Magerbetonwand sanieren

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MayBe

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Durch einen Wasserschaden sind Teile unserer Magerbeton-Außenwand ausgebrochen. Die ursprüngliche Dicke betrug ca. 50cm, auf einer Fläche von 2x2m sind nach Entfernung des bröseligen Gipsputzes(!)auch große Stellen von lockeren Steinen und Mörtel herausgebrochen. Nach Entfernung aller lockeren Steine beträgt die Wandstärke an dieser Stelle zwischen 5 bis 15cm weniger (siehe Foto). Wie saniere ich diese Wand? Selbst einen Magerbeton mit Kieseln anrühren und schichtweise auffüllen? Falls ja, wie setzt man diesen an? Der Schaden ist im UG entstanden durch einen vollgelaufenen Schacht bei Kanalarbeiten vor ca. 10 Jahren, wie wir von Nachbarn erfahren haben, da gehörte uns das Haus noch nicht. Unter dem UG liegen noch die ca. 60cm dicken Wände des Kellerfundaments. Diese sind in Ordnung. Das Haus (Bj.1909)steht am Hang, d.h. UG und Keller sind auf der anderen Hausseite oberirdisch. Auch die restlichen Kellerräume waren fast sämtlich mit Gips verputzt. Nach dessen Entfernung wollen wir Schwenk MEP Kalkzementputz auftragen. Ganz trocken ist der Keller nicht, aber Probleme mit Nässe haben wir auch nicht.
 
bei

solch gravierenden Schäden hole Dir leiber jemand vor Ort, ich selber würde ev. (habe nur deine dürftige Beschreibung) Dübel einbetonieren, Schalung setzen und betonieren. Aber das ganze kann auch ganz anders ablaufen.
 
Putz

Wenn der Gipsputz nicht wirklich vollständig entfernt wurde, gibt es beim Auftrag von zementhaltigem Neuverputz ein Desaster.
Verwenden Sie lieber Kalkputz PI.

Viele Grüße
 
@Georg:

Mal wieder aus purer Neugierde:

Wieso Desaster bei Zement auf Gipsreste?

Gruss, Boris
 
Zement auf Gips

Der frische Zement reagiert mit dem Gips im restlichen Altputz. Es bildet sich ein Mineral mit hohem Anteil an eingelagertem Kristallwasser. Das passiert, wenn die Hydratation der meisten Zementmineralien schon vorangeschritten ist, der Zement ist also bereits hart.
Dann kann bei Kontakt mit Gips Trikalciumaluminattrisulfathydrat, besser bekannt unter dem Namen "Ettringit", entstehen.
Ausgangspunkt dieser Kristallbildung sind noch nicht hydratisierte Zementmineralien wie Trikalziumaluminat oder das sog. "Monosulfat" (Trikalziumaluminathydrat) mit 12 Molekülen Kristallwasser.
In diese Mineralien werden bei Kontakt mit sulfathaltigem Wasser zusätzlich 32 bzw. 20 Moleküle Kristallwasser eingebaut. Die Volumenvergrößerung, die an der Kontaktfläche Altputz/Neuverputz stattfindet, sprengt den Neuverputz in großen Schalen von der Wand.
Die Gefahr ist allerdings je nach verwendeter Zementsorte gering. Besonders gefährdet sind Portlandzemente. Die werden in reiner Form allerdings kaum noch eingesetzt. Trotzdem sehe ich ab und zu solche ablösenden Schalen durch Ettringit.
So einmal als Zementputz auf einem Gipsinnenputz.
Der nachträglich aufgebrachte Zementputz sollte der Verbesserung des Schallschutzes an einer Wohnungstrennwand dienen. Er stand als komplette Platte vor der Wand.
Dann hatte ich einen Fall, wo der Bauher nachträglich seine Decke mit einem zementhaltigen Strukturputz versah. Die Fugen der Filigrandecke waren mit Gipsspachtel verschlossen; der Strukturputz löste sich akkurat da ab.

Viele Grüße
 
Wenn es im wesentlichen um eine 2 x 2 m- Fläche geht:
Loses Zeug entfernen, mit scharfem Wasserstrahl reinigen, dann eine Schalung aus waagrechten Brettern vornedranbauen, und zwar so, dass man von unten nach oben ein Brett ums andere einbauen kann.
Immer ein Brett ums andere einlegen, jeweils Beton aus wenig Zement und viel hydraulischem Kalk einfüllen und gut verdichten (stochern, an die Schalung klopfen), bis das Loch zu ist.
Da, wo der Abstand zwischen Schalung und Wandoberfläche zu klein ist, muss man später mit Mörtel ausflicken.
Zuoberst wird eine Fuge bleiben, die man noch füllen kann, indem man Beton portionenweise auf ein waagrecht gehaltenes Glättbrett gibt, dieses auf die Oberkante des obersten Schalbretts legt und den Beton mit einer Fugenkelle in die Fuge drückt.
Dann verputzen.
Ich habe viele solche Fehlstellen bei mir auf die Art geflickt.
Wenn man die Schalung zu hoch macht, geht der Beton nicht überall hinein, deshalb Brett um Brett.
Der Schalungsdruck wird ziemlich gross. Damit die Schalbretter keinen Bauch nach aussen machen, in genügend kleinem Abstand von aussen absteifen.
Keinen Magerbeton nehmen, nicht zu trocken anmachen. Mörtelzuschlag ist in den erforderlichen Mengen billig und die Wand stammt vermutlich aus einer dieser glorreichen Ersatzstoff-Zeiten.
 
Danke Georg,

dann weiss ich ja jetzt, wie man dünne Zementplatten ganz einfach herstellen kann.....

;-), Boris
 
Thema: Magerbetonwand sanieren
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