Altes Fachwerkhaus mit tollem Gefängniskeller wird zum Damoklesschwert

Diskutiere Altes Fachwerkhaus mit tollem Gefängniskeller wird zum Damoklesschwert im Forum Denkmalschutz im Bereich - Hallo Community, mein Name ist Falko und ich bin neu hier. Leider komme ich nicht aus Spaß an der Freude in dieses Forum. Ich komme mit gezielten...
F

Falko84

Beiträge
1
denkmalschutz-gef-ngniskeller-damoklesschwert-i25511_20195617593.jpgHallo Community,

mein Name ist Falko und ich bin neu hier.
Leider komme ich nicht aus Spaß an der Freude in dieses Forum.
Ich komme mit gezielten Fragen und erbitte Hilfe oder den Austausch von Erfahrungen.

Es geht um das Haus bzw. die drei Häuser auf dem Bild, eines davon steht unter Denkmalschutz.

Denkmalschutz, das Wort habe ich hier schon öfter gelesen und eigentlich finde ich es eine gute Sache, generell. Leider ist es für mich eher zum Reizwort mutiert!
Es werden immer nur Anforderungen gestellt, aber finanzielle Unterstützung erhält man nicht! Meine Mutter, mit einer Rente von 1200,00 EUR wird abverlangt ein Haus nach den Regeln des Denkmalschutzes zu sanieren! Wenn nicht nach den teuren Regeln des Denkmalamts, dann gar nicht. Was soviel heißt wie: Hinter einfach verglasten, zugigen Fenstern sitzen und hoffen das der Ölofen nicht auspustet.
Meines Erachtens ist das lächerlich und nicht zumutbar.
Womit ich gleich meine erste Frage einleite:
Ist hier jemand mit dem niedersächsischen Denkmalschutzgesetz vertraut?
Genauer mit "§ 7 - Grenzen der Erhaltungspflicht"
Erlaubt es dieser nach plädieren auf "wirtschaftliche Unzumutbarkeit" ein unter Denkmalschutz stehendes Haus abzureißen?

Es würde mich sehr freuen Meinungen und Erfahrungen zu hören.

Eine Sache noch: Ich weiß es wird hier eine ganze Menge Liebhaber geben, Liebhaber von alten Fachwerkhäusern wozu ich mich selber auch zähle. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis das ich hier einfach nur mehrere Möglichkeiten sondiere! Es würde mir selber in der Seele wehtun wenn es zum Abriss, vor einem Verkauf, kommen würde.
Ich liebe das Haus, ich liebe die Gegend, aber irgendwann geht es einfach nicht mehr!
Meine Familie lebt seit nahezu 150 Jahren in diesem Haus, dass ich es nun bin der versucht es loszuschlagen macht es mir sicher nicht einfacher diesen Beitrag zu verfassen!

Mit freundlichen Grüßen
Falko

Wer sich das Haus mal ansehen will (nicht weil ich es hier feilbieten will) der kann auf Immoscout mal nach Scout-ID: 108573704 suchen. Dort ist das ganze "Ausmaß" zu sehen!
 
Denkmalschutz

ist nicht der Feind.
Das Amt muss definieren, was Denkmal ist.
Nur aussen, eine oder mehr Seiten oder innen?
Wenn du die Beschreibung hast, dann einen Plan erstellen was wann wie gemacht werden muss / kann.
Zusätzlich senke dir ist bekannt, dass die Allgemeinheit also das Amt auch Zuschüsse gibt.
Ein guter Planer kann helfen, wenn du so einen in Umgebung hast.
Nicht verzweifeln, es gibt meist eine gute Lösung,

Klaus
 
Verstehe das nicht ganz

Ehrlich gesagt, Denkmalschutz hat doch erhebliche Vorteile. Ein selbst genutztes Haus kann man doch nur steuerlich abschreiben, wenn es unter Denkmalschutz steht.

Im Prinzip kann man doch entweder verkaufen, oder die bestehenden Fenster so aufarbeiten (lassen) dass sie dicht sind. Ein Fenster kostet in der Regel nicht mehr als 1000,- euro. Ein Haus zu verschleudern, abzureißen und etwas neues zu bauen ist alles allemal teurer.

Uns hat der Denkmalschutz sogar den Einbau von Balkontüren genehmigt, die zum Innenhof gehen.
Also denk mal in Ruhe drüber nach.

lg

karl
 
Gefängniskeller ?

hallo Falko, ich kann Deine Not zum Teil nachvollziehen. Auch meine Schwiegermutter lebt in einem alten Haus und wie wir das mal regeln ist noch unklar.
Als erstes siehts auf dem Foto noch nicht so baufällig aus ? Wie alt ist die Aufnahme ? Um Dir einen Tip zu geben, fehlen Informationen, die aber zum Teil recht privat sind, z.B. wie sind die Eigentumsverhältnisse, wie ist die Familie aufgestellt, um zu helfen etc. Natürlich hat das Forum hier da seine Grenzen, weils eben private Infos sind. Wie sind denn die Gespräche mit dem Denkmalamt gelaufen ? Grundsätzlich haben die doch auch Interesse, ein Denkmal zu erhalten und nicht dem Verfall preiszugeben. Was ist denn am dringendsten zu reparieren?
 
Verkauf oder Renovieren

Hallo Falko, also auf den Bildern bei Immoscout sieht das Haus im Innern zumindest gut aus, finde ich. Ich selber bewohne ein FW-Haus in wesentlich schlechterem Zustand. Natürlich muss für eine Sanierung bzw Fensteraustausch erstmal das nötige Geld vorhanden sein und wer hier schreibt "ich versteh das Problem nicht", nun der hat davon offensichtlich mehr als genug. Das zeigt einmal mehr wie tief unsere Gesellschaft inzwischen gespalten ist. Ich erlebe das immer wieder: was es bedeutet mit kleiner Rente bzw als Kleinunternehmer/in mit geringem Einkommen zu leben, das können sich Viele in unserem "reichen Land" nicht vorstellen.
Aber: Abriss wird man Dir bei dem Zustand definitiv NIEMALS genehmigen. Du hast also nur die Wahl, es so zu belassen wie es ist,zu verkaufen oder in Abstimmung mit dem Denkmalamt sanieren (für Einzelposten wie Fenster ist oft durchaus Geld da,- einfach mal einen Antrag einreichen).
Wie gesagt, Du kannst es auch alles so lassen. Dann darin zu wohnen ist aber eben mit Herausforderungen verbunden. Deshalb würde ich Dir raten in Kooperation mit dem Amt wenigstens ein paar Fenster (die wichtigsten Räume) sanieren/wechseln zu lassen. Den Abriss kannst Du aber definitiv vergessen. Dafür ist das Haus auch viel zu schön!
 
LEADER-Förderung möglich

Ich habe gerade mal recherchiert: Ihr gehört dort ja zu den niedersächsischen Leader-Regionen (östl Weserbergland). Jedenfalls ist DAS manchmal eine bessere Geldquelle als das Denkmalamt.
Wir haben auch mit kleinem Geld einen Förderantrag eingereicht und bewilligt bekommen. In Deiner Förderreigion bekommst Du kompetente Beratung. Vereinbare hier einfach mal einen Beratungstermin: https://www.leader-oestliches-weserbergland.de/weserbergland/info_modul.nsf/vwSeiten/home

Der Vorteil: Du bekommst einen bestimmten Prozentsatz Deiner Kosten denkmalamtunabhängig als Zuschuss dazu. Du musst NICHTS zurückzahlen,- es ist kein vergünstigtes Darlehen, sondern wirklich ein "Geschenk" der EU für "abgehängte Regionen und deren Bewohner".
Nachteil: der Antrag ist ein ziemlicher Papieraufwand und Du musst alles vorfinanzieren. Von den eingereichten Rechnungen bekommst Du dann ca die Hälfte zurück.

Besser als nix oder?
 
Verkaufsanzeige 2.0

schaut das hier aus.
Verschiedene Hinweise und Tipps wurden gegeben, doch keine Reaktion.
Ich hätte noch viele Nachfragen.
Wegen Leader oder andere Finanzierungshilfen sind eine Hilfe, wenn man etwas machen will / muss, will das der TE?
Na der TE wird sich seine Gedanken machen, doch hier wird er vermutlich keinen Käufer finden.
my five Cents

Klaus
 
Halt stop!

" F

Hallo Falko, also auf den Bildern bei Immoscout sieht das Haus im Innern zumindest gut aus, finde ich. Ich selber bewohne ein FW-Haus in wesentlich schlechterem Zustand. Natürlich muss für eine Sanierung bzw Fensteraustausch erstmal das nötige Geld vorhanden sein und wer hier schreibt "ich versteh das Problem nicht", nun der hat davon offensichtlich mehr als genug. Das zeigt einmal mehr wie tief unsere Gesellschaft inzwischen gespalten ist. Ich erlebe das immer wieder: was es bedeutet mit kleiner Rente bzw als Kleinunternehmer/in mit geringem Einkommen zu leben, das können sich Viele in unserem "reichen Land" nicht vorstellen. "


Keine Ahnung, wieso Sie mich hier so derart durch den Kakao ziehen wollen: wenn das Haus nicht unter Denkmalschutz stehen würde, wäre es eigentlich eher ungünstiger es zu sanieren - das war meine Aussage, da der Denkmalschutz normaler Weise mit sich reden lässt und man gewisse Mehrkosten abfedern kann. Nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben. Im übrigen haben Sie genau wie ich geraten, erst einmal die Fenster nachzuarbeiten/nacharbeiten zu lassen.
 
Thema: Altes Fachwerkhaus mit tollem Gefängniskeller wird zum Damoklesschwert

Neueste Themen

Zurück
Oben