Bodenaufbau teilweise unterkellert

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Kai

Guest
Hallo liebe Forenmitglieder,
wir haben ein Haus Bj. 1829 das Fundament ist aus Bruchstein und innen ist eine Erde-Lehmmischung eingestampft. Wir haben die gesamte Etage 50cm ausgekoffert (alten Estrich und Dämmplatten usw.raus) Nun die Frage zum Fußbodenaufbau, den ich mir so gedacht hatte: von unten:Geotextilie, dann ca. 40cm Glasschaumschotter als kapillarbrechende Schicht und Dämmung zugleich, dann PE-Folie und Kalk-Liaporestrich ca. 7-8cm und anschließend entweder Naturstein, Fließen oder geölte Dielen, je nach Nutzung der Zimmer. Im Bereich des Kellers derselbe Aufbau. Hätte jemand noch etwas dazuzufügen oder Bedenken? Wäre über Eure Meinung dankbar.
Kai
 
Bodenaufbau teilweise unterkellert

Hallo Kai,
die Auskofferung auf 50 cm kann die Standsicherheit des Hauses gefährden!
Was passieren kann, nennt man partiellen Grundbruch.
Das Fundament weicht nach innen aus, da hier die Mantelreibung am Fundament fehlt. Verformungen der Wände und Risse sind die Folge.
40 cm Schaumglasschotter sind etwas zu viel des Guten.
30 cm hätten auch gereicht, selbst 20 cm sind noch akzeptabel, aber es ist Dein Geld und Dein Haus.
Der lagenweise Einbau und die Verdichtung solcher Mengen sind auch nicht ohne, ich hoffe, Deine Frau hat zwei gesunde Hände.
Die PE- Folie darauf ist als Dampfsperre unwirksam, höchstens als Trennlage für den Estrich. Die Folie wird durch die Schotterstücken beim Darüberlaufen perforiert.
Wieso Kalkestrich? 7-8 cm Kalkmörtel brauchen Monate zum Abbinden, die Festigkeit ist für einen Estrich dieser Dicke selbst mit hydraulischem Kalk zu gering.
Dir wird sicher nicht entgangen sein, das Estriche nicht direkt auf Kies oder Schotter, sondern auf Unterbeton aufgebacht werden. Dämmlagen zwischen Unterbeton und Estrich müssen eine bestimmte Mindestdruckfestigkeit aufweisen.
Wie der Aufbau über dem Keller aussehen soll, hängt von der Kellerdecke und den vorhandenen Höhen ab.
Falls die Decke ein Gewölbe ist, kann man eine Menge Fehler machen, wenn man sich mit damit nicht auskennt.
Ich empfehle Dir, bei solchen gravierenden Eingriffen in die Bausubstanz einen Planer einzuschalten.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Bodenaufbau teilweise unterkellert

Hallo Herr Böttger,

die Auskofferung ist jetzt nur ca. 10 cm unter dem Bruchstein, d.h. der Bruchstein ist in ca. 80cm Tiefe gegründet, damit hab ich keine Bedenken wegen Fundamentabweichungen. Dieser Fußbodenaufbau wie ich ihn geplant habe ist sogar von den Herstellerfirmen für Glasschaumschotter zugelassen, d.h. sie haben eine Zulassung dafür (außer Kalkestrich). Ich hatte übrigens an Trasskalk gedacht für den Estrich in Verbindung mit Liapor. Daraus bauen manche sogar ganze Wände (in Schalung). Von einer zusätzlichen Dampfbremse (Schweißbahn o.ä.) hat mir der Ingenieur der Herstellerfirma bei einem Altbauhaus abgeraten. Sie selbst haben schon mehrere Referenzobjekte mit solchem Aufbau gefertigt (Schlösser und Bauernhäuser) Der Glasschaumschotter ist doch gleichzeitig die Dämmung, wieso nochmal Dämmung? Auf Unterbeton kann auch verzichtet werden, wie der Hersteller sagt. Die Folie muß ja nur für die Aufbringung des Estrichs betreten werden und der Schotter ist ja an der Oberfläche glatt verdichtet, da hätte ich keine Bedenken.
Frage: was könnte den Estrich denn kaputt machen, wenn er nicht so schnell die Festigkeit erreichen sollte? Normaler Estrich muß doch auch min. 4 Wochen aushärten, daß ich weiter darauf aufbauen kann. Da müßte mir ja etwas sehr schweres runterfallen bei der Stärke oder seh ich das falsch? Der Untergrund aus Glasschaumschotter ist absolut belastbar, da kann ich sogar Wände daraufstellen ohne weiteres Fundament.
Der Keller ist ein Gewölbekeller, aber die Auskofferung ist auch dort auf der selben Höhe und ich bin noch nicht auf der Decke (d.h. es ist noch das selbe Erde-Lehmgemisch drauf), somit denke ich kann ich den selben Aufbau hier auch machen. Was könnte man denn dabei falsch machen?
Hoffe gern auf eine Antwort.
Kai
 
Bodenaufbau teilweise unterkellert

Wenn Du Dir schon Deine Meinung gebildet hast, glaubst alles besser zu wissen so alles richtig zu machen, dann mach es halt so.
Kann ja sein, das ich keine Ahnung habe von dem, was ich hier schreibe...
Oder Du liest Dir noch mal in Ruhe meine erste Antwort durch und denkst noch mal nach.

Viele Grüße
Georg Böttcher

p.S. Falls es doch zu Problemen kommen sollte und Du einen Gutachter brauchst, kannst Du mich ja mal anrufen.
 
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