeichnung gemacht, so wie ich mir den Zustand vorstelle, von oben betrachtet.
(Wußte nicht welche Ziegel du hast, deshalb mal ohne Eindeckung :)
 
Wäre mal gespannt,

wie grau-schwarz schimmelverpestet die alte Dämmung schon ist? Viellleicht auch davon ein Bild?

Sie war im Original mal piepgelb.
 
Dieser Aufbau

ist wohl Standardprogramm.
Auf die alte Dämmung eine neue Dämmung packen und das ganze ohne Dampfbremse aber dafür die Unterspannbahn dicht mit dem Innenkern zu verkleben ist unsinnig und nichts gespart.
Bei solchen Massnahmen gehört die alte in allen Farben schillernde und dazu noch gesundheitlich bedenkliche alte Dämmung rauss und durch etwas anderes ersetzt.

Hier bietet es sich an die Ausführung der Dämmung als Holz-Massivdämmung oder in Form von Hobelspänen mit Lehm.
Beides funktioniert.

Grüsse
 
Handwerker- und Planerverbrechen heute: Pilzverpestete Mineralwolle 1-

So:
 
Und frisch als eingekapselte Zwischensparrendämmung eingebaut,

aber schon patschnass - So:
 
Dachdämmung

Lieber Herr Kollege Fischer,
warum ist denn die Mineralwolle auf Ihren Fotos so grau- schwarz schimmelverpestet?

Ich gebe mal drei Antworten vor:

A) weil es Mineralwolle ist
B) weil das immer so aussieht, wenn man ein Dach dämmt
C ) weil hier beim Einbau der Dämmung bzw. der Dampfsperre gepfuscht wurde

Zutreffendes bitte ankreuzen!
Schön wäre auch eine Begründung warum das so ist.

Viele Grüße
 
Und so sieht die eklige Chemiepampe

vorher aus, die an den splittrigen Fasern hängt, um sie zusammenzubappen (und dem Stachybotrys so sehr schmeckt):
 
Das schmeckt auch ekligen

kleinen Viechern.

Guten Appetit!

(alle Bilder aus Beratungsfällen und auf meiner Webseite mit Detailerläuterungen)
 
Warum das so ist?

[x] Weil das luftdichte Dach als typischer Baubetrug ein haltloses Versprechen der kriminellen (da gegen § 5 EnEG - Wirtschaftlichkeitsgebot - aus Eigennutz verstoßenden) Dämmprofiteure ist.
[x] Weil die Luft in der Dämmung selbst immer Luftfeuchte enthält, die zwangsweise auskondensieren muß, wenn der Taupunkt im Winter unterschritten wird.
[x] Weil die Holzfeuchte hin und wieder ebenfalls in der Dämmung auskondensiert.
[x] Weil blauschwarz wärmebildkamerasierte Dämmungen im Jahresablauf zigmal den Taupunkt unterschreiten und dann absaufen müssen. Grafik: Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
[x] Weil Dämmungen perfekte Substrate / Nährgrundlagen für Schimmelpilzbefall bieten, selbst wenn mit Natriumtetraborat giftverpestet.

Und somit erklärt sich auch der ausbleibende Energiesparerfolg der Dämmanstrengungen: Wie soll ein nasser Pulli im Winter auch wärmen können?

Allet chloor?
 
Dachdämmung

"Weil das luftdichte Dach als typischer Baubetrug..."
Wenn Sie damit die Problematik meinen, eine Dampfsperre (besser -Bremse) luftdicht auszuführen, gebe ich Ihnen recht.
Das klingt zwar in der Theorie gut, ist praktisch aber ein Problem.
Da ist einmal der Kenntnisstand und die Arbeitsmoral bzw. das Qualitätsbewußtsein der Ausführenden.
Wenn jemand seine leergesoffenen Bierbüchsen in der Dämmung versenkt und dann noch hinter den Kniestock pinkelt weil ihm der Weg nach unten zu lang ist (ein realer Fall aus der Praxis!), nützen keine noch so ausgefeilten technischen Merkblätter und Vorschriften etwas.
Dann ist da noch das Klima und die Physik:
In einer allseitig eingeschlossenen Dämmung unter einer Dachhaut herrschen völlig instationäre Zustände, was Wärme- und Feuchteverteilung im Laufe eines Tages betrifft.
Und bei einem kräftigen Herbststurm können sich zwischen innen und außen erhebliche Druckunterschiede aufbauen, die Luft durch jede Ritze pressen und schlampig ausgeführte Klebenähte aufplatzen lassen.

Man sollte bei der Dachdämmung aber nach den Funktionsweisen der Dämmung unterscheiden:

Da ist einmal das klassische Kaltdach.
Ob die belüftete Ebene zwischen Dämmung und Dachhaut 2 m oder 20 cm hoch ist, spielt keine Rolle, Hauptsache das Prinzip funktioniert.
Hier treten durch die diffusionsoffene kalte Seite keine der von Ihnen beschriebenen Schäden auf.
Die Feuchte, sei es Restbaufeuchte oder Kondensat aus kleineren Leckagen, kann hier keinen Schaden anrichten, da die Belüftung funktioniert.
Geringe Leckagen müssen deshalb nicht zwangsläufig zu verheerenden Schäden in der Dachkonstruktion führen, höchstends zu einem erhöhten Wärmeverlust.
Luft- bzw. winddicht sollte nur die warme Seite der Dämmung ausgeführt sein, um das Eindringen warmer Innenluft zu verhindern.

Etwas anderes ist die Variante ohne ausreichende Hinterlüftung (Warmdach); die Dämmlage ist zwischen Dampfsperre und Unterspannbahn, schlimmer noch einer diffusionsdichten Dachhaut, eingekapselt.

Eines Ihrer Fotos zeigt diesen Fall, eine Schalung als Unterseite, darauf liegt sicher eine (diffusionsdichte) Schweißbahn und dann Lattung und Ziegel.
Diese Ausführung als Warmdach weist nur eine geringe Fehlertoleranz auf, jede Undichtigkeit in der Dampfsperre führt zum Feuchteeintrag zusätzlich zu der in der Dämmlage vagabundierenden Bauteilfeuchte.
Diesen Fall als Warmdachausführung ohne ausreichende Belüftung halte ich in der Ausführung auch für sehr bedenklich.

Das heißt aber nicht, das alle Dämmungen im Dachbereich zwangsläufig verpilzen und absaufen.
Ich halte nichts von solchen deduktiven Schlufolgerungen die Sie versuchen mit Ihren Bildern zu suggerieren.

Meine Dämmung mit Belüftungsebene steht seit 15 Jahren ohne abzusaufen oder zu verschimmeln und sie funktioniert sehr gut.
Und das trifft m.E. auf die überwiegende Mehrzahl der Dämmungen nach dem Kaltdachprinzip im Dachbereich zu.


Viele Grüße
 
Die Grafik gehört hier nicht her!

Sie stellt den Verlauf in einem WDVS an einer Außenwand dar. Von außen gibt es eine verhältnismäßig dichte Putzschicht und von innen keine Dampfsperre.
Immer wieder das gleiche Spiel.

@Harry,
nicht nur die Unterspannbahn, sondern auch die Dämmung sollte bis Giebelwand-Außenkante geführtwerden, um Wärmebrücken zu minimieren.
Bedenken in Sachen Dampfbremse oder Sperre, habe ich allerdings auch, da ich die mangelhafte Verlegung ebenfalls immer wieder feststellen muss.
 
Es saufen auch nicht alle Dämmungen im Dachbereich

zwangsläufig ab, aber esgibt nicht viele, die in diesem Bereich vernüftig einsetzbar sind.
Die beste ist eben immer noch eine massive Dämmung aus Massivholz, die funktioniert ohne Probleme und ist vor allem noch ein imenser CO2 Speicher.

Was im Gefachbereich bei falschem Aufbau mit fasrigen Synthetikdämmstoffen passiert sieht man hier, nicht nur die Dämmung schwarz, sondern auch die Bretter

Grüsse
 
Thema: Offene Hohlschicht nach Dachsanierung?

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