Ist dieser Wandaufbau vertretbar?

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JR

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Hallo, ist folgender Wandaufbau für ein Fachwerkhaus vertretbar, welchen Dämmwert hat er und was ist bei der Durchführung zu beachten?
Wandaufbau (von außen nach innen):
1. 11,5 cm Ziegelausfachung/Sichtmauerwerk
2. 4 cm Lehmbett
3. 6 cm Holzfaserdämmplatte ins frische Lehmbett geklebt
4. 2 cm Leichtlehm Wärmedämmputz

Gruß, Johannes
 
Bei Ihrem Wandaufbau gibts Tauwasserausfall

Hallo Herr Rasche,
Ihr Außenwandaufbau hat nach DIN einen hohen Tauwasserausfall im Bauteilübergang vom 4cm Lehmbett zu den hochdämmenden 6cm Holzweichfaserplatten. Die Holzfaserplatten saugen sich mit Tauwasser und Kondensfeuchte voll und verschimmeln. Wie soll der LeichtlehmWärmedämmputz d=2cm auf den Holzfaserplatten haften?Da müßte ein Schilfrohrgewebe aufgebracht werden. Wie wollen Sie dieses an den weichen Holzfaserplatten befestigen?
mfg
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
Holzfaserplatten sind diffusionsoffen

Hallo Herr Schillberg,
meines Wissens sind Holzfaserplatten diffusionsoffen und wirken feuchtigkeitsregulierend.
Gruß, Johannes Rasche
 
Holzfaserplatten sind diffusionsoffen, können Tauwasser nicht verarbeiten

Hallo Herr Rasche,
als Wärmedämmplatten in Dach oder als Deckendämmung,auch als Fassadendämmplaten,außen montiert gibts für Holzfaserplatten kein Taupunktproblem. In Ihrem Fall verlagern Sie den Taupunkt der Außenwand wg.der großen Wärmeleitfähigkeits-und Dampfdiffusionsdifferenzen der einzelnen Baustoffschichten stark nach Innen (Grenzübergang Holzfaserplatte/Lehmbett).Dort kommt soviel Tauwasser an,daß dies von den Holzfaserplatten nicht verarbeitet werden kann,vor allem nicht schnell genug weitergeleitet werden kann (den Holzfaserplatten fehlt die notwendig hohe kapillare Leitfähigkeit,Diffusionsfähigkeit allein reicht da nicht aus). Bauphysikalisch würde Ihr Aufbau nur funktionieren, wenn Sie die innen vor die Holzfaserplatte eine sehr gut montierte Dampfbremspappe anbringen würden. Aus Erfahrung mit hunderten an Bauschäden muß ich Ihnen von Innendämmungen (Fachwerk-Vorsatzschalen) dringend abraten,die eine Dampfsperre/Dampfbremse benötigen.
Jahrhundertelang haben sich kapillar leitfähige Naturbaustoffe wie Lehm/Leichtlehm im Fachwerkbau und als Vorsatzschalen homogen eingebaut bestens bewährt.
mfg
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
Wandaufbauten mit Lehm

Ich habe in der Praxis bisher desöfteren mit Wandaufbauten mit Lehm und eingebetteten Holzfaserdämmplatten als Innendämmung zu tun gehabt. Der Nachweis nach DIN ist mir in den seltensten Fällen gelungen, da die enthaltenen Rechenverfahren das Feuchteregulierungsverhalten von Holz und Lehm nicht entsprechend berücksichtigen.
Ich empfehle in der Regel die Verwendung bauphysikalisch nachgewiesener Aufbauten (z.B. von Claytec, etc.), da eine Fehleinschätzung des Tauwasserausfalls zu weitreichenden Schäden führen kann. Natürlich können aber auch andere alternative Aufbauten nachgewiesen werden. Der Aufwand dafür ist jedoch nicht unerheblich und Aussagen sollten nicht so beiläufig getroffen werden.
 
Wandaufbau ist wie von Claytec empfohlen.

Hallo Herr Leyh,
der Wandaufbau, wie ich ihn beschieben habe ist genau der, den die Firma Claytec anbietet. Der einzige Unterschied liegt darin, dass die Firma Claytec ein 2-3 cm dickes Mörtelbett empfiehlt.
Ist es von Nachteil, wenn das Mörtelbett 1 oder 2 cm dicker ausfällt?
Gruß, Johannes
 
Hallo,

der von Ihnen angedachte Wandaufbau hat einen u-wert von ca. 0,5.

Es gibt gerade mit diesem Wandaufbau sehr viele Erfahrung. Hier im Forum gibt es dazu eine Fülle von Beispielen.

Die Aussagen von Herrn Schilberger kann ich nicht nachvollziehen. Wie soll denn Ihrer Meinung im Fachwerk eine Innendämmung aussehen???

Unger-Diffutherm vertreibt seit Jahren die Weichholzfaserplatte als Innendämmung und bietet glaube ich auch die Berechnung an. Die Firma Conluto tut das auch. Auch Claytec empfiehlt diesen Wandaufbau sowie die meisten anderen Lehmbaustoffhersteller. Wir haben vor 10 Jahren selbst solche Wandaufbauten ausgeführt und haben diese mit einer Wandheizung versehen.

Geschimmelt hat es bisher noch nicht!!

Unser Büro- und Geschäftshaus ist auch so ausgestattet und kann gerne begutachtet werden.

Die Weichholzfaser kann 20 % Ihres Gewichtes als Feuchtigkeit aufnehmen und auch insofern keine Sperre in die Konstruktion eingebaut werden auch wieder abgeben. Wichtig ist das möglichst vollflächige Einkleben der Platten in Lehmmörtel.

Viele Grüße Gerd Meurer
 
Fachwerk-Innendämmungen/Konstruktionsbeispiele

@hallo Herr Meurer,
ich habe für den vorgeschlagenen Wandaufbau eine Dampfdiffusionsberechnung nach DIN durchgeführt: Ergebnis: Tauwasser fällt aus an der Grenzschicht Lehmbett/Holzweichfaserplatte, 1,85 kg Tauwasser in Tauperiode. Der Aufbau mag in der Praxis, gekoppelt mit einer Wandheizung funktionieren,wenn kein Gramm Schlagregenwasser durch die Holz/Feldbranntsteinfuge eindringt. Diese Gewähr würde ich nach 25 jähriger Fachwerk/Altbauerfahrung keinem Bauherrn geben können.Fraglich ist auch, ob die Bauherren konsequent ausschließlich historische, hochhygroskopische Feldbranntziegel verwenden.
Wenn andere Firmen diesen nach DIN bauphysikalisch bedenklichen Wandaufbau empfehlen, dann liegt das allein in deren Verantwortungsbereich. Ich hoffe, daß Claytec und alle anderen "Empfehler" den Bauherren gegenüber die 100% ige Gewährleistung in Sachen Bauschäden übernehmen!!

Sie hatten nach anderen Varianten zur Fachwerk-Innendämmung gefragt: Hierzu stelle ich Ihnen im Folgenden einige für unsere Projekte typischen Beispiele mal ein:
A Beispiel für Außenwand mit Ziegelausfachung/Sichtmauerwerk
1) Ausfachung mit weich gebrannten Feldbranntsteinen
2) Vorsatzschale mit 20cm HanfLeichtlehm-Stampftechnik,leicht verdichtet
3) Schilfrohrgewebe innen vollflächig auf Montagelattung
4) 15-20mm LeichtlehmWärmedämmputz
Wandstärke gesamt ca 33cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,40 W/qmxK
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Weitere Beispiele mit reinen Materialkosten/qm +Mwst+Fracht+Verpackung

1) Ausfachung mit 2DF Holzleichtlehmsteinen,Kalkputz 20mm
2) Zwischenfüllung mit 5-8 cm erdfeucht verfülltem LehmLeichtmörtel
3) 11,5cm LehmLeichtbaublock 8DF vermauert mit Leichtmauermörtel
4) 12-15mm LeichtlehmWärmedämmputz incl. vollflächiger Putzgewebeinlage
Wandstärke gesamt ca 32cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,57 W/qmxK
Materialkosten: 55,58 Euro/qm
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5) Ausfachung mit 2DF Holzleichtlehmsteinen,Kalkputz 20mm
6) Zwischenfüllung mit 8 cm erdfeucht verfülltem HanfLeichtlehm
7) 6cm LehmLeichtbauplatte vermauert mit Leichtmauermörtel
8) 12-15mm LeichtlehmWärmedämmputz incl. vollflächiger Putzgewebeinlage
Wandstärke gesamt ca 29cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,51 W/qmxK
Materialkosten: 55,64 Euro/qm
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9) Ausfachung mit 2DF Holzleichtlehmsteinen, Kalkputz 20mm
10) 2,4 cm LeichtlehmMörtel zwischen waagerechten Lattenrost eingearbeitet ,Lattung 24x48mm
11) 5cm Schilf-Leichtbauplatte, in Lehmputz gebettet, am Lattenrost fixiert.
12) 12-15mm LeichtlehmWärmedämmputz incl. vollflächiger Putzgewebeinlage
Wandstärke gesamt ca 22,5cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,53 W/qmxK
Materialkosten: 35,99 Euro/qm
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13) Ausfachung mit 2DF Holzleichtlehmsteinen,Kalkputz 20mm
14) Vorsatzschle mit 18cm Hanfleichtlehm,gestapft, Schilfrohrgewebe
15) 12-15mm LeichtlehmWärmedämmputz
Wandstärke gesamt ca 33cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,40 W/qmxK
Materialkosten: 47,47 Euro/qm
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16) Ausfachung +Vorsatzschale in einem Guß, d=30cm (AußenKalkputz ca 20mm auf Schilfgewebe) Schilfrohrgewebe innen + außen im Gefach auf Lattenleisten fixiert
17) 12-15mm LeichtlehmWärmedämmputz innen auf Schilfgewebe
Wandstärke gesamt ca 33cm / K-Wert der Bauteilschichten = 0,32 W/qmxK
Materialkosten: 40,79 Euro/qm

Sämtliche o.g. Konstruktionsaufbauten sind homogen,dampfdiffusionsoffen und nach DIN tauwasserfrei
Alle qm-Preise verstehen sich netto ab TEX-BIS Werkslager +Mwst. + Verpackungmit freundlichem Gruß:
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
TEX-BIS Produkte gut alle anderen schlecht?

Hallo Herr Schillberg,
es ist schon merkwürdig, dass die Firma Unger für ihr Holzfaserdämmelement eine bauaufsichtliche Zulassung erhalten hat, Garantie und Gewährleistung übernimmt
und von der Zeitschrift Öko-Test als empfehlenswert eingestuft wurde.
Ihre 25 jähriger Fachwerk/Altbauerfahrung ist mit Sicherheit sehr hoch einzustufen.
Jedoch ist es meiner Ansicht nach sehr weit aus dem Fenster gelehnt, wenn Sie andere Hersteller in dieser Art und Weise angreifen und deren Prüfergebnisse anzweifeln.
Oder liegt es evtl. daran, das die Fa. Texbis diese Art von Dämmung noch nicht im Programm hat?
Eine letzte Frage noch.
Haben Ihre Wandaufbauten auch eine bauaufsichtliche Zulassung und geben Sie auch eine
Garantie und Gewährleistung auf Ihre Produkte?
Gruß, Johannes
 
Bauaufsichtliche Zulassung /Gewährleistung

Hallo Herr Rasche,
daß Unger-Diffutherm für Ihre spezielle Holzfaserplatte eine bauaufsichtliche Zulassung haben muß ist gesetzlich geregelt.Das bedeutet nicht, daß Sie mit diesem Produkt alle wünschens-/nichtwünschenswerten Anwendungsvarianten problemlos durchführen können.Würde mich wundern,wenn Sie vom Hersteller eine Garantie/Gewährleistung für den Gesamt-Wandaufbau wie von Ihnen beschrieben erhalten werden.
Die von TEX-BIS angebotenen Lehmbaustoffe entsprechen den gesetzlichen Zulassungsbestimmungen sowie den allgemein gültigen Lehmbauregeln.(die gibts beim Dachverband Lehm e.V.)Die Herstellung unterliegt ständigen Eigenkontrollen (da die amtlichen Prüfstellen nicht wissen,was und wie man Lehmbaustoffe in der Produktion prüfen kann).Schilfbaustoffe sind übrigens bauaufsichtlich seit den 40er Jahren als Baustoffe amtlich zugelassen
Für die von TEX-BIS Naturbaustoffe GmbH vertriebenen Baustoffe geben wir unseren Kunden als Serviceleistung bauphysikalisch berechnete, geprüfte Wand-Decken-Dachkonstruktionen vor. Wenn der Kunde/Anwender sich an die geprüften Konstruktionen hält,die Baustoffe fachgerecht verarbeitet,übernehmen wir selbstverständlich die Gewährleistung für die Funktion des entsprechenden Konstruktionsaufbaus.
Da wir uns auf die bewährten Naturbaustoffe Hanf-Kork-Schilf-Lehm erfolgreich spezialisiert haben, wollen wir auch dabei bleiben.
Entscheiden Sie nun selbst.
mfg
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
So ein Quatsch!

Hallo Herr Schillberg,

mit den von Ihnen beschriebenen Wandaufbau haben wir teilweiwse vor 10 Jahren gearbeitet. Die mit diesen Wandaufbauten einhergehenden Raumverluste sind sehr groß. Problematisch und mit großem Aufwand zu lösen ist die Lastabtragung nach unten.

In welcher Zeit fallen 1,85 kg Wasser aus??

Im Gegensatz zu der von Ihnen empfohlenen Schlifrohrplatte funktioniert die Weichholzfaserplatten in bauphysikalischer Sicht viel besser.

Bei dem von Ihnen empfohlenen Wandaufbau gehört die Schilfrohrplatten in den plastischen Mörtel geklebt.

Für diesen Wandaufbau würde ich auch keine Gewährleistung bieten!!

Der Lehmbau hat sich in den 15 Jahren seit dem ich mich damit auseinandersetze weiterentwickelt. Und das nicht nur zum schlechten!!

Gerd
 
bewährte Lehmbausysteme sind kein Quatsch

@Gerd
-selbstverstäöndlich wird auch bei uns die Schilfplatte plastisch ins LehmMörtelbett geklebt.
-Die Lastabtragung bei Vorsatzschalen im Fachwerk war und ist bei den oben beschriebenen Vorsatzschalen kein großes Problem.
-Die Vorsatzschalenvariante mit den o.g. SchilfLeichtbauplatten wird von Claytec und allen anderen mir bekannten LehmFachbetrieben seit über 15 Jahren erfolgreich,frei von Bauschäden eingesetzt.Wie haben Sie vor 15 Jahren Fachwerk-Innendämmungen ausgeführt?
-Jedem Bauphysiker ist bekannt,daß homogene Auenwand-konstruktionen- gerade im Fachwerk - mit möglichst wenig Bauteilschichten die höchste Sicherheit vor Bauschäden bietet.
Frage: soll das alles Quatsch gewesen sein? In der Fachwerksanierung gibt es am Markt verwirrend viele als modern angepriesene Vorsatzschalensysteme.
Da ist es m.E. sinnvoll auf bewährte Systeme zu setzen.
mfg
Klaus
 
@KLaus

Ich wundere mich wie auf der einen Seite bei der Holzfaserplatte der Schaden prophezeit wird, auf der andern Seite Schilfrohr empfohlen wird.

Ich war bisher der Meinung das Schilfrohr die Feuchtigkeit schlechter transportiert und weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als Holzfaser.

In den Anfängen haben wir die Wandaufbauten mit Leichtlehmsteinen oder Holzleichtlehmschalen ausgeführt. Im Gegensatz zu der Verarbeitung von Dämmplatten ist der zu betreibende Aufwand sehr hoch. Die Dämmplatte schneidet auch im Dämmverhalten besser ab.

Grundsätzlich empfehlen wir bei einer Innendämmung immer die Wandheizung. In diesem Aufbau sind Wärmebrücken nicht vermeidbar. Die Wandheizung steuert mit den hohen Oberflächentemperaturen sehr schön gegen.

Grüße Gerd
 
@gerd: Schilfplatten haben WLG055, Holzfaserplatten WLG045-040

Hallo Gerd,
leg mal eine Holzweichfaserplatte an die Baustelle,laß mal kurz einen Regenschauer drübergehen. ach kurzer Zeit wirst Du an der Oberfläche Schimmelbildung feststellen. (Hab mal am Bodensee einen Neubau erlebt,bei dem insgesamt 45 cbm teure Holzweichfaserplatten aus dem Bau rausgerissen werden mußten,da die leicht feucht beim Einbau waren,der Bau nicht beheizt und Schmuddelwetter wie heute das Dauerklima darstellte)
Dasselbe passiert bei solch einem dauerfeuchten Klima beim Einbau von trockenen Holzweichfaserplatten in das feuchte, plastische Lehmmörtelbett bei einer Fachwerk-Vorsatzschale.
Nehmen wir an, an der Fachwerk-Wetterseite ist eine Mörtelfuge kaputt,der Schlagregen drückt sich durch die Fuge in die Lehmbettschicht,dahinter liegt die Holzweichfaserplatte,die nun feucht wird. Nehmen wir noch an,daß eine Frostnacht dazu kommt und anschließendes Tauwetter. Kannst Du dir vorstellen,was mit der sensiblen Holzweichfaserplatte passiert? Ich hab viele Fachwerkhäuser erlebt, wo die Bauherrschaft trotz mehrmaliger bautechnischer Vorgabe an der Wetterseite keine Verschindelung/Verschieferung/Holzschalung angebracht haben,sich anschließend beklagten,daß das Wasser bei starkem Strumschlagregen innen ains Wohnzimmer reindrückt.
Nun zur SchilfLeichtbauplatte:
bekanntlich deckt man damit seit Jahrtausenden Dächer ,Reetdächer. Das klappt, weil die Schilfhalme keinen Wassertropfen in sich aufnehmen.Schilf ist also nicht hygroskopisch.Was erstmal bauphysikalisch schlecht,gefährlich klingt.
In der Praxis wirkt eine 5cm Schilfplatten-Vorsatzschale quasi wie eine Dampfbremse-der Lehminnenputz verarbeitet die innere Raumluftfeuchte-das äußere, mind.3cm dicke LehmMörtelbett und die Lehmbaustoffe in der Fachwerk-Außenwand übernehmen den äußeren Feuchtetransport.
Falls nun doch mal wie oben genannt Feuchtigkeit bis zum Schilfhalm gelangen sollte,schadet dies der Schilfoberfläche aufgrund Ihrer 0-Hygroskopizität nicht.

Thema Überdämmuing in Fachwerk-Vorsatzschalen:

Ich bin zufrieden ,wenn bei Fachwerksanierungen die Kundschaft sich auf ein Strahlungsheizsystem festlegt, am liebsten auf eine Temperierung,Wandheizung,Grundofenheizung oder mindestens eine Fußleistenheizung.
Dann ist der K-Wert der Außenwände leicht nebensächlich. K=0.6 W/qm x K reicht meistens gut aus. Bei einem Neubau,wie das Johannes Rasche vorhat,muß er einen mindest-K-Wert von 0,4 W/qm x K nach Gesetz vorweisen. Da wirds dann m.E.problematisch mit Holzweichfaserplatten in Dicken von ca 8cm (die geplante 6er Platte reicht nur für K=0,5 W/qm x K aus).
Bei WLG 045_Dämmstoffen mit hygroskopischen Fasereigenschaften ist damit der Taupunkt extrem stark nach innen verlegt,was für die sensiblen Holzfasern gefährlich werden kann,insbesondere dann,wenn der Bauherr außen keinen Lehm ins Fachwerk mauert,sondern Ziegel-oder Hochlochziegel,Feldbranntsteine, im extremfall erwischt er dichte Klinker oder Porotonziegel.Von evtl. Schlagregenproblemen ganz abgesehen.
Die SchilfLeichtbauplatte hat nur WLG 055,womit einlagig keine zu starke Überdämmung nach innen gelegt wird.

So,jetzt muß ich schließen, muß los ins Tanztraining.
schönen Abend wünscht Dir
Klaus
 
Ist dieser Wandaufbau bauphysikalisch in Ordnung?

Hallo,
mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass es bei der Holzfaserplatte bauphysikalisch zu Problemen kommen könnte.
Auf Grund ihres hohen Dämmwertes sollte man sie als Alternativmöglichkeit jedoch in Betracht ziehen.
Ich könnte ich mir auch folgenden Wandaufbau vorstellen.
(von außen nach innen)
1. 11,5 cm Ziegelausfachung/Sichtmauerwerk (alter Feldbrandziegel)
2. Zwischenfüllung mit 8 cm erdfeucht verfülltem Leichtlehm
3. 11,5 cm Ziegelmauerwerk (alter Feldbrandziegel)
4. 2cm Lehmputz
Ist dieser Aufbau bauphysikalisch in Ordnung und welchen Dämmwert hat er?
Gruß, Johannes
 
Bauphysik wäre okay,doch sehr schlechter Dämmwert

Hallo Johannes,
wie oben genannt wäre der Aufbau bauphysik. okay,der K-Wert liegt jedoch jenseits von Gut + Böse. Schau Dir nochmal meine Aufbauvarianten an. Du mußt-da Dein Projekt wie ein Neubau behandelt wird- K=0,4 W/qm x K erfüllen und such Dir daraus eine Variante, die komplett an einen Maurerbetrieb vergeben werden kann.
mfg
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
Berechnung des Wärmeschutznachweis

Hallo Herr Schillberg,
ist denn die Dämmwirkung zwischen dem 11,5cm Lehm Leichtbaublock 8DF
und dem 11,5 cm Ziegelmauerwerk (alter Feldbrandziegel) so groß?
Können Sie diese Differenz in Zahlen fassen?
Meines Wissens bezieht sich der Wärmeschutznachweises auf die Berechnung verschiedener Bauteile, die zu einem Gesamtwert zusammengefasst werden. Das heißt, wenn beispielsweise das Außenmauerwerk einen Dämmwert hat, der sich an der unteren Grenze des erlaubten befindet, kann ein hoher Dämmwert z.b. bei der Dachdämmung oder den Fenstern, dieses wieder ausgleichen.
Ich habe bei dem massiven Ziegelmauerwerk ein besseres Gefühl als bei dem Lehm Leichbaublock, bezogen auf das spätere Befestigung von Gegenständen an der Wand.
Gruß, Johannes Rasche
 
Feldbranntsteine dämmen mit K=10,9so gut wie gar nicht

Hallo Herr Rasche,
Feldbranntsteine haben eine mittlere Rohdichte von 1800-1900kg/cbm. Die Rohdichte unseres LehmLeichtbaublocks liegt bei 850-900kg/cbm. Sie dämmen deshalb rechnerisch so gut wie gar nicht. Der geringen Rohdichte entsprechend höher liegt die Wärmeleitfähigkeit unserer 8 DF-LehmLeichtbau-Blöcke.
Ich verstehe Ihre Bedenken um die Festigkeit der o.g.Blöcke, kann Sie aber beruhigen: durch die intensive Mischung aus gut im Kollergang aufbereitetem Lehm und Zugaben von fein abgesiebten Holzteilen wie Sägemehl, feine Holzspäne ist die Druckfestigkeit der Oberfläche sehr hoch. Sie können problemlos einen Küchenschrank an die 8 DF-LehmLeichtbaublöcke dranhängen mit handelsüblichen Schrauben und Dübeln. Die Lehmblockwand fühlt sich an wie ein massives Mauerwerk.
einen schönen Abend wünscht

Klaus Schillberg
 
Thema: Ist dieser Wandaufbau vertretbar?
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