Kostenvoranschläge

Diskutiere Kostenvoranschläge im Forum Hauskauf, Finanzierung & Recht im Bereich - Hallo ihr Wissenden! Ich muß für die Stadt einen Kostenvoranschlag machen, damit wir Zuschüsse bekommen. Da wir alles in Eigenleistung machen...
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Mira

Guest
Hallo ihr Wissenden!
Ich muß für die Stadt einen Kostenvoranschlag machen, damit wir Zuschüsse bekommen. Da wir alles in Eigenleistung machen, weiß ich nicht, was ich angeben soll.
Vielleicht ja einer von euch "Vorschläge" für folgende "Posten" (ist nur einmal außenrum, leider interessiert die der Rest gar nicht) (wir sanieren übrigens nur mit Lehm, Eichenholz, Kalkputz etc.):

Kehle (Zinkblech austauschen)
Ortgänge (Zahnbretter statt Eternitabdeckung)
Dachaufbau Anbau (leider komplett, da fertig)
Dachrinne Anbau (Zink)
Fallrohr (Zink)

Eternitgiebel Entsorgung
Holzgiebelentsorgung (70er Jahre Chic!)
Giebelverkleidung (Boden-Deckelschalung, Eiche)
Ergänzen Fachwerk (eine fehlende Diagonale)
Ausbessern Lehmgefache
Verputzen Kalkputz
Steichen Fachwerk (Leinöl)
Fenster/ Kellerfenster (wie alte nur als Kastenfenster)
Deelentor (evtl. 4-flg. Eiche)
Eingangstüren
Karnishölzer erneuern
Sockel freilegen, ausbessern (Sandstein)
Inschrift überarbeiten (über Deelentor)
Einfahrt Teer entfernen
Einfahrt pflastern (z.B. mit Grauwacke - weil recht steil)
Abfahren Bauschutt/ Erde

Wäre grandios, wenn ihr pi-mal-Daumen qm-Preise wüsstet - wie gesagt, alles mit Eigenleistung ...

Danke!
Mira
 
... seeeehr schwammig...

Dachrinne + Fallrohr = kostet einen Gang zum Baumarkt, um nach den Preisen zu schauen.
Entsorgung: am besten mal nachfragen, wo's Container gibt.
Fachwerk-Zimmermann fragen.
Lehmgefache: was ist zu tun? - Baustoffe z. B. bei www.naturbaudirekt.de (auch Kalkputze usw.)
Fenster/Türen... tja, wie groß?... 1 Fenster 3-flüglich so um die 800 Euro...
Sockel freilegen: Ne Schaufel und viel Schweiß...
Rest: Maschinen irgendwo leihen www.mietprofi.de

Grüße Annette
 
Angebote einholen

Hallo Mira,
Preise usw. kann ich dir leider auch nicht geben, aber vielleicht hilft es dir, wie wir es gemacht haben. Da wir ebenfalls alles selber machen, hatten wir auch das Problem die Kosten zu definieren. Bei uns haben sich die Banken mit so pauschalen Aussagen nicht zufrieden gegeben. Bei mehreren Banken ist es uns passiert, daß diese einfach davon ausgehen, daß man als „normaler Hauseigentümer“ nicht mehr als Tapezieren usw. selbst machen kann. Dementsprechend waren unsere aufgestellten Kostenvoranschläge für Material wertlos.
Wir haben uns dann für einige Baumaßnahmen Angebote von Firmen erstellen lassen und diese eingereicht. Die restlichen Arbeiten haben wir nicht angegeben. Da wir von der Kreditsumme ja nur die Materialkosten brauchten, wurde das restliche Geld für die nicht angegebenen Baumaßnahmen benutzt. Wir hatten allerdings den Vorteil, daß die Bank sich das Haus nicht persönlich angesehen hat. Da wir nur eine geringe Summe aufgenommen haben, reichten Fotos. Beim Einreichen der Rechnungen hat sich später niemand daran gestört, daß dabei auch Ausgaben auftauchten, die nicht veranschlagt waren. Letztlich kann es der Bank ja auch nur recht sein, wenn mehr gemacht wird. Viele Grüße Kerstin
 
Kosten

Hallo und danke für eure Antworten!
Wir haben uns jetzt einen Kostenvoranschlag "ausgedacht" - die Liste genommen, überlegt, wie lange wir vielleicht brauchen könnten und Summen angegeben - letztendlich müssen wir eh Nachweise erbringen.
Bei uns wird auch die Eigenleistung mit eingerechnet in den Förderungsbetrag, aber die Förderung sind ja eh nur wenige Prozent der eigentlichen Summe - dafür finden sich auch Materialrechnungen!

Danke und Gruß,
Mira
 
@ Kerstin

auch wenn ich wohl ein bißchen die Diskussion verpaßt habe, muß ich mal wieder meinen Senf loswerden.

Es ist wahrlich eine tolle Idee, alles in Eigenleistung zu erstellen, sich für den Förderantrag aber Angebote von Handwerkern machen zu lassen, um die Kosten auf die Reihe zu bekommen. Ich nenne das frech. Die Angebotserstellung ist für alle Ausführenden eine Heidenarbeit. Macht man sie sorgfältig, bekommt man den Auftrag u.U. nicht. Das passiert bei vielen Handwerkern genau 368 mal, danach machen sie es weniger sorgfältig (für Leute wie Kerstin), und am Ende vom Lied stehen Kostenüberschreitungen und alle schimpfen auf die bösen Handwerker.
Nichts spricht gegen Eigenleistungen (wenn man nicht 2 linke Hände und 10 Daumen hat), aber wer die Handwerker (oder Architekten) nicht bezahlen will, soll gefälligst auch deren Leistungen nicht in Anspruch nehmen. Oder aber von vornherein reinen Wein einschenken (Eigenleistung, Förderantrag, bla bla) und die Angebotserstellung bezahlen. Ich finde es sowieso unerträglich, daß sich jeder Honsel für 3 Sack Zement 20 Angebote einholt. Um dem Einhalt zu gebieten, müßten eigentlich alle Handwerker bei Nichtbeauftragung 2% der Angebotssumme in Rechnung stellen. Oder hat irgendjemand schon mal irgendwo in unserer Republik einen TV-Techniker gefunden, der Omas alte Blaupunkt-Röhre aufschraubt und einen KOSTENLOSEN und absolut VERBINDLICHEN Kostenvoranschlag macht, auf dem alle zur Reparatur nötigen Teile aufgeführt sind, die man sich dann (ob der Kosten) bei ebay ersteigert und selbst zusammen-McGyvert ???? Sowas gibt´s nur am Bau....
 
nicht nur am Bau - jeder Dienstleister ist davon betroffen ... Aquise nennt sich das dann.
Ich lach auch immer, wenn der Computerfreak zu uns kommt, 20 Min. rumschraubt und wieder fährt (2km von seiner Klitsche) und dann tatsächlich Anfahrtskosten berechnet - würde keiner unserer Kunden mitmachen!

Ich habe übrigens m2-Pauschalen (aus den Rippen geschnitten) angegeben, nachdem ich einige Handwerker gefragt habe. Dieses Angebote einholen ohne Sinn und Verstand finde ich auch zum Ko...en!

Gruß,
Mira
 
@ Herr Langfermann

Was für einen Unmut muß ich da aus Ihren Zeilen lesen. Gibt es denn wirklich Kunden, die sich mehr als ein Angebot einholen, um ggf. Kosten zu sparen oder sich von der Seriosität des Anbieters ein Bild zu machen? Dann machen sich leider Gottes, die Anderen, die nicht zum Zuge kommen, vergebliche Arbeit. Diesen soll der Bauherr dann jedem 2% bezahlen. Na wo leben wir denn!!!
Ich kann ja verstehen, daß Handwerker sauer sind, wenn Sie Kostenangebote erstellen und diese nicht angenommen werden. Nur so ist nun mal das Leben. In den meisten Branchen läuft das so. Nicht nur im Handwerksbereich. Ich arbeite in der Versicherungsbranche. Was decken Sie denn wie viele Angebote ich ständig für umsonst mache und nach dem ich alles ausgearbeitet habe, kommen dann die Anderen, machen nur noch schnell Gegenangebote und können mit wenig Aufwand und dann mit etwas mehr Nachlaß unter meinem Angebot bleiben.
Das ist ärgerlich, aber unvermeidbar.

Ganz kurz zur Klärung: Bei uns ging es um eine simple Finanzierung, ohne Fördergelder oder ähnliches. Wir sollten nur beziffern, wieviel Geld z.B. eine Modernisierung des Bades kostet. Wir haben dann befreundete Firmen gebeten uns die Angebote zu erstellen. Die Leute waren von Anfang an im Bilde.
 
Ja...

..aber wenn man dann mal ein Angebot benötigt, weil man wirklich einen Auftrag vergeben will, dann bekommt man keines weil es die Firmen scheinbar nicht nötig haben, und das Obwohl se da waren um das Projekt zu beschauen.
Sich so, auch ohne Sinn und Verstand die Kunden zu vergrauelen finde ich auch nicht gut, und dann freue ich mich das ich Arbeiten die ich gerne vergeben hätte auch in Eigenleistung erbringen kann, und dabei auch noch die Zeit spare die ich durch vergabe an Firmen eigentlich sparen wollte, vom Geld ganz zu schweigen.
Schön das es uns Gut geht.
Gruß
Hartmut
 
Oh....

....das mit den Antworten ging diesmal aber schnell. Natürlich kann sich jeder soviele Angebote einholen, wie er Handwerker findet, die ihm welche erstellen. Ist ja nicht verboten (nur verwerflich, wenn man´s eben übertreibt, was viele machen).
Ich jedenfalls habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, auch kleinste "Akquise-Maßnahmen" nicht vollständig kostenlos zu machen. Ein Betrag, der bei Auftragserteilung verrechnet wird, symbolisch zwar, aber hoch genug, um "Angebots-Hopper" und "Ideen-Diebe" zu verschrecken, hat mir noch keinen Kunden vergrault. Und wenn ich es ablehne, Angebote, Unterlagen, Skizzen o.ä. (weiter-) zu bearbeiten, die offensichtlich ein Kollege erstellt hat - dann dürften dies die meisten Kunden als "seriöses Geschäftsgebahren" wertschätzen. Und die Kunden, die dies nicht tun, werden bei der Planungslusche um die Ecke mit einem Null-Honorar-Akquise-Entwurf sicher schnell fündig. Den sie dann in Eigenleistung umsetzen.....
 
Habt ihr schon mal versucht, bei einem Zahnarzt einen Kostenvoranschlag zu bekommen, OHNE, dass ihr (oder eure Krankenkasse) irgendetwas zahlen mußtet?? Es gibt einfach Branchen, da ist das supernormal und bei anderen - leider - nicht! Und was Leute nicht bezahlen, schätzen sie auch nicht hoch ein ...
Architekten "leiden" z.B. unter dem Wettbewerbgebaren, wo 200 Büros Entwürfe abgeben (sauaufwendig + teuer), die dann im Minutenverfahren abgekanzelt werden um doch den (vorher schon abgesprochenen) Entwurf nach vorne zu katapultieren. Falls es doch mal ein Entwurf von einem "Unbekannten" auf Platz 1 schafft, finden sich die wildesten "Argumente" um dann doch den 2. bauen zu lassen ...

Ungerechte Welt - machen wir das Beste draus ...

Mira
 
Dienstleistungsgesellschaft

Sehr geehrter Herr Langfermann, ihre Ausführungen zu Angeboten am Bau kann ich nur unterstreichen. Im Wandel zu einer Dienstleistung, Internet und Megastoregesellschaft, wie er von der Politik propagiert wird, ist das zum Broterwerb taugende Medium immer weniger das eigentliche Baumaterial (oder Bauleistung), sondern jede Form der Weitergabe von Wissen und Sicherheit. Volkswirtschaftlich entsteht, zumindest in unserer immaterieller werdenden Warenwirtschaftsordnung, durch kostenlose Weitergabe der neuen Ware "Wissen und Sicherheit" ein riesiger Schaden.

Hier könnte eine riesige Diskussion anfangen ...

In diesem Falle kann ich nur sagen , daß eigentlich ein Architekt der richtige Ansprechpartner ist. Er kann anhand seiner Tabellen die verlangten Werte einsetzen und mit seiner Unterschrift dafür bürgen. Die Bank legt auf diese Unterschrift sehr viel Wert. Fragen Sie nach!

Die Angebote der Handwerker sind genauer und für den (in diesem Fall) Nichtkunden billiger.

Hier entsteht, bei bewußter Ausnutzung des Handwerkers, eine Frage des Umgang, Stil und Erziehung.

Wie wollte ich behandelt werden?

zum Beispiel:

Meine Frau und ich haben sehr viel in Eigenleistung gemacht. Wir wendeten uns für jedes Gewerk nur an einen Handwerker, dem wir aus dem Bauch heraus vertrauten. Wir haben das Material bei den entsprechenden Handwerkern gekauft. Wir boten jedem Handwerker vorneweg an, daß er seinen Beratungsaufwand oder Besuch gerne zusätzlich abrechnen kann.
Wie erging es uns? Sehr gut. Wir haben bisher alles stressfrei und mit einem sehr guten Gefühl geschultert. Unsere Handwerker honorierten unsere Offenheit mit Fairnis. Wir bauten mit besserem Material, günstiger als mit den Baumärkten. Verunsicherungen durch akquisefreudige Wettbewereber traten nicht auf. Verbesserungen traten aber auch nicht auf. Unsere Handwerker aber waren stolz für uns das Beste zu geben, weil sie wußten, wie wir sie und ihre Arbeit schätzten. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, daß wir verschiedene Dinge hätten besser machen können, so wird uns das nicht stören, weil man zu einem späteren Zeitpunkt immer darauf kommt, daß man etwas hätte besser machen können.

Durch zielstrebiges Arbeiten konnten wir auch die Zwischenfinanzierungskosten (Bereitstellungszins, Mietaufwand, Fahrt und Verpflegungskosten), diese Faktoren vergessen viele Bauherren, deutlich verringern. Das kann deutlich viel Geld ausmachen! Weitere Faktoren, die sich Positiv bemerkbar machten: Die Produktivität am Arbeitsplatz wurde geschont, Zeit für Kreativität blieb, Beziehungsstress durch Baustress wurde vermieden.

Unbezahlbar war der einmalige, ungetrübte Genuß der ersten Lebensmonate unseres kleinen Felix.

Unser "Nestbau" macht rundum Spaß. Wir hatten von vornerein unseren Beitrag dazu geleistet...
... und auch Glück gehabt.

Ich hoffe, daß es mehr Menschen mit diesem Willen zum Glück gibt.

Zum Wohle der Menschen und des Handwerks. Von Menschen für Menschen.

Grüße aus dem Oberen Siegtal im Siegerland
 
Lieber Uwe Wertebach

Vielen Dank für deine Stellungnahme. Beim Lesen deiner Zeilen wurde mir noch einmal klar an welchem unheivollen Rad wir hier drehen.

Ich habe mir vorgenommen klarere Positionen zu vertreten und das Vertrauen verstärkt zur Prämisse meines Handelns zu machen.

Danke


L. Parisek
 
Thema: Kostenvoranschläge

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