Anbau an Fachwerkhaus Heizsystem und FBH?

Diskutiere Anbau an Fachwerkhaus Heizsystem und FBH? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Community, ich bin neu hier und habe bisher immer nur zu unterschiedlichsten Themen quer gelesen. Wir besitzen eine Doppelhaushälfte...
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Chris2302

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Hallo liebe Community,
ich bin neu hier und habe bisher immer nur zu unterschiedlichsten Themen quer gelesen.
Wir besitzen eine Doppelhaushälfte Fachwerk von 1903, ca. 76m², welches wir aufgrund von geplantem Familienzuwachs mittels eines Anbaues (+80m² Wohnraum) erweitern möchten.
Das Gebäude steht auf einem Bruchsteinsockel Taunus-Serizitgneis auf etwa 1,4m Höhe und ist dann gemauert bis zum 1.OG. Der Keller hat eine Höhe von 2,3m und ist typisch feucht. Das 1.OG ist Sichtfachwerk und entsprechend dünner ist die Wandstärke. Das Satteldach ragt etwas in das 1.OG hinein, ca. 25% der Deckenhöhe und ist nicht gedämmt (Schiefer). Rundherum haben wir Zweifach-Verglasung aus Kunststoff verbaut.
Der Anbau ist geplant mit Übergängen sowohl im Keller, EG und im 1.OG.
Mit dem Anbau möchten wir natürlich auch etwas energetischer hinsichtlich Dämmung und Heizsystem im Altbau werden. Derzeit verbrauchen wir etwa 19300kWh Erdgas ohne Warmwasseraufbereitung (Elektrisch) mit einer alten Viesmann Vitogas 100 Therme. Die Raumtemperatur beträgt dabei etwa 21,5 Grad, also schon recht mollig warm im Winter. Das Haus kühlt allerdings auch recht zügig aus, sobald die Heizung (nachts) aus ist.

Ich hatte mich in der letzten Zeit mit diversen "Fachmännern" über unser Vorhaben und bzgl. eines neues Heizsystems unterhalten. Von Palettheizung bis Brennwert-Gastherme kann praktisch alles heraus. Es ist für mich daher schwierig einzuschätzen, was die beste Lösung für uns wäre.
Meine Vorstellung wäre es sowohl im Neubau als auch im Altbau eine FBH einzusetzen, welche durch eine Luft-Wärmepumpe oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe versorgt werden würden. Ich hatte gelesen, dass eine WW-Wärmepumpe höhere Vorlauftemperaturen erreichen und wir ggf. diese auch durch die schlechtere Dämmung im Altbau benötigen?!
Ich hatte bereits gelesen, dass es Systeme gibt, die nicht sehr hoch aufbauen und hierfür im Altbau in Frage kommen würden. Derzeit weiß ich leider nicht, wie es unter dem verlegten Parkett aussieht. Vor 10 Jahren wurde das Bad saniert und auf Bildern kann man sehen, dass etwa 5cm von Bodenbelag (Fliese) bis zur Oberseite der tragenden Balken (Fachbegriff?) vorhanden wäre. Dazwischen ist eine Lehm, Strohschüttung. Die derzeitige Raumhöhe beträgt etwa 2,80m von Bodenbelag bis zur Decke.

Meine Frage, welche Heizsystem würdet ihr empfehlen und mit welchen Systemen für niedrigaufgebaute FBH habt ihr Erfahrung gemacht oder würdet ihr von FBH ganz abraten? Es ist natürlich ein großer Aufwand auch im Altbau alles umzubauen, jedoch möchte ich gerne alles in einem Rutsch erledigen und mit dem geplanten Anbau bietet sich eben die Möglichkeit, da wir sowieso für die Umbauzeit ausziehen müssen :)
Zur Dämmung im Altbau habe ich mir erstmal überlegt die Kellerdecke von unten zu Dämmen, hier haben wir derzeit eine Deckenhöhe von 2,3m. Der Dachstuhl sollte eine Dämmung auf dem Fußboden gedämmt werden, da wir den Dachboden sowieso nicht nutzen. Hierzu würde ich auch gerne Eure Erfahrungen hinsichtlich Dämmmaterialien hören. Der Dachdeckermeister hatte Mineralwolle empfohlen, diesen könnte man in die Zwischenräume der Dachgauben und Hohlräume Dach und Schrägdecke des 1.OG stopfen.

Jetzt hab ich ganz schön um den heißen Brei geredet und hoffe ich bin hier an der richtigen Stelle. Bitte verzeiht mir meine Unwissenheit, aber ich lerne gerne dazu und bin für jeden Rat dankbar...
Beste Grüße
Chris
 
Angesichts...

...der drohenden "Transformation", der angekündigten Aufbrüche und zu erwartenden Einbrüche im Energiebereich ist es sicher, daß Strom weiter teuerer bzw. sehr teuerer wird. Strom ist in Deutschland ohnehin wohl schon weltweit am teuersten. Luft-Wärmepumpen heizen vorallem mit: Strom. Die Leistungszahlen sind gering und im mindergedämmten Altbau sind sie nicht ökonomisch zu betreiben. Der Gesamtaufwand für eine Wassser-WP kann sehr erheblich sein. Wie lange die Wärmepumpen leben, ist wohl auch nicht so ganz sicher.

Das Drama um's Gas wird sich alsbald legen und ich halte eine schlichte Gas-Brennwerttherme für eine preiswerte und dauerhaft nutzbare Lösung. Eine Alternative wäre (so es in Nebenräumen etc. Platz genug gibt oder zu schaffen ist) eine Pelletheizung. Auch nicht billig, aber mit bis zu 45% bezuschusst.

Grüße

Thomas
 
Gute Planung wichtig

Für dein Vorhaben ist es wichtig, dass Sie erstmal abschließend klären, was gedämmt wird da nach der Sanierung der Heizbedarf ein anderer ist.
Bei gut gedämmten Häusern, wie es euer Anbau wegen der aktuellen Vorschriften auch sein wird, ist meiner Meinung nach Fußbodenheizung nicht unbedingt erste Wahl. Durch den geringen Heizbedarf wird die FBH den größten Teil des Jahres nicht in Betrieb sein und in der übrigen Zeit bei 22-24° auch nicht für warme Füße sorgen. Ein Holzfußboden ist die meiste Zeit des Jahres die angenehmere Alternative, zumal das Parkett schon liegt.
 
Eine FBH...

...soll nicht "für warme Füsse sorgen", sondern die Räumlichkeiten insgesamt erwärmen. Das funktioniert per flächiger Wärmeabgabe bei geringen Vorlauftemperaturen, und auch unter Holzböden wie z.B. einer massiven Dielung. Ausserhalb der Heizperiode ist jede Heizung kalt. Insofern muss man keinen Gegensatz FBH - Holzboden konstruieren.

Grüße

Thomas
 
Ist Fußbodenheizung die beste Alternative?

Hallo Thomas,

Ich bin nicht generell gegen FBH. Mir tut es im vorliegenden Fall aber leid um das Parkett, was der FBH ZUM Opfer fallen würde. Bei Renovierungen verfolge ich aus Kostengründen und zum Erhalt der historischen Substanz eher den Ansatz das nötwendige zu machen und vom Rest die Finger zu lassen.
 
Wir reden hier...

...über ein Parkett, dessen Qualität wir nicht kennen. Wenn's der Fragesteller entfernen will, wird er seine Gründe haben. Auch hat er ja nix zum Erhalt des Parketts wissen wollen.

Wenn der Fussboden erneuert werden soll, und die Wände nicht...dann wäre eine FBH eben doch die geeignetere Flächenheizung.

Letzlich läuft unter "Parkett" alles Mögliche, nicht nur ein historisches Stabparkett in Fischgrätverlegung. Das wäre auch in einem FWH von 1903 eher nicht zu vermuten. Schon eher eine Verschlimmbesserung a la Baumarkt 80/90er Jahre.

Grüße

Thomas
 
Thema: Anbau an Fachwerkhaus Heizsystem und FBH?

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