Altbau - Kellerboden betonieren

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Tomas74

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Guten Morgen liebe Experten,

Mal wieder eine Frage mit der Hoffnung auf gute Tipps.
Momentan ist in unserem Keller in zwei Räume der Boden lediglich mit Flachziegel ausgelegt. Für eine einfache Nutzung (Werkstatt und Kruschtkeller) würde ich den Boden gerne betonieren.

Geplant ist:
- Ziegel raus
- Teich/Baufolie rein über die Ränder hoch
- Randdämmstreifen
- Baustahlmatte auf Abstandshalter
- 10-15 cm Estrichbeton

Fragen:
Man liest hier immer von einer kapillarbrechenden Schicht die zuerst eingebracht werden soll (Schotter...), ist diese zwingend notwendig? Es liegt kein Lastfall aufstauendes Wasser vor?

Wie schließe ich denn die Fuge von oben wo der Randdämmstreifen angebracht ist?

Ist es möglich, dass durch den Betonboden sich auch die Luftfeuchtigkeit in den Kellerräumen senkt?

Herzlichen Dank fürs lesen und Tipps dazu
 
Kellerboden erneuern

Nach Beseitigung und ggf Abgraben Boden gut nivellieren und verdichten.

Nur zum Höhenausgleich falls notwendig evt dünne Sand-/Kiesschicht auftragen. Evt zur Bindung etwas Zement zugeben.

Anschließend zB EPDM-Folie auslegen und seitlich bis Oberkante Fußboden hochziehen.

6-8 cm Beton/Estrich sind im Normalfall bei tragfähigem Untergrund ausreichend- Armierung meistens überflüssig.

Alternativ je nach Anspruch und Nutzung auf die Abdichtung Dämmplatten
(XPS, Glasschaum, Kork oä) auflegen oder Perlite verwenden, darauf zB
Aquapaneel oder Creoton-Trockenestrichplatten auflegen.

Bei geringeren Ansprüchen können auf der Abdichtung Betonplatten in Sand gelegt werden-
das genügt auch bei Auffahrten und Carports-ist also tragfähig.

Die Luftfeuchtigkeit sollte bei einem abgedichteten Boden auf jeden Fall niedriger sein, falls nicht die Kellerwände sehr feucht sind.
In dem Fall könnten diese uU mit Multibaudicht 2K- Remmers oder ähnlichem abgedichtet werden und darauf seitlich die Abdichtungsfolie kleben.
Die Fuge zur Wand müßte bei normaler Feuchtigkeit sind besonders abgedichtet werden- nur bei drückendem Wasser.

Eine zusätzliche kapillarbrechende Schicht ist unnötig, wenn der Boden ohnehin abgedichtet wird. Einmal dicht genügt!
Mehr Material reduziert die Raumhöhe oder bewirkt unnötigen Aufwand beim Ausschachten.

Andreas Teich
 
Kellerboden

Hallo Thomas
Vielleicht kannst du Bilder deiner Bodensanierung einstellen und deine Erfahrungen mitteilen?
Auch was Feuchtigkeit vorher und nachher betrifft-
am besten vorher Hygrometerdaten aufzeichnen und dann in den Monaten danach.
Es ist ja ein häufiger Sanierungsfall und auch für andere interessant.
Viel Erfolg
Andreas
 
warum?

warum sollte ich im falschen forum sein??

@andreasteich, meine erfahrungen werde ich gerne mitteilen!
 
Hier geht´s vordergründig darum

das Alte zu erhalten. Ich hab außerdem meine Zweifel, dass sich Ihre Hoffnung auf sinkende Luftfeuchtigkeit erfüllt. Papier und Werkzeug ist da gefährdet. Und dann kommt noch der Gemüsegärtner in mir durch, der in dem vorhandenen Keller bestimmt super Kartoffeln lagern könnte.
 
Da es sich offensichtlich um

einen Naturkeller handelt, wurde dieser Ursprünglich zum lagern von Lebensmitteln oder Wein konzipiert und nicht als Werkstatt oder dergleichen.

Die klimatischen Verhältnisse werden sich mit dem einbringen einer Betonplatten nicht wesentlich verändern.

Hier gilt es den Keller als gesamtes zu sehen.
Durch einen solchen Eingriff gerät die ursprüngliche Bauphysik komplett aus dem Gleichgewicht. Unsere Altvorderen Baumeister waren nicht so unerfahren wie wir immer glauben.
 
Keller

Es gab früher einfach keine entsprechenden Abdichtungen, Dämmungen und andere Baustoffe, deren Verwendung heutzutage sinnvoll sein kann.

Bei Nutzung zur Kartoffel- oder Weinlagerung macht ein abgedichteter Betonboden keinen Sinn- zur Lagerung sonstiger Gegenstände schon.

Wenn der Boden nach Umbau absolut dicht ist kann Feuchtigkeit nur noch durch Wände eindringen.
Wenn diese im Bedarfsfall auch noch abgedichtet werden- ggf von innen- muß es ja zwangsläufig trockener werden.

Welche Schäden sollten bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit möglich sein bei geänderten bauphysikalischen Verhältnissen durch Einbringen einer dünnen, abgedichteten Betonplatte?
Nutzungsänderungen finden ständig statt, was wiederum entsprechende Sanierungsmaßnahmen erfordert.
Auch dies trägt zur Erhaltung alter Gebäude bei.

Andreas Teich
 
Kellerfußboden

Wenn Sie es sich einfach machen wollen:
Flachschichtpflaster ausbauen, Ziegel reinigen, anderweitig verwenden oder verkaufen.
Den alten Bettungssand mit der Harke glätten, mit der Handramme oder den Füßen etwas verdichten.
Bei Bedarf eine Trennlage (Folie o.ä.) einbauen. Sie soll das Einmischen von Estrich und Sand vermeiden- hier bei sorgfältiger Arbeit nicht erforderlich.
Dachlatten o.ä. hochkant im ein-Meter-Abstand waagerecht ausrichten, Estrichbatzen zum Ausrichten und fixieren nehmen. Es sollte eine Stärke von 5-8 cm herauskommen. Erdfeuchten Estrich zwischen den Lehren mit der Kelle einbauen, andrücken, mit einem Richtscheit mehrfach abziehen. Dabei darauf achten das sich kein Bettungssand einmischt. Nach Einbau einer Teilfläche/eines Raumes und beginnendem Ansteifen (Gelbildungsphase)des Estrichs die Lehren ziehen, die Fehlstellen auffüllen, den Estrich mit dem Reibebrett, etwas Wasser und Annetzer verdichten und glätten. Dabei am besten auf einem Stück OSB o.ä. knieen um die Oberfläche nicht zu zertrampeln.
Nach dem Aushärten billigen PVC- Belag aus der Restekiste vom Baumarkt lose auflegen, Stöße nur ca. 10 cm überlappen lassen.
Es stellt sich eine etwas niedrigere Gleichgewichtsfeuchte im betreffenden Raum ein, auch in den Wänden. Das kann manchmal (für Laien) so aussehen als würden die Wände feuchter, aber das sind Trocknungsspuren.

Wenn Sie es sich noch einfacher machen wollen:
Ausgleichsspachtel 0 bis etwa 1 cm auf die gereinigten Ziegel aufbringen, darauf dann wieder billigen Belag.

Am einfachsten:
Den Billigbelag lose direkt auf das Flachschichtpflaster legen. Oberseite trocken, Unterseite feucht- was nicht schlimm ist. Lässt sich auf jeden Fall leichter reinigen als vorher. Setzt aber voraus das die Pflasterschicht einigermaßen eben liegt, sonst Ausgleichsspachtel.
 
Abdichtungen, Dämmungen etc.

gab es früher nicht in diesem Ausmaß wie heute, das ist richtig.
Aber wie die Vorredener schon geschrieben haben, ist ein Naturkeller zum Lagern von Lebensmitteln errichtet worden und nicht als Wohn- und Arbeitsraum.

Sicherlich wird sich etwas verändern wenn der Boden "absolut dicht" ist. Den Boden bekomme ich vieleicht dicht, aber die Wände nicht.
In Naturkellern sind die Wände Feucht und müssen es auch sein, damit das Kühlprinzip funktioniert.
Eine mit Feuchtigkeit gesättigte Wand kann nichts mehr aufnehmen. Somit entfallen moderne Abdichtungen oder Putze, die nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen werden.
 
Danke

Liebe Experten,

danke für die reichlichen Antworten, Tipps und Anregungen. Ich wollte keine Grundsatzdiskussion anregen, mir ist bewusst, dass früher Keller vor allem zur Lagerung von Lebensmitteln genutzt wurden, da ich allerdings kein Selbstversorger bin der im Herbst seine Ernte für den Winter lagert, brauche ich keinen Keller in diesem Ausmaß.

Mir ist bewusst, dass aus einem derartigen Keller niemals vollwertiger Wohnraum wird - soll er auch nicht. Der Keller ist nicht staubtrocken und darf im wesentlichen so bleiben. Mir gehts lediglich darum, mit geringem finanziellen Aufwand eine einfache Werkstatt zu bekommen. Und ein einfacher Betonboden ist praktischer als Flachziegel, uneben und mit vielen Fugen. Wenn als Nebeneffekt die Luftfeuchtigkeit ein wenig gesenkt wird, ist schön, wenn nicht auch nicht schlimm....
Ich lese aus den meisten Beiträgen heraus, dass mein Vorhabne so machbar ist - danke für die bestätigung!
 
Thema: Altbau - Kellerboden betonieren
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