Alte Fenster sanieren?

Diskutiere Alte Fenster sanieren? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo, ich bin seit kurzem Besitzerin eines Fachwerkhauses aus dem Jahre 1740/1760. Wir haben noch die alten Fenster drinnen und ich würde gerne...
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Celeste

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fachwerk-I23094_201811920216.jpgHallo,
ich bin seit kurzem Besitzerin eines Fachwerkhauses aus dem Jahre 1740/1760. Wir haben noch die alten Fenster drinnen und ich würde gerne wissen ob ich die alten Fenster erhalten/sanieren kann? Und wenn ja wie fängt man das an?

Habe auch versucht ein Bild hochzuladen, hoffe es ist gelungen

Viele Grüße
Celeste
 
Kommt drauf an,

ob sie erhaltenswert sind. Fenster aus der Erbauungszeit sind es gewiss, die nächste Fesnterausstattung ist es meist auch noch, wenn überhaupt noch vorhanden. Die Fenster aus dem 20Jhd. sind es beii einem FWH aus dem 18.Jhd. m.E. i.d.R nicht mehr. Ich vermute mal bei ihnen wurde das abgebildete Fenster irgendwann zwischen 1930 und 1970 eingebaut. Mit einem besseren Bild evt. auch eine Außenansicht des Gebäudes läßt sich mehr sagen. In welcher Region steht das Objekt?

Für den Tausch von Einfach- gegen WSG-Glads scheinen die Flügel zu dünn zu sein. Man könnte innenseitig ein Fenster vorbauen und so ein Kastenfenster draus machen, dann wäre der Wärmeverlust deutlich geringer, zudem natürlich sind die Fenster instandzusetzen, also beschädigtes Holz ereneuern und Neu steichen. Ob sich das lohnt?

Die Rahmen sehen mir rel. breit aus, die Fenster sind gegen den Laibungskasten befestigt. Ich würde mich nicht wundern wenn hinter der sichtbaren Laibungsbekleidung weitere ältere Bekleidungen verborgen sind. Durch Rückbau bis auf die ursprüngliche Bauöffnung könnten sie i.V.m. schmaleren Blenrahmenprofilen etwas größere Fenster einbauen und damit mehr Tageslicht erhalten.

Der Spaß kostet ab ca. 650€ /Stück mit Einbau, wahrscheinlich eher teurer.

Gruß
Selle
 
Fenster sanieren und neue Winterflügel

Meine Fenster von 1910 sehen ähnlich aus, soweit ich das auf dem Bild erkennen kann.

Ich habe alle komplett saniert, abgeschliffen, teils neu verleimt soweit notwendig und entweder 20 mm Iso-Glas beidseitig mit neuen Holzleisten eingesetzt oder bei Sprossenaufteilung 4 mm Floatglas verwendet.

Sofern das Holz nicht völlig verrottet ist kommt eine reparatur auf jeden fall günstiger als neue Fenster-
ohnehin sehen diese besser aus, als übliche Iso-Fenster mit IV68 oder dicker.
Spezielle Altbauprofile sind noch teurer.

In deine vorhandenen Holzumrahmungen können neue Flügel mit 24 mm Isoglas und Gummidichtungen eingebaut werden-
ohne zusätzlichen Blendrahmen.
Seitlich mit genuteten Leisten und unten und oben mit vorne genutetem zurückgesetztem dünnem Brett als Anschlag.
Die Nuten für die Gummidichtungen.

Wetterschenkel und primär das untere Rahmenholz auf Feuchtigkeitsschäden untersuchen.

Bei etwas handwerklichem Geschick können die meisten Arbeiten selber ausgefühhrt werden- den Rest vom Tischler erledigen lassen.

Andreas Teich
 
Hallo Selle, Hallo Andreas,#

ich habe leider absolut keine Ahnung wie ich an so eine Sache heran gehen soll. Die Tipps kann ich mir mal aufschreiben und kann mal meinen Freund fragen ob er mir dazu was sagen kann denn ich glaube es würde hier im Forum den Rahmen sprengen mir die Fachbegriffe zu erklären :)
Laibungskasten, Wetterschenkel...das sind
Dinge die ich noch nie gehört habe....aber ich glaube auch das lässt sich lernen...

Habe jetzt noch mal ein paar Bilder hochgeladen die vielleicht näheres aussagen dazu.

Mein Haus steht in Naumburg/ Hessen. Es stand auch über 30 Jahre lang leer.

Ich hatte es mir so vorgestellt: da man ja die Fensterflügel aushängen kann wie bei einer Tür, dass ich mir einen Fensterflügel nach dem anderen schnappe und da mal schaue wie ich ihn erhalten kann. Der eine Fensterflügel hat mit dem Holz schon sehr gelitten. Da ist im unteren Rahmenbereich schon gar kein Holz mehr dran außen, so dass mir die Scheibe ständig runter rutscht weil sie nicht mehr gehalten wird....

Mein Freund hat ein wenig Ahnung davon wie er etwas machen kann, ich leider nicht. Daher meine Anmeldung hier im Forum, damit ich auch mal ein bisschen Ahnung bekomme:))

LG
Celeste
 
Fenster sanieren

Hallo Celeste,
Bei Fragen kannst du mich anrufen.

der Wetterschenkel ist das dickere, außenseitige Holzquerstück unten am Rahmen- es dient dazu, regenwasser außen abtropfen zu lassen und hat dazu unterseitig eine Nut, damit dort das Wasser abtropft.

Das andere ist die Holzverkleidung innen umlaufend vor dem Fenster.

Wenn du die defekten Flügel bei einer Tischlerei vorbei bringst werden die dir helfen können- besser eine kleinere Werkstatt suchen.
Oder eine große mit Lehrlingswerkstatt. Manchmal übernehmen auch Werkstätten in Gefängnissen oder Behinderteneinrichtungen günstig solche Arbeiten, evt inkl Oberflächenbehandlung-
es kann dann aber länger dauern-
in dem Fall eine Holzplatte provisorisch in den Rahmen schrauben.

Andreas Teich
 
fachwerk-I18219_2018121143759.jpgFensterinstandsetzung

Hallo,

bin derzeit am Fenster reparieren. Hab mal ein paar Fotos aus unserem Gästezimmer/Fensterwerkstatt beigefügt.

Die Kenntnis irgendwelcher Fachbegriffe ist nicht nötig. Wo Holz war, muss wieder Holz hin(In deinem Fall vermutlich Kiefernkernholz), wo Glas war muss wieder Glas hin.

Zunächst muss die Farbe ab das geht am Besten mit Heißluftfön und Schabern/Ziehklingen, ich habe ein Schabersortiment von Bahco. Dabei die Scheiben mit einem Stück Blech vor Hitze schützen.

Austausch von Hölzern:
Erst die Eckwinkel entfernen, wenn vorhanden.
Die Ecken sind meist mit Holzdübeln gesichert, diese lassen sich mit einem Durchschlag austreiben.(Meist nur in eine Richtung, da konisch). Dann kann man Rahmen/Flügel zerlegen.
Die neuen Rahmen- und Flügelhölzer stelle ich mit Handkreissäge, Hobel und Falzhobel selbst her. Das ist nicht ganz einfach. Du kannst die Profile auch von einem Schreiner herstellen lassen, und dann nur noch mit der Feinsäge auf Länge sägen und Zapfen aussägen. Muss ja nicht so supergenau sein...


Schau mal bei Youtube rein, da beschäftigt sich auch einer u.A. mit alten Fenstern. https://www.youtube.com/user/tracheide2
Sehr informativ und unterhaltsam die Videos.


Ist insgesamt schon ein ziemlich großer Aufwand. Ob sich das lohnt ist Ansichtssache. Für mich haben auch Fenster von 1953 einen Denkmalwert und ich möchte erhalten was geht.
Ob weitere Maßnahmen bezüglich Wärmeschutz notwendig sind, ist ebenso Ermessenssache. Ich möchte meine alten Fenster mit inneren Vorfenstern zu Kastenfenstern ausbauen.

Grüße
 
fachwerk-I16580_2018121171714.jpgAlte Fenster

Ich habe mich auch entschieden meine Fenster von 1954 zu erhalten. Es sind Verbundfenster die nicht mehr dem heutigen Standard entsprechen und leider sind sie auch nicht ganz dicht zu bekommen. Der Aufwand die Fenster von vielen Lackschichten zu befreien hat viele Stunden gekostet, die nur durch Eigenarbeit einigermaßen im Kostenrahmen geblieben sind. Am Fenster ist trotzdem immer leichte Zugluft. Ich werde wohl damit leben können.

Ich würde gerne mit vernünftigen Innenfenstern zumindest die Zugluft reduzieren, finde aber nur Fenster mit dickeren Rahmen als meine jetzigen Fenster. Außer PAX habe ich auch noch keine Fenster in der Art gefunden die mit schmäleren Rahmen arbeiten.

Hier im Forum gab es von Zeit zu Zeit einige Beispiele von der Tischlerei Milling, die auch schmälere Fenster herstellt.

Bisher habe ich vor ein einfachverglastes Fenster innen ein zusätzliches gesetzt, das aber im Verhältnis zum alten Fenster leider unverhältnismäßig massiv wirkt. Damit bin ich nicht glücklich, aber so bleibt es nun. Für weitere Fenster die jetzt anstehen habe ich noch keine Lösung gefunden.
 
Innenfenster bauen

Die kann eigentlich jede Tischlerei bauen, da die ja viel einfacher konstruiert werden, da keine Regenbelastung einwirkt.
Wetterschenkel kann entfallen.

Im Prinzip werden nur ausgefälzte Rahmen mit Glasleisten benötigt.
Die Gläser könnten nur mit weißem Vorlegeband eingesetzt werden.
Wenn ein stabiler Holzkasten in der Laibung vorhanden ist können die bündig zur Raumseite mit Einbohrbändern oder Lappenbändern befestigt werden.
Als Anschlag links, rechts und oben genügen genutete, mit Dichtung versehene, auf den Holzkasten geschraubte Leisten,

Unten würde ich ein dünnes genutetes Brett als Anschlag nehmen.
Das Innenfenster mit zwei großen, in der Mitte überfälzten Flügeln (oder Schlagleisten)herstellen. Evt mit altem, aufliegendem Getriebe.

Andreas Teich
 
Thema: Alte Fenster sanieren?

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