Neues Fachwerkhaus --> falscher Wandaufbau??

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Mathias

Guest
Hallo,

ich habe ein neues Fachwerkhaus gekauft (Baujahr 2006). Nach lesen verschiedener Beiträge hier im Forum mach ich mir nun ernsthaft gedanken wegen meinem Wandaufbau und ob ich damit in Zukunft Probleme bekommen werde bzw. ob das Fachwerk mit der Zeit einen Schaden erleitet.

Der Wandaufbau ist wie folgt (von innen nach außen):

- Rigips 0,95mm
- OSB 12mm
- Lehrraum (Kabel,etc) 40mm
- Isover Mineralwolle 120mm WLG 035
- OSB 12mm von innen aufs Fachwerk geschraubt und mit Siga Sicral Band verklebt
- Fachwerksfelder (Pavatherm Holfaserdämmplatte 100mm, am Rand ausgestopft mit Hanf)
- Unger Diffutherm Putz mineralisch 20mm

Das Haus befindet sich im Rhein Main Gebiet, von den Temperaturen ist es daher nicht wirklich sehr kalt im Winter.

Habe wirklich Angst, es wäre nett wenn mir jemand der Erfahrung hat einen Tip geben kann ob es zu Problemen kommen wird.

Vielen Dank im voraus!

Gruß
Mathias
 
falscher Wandaufbau

Zuerst einmal:
Beim Baujahr 2006 ist der Hersteller noch in der Gewährleistung, falls es Ausführungsmängel geben sollte.
Zumindest eine Baugenehmigung und ein Wärmeschutznachweis muß vorhanden sein; dort steht auch der vorgesehene bzw. genehmigte Wandaufbau.

Für mich ist der genannte Wandaufbau vorsichtig ausgedrückt unüblich bzw. schlichtweg nicht ausführbar.

Normalerweise liegt die Miwo- Dämmung zwischen den Balken in den Feldern, außen befindet sich eine OSB- Platte zur Scheibenausbildung und darauf als Putzträger und Dämmung die Holzweichfaserplatte.
Innen OSB als Dampfsperre auf dem Tragwerk, darauf der Trockenputz.

Bei dem genannten Aufbau ist die Scheibenwirkung nur ungenügend hergestellt und der Putzuntergrund unterschiedlich hinsichtlich Wärmedurchgang und Festigkeit.
Wenn Risse auch durch Entkopplung des Tragwerkes und Putzbewehrung vermieden werden können, der unterschiedliche Wärmedurchgang wird zu Verfärbungen am Putz führen und ist eine potentielle Fehlerquelle, wenn andere Ausführungsfehler wie Undichtigkeiten an Fugen usw. dazukommen.
Dann kann ich mir nicht vorstellen, das dieser Wandaufbau den üblichen Schallschutzstandard erfüllt.

Bei einem Fertighausanbieter halte ich den genannten Wandaufbau für ausgeschlossen.

Entweder Sie haben den Wandaufbau falsch dargestellt oder das Haus wurde individuell errichtet.
Die Montageebene läßt darauf schließen; Fertighaushersteller verlegen die Installation in einer Verrohrung.

Fall wider Erwarten das Haus doch mit diesem Wandaufbau von einem Fertighaushersteller stammt, interessiert mich die Firma.
Falls der Wandaufbau so genehmigt wurde, interessiert mich das Detail, wie die OSB- Platte innen auf die 12 cm Miwo mit 4 cm Luftraum befestigt wurde.

Also:
Entweder Ihr genannter Wandaufbau ist so nicht vorhanden oder er stimmt nicht mit der Baugenehmigung überein.
Das wäre dann ein Ausführungsmangel.

Falls der Wandaufbau für Sichtfachewerk gelten sollte, halte ich den Wandaufbau ebenfalls für unüblich bzw. fehlerbehaftet.
Die Felder sollten statt mit Dämmung mit mineralischem Material (Steine, Lehm)geschlossen sein.
Die Fuge im Übergang Holz zum Putz wird nicht dicht zu bekommen sein, das kann bei Schlagregen zu Durchfeuchtungen führen. Der bei Nässe aufquellende Hanf verrottet zwar nicht, sehr wohl aber das Holz, das über die Hanfausstopfung wie bei einem feuchten Schwamm mit Wasser versorgt wird.
Völlig unklar ist mir die Befestigung der Gefachfüllung.
Der konstruktive Schallschutz wird hier noch schlechter sein, ebenso der Wärmeschutz solch einer inhomogenen, nicht winddichten Wand.

Viele Grüße

p.s. auf dem Bild zu sehen ist der Aufbau einer Holzständerwand als Fertigteil. Innen der Trockenputz auf OSB mit bereits vormontierter Installation, die gelbe Dampfbremse, der gefalzte Holzrahmen und die Holzfaserplatte als Außenputzträger.
 
Hallo,

danke erst einmal für die Antwort.

Ich bin mir jedoch nicht sicher ob ich den Aufbau richtig erklährt bzw. Sie richtig verstanden haben.

Es handelt sich nicht um ein typisches Fertighaus in Holzständerbauweise. Das Haus wurde im EG Massiv gemauert und dann im OG und DG ein Fachwerk daraufgesetzt (also tragendes Fachwerk und natürlich auch sichtbar ausgeführt).

Ich habe mir jetzt noch mal die Wärmebedarfsberechnung in der Baugenehmigung angeschaut und versucht diese nach zu vollziehen. Der Aufbau der dort angegeben ist ist von innen nach außen wie folgt:

- 12,5mm Gipskarton (im Wohnraum)
- 13mm OSB-Platte
- 120mm Mineralwolle 035
- 100mm Pavatex-Platte (in den Fachwerksfeldern)
- 20mm Kalkzementputz (auf der Pavatex-Platte)

ausgeführt wurde jedoch folgendes

- 9,5mm Gipskarton (im Wohnraum)
- 11mm OSB-Platte
- 40mm Luftraum für Kabel etc.
- Dampfsperre Isover-Folie (hatte ich vorher vergessen an zu geben)
- 120mm Mineralwolle 035
- 11mm OSB-Platte
- 100mm Unger-Diffutherm-Platte (in den Fachwerksfeldern)
- 20mm Unger-Diffutherm Trockenspachtel

Im Gegensatz zu den Angaben der Wärmebedarfsberechnung wurde also zusätzlich eine OSB Platte von innen gegen das tragende Fachwerk geschraubt und mit Siga Sicrall abgeklebt. Von aussen wurden dann die Unger-Diffutherm-Platten zugeschnitten (3mm Luft zum Balken) in die Fachwerksfelder gesetzt und mit Dübeln in die dahinterliegende OSB Platte geschraubt. Der umlaufende Zwischenraum von 3mm wurde dann mit Hanf verklopft. Die Diffutherm-Platte in den Fachwerksfeldern wurde dann mit Unger Diffutherm Trockenspachtel verputzt. Von innen wurde dann gegen die OSB Platte im Abstand von 60cm eine 120mm starke Längslattung (Kanthölzer) angebracht um somit die Fächer für die Mineralwolle herzustellen. Nach dem die Mineralwolle dazwischen gestoppft war wurde dann eine 40mm starke Querlattung auf die 120mm Längslattung angebracht die dann als Kabelkanal genutzt wurde. Dagegen wurden dann die OSB und Gipskartonplatte geschraubt.

Hoffe es ist einigermaßen verständlich erklährt.

Gruß
Mathias
 
Wandaufbau

Aha, ich war immer auf ein Fertighaus aus.
Wenn die Baugenehmigung und die Wärmeschutzberechnung für diesen Wandaufbau vorliegt, kann man das erst einmal nicht als konstruktiven Mangel bezeichnen.
Trotzdem bleibe ich bei meiner obigen Einschätzung.
Der Wandaufbau ist kompliziert, teuer und mit potentiellen Fehlerquellen behaftet.
Der größte Nachteil ist die zweischalige Bauweise mit Innendämmung.
Innendämmung ist bei Fachwerk immer ein Problem, da das Fachwerk im Winter praktisch Außentemperatur annimmt.
Die vielen lfd. m Fugen der Gefache wirklich winddicht zu bekommen ist zwar theoretisch laut Planung möglich, hat aber in der praktische Ausführung seine Macken.
So kann das Holz nicht, wie bei einem normalen Fachwerk, durch abfließende Wärme der schlecht dämmenden Wand getrocknet werden. Deshalb sollte bei Innendämmung von Fachwerk immer nur mit moderaten Dämmstärken und kapillar leitfähigen Dämmstoffen gearbeitet werden.
Ich erkaufe mir so die Trocknung des Tragwerkes durch höhere Wärmeverluste; das geht bei Ihnen nicht.
Ein Austrocknen des Sichtfachwerkes nach innen ist durch die OSB- Platte und die nicht kapillare Dämmung ebenfalls nicht möglich.
Bei Schlagregenbeanspruchung ist die Außenwand gefährdet. Es kann zur Feuchteakkumulaion in der Dämmung der Gefache und dem Gefachholz kommen.
Den genannten "Trockenspachtel" kenne ich nicht; ich hoffe, er ist diffusionsoffen und kapillar aufgebaut, sonst potenzieren sich die Gefahren noch.
Als Folge kann die Lebensdauer der Wandkonstruktion eingeschränkt bzw. der Erhaltungsaufwand höher im Vergleich einer klassischen Variante sein.

Zusammenfassung:
Der Wandaufbau verfügt im Vergleich zu einer klassischen Fachwerkwand mit massiver Ausmauerung und Innendämmung
zwar über eine theoretisch bessere Dämmung, dafür aber über folgende Nachteile:
- geringeres Wärmebeharrungsvermögen,
- schlechterer Schallschutz,
- höhere Neigung zur Feuchteakkumulation, in Folge dessen
erhöhtes Risiko von Baumängeln,
- komplizierter, schwer beherrschbarer Wandaufbau mit
vielen kleinen potentiellen Fehlerquellen.

Wenn in dieser Konstruktion undichte Stellen vorhanden sind, kann es zu Feuchteschäden kommen. Und solche Stellen gibt es haufenweise.
Anschlüsse von Fenstern und Türen, Decken, Innenwände...

Ich empfehle Ihnen etwas Geld in einen blower-door- Test zu investieren. So können Schwachstellen bzw. Ausführungsmängel im System erkannt werden.
Sie jetzt zu beseitigen ist auf jeden Fall für sie billiger (Gewähleistung läuft noch!) als bei Schadenseintritt.

Viele Grüße
 
Bewährte Methode des Anbieters?

Zwei luftdichte Ebenen (OSB) ist hier vielleicht als kritisch anzusehen.
Mit den Ebenen aus OSB bekommt man schon sehr gut funktionirende Winddichtungsebenen hin, denn die Fugen werden meistens auch noch mit Klebebändern verklebt.
Außenseitig ist die Lösungsumsetzung mit Ungersystem gut und hier muß nun nur noch die Zeit zeigen, wie es langfristig funktiniert.
Was uns eher etwas zu denken gibt, ist die fehlende Masse in der Konstruktion.

Grüße in den Sandwichbau,
Udo Mühle
 
Vielen Dank für Ihr Kommentar. Wie würden Sie die Chancen einschätzen, dass ich im laufe der Zeit Probleme mit meinem Fachwerk bekommen werde (im Sinne von wegfaulen etc.)?
Ist es wirklich sehr problematisch mit den zwei OSB Ebenen?

Danke und Gruß

Mathias
 
Die OSB-Platten sind kein Problem

Im Gegensatz zu meinem Kollegen Georg Böttcher sehe ich im Aufbau bzgl. der Dampfdiffusion kein Problem. Durch den Einbau der Folie von Isover erhalte ich das erforderliche Gefälle in der Dampfdurchlässigkeit von innen nach außen - ich setze immer eine saubere Verarbeitung voraus, auch wenn dies in Teilen sehr kompliziert gewesen sein muss. Für mich ist dies keine Innendämmung. Selbst im Balkenbereich habe ich nur geringe Kondensatmengen, die Problemlos wieder trocknen können (nach außen).
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Ich gebe Herrn Böttcher allerdings recht, wenn er sagt, dass man hier bessere Materialien hätte wählen könne. Aber der Zug ist nunmehr abgefahren.
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Des weiteren teile ich seine Skepsis bezüglich der Problematik eindringenden Wassers von außen. Ich weiß aber das derartige Konstruktionen von der Fa. Unger bzw. Pavatex für die Dämmung in Gefachen vorgeschlagen werden. Die Fa. Pavatex ist für mich keine Firma die leichtfertig mit solchen Dingen umgeht. Ich würde aber empfehlen die Konstruktion beständig im Auge zu behalten.
 
Taupunkt in Konstruktion

Hallo Herr Heim,

vielen Dank für Ihre sachliche Analyse und Beurteilung meiner Situation. Da Sie sich sehr gut in der Materie auszukennen scheinen, hätte ich noch eine Frage an Sie.

Ich habe nun die Info von jemandem bekommen, dass bei der Berechnung des Taupunkts eine Außentemperatur von -10°C im Zeitraum von 60 Tagen und 80% Luftfeuchtigkeit und eine Innentemperatur von 20°C bei 50% Luftfeuchtigkeit angenommen wird. In meiner Region wird es allerhöchstens(!!) -4 bis -5°C kalt und dieses über einen Zeitraum von 14 Tagen (wenn überhaupt).
Desweiteren wurde mir mitgeteilt, wenn Tauwasser in der Tauperiode anfallen würde, dieses aber so gering sei das es wieder in der Verdunstunsphase verdunsten kann auch keine Probleme darstellt?!
Ich habe diesbezgl. keine Ahnung und bin deshalb für sachliche Hinweise und Unterstützung sehr dankbar.

Wenn die Angaben oben stimmen sollten, müsste es doch dann die Situation des Taupunktes meiner Konstruktion verbessern da mein Fachwerkhaus sich nicht in einem Gebiet befindet, wo solch extrem kalte Verhältnisse über solch lange Zeiträume herschen?!

Wie sieht es eigentlich aus wenn die Isover Folie nicht korrekt angebracht wurde? Hätte dies große negative Auswirkungen?

Bin mir nicht sicher ob dies wichtig oder von Vorteil ist, aber ich habe in meinem Haus ein kontrolliertes Be- und Entlüftungssystem das die verbrauchte Luft durch Frischluft austauscht.

Vielen Dank noch mal für Ihre Hilfe!

Gruß
Mathias
 
Wandaufbau

Sie brauchen nicht auf dem rechnerischen Nachweis des Tauwasserschutzes der Wand herumzureiten, bei der Dämmstärke spielt der ohnehin keine Rolle.
Es geht um die Gefährdung des Fachwerkes, das bei Durchfeuchtung NUR nach außen wieder abtrocknen kann.

..."Bei der Innendämmung von Fachwerkwänden sollte der
sd- Wert der Dämmschicht samt Innenputz bzw. Beplankung und ggf. Dampfbremse gemäß WTA- Merkblatt 8-1-96 D zwischen 0,5 und max. 2 m liegen.
Hintergrund dieser Empfehlung sind die gegenläufigen Tauwasserschutz- und Schlagregenschutzanforderungen.
Der Schlagregenschutz bei Fachwerkfassaden besteht in einer Maximierung des Austrocknungspotentials, da ein Eindringen von Regenfeuchte in die Fugen zwischen Holzkonstruktion und Ausfachung bis tief in die Wand hinein nicht zu verhindern ist.
Das heißt, auch die Innendämmung sollte so dampfdurchlässig wie möglich sein."...

Zitat aus dem WTA- Journal 1/03 Autor: Hartwig M. Künzel

Zur Maximierung des Austrocknungspotentials gehört auch die von mir schon angesprochene Austrocknung durch einen begrenzten Wärmedurchgang von innen.

Viele Grüße
 
Entwicklung ungewiss..

Wie es sich mit meinem Aufbau entwickeln wird und ob ich jemals Probleme mit dem Fachwerk bei der jetzigen Konstruktion bekommen werde kann mir niemand mit 100%-iger Sicherheit sagen. Ich denke es kommt auch auf die Region/Niederschlag/Temperaturen an wo das Haus steht. Dieses wird in Berechnungen etc. denke ich nicht berücksichtigt, sondern immer der extremste Fall wird angenommen?! In meiner Region haben wir im Jahr 550mm Niederschlag sehr selten Wind und ein sehr mildes Klima.

Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben wie jetzt am besten vo zu gehen ist. Alles wieder rausreißen und neu machen oder abwarten und beobachten wie es sich entwickelt?
Gibt es eine Möglichkeit die Feuchtigkeit der Holzbalken immer mal wieder zu überprüfen und so im Auge zu behalten?
 
Es stimmt,

es wird mit den genannten Klimabedingungen gerechnet. Klar, dass dann bessere klimatische Bedingungen das Problem entschärfen.
@ Georg Böttcher: Das WTA- Merkblatt 8-1-96 D liegt mir nicht mehr vor, ich nehme aber an, dass das WTA-Merkblatt E8-5-06/D der aktuellere Nachfolger ist. In diesem Merkblatt geht es aber ausschließlich um Wandaufbauten, die in den Gefachen massiv (Ziegel oder Lehm) ausgeführt sind. Der hier beschriebene Wandaufbau ist aber bezgl. der Dampfdiffusion eher vergleichbar mit einem verputzten Holzrahmenbau. Es handelt sich also nicht um eine klassische Innendämmung.
In Bezug auf das Eindringen von Feuchtigkeit bei Bewitterung teile ich ihre Bedenken aber weiterhin. Ob aber die hier eingedrungene Feuchtigkeit nach innen wegtrocknen kann? Die Problematik sehe ich eher in einer Planung und Ausführung, die dass Eindringen von Nässe nicht ausreichend behindert.
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Dir Mathias würde ich empfehlen, die vorhandene Ausführung der Gefachefüllung mit den Ausführungsbestimmungen des Herstellerwerkes in allen Details zu vergleichen. Die genannte Fa. hat auch Außendienstmitarbeiter, die sich sicherlich die Situation gemeinsam mit deinem Planer vor Ort ansehen werden.
Das Entfernen der Gefache macht aus meiner Sicht keinen Sinn, wenn die Ausführung korrekt nach den Herstellerangaben vorgenommen wurde. Sollte dieses nicht der Fall sein, würde ich eher über einen Wetterschutz (z.B. Lärchenholzschalung) nachdenken. Vorausgesetzt, wir reden überhaupt über die Wetterseiten und vorausgesetzt es gibt keinen der Ausrichtung entsprechenden konstruktiven Schutz z.B. durch ausreichende Dachüberstände.
Und hier kommen wir nun langsam an die Stelle, wo man aus der ferne nicht mehr viel sagen kann.
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Ist die Dampfbremse nicht korrekt ausgeführt, muss immer mit Problemen gerechnet werden. Gibt es Gründe für Bedenken an dieser Stelle, sollte noch einmal mit dem verantwortlichen Planer gesprochen werden.
 
Hallo Herr Heim,

vielen Dank noch mal für Ihre Hilfe und Unterstützung!!

Ich habe die Herstellung der Gefache noch einmal anhand von Bildern während der Bauphase überprüft. Die Gefache wurden so hergestellt wie auf den Ausführungsbildern der Fa. Unger gezeigt. D.h. mit 45° Schnitt umlaufend an der Pavatex-Platte und Hanf zwischen Fachwerk und Pavatex-Platte etc.

Ist das Eindringen des Wassers von außen wirklich so problematisch? Die Felder wurden doch rundherum mit Hanf verstopft und verklopft, diese saugen doch dann das Wasser auf und geben es über die Fläche der Pavatex-Platte wieder nach außen ab, oder? Die Gefahr des Wassereintritts besteht doch aber auch nur bei Schlagregen mit Wind etc.?

Mache mir nun mittlerweile auch um den Anstrich des Fachwerks gedanken. Dieser wurde damals mit Bondex-Dauerschutzlasur gestrichen, würden Sie dies als Problem ansehen oder ist der Antrich vernachlässigbar?

Vielen Dank noch mal für die Unterstützung!

Gruß
Mathias
 
Vielleicht zur

allgemeinen Information und zur Beruhigung einmal ein Gespräch mit Herrn Unger führen. Wenn diese Konstruktion, die Herr Unger hier empfiehlt funktioniert, geht dieses nur, weil die verwendeten Baustoffe die Feuchtigkeit, die mit Sicherheit durch die Fuge zwischen Putz und Holz eindringen wird, auf Grund der Materialeigenschaften schnell wieder abgegeben wird. Dies funktioniert beim massiven Gefach genauso. Nur sind die mineralischen Materialien natürlich nicht so feuchteempfindlich wie die Dämmmaterialien. Die Fuge zwischen Holz und Putz kann man nicht dauerhaft abdichten!
Zur Farbe von Bondex kann ich nicht viel sagen. Es handelt sich um eine Dickschichtlasur, wenn ich das richtig sehe. Es ist so, dass je dicker ein Farbauftrag ist, je mehr wird die Diffusion eingeschränkt. Ich hätte vielleicht ein anderes Material gewählt, aber vielleicht können die Anstreicher im Forum hierzu etwas mehr sagen. z.B. Thomas Lingl
 
Wandaufbau

Dem muß ich zum Teil widersprechen.
Das verwendete System von Diffutherm wurde als Wärmedämmverbundsystem entwickelt und nicht als Gefachausmmauerung für Sichtfachwerk.
Weder der hydrophobe "Trockenspachtel" noch die Dämmplatte können das, was mineralische Baustoffe wie weichgebrannte Ziegel und Kalkputz können, nämlich Schlagregen aufnehmen und speichern, statt ihn den Gefachhölzern zuzuführen.
Schlagregen wird bei der vorhandenen Konstruktion an der Trockenspachteloberfläche bis zur kapillaren Fuge am Holz laufen,eindringen und DORT in akkumulierter Form gespeichert werden.
Womit wir wieder beim Thema Austrocknung nach innen wären...

Natürlich versagt eine mineralische Ausmauerung auch, wenn das Sichtfachwerk in einer besonders wetterexponierten Gegen eingesetzt wird, also dort wo es NICHT zugelassen ist.
Wenn sich Kalkputz und Steine vollgesogen haben bzw. die Regenanfall zu groß ist, läuft es auch in die Gefachfugen.

Viele Grüße
 
Hinweis

ich habe die Skizze einer Informationsschrift der Fa. Unger entnommen.
Natürlich war die Platte als Wärmedämmverbundsystem gedacht, aber Herr Unger hat sich wohl weitergehende Gedanken gemacht. Leichte Bedenken bleiben.
 
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