LEHMSCHLAG ALS FUNDAMENTABDICHTUNG ???

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michael

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Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe ein Problem bei der Sanierung eines histor. Mauerwerks im Erdbereich. Das Landesamt für Denkmalschutz schlägt einen Lehmschlag ca. 50 cm dick ans Mauerwerk im Erdboden vor. Ich stehe dem ganzen sehr skeptisch gegenüber bin aber gerne bereit dazuzulernen, wenn meine Argumente widerlegt werden. Ich bitte daher um Infos, Argumente, Anregungen, Erfahrungsberichte, Ausführungshinweise, Ansprechpartner....

HIER DIE FAKTEN AUS DEM GUTACHTEN


1.00: Bestandsaufnahme
1.01: Fundamente
Das Fundamentmauerwerk besteht aus Vollziegelmauerwerk. Die Fundamente sind auf festem Lehmboden gegründet. Die Gründungstiefe liegt bei 1,10 m bzw. 1,00 m unter Gelände.
An der Nordseite wurde im Frostwechselbereich ein 55 cm hoher Betonsockel vorgesetzt. In ca. 85 cm Abstand zur Nordwand verläuft an der Hangseite ein 65 cm tiefer Sickergraben mit Tonsickerrohren zur Abfangung des Hangwassers. Die Ableitung des Wassers ist nicht bekannt.
Das Niederschlagswasser aus der Dachfläche wird auf das Gelände ausgeleitet.

2.00: Schadensaufnahme
2.01: Fundamente
Das Fundamentmauerwerk ist an der Nordseite (Hang) stark durchfeuchtet. Der magere Fugenmörtel ist bis zu 5 cm Tiefe durch Humuseinschlüsse ausgewaschen. Im Frostwechselbereich ist ein 55 cm hoher Betonsockel vorgesetzt. Zwischen Beton und Bestandsmauerwerk sind Einschlüsse von Erdreich vorhanden.
Der Mörtel des Fundamentmauerwerkes hat sich an der Innenseite vollkommen aufgelöst. Die Steine sind stark durchfeuchtet und im Bereich des Langhauses auf 60 cm Höhe heraus gebrochen. Die Steine sind bis zu einer Höhe von ca. 80 cm sehr stark veralgt.
Das Fundamentmauerwerk in der Schürfgrube an der Südseite ist feucht, der magere Kalkmörtel fest.

3.00: Schadensursachen
3.01: Fundamente
Die Schäden am Fundamentmauerwerk werden durch die Einbindung in den humosen, bindigen Boden und durch die fehlende Ableitung des Niederschlagswassers hervorgerufen. Durch Feuchtigkeitsstau und Frosteinwirkung zersetzen sich der magere Mauermörtel und die Ziegelsteine. Die aufsteigende Feuchtigkeit zerstört auch Putz und Anstrich im Sockelbereich im Inneren.

4.00: Sanierungsmassnahmen
4.01: Fundamente
Die Fundamente werden bis zur Unterkante in Abschnitten entsprechend DIN 4123 freigelegt. Alle Verunreinigungen, Humus- und Wurzeleinschlüsse werden entfernt. Morsche Mauerziegel werden im Format des Bestandes ausgewechselt und die Mauerfugen steinbündig geschlossen. Die vorgesetzte Betonschale wird vorsichtig in kurzen Abschnitten vom vorhandenen Mauerwerk gelöst und ausgebaut.
Das Fundamentmauerwerk wird vollfugig verwaschelt. Um das gesamte Gebäude wird eine Ringdränage aus Teilsickerrohren mit Kontroll- und Reinigungsschächten angelegt.
Das Niederschlagswasser wird gefasst und möglichst schnell vom Gebäude weggeleitet. Dazu wird auf einem Betongerinne ein Teilsickerrohr mit Anschluss an die Entwässerung verlegt. Darüber wird ein Grobkieskoffer aufgebracht, welcher mit einem Filtervlies gegen das Einschwemmen von Feinstkörpern aus dem anstehenden Boden geschützt wird. Darüber kann die Grasnarbe bis an die Wand geführt werden. Ein Randstreifen von ca. 30 cm Breite wird als Magerrasen auf einem Schotterbett mit entsprechend höherer Wasserdurchlässigkeit ausgebildet. Für die Kontrolle und Reinigung der Dränageleitung werden Schächte angeordnet.
Die Fallrohre werden an frostfrei verlegte Grundleitungen angeschlossen. Für die Nutzung wird eine grundbuchamtliche Eintragung empfohlen.
Das von der Hangseite zufließende Oberflächenwasser wird in mindestens 3,00 m Abstand vor der Wand in einem Sickergraben aufgefangen. Das Gelände wird in einem leichten Gefälle zum Sickergraben abgesenkt. Das Wasser muss in einem Sickergraben aus Grobmaterial mit Filtervlies und einem Dränagerohr aufgefangen und in die Entwässerung abgeleitet werden.

Das Aufbringen eines Lehmschlages auf das Fundamentmauerwerk, welches bei dem Ortstermin am 31.07.2007 vorgeschlagen wurde, entspricht etwa dem vorhandenen Bestand. Ich halte diese Lösung für nicht ausreichend Erfolg versprechend, da insbesondere an der Hangseite das gesamte Fundamentmauerwerk so stark durchfeuchtet und von Algen durchsetzt ist, dass sich das Fundamentmauerwerk an der Innenseite bereits auf die gesamte Wandstärke aufgelöst hat. Außerdem liegt das nordseitige Gelände ca. 70 cm über dem Fußboden der Kirche. Bei der Durchführung der Fundamentsanierung muss ausserdem beachtet werden, dass das Erdreich entsprechend DIN 4123 nur bis zu einer Resteinbindetiefe der Fundamente von 50 cm ausgeführt werden darf. Dies bedeutet, dass eine Fundamentinstandsetzung auf die gesamte Fundamenttiefe nur ausführbar ist, wenn zusätzlich eine Betonsohle als Grundbruchsicherung in Einzelabschnitten eíngebaut wird.
 
Erfahrung mit Lehmabdichtung

Sie mal unter Forumseintrag "Aussenputz - Sockel erneuern" nach, da habe ich unsere Maßnahme beschrieben und Bilder eingestellt...

Gruß Frank
 
alternative Gebäudeabdichtung.....

Hallo Michael,
der Einwand des Grundbruches ist nicht von der Hand zu weisen.
Ich sehe hier ebenfalls, je nachdem wie Nass der Baugrund im unmittelbaren Fundamentauflagerbereich ist, das es in folge des Freilegens zu hydraulischem Grundbruch/ Setzung kommt. Der von dir Angedachte Betonstreifen macht also durchaus Sinn, allerdings sollte der anschließend wieder zurückgebaut werden.
Statt des Lehmschlages bevorzuge ich Bentonit als Schüttung oder Platte.
Ansonsten glaube ich schon dass das Konzept zum Erfolg führt, Sickergräben, Drainagen, die neu geordnete Regenentwässerung und die Abdichtung der Wände mit Bentonit werden ihre Wirkung nicht verfehlen.

Wirklich interessantes BV, gib doch ab und an mal n Zwischenbericht.
gruß jens
 
Fundamente Allerlei

Hallo
Sie schreiben recht ausführlich über allerlei bei dem Fundament!
Wo ist die Frage?

Bei Lehm"Abdichtung" ist zu beachten, dass der eigentlich immer nass sein muss um dicht zu sein - einen nass trocken Wechsel macht den Lehm oder TOn mürbe und undicht!

Wenn Drainage dann vorsicht: denn trockenes Lehmbett heisst Schwundrisse heisst Setzungen!

Alles irgendwie zusammen sammeln und dann machen bringt nicht unbedingt Sinn - Konzept muss schlüssig sein - und dazu muss man alles kennen!

Aus der Luft heraus oder aus dem Netz ist es nicht praktikabel da sehr komplex!

FK
 
Etwas Lektüre.

Bin weder verwandt noch verschwägert mit dem Inhaber.
Krieg auch keine Prozente.
Einfach mal ein Hersteller. Produktbeschreibung und Verarbeitung auf der HP.
www.dernoton.de

Viele Grüße
 
Lehmschlag als Abdichtung

Ich halte von Tonabdichtungen in diesem Fall nicht viel, übrigens auch generell zur Abdichtung gegen Bodenfeuchte.
Tonminerale sind nun mal kapillar und damit feucht, anders würden sie auch nicht funktionieren. Gut bewährt haben sich solche Dichtungen im Deponiebereich oder bei Erddämmen als Dichtschürzen gegen strömendes Wasser.
Der Schwachpunkt von mineralischen Abdichtungen ist im vorliegenden Fall der Anschluß zwischen Wand und Dichtmaterial. In diese senkrechte Fuge kann von oben Wasser eindringen, das bei Regen an der Wand senkrecht nach unten läuft.
Ein weiterer Schwachpunkt bei der geplanten Maßnahme ist die praktische Ausführung. Beim abschnittsweisen Freilegen muß ich die einzelnen Bereiche wieder verfüllen. Die Tondichtung muß dabei gegen die Wand und das stehengebliebene Erdreich optimal verdichtet werden. Das ist bei bindigen Materialien immer schwierig. Im übernächsten Schritt werden dann die daneben liegenden Abschnitte aufgegraben. Daraus ergibt sich das Problem der Anschlußfugen zwischen den einzelnen Abschnitten, die schlecht zu verdichten sind. Außerdem ist der Anschluß der einzelnen Drainabschnitte an der Filterpackung problematisch.
Hier sind also Schwachstellen und Fehler in der Ausführung vorprogrammiert.
Ich würde daher eine klassische Abdichtung der Wand gegen Bodenfeuchte nach DIN 18195 bevorzugen. Deren Ausführung ist weniger risikobehaftet und funktioniert in Verbindung mit der Drainung sicherer als die Tondichtung, die keinen Schutz gegen Bodenfeuchte gewährt.

Viele Grüße
 
Lehmabdichtung....
Eine ordentliche Vertikalabdichtung am Mauerwerksfundament ist sicher gut und richtig, aber wie sieht es mit einer Horizontalabdichtung aus? Wenn die gemauerten Ziegelwände nicht auf wasserundurchdringlichem Felsen o.Ä. stehen, wird das Wasser von unten durch die porösen Ziegel transportiert und die ganze Sanierung ist nur eine halbe Sache um nicht zu sagen "für die Katz".
Gru
 
Weitere Fragen

Ich bin kein Hauseigentümer sondern der beauftragte Statiker !
Ich habe bei derartigen Trockenlegungen bisher immer das schadhafte Mauerwerk ausgebessert und mit Kalkzementmörtel verfugt.
Anschliessend wurde die Drainage eingebaut.
Die Denkmalpflege besteht nun auf eine Ausbildung mit Lehmschlag.

Ich halte dies für FALSCH ! Ich möchte also ARGUMENTE und Informationen sammeln ! Ich bin zwar seit 30 Jahren in der Sanierung tätig und glaube dass die Lehmabdichtung nicht funktioniert, aber ICH LERNE GERNE DAZU !

1.) Abdichtung mit Lehmschlag soll billiger sein als Dräinage ??
2.) Wie sieht es beim Einbau des Lehmschlages mit dem hydraulischen Grundbruch aus ?
3.) DIN 4123 Bei der Durchführung der Fundamentsanierung muss ausserdem beachtet werden, dass das Erdreich entsprechend DIN 4123 nur bis zu einer Resteinbindetiefe der Fundamente von 50 cm ausgeführt werden darf. Dies bedeutet, dass eine Fundamentinstandsetzung auf die gesamte Fundamenttiefe nur ausführbar ist, wenn zusätzlich eine Betonsohle als Grundbruchsicherung in Einzelabschnitten eíngebaut wird??
4.) Laut Angaben LFD wird Lehmschlag mit Branntkalk gemischt und erhärtet dann fast auf Felsniveau ?? Also nichts mehr mit brüchig oder ähnlichem. Stimmt dass ?
5.) Gibt es Ausführungshinweise für den Einbau ?

Dass die Dräinage nur der schnellen Wegleitung von Wasser dient ist klar, reicht aber meiner Meinung nach aus!

@Jens: Wieso soll ich die Betonplatte wieder entfernen ? Betnonit muss immer feucht gehalten werden damit es funktioniert !
@FK: Entweder Dräinage ODER Lehmschlag
@ Herr Böttcher: Stimme Ihnen zu sehe diesselben Probleme

@ AN ALLE Danke Könnt ihr mir bei den o.a. Fragen weiterhelfen ???
 
Tonabdichtung

Das mit dem Einmischen von Branntkalk in bindige Böden wird im Tiefbau zur Bodenverbesserung verwandt. Hier geht es aber nicht um Abdichtung, sondern um die Verbesserung der Tragfähigkeit. Man mischt in situ mit Fräsen oder mit Lanzen Branntkalk in zu feuchten und damit nicht tragfähigen bzw. verdichtungsfähigen bindigen Baugrund. Der Kalk soll den Baugrund nicht durch Carbonatisierung, sondern durch Aufnahme des Porenwassers und Aufquellen festigen. Durch die Bindung des Wassers wird Setzung durch Konsolidierung verhindert. Wie soll denn auch tief im Boden, bei dem angestrebten porenfreinen Einbau, Luft bzw. Kohlendioxid an den Kalk gelangen?
Für den angestrebten Zweck, eine Abdichtung, ist so eine Stabilisierung sinnlos. Der optimale Wassergehalt (w Proctor) kann vorher durch Mischen eingestellt werden.

Viele Grüße
 
Gerade Sie als Tragwerksplaner sollten hierbei immer wieder nachfragen.

Der "Denkmalpfleger" sollte doch auf diese Argumente eingehen.
.
Eine Abdichtung ist dies (gleich welcher Art mit Lehm) auch nicht.
Und was ist billiger? Sicherer und wirksam ist wenn am Fundament nichts gemacht wird.
Glaubt denn wirklich jemand daran, dass wenn der Anpressdruck wegfällt d. h. sowohl die senkrechten als auch waagrechten Lasten entfallen, dass dies dann immer alles stehenbleibt?
Wie soll denn anschließend wieder verdichtet werden?
"Man nehme kleine Rüttelplatten die ganz schonend den Lehm verdichten".
Und wie ist das mit dem Frost? Der darf natürlich die oberen Bereiche nicht beeinflussen oder wie? Das Zeug wird doch auch im Volumen zunehmen wenn es friert oder??? - da hilft doch auch kein Brandkalk!
Wieso soll eine Drainanlage nur wegleiten und nicht hin? Wer sagt denn dem Wasser wohin es fliesen soll wenn auch Wurzeln und Sand den Ausgang stören? Wer wartet wie lange eine Drainanlage?
Und noch einmal - selbst wenn es außen dicht wird - ob mit oder ohne Dichtschlämme und KMB jeder kennt doch das Gesetz der kommunizierenden Röhren. Glaubt jemand daran, dass dann das Wasser nicht von unten oder gar von innen an das Fundament kommt?
Und wer meint denn, dass es deswegen trockener wird?
.
Lasst doch bitte das Fundament ungestört, denn dies hat bis jetzt gehalten. Wenn es verstärkt werden soll, dann wissen Sie als Tragwerksplaner, welche Lasten zusätzlich aufzunehmen sind. Dies kann dann mit relativ kleinen neuen Fundamenten realisiert werden.
Evtl. auch in dem ein Teil der Lasten auch über die/ (eine neue) Bodenplatte innen mit einbezogen wird.
.
Es gibt allerdings einige Argumente für solche Leistungen die da lauten: das haben wir schon immer so gemacht....
 
Bin kein Fundamentenkundiger,

habe nur ein Haus, das in Lehm steht (sozusagen ein Rundumlehmschlag größerer Breite). Das Haus ist der höchste Punkt, auf einer Seite fällt nach einer Mauer (Straße) die Geländeoberfläche 2m vom Haus entfernt sogar deutlich ab.

Trotzdem ist der Keller klitschnass. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Lehm Wände tatsächlich ausreichend abdichten kann. Sicherlich ist das früher gelegentlich gemacht worden, und sicher auch ist es besser als nichts. Auf eine solche Vorschrift aber, die nicht dem Stand der Technik entspricht, würde ich mich nicht einlassen. Lehnt sich das Denkmalamt da nicht etwas weit aus dem Fenster?
Grüße

Thomas
 
Hallo Michael,
der Beton muss nicht zurückgebaut werden.
Hab mich missverständlich geäußert, hatte eine ähnliche Sanierung(ebenfalls mit alternativer Abdichtung) dort hat man auf den Rückbau des Betonstreifens bestanden, warum auch immer, könnte mir vorstellen das es dir nicht anders ergeht!?
Zur frage des feuchten Bentonits, wenn ich das Sanierungskonzept richtig verstanden habe wird die spätere Grasnabe bis an die Wand geführt, somit ist das Bentonit vor Austrocknung geschützt und muss nicht zusätzlich abgedeckt werden.

Grundsätzlich halte ich ebenfalls eine Abdichtung nach DIN und WTA Richtlinie von vornherein Erfolgversprechender denn wie Georg schon schrieb, je komplizierter die Maßnamen umso größer die möglichen Fehlerquellen.

gruß jens
 
Hallo Thomas,
die vom Denkmalamt machen sich das einfach.
Die sagen dann später, fehlerhafte Ausführung!
Halten sie sich an ihre Unternehmer, Planer.
 
Man sollte es sich nicht so einfach machen.

"Wie soll denn auch tief im Boden, bei dem angestrebten porenfreinen Einbau, Luft bzw. Kohlendioxid an den Kalk gelangen?"
In der Erde gibt es natürlich auch Kohlenstoff. Es braucht kein Kohlendioxid. Etwas Grillkohle beimischen wirkt wunder ;)
Ich wäre etwas vorsichtig mit der Behauptung Kalk und Lehm taugen nichts. Schon klar, kaum jemand hat mehr Erfahrung damit.
In Afrika nennt man das übrigens Tadelakt.
 
Danke für eure Hilfe

Danke für eure Hilfe.
Wie ich weiter oben schon geschrieben habe fällt am Fundament Hangwasser an, die Fundamente sind stark durchfeuchtet, das Mauerwerk im Fundamentbereich teils durch Feuchte geschädigt.
Lastenmässig ist dies kein Problem aber im Gebäudeinnern sind die Mauer im unteren Bereich ebenfalls schon stark geschädigt. Es muss also ein Eingriffe erfolgen. Eine Bodenplatte gibts nicht.
Bin ebenfalls der Meinung dass sich hier das LfD etwas weit aus dem Fenster lehnt, aber ich brauche natürlich Argumente die gegen diese Ausführung mit Lehmschlag sprechen, da ich keine Erfahrung mit Lehmschlag habe und man im Netz nur sehr wenig findet.
Ich sehe sowohl Probleme bei der Funktionsweise, als auch bei einem fachgerechten Einbau.
Deshalb eben meine Frage ob jemand hier Erfahrungswerte für diese Art der Sanierung hat.
 
Tonabdichtung

An Edgar:

"... In der Erde gibt es natürlich auch Kohlenstoff..."
Lassen wir mal Braun- und Steinkohle beiseite; in Mineralböden, die als Baustoff verwendet werden, haben organische Beimengungen nichts zu suchen. Schon gar nicht in Tondichtungen.

"... Es braucht kein Kohlendioxid. Etwas Grillkohle beimischen wirkt Wunder..."
Man muß schon sehr naiv sein, um das zu glauben. Lieber Edgar, Du hättest in der Schule in Chemie etwas besser aufpassen sollen.

Übrigens:
Wenn ich die Tragfähigkeit eines Bodens erhöhen will, mische ich Zement zu und keinen Branntkalk. Das nennt sich dann HGT (hydraulisch gebundene Tragschicht).
Aber darum ging es hier nicht, sondern um Abdichtung.
Die mit Holzkohle noch schlechter funktioniert.

Die Kohle verwendet man besser dazu, Teile von toten Tieren nachhaltig zu erhitzen...

Viele Grüße
 
Anerkannte Regeln der Technik

Weiss jemand was in diesem speziellen Fall (nachträgliche Abdichtung von Aussenwände im Fundamentbereich bei historischen Gebäuden die zur Zt. "Anerkannten Regeln der Technik" sind ?
 
Tonabdichtung

Ich empfehle das WTA- Merkblatt 4-6-05/D -
Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile.

Viele Grüße
 
Fundamentverbesserung

Sehr verehrter Kollege Michael,

ich darf ein ähnlicher Fall, den wir gerade untersucht haben herannehmen.
unsere Feststellungen bei diesem Fall:
Fundamente bekommen Frostsprengung; Fundamente nur auf halbe Mauerstärke unterfangen; Bauschutt und Auffüllung lassen Wasser von außen zum Fundament hin durchsickern; Zudem Gewölbeschub; derzeitige Schiefstellung der Aussenmauer auf Gewölbehöhe über 30cm.
Unsere Bodensondierungen zeigen: bis 2,95m Tiefe toniger Schluff, dann 25cm kiesiger Sand mit Wasserführung
hohe Festigkeiten unter den Innenstützen infolge ausgetrocknetem Schluff nahezu Schluffstein, im Aussenbereich bis auf 1,75m tiefe kaum festigkeit Wasserführungstiefe 1,50m direkt an der Unterkante des Fundaments.

Es ist in der Tat so, daß das eindringende Regenwasser am Fundamentfuß entlanggeführt wird.

Sanierungsvorschlag:
Wegen der großen Wandausmitte und dem Gewölbeschub und setzungsempfindlichen Bodens kann das Fundament nicht unmittelbar unterfangen werden.
Vorschlag abschnittsweise Betonfrostschürze bis unterhalb der wasserführenden Bodenschicht ca. 1m vor der Mauer.
Einbringen einer Bodenplatte die in die Frostschürze eingebunden ist. Abschnittsweise Mauewerk unterfüttern und ausbessern. Den noch unter der Bodenplatte setzungsempfindlichen Boden mit Niederdruckverpressungen beaufschlagen (Tragfähigkeit erhöt sich durch Austrocknen, Lastumlagerungen sind möglich). Über der überstehenden Bodenplatte einen Betonkeil (Hohlkehle) und die aufgehende Mauer entsprechend verputzen. Der darüberliegende Bereich sollte möglichst dicht sein(zB. Lehmschlag)mit Oberflächenneigung von der Mauer weglaufend. Sinn: Zwar nicht dicht und öberflächliche Auflockerung durch Frost, aber hält doch viel Wasser ab. Am besten wäre dann eine obrflächliche Rinne mit Neigung, die das Hauptwasser ableitet. Auf jeden Fall keine Dränage, Kanalgräben mit Kiesschüttung um das Haus führen, sie können bei Abflußaufstau oder Bruch von Regenfallrohren das Gebäude unter Wasser setzen. Unsere letzten Gutachten zeigen, daß dies bei Hangbauten oft zu Auswaschungen führt und dann schon mal ein Hangbereich abrutscht.

MfG
netrafting
 
Thema: LEHMSCHLAG ALS FUNDAMENTABDICHTUNG ???

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