Kein Titel

Diskutiere Kein Titel im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Guten Tag... am Scheinfachwerk (das Haus ist ca. 120 Jahre (mindestens, andere Daten nicht vorhanden) des Hauses müssen lt. Aussage eines...
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Ann Granahan

Guest
Guten Tag... am Scheinfachwerk (das Haus ist ca. 120 Jahre (mindestens, andere Daten nicht vorhanden) des Hauses müssen lt. Aussage eines Zimmermanns der Schwellbalken und einige senkrechte Balken ausgetauscht werden. Ich möchte diese Aussage nicht bezweifeln, habe aber für morgen früh einen anderen Zimmermann bestellt, um mir eine zweite Meinung zu holen. Mein Problem besteht darin, dass der aktuell in Aussicht genommene Zimmermann keine Kostenangabe machen möchte. "Da bleibt nur eins, anfangen und sehen, was Sache ist", seine Worte. Nun stelle ich mir vor, dass ein Zimmermann sowas gelegentlich, wenn nicht gar öfter macht. Da müsste man doch wenigstens schätzen können, ob das Ganze die Region 5.000 EUR, 10.000 EUR, 15.000 EUR usw. erreicht? Ich will doch gar keine Angabe bis auf den letzten Cent. Das alte Fachwerk besteht aus Eichenbalken, er meint, Leimholz könne man auch nehmen, da wir doch sowieso nur drüberstreichen und man das dann nicht mehr sehen würde, und Eichenholz sei rar. Nach seiner Schätzung brauchen wir noch nicht einmal 1 Kubikmeter Holz. 1 Kubikmeter Eiche ca. 1.000 EUR, ein Kubikmeter Leimholz ca. 400 EUR, seine Worte. Das Geheimnis der Kosten kann hier nicht im Material liegen, ich denke, der Arbeitsaufwand wird das Entscheidende sein.

Also, kann man dies schätzen, Scheinfachwerk, Länge Schwellbalken ca. 10 Meter, Höhe Gebälk ca. 2, 50 Meter, ganz normales Gefache ohne besondere Zierteile, und ich denke doch, Leimholz ist ein NoGo bei einem historischen Gebäude in der Denkmalzone? Ich teile das Haus mit einem anderen Besitzer, eine Hälfte ich, die andere er, und er möchte halt die ca. 600 EUR schon mal sparen.
 
Unter "Scheinfachwerk"

verstehe ich eine Wandbekleidung, die optisch ein Fachwerk vortäuscht, und meistens sauschlecht ;-).
Wenn aber der Zimmermann vom erforderlichen Austausch des Schwellbalkens und einiger Ständer spricht, handelt es sich um tragende Bauteile und damit um ein echtes Fachwerk.
Bei Leimholz handelt es sich meist um Nadelholz, was der Eiche eigentlich in allen Punkten beim Einbau in einer Aussenwand deutlich unterlegen ist.
MfG
dasMaurer
 
Leimholz

sollte generell im Aussenfachwerk ein NoGo sein!

Repariert wird sowas mit gleicher Holzart und gleicher Holzfeuchte!
Detailierte Angebote mit Schadensaufmaß und Leistungsverzeichniß einholen,Lohntechnisch macht es einen heiden Unterschied ,ob Balken stumpf gestoßen und mit Winkeln verbunden werden oder ob traditionelle Holzverbindungen eingesetzt werden.
Eien konkrete Hausnummer wird dir niemand nennen,das tatsächliche Schadensausmaß wird meist erst nach der Freilegung sichtbar.

Stell doch mal ein Bild ein.
 
Das klingt nicht seriös, was Dein Zimmermann 1 Dir sagte. Einerseits sollte durchaus eingeschätzt werden können wieviel was kostet und wenn weitere probleme hinzu kommen, so sind diese zu begründen.
2. Ein historisches Fachwerk sollte auch im historischen Sinne saniert werden und nicht mit Leimholz.
 
fachwerk-I17336_201571521247.JPGScheinfachwerk /echtes Fachwerk

Hallo allerseits,

zunächst einmal vielen Dank für die Antworten!

Scheinfachwerk versus Schwellbalken und Ständer: Ich kenne nur den Begriff "Scheinfachwerk" im Zusammenhang mit diesem Fassadenbestandteil. Allerdings springt es vor und der horizontale Balken unten ruht seinerseits auf Querbalken und trägt das Fachwerk einschließlich des Inhalts der Gefache. Er hat also eine wenn auch bescheidene tragende Funktion (nicht für das Haus, nur diesen Fassadenbestandteil). Vielleicht ist es technisch daher ein echtes Fachwerk (?).

Leimholz: 1. Es kann nicht sein, dass wir viele tausend Euro an Arbeitskosten ausgeben, um uns Leimholz an die Fassade werkeln zu lassen. Das ergibt doch keinen Sinn. 2. Ein historisches Haus in prominenter Lage verdient eine andere Behandlung.

Der zweite Zimmermann hat 1,5 Stunden auf dem Gerüst verbracht (die Fassade wird ebenfalls bearbeitet), gemessen und mir anhand von Fotoausdrucken, die ich ihm gegeben hatte, detailliert die Stellen aufgezeichnet, an denen etwas gemacht werden muss. Zu diesem Zeitpunkt sieht er nur 3 Stellen am unteren horizontalen Balken (Schwellbalken), die ausgetauscht werden müssen. Er hält einen stückweisen Austausch für möglich und ausreichend (zumal der Balken aus mehreren Stücken bestünde), aber natürlich nicht mit Leimholz. Auch beim rechten senkrechten Balken hält er einen Austausch des unteren Drittels für ausreichend. Der linke senkrechte Balken muss komplett ersetzt werden. An den übrigen Balken (Ständer, Riegel, Bänder, wenn das hier zutrifft) müsse nichts gemacht werden. Ich erhalte von ihm eine Schätzung. Es ist mir klar, dass sich niemand festlegen möchte. (Übrigens hat sich auch Zimmerer 1 nun mit einer Schätzung einverstanden erklärt, ich habe ihm gesagt, ohne läuft nichts.)

Auf dem Foto sieht man auch den Erker, der zwischen Hauswand und Vorderkante ca. 5 cm Gefälle hat (ungeplantes, d. h. abgesunken ist). Der Querbalken vorne muss ersetzt werden und auch der senkrechte Abschlussbalken rechts (wenn man davor steht). Beide Zimmerer waren sich hier einig. Zimmerer 2 meinte, gerade am Erker könnte alleine die vorübergehenden Änderungen durch die Entfernung des Querbalkens zu "Geschehen" führen. Wegen der 5 cm Neigung des Erkers wäre vielleicht sogar eine Besichtigung durch einen Statiker zu empfehlen.

Ich trau mich und stell ein Foto rein und hoffe, mein Mitbesitzer ist nicht auch unterwegs...

Vielen Dank bisher! Alle Antworten haben mir sehr geholfen. Ich habe schon einmal eine ganze Menge mehr "Plan".

Grüße,
A. Granahan
 
Alles wird gut.
 
Ist das richtig?

Hallo allerseits, hier bin ich wieder...

Nun habe ich von Zimmerer 1 ein Angebot inklusive der ersehnten Eichenbalken erhalten, wobei Zimmerer 2 das Fachwerk für Nadelholz hält (bis auf kleine Teile Eiche, und zwar die Köpfe der Trägerbalken unter dem Schwellbalken).

Ich glaube, ich habe vergessen, zu erwähnen, dass es sich um ein Haus mit Eigentumswohnungen handelt. Daher mein Bemühen, die Kosten zu quantifizieren. Erstens ist das gesetzlich so, zweitens können nicht alle gleich gut mitziehen. Hatte ich aus Diskretionsgründen etwas verkürzt dargestellt, aber da nun das Foto online ist, ist es eh egal. Ich wurde von den anderen Eigentümern entsprechend beauftragt.

Im Angebot lese ich jedoch etwas von BMF-Winkeln und Sparrenfettenankern. Ist es korrekt, Metallteile zu verwenden?

Zimmerer 2 hat versprochen, mir sein Angebot bis Montag, ca. 10:00 zu senden. Ich brauche das dringend, da ich denke, dass Zimmerer 2 etwas mehr Plan hat...

Meinungen?

Grüße und Danke,
A. Granahan
 
Thema: Kein Titel

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