2-schaliges Mauerwerk mit Wandheizung hydrophobieren?

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Norbert Ludwig

Guest
Hallo miteinander,
17,5 er Hochlochsteich dann 2 cm nix. Wirklich nix, auch keine Mörtelreste. Dann außenherum Feldbrandsteine. Von Innen, im Putz arbeitet eine Wandheizung, die nicht nur die Hütte beheizt, sondern auch die Hochloch-Ziegel trocken hält. Die Außenschale aber bekommt natürlich den Schlagregen ab. Macht das nun Sinn eine Hydrophobierung vorzunehmen. Wo ist der Taupunkt, wenn mann die Wandheizung berücksichtigt. Entsteht da überhaupt noch Feuchtigkeit von Innen?
 
Wetterschutz

Die Außenschale (wie dick?) kann man am besten mit einem mehrlagigen mineralischen Außenputz schützen.
 
Schlagregenschutz

Die Feuchtigkeitsbelastung wird nicht von innen kommen sondern von außen.

Wenn die Verfugung in Ordnung ist und die Steine früher gut sortiert wurden und in Ordnung sind würde ich keine Hydrophobierung vornehmen.
Ich nehme an, es handelt sich um eine Feldbrandstein-Sichtfassade?
Sonst bietet Verputz und Anstrich -am besten als Rein-Silikatfarbe-den besten Schutz.

Bei Hydrophobierungen ist die Eindringmenge schwierig abzuschätzen und Schäden sind auch möglich.
Ohnehin muß die Verfugung einwandfrei sein.

Andreas Teich
 
Fassadenputz

Was verstehen Sie unter Feldbrandstein, Norbert?
Die Dicke der tragenden Wand fehlt noch.
Was verstehen Sie darunter, Herr Teich?
 
fachwerk-I15768_2016511202858.jpgFeldbrandstein

Hier eine Feldbrandsteinfassade von 1910-

Im Rheinland zumindest wurden fast alle Gebäude aus Feldbrandsteinen erbaut.
Die haben eine viel lebendigere Oberfläche als industriell hergestellte Ziegel oder Klinker und sind mittlerweile recht teuer geworden.

Andreas Teich
 
Fassade

Das auf dem Foto sind keine handgestrichenen Feldbrandsteine sondern industriell hergestellte Hartbrandziegel aus der Strangpresse und gebrannt im Ringofen.
Spätestens etwa ab 1870 gab es keine Feldbrandöfen mehr.
Es ist auch egal wie die Herstellungstechnologie der Ziegel war, es kommt hier in diesem Fall darauf an wie ihre Eigenschaften sind, also Scherbenrohdichte, Porengehalt, Druckfestigkeit, Oberfläche. Ein weicher, poröser Backstein sollte in jedem Fall verputzt werden, bei einem hartgebrannten Vormauerstein oder einem Klinker braucht es das nicht.
 
Ich habs nicht nur geahnt

Mal wieder ein typischer Teich-Beitrag für die Tonne. Nützt einzig und alleine seinem persönlichen Beitrags-Highscore.
Zu Gute muss man ihm aber halten, dass Google wirklich nicht mehr ausspuckt.
 
Herstellungsprozeß von Feldbrandsteinen

Hier ein sehr interessanter Film, der die Herstellung von Feldbrandsteinen zeigt- Dauer 51 min,
er zeigt das Formen der Rohziegel, das Aufsetzen auf dem Feld und den Abbrand der Öfen (mit Kohle) bis zum Abbau und schließlich den Abtransport der fertig gebrannten Ziegel.

http://dx.doi.org/10.3203/IWF/E-729

(Das abgebildete Gebäude steht nicht im Ruhrgebiet und ist auch kein Bestandteil einer Zechensiedlung)

Andreas Teich
 
Sehr aufschlussreich für jemand der sich dafür interessiert wie so etwas produziert wird,

hat jedoch mit der Frage nichts zu tun.
 
Ziegel

Ich habe nicht geschrieben das es dort steht sondern das es typisch für diese Art Gebäude ist.
Vielleicht verraten Sie wo es wirklich steht?
Aus den Bildinformationen geht das jedenfalls nicht hervor. Ein Tipp:
Sie sollten sich angewöhnen wenn Sie Fotos einstellen den Ort einzugeben.
 
Feldbrandsteine

Gebäude steht im Vorgebirge, wobei die Ausführung zumindest im gesamten Rheinland üblich ist.
Betrifft natürlich nicht direkt die Frage aber es lesen auch andere mit, die es interessieren könnte.
Die Steinqualität ist naturgemäß sehr unterschiedlich und wurde je nach Einsatzzweck sortiert.
Manche Steine sind fast gesintert, manche sehr weich.
Die an der Fassade verwendeten sind völlig schadensfrei.

Andreas Teich
 
Ziegel

Im Vorgebirge?
Aha.
Ich kenne keine Stadt die so heißt.
Leider hat sich Norbert bezüglich der Qualität der Außenmauer noch nicht wieder gemeldet. Ein Foto dieser Mauer ist wichtig, nicht das von Ihnen Herr Teich.
 
Vielen Dank für eure rege Beteiligung

Die Feldbrandsteine sind ca. 11cm breit und sehr hart gebrannt. Ein Kaminofenbauer hat sie zwecks Bau eines offenen Kamins begutachtet und für gut befunden. (Wir haben aber keinen gebaut)
Die Hydrophobierung würde den Wassereintrag von außen verhindern. Angeblich ist diese Hydrophobierung Diffusionsoffen, läßt also zumindest in kleinen Schritten auch Feuchtigkeit wieder hinaus.
Die Frage ist - habe ich es mit viel Feuchtigkeit von innen zu tun. Zumal die Wandheizung eigentlich für Trockenheit sorgen sollte. Wo ist denn nun der Taupunkt, um den ich mir gegebenfalls Sorgen machen muss?
 
Haben

sie überhaupt Probleme mit Feuchtigkeit? Oder sind sie lediglich hydrophob?
 
Fassade

"Die Steine sind sehr hart gebrannt"
ist keine ausreichende Beschreibung der Materialeigenschaften nach denen man eine Sanierung planen kann.
Bei Sichtmauerwerk ist das natürlich ein Entscheidungskriterium, nämlich ob die Steine frostsicher sind. Mehr erst mal nicht.
Hydrophobierungen haben bei saugfähigen, kapillar wirksamen Steinen einen entscheidenden Nachteil: Es kann zum Feuchtestau dahinter kommen wenn an der beregneten Fassade Wasser durch Haarrisse eindringt. Raus kann es nur durch Verdunstung und die ist bei hydrophobierten Oberflächen eingeschränkt auch wenn die Verkäufer etwas anderes beim Leben ihrer Mutter schwören. Eine nichthydrophobierte Oberfläche nimmt zwar Wasser auf, verteilt dieses Wasser kapillar aber auf eine große Fläche und Kubatur wie bei Ihrer mindestens einsteinigen Wand, puffert es dort und gibt es durch Verdunstung wieder ab. Ein Putz bremst den Wassereintrag in den Stein noch wirksamer, die Speicherung erfolgt praktisch über den poröseren Putz, auch die Wasserabgabe. Etwas anderes ist es bei halbsteinigen Vorsatzschalen aus Ziegel. Sicher sind hier nur Klinker oder Vormauerziegel mit geringem Porenraum und Luftspalt. Für die brauche ich aber keine Hydrophobierung, höchstens um den Wassertransport über die Fugen einzuschränken. Damit dieses eindringende Wasser keinen Schaden anrichtet gibt es bei einer halbsteinigen Vormauerung eben den Luftspalt.
Der einzige Nachteil bei Ihrer äußeren Wand ist der geringere Wärmenachschub von innen durch Dämmung infolge der Vormauerung und Luftspalt. Das sehe ich als Vorteil, denn Sie haben außen keine Fachwerkwand. Die (theoretische mögliche) Einlagerung von eindiffundierendem Wasser erfolgt in den Hochlochziegeln, auch der Rücktransport. Die Kondensationsebene würde sich ohne Wandheizung irgendwo am Außenrand befinden. Von da kann Kondensatfeuchte kapillar nach innen zurückgeführt werden und dort verdunsten.
Aber: Die Gefahr dieser Kondensatbildung auf Grund von gasförmiger Feuchtediffusion wird maßlos übertrieben, dank des Glaserverfahrens. Normales Heizen und Lüften vorausgesetzt passiert IN der Wand also nichts was Kondensatbildung betrifft. Da müsste schon über längere Zeiträume Kondensat AUF der Wandoberfläche ausfallen und dann kapillar in der Wand eingelagert sowie akkumuliert werden. Das so etwas nicht passiert dafür sorgt schon die höhere Innenwandtemperatur bzw. die Wandheizung.
Beispiel: Ich habe auf meinem Schreibtisch ein Messgerät stehen (ich sitze in meinem Kellerbüro). Es zeigt 21 °C und 62% relative Luftfeuchte an (im Winter liegt der Wert um die 50%). Wenn ich aufs Knöpfchen drücke wird mir die Taupunkttemperatur angezeigt, das sind jetzt 14°C. Ihre Wandheizung und ausreichende Luftkonvektion sollte dafür sorgen das dieser Wert an der Wand nicht unterschritten wird. In meinem Keller passiert das an der ungedämmten und unbeheizten Wand auch nicht. Die Diffusion von gasförmiger Luftfeuchte die trotzdem stattfindet ist so gering das sie praktisch keine Rolle spielt.
Also: Stellen Sie ein paar Fotos von der betreffenden Wand von außen ein, dann sehen wir weiter.
Kann sein das Sie sich die Hydrophobierung sparen können.
Was mich noch interessiert:
Wer wollte Ihnen was für ein Mittelchen verkaufen?
Und warum bestehen Sie so darauf das dies Feldbrandsteine sind? Wann wurde das Gebäude in etwa errichtet?
 
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