Wie wurden früher Stallböden aus Beton geglättet?

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Wibbeling

Guest
Auf unserem Hof sind einige Bereiche in Stall und Scheune betoniert. Die Oberfläche ist samtig glatt mit einem Muster (von einer Walze). Auch vom Hof meiner Großeltern kenne ich diese geglätteten oder beschichteten Stallböden. Dort waren sie sehr dunkel, Anthrazit und glänzend. Die Böden sind so glatt das man sie wischen könnte. Wie wurde so etwas früher gemacht? Beton schleifen, maschinell glätten lassen und Versiegelungen aller Art sind heute wohl üblich aber auch sehr teuer.
 
Betonboden glätten oder rutschfest herstellen

Das Muster zur besseren Rutschfestigkeit des Betonbodens wird mit einer Riffelwalze hergestellt- ich kann noch ein Foto von meiner Walze machen.
Wer so etwas nicht hat kann ähnliches mit einer Holzteigrolle und eingeschraubten Metallspitzen herstellen.

Früher wurde der Beton kaum geschliffen - falls es sich nicht gerade um Terrazzo handelte- sondern nur von Hand geglättet.

Er könnte evt mit eingefärbtem Wasserglas gestrichen werden- allerdings erst Versuche machen und aufpassen, dass es nicht zu glatt wird wegen Rutschgefahr und möglichem Absplittern wegen zu hoher Oberflächenspannung.

Ich würde nur mit Estrich-Glättkelle glätten und ggf alkalibeständige Pigmente oder farbige Zusclagstoffe in die obere Estrichschicht einmischen.

Andreas Teich
 
Betonboden

Stallböden aus Beton wurden nicht geglättet, nur abgezogen. Was Sie meinen ist Verbundestrich, der wurde auf den Beton aufgebracht und diente dazu, eine glatte und ebenmäßige Fußbodenfläche zu erzielen. Auf den Beton wurde zwischen Lehren eine 3-5 cm dicke Estrichschicht eingebaut, verdichtet und abgezogen. Mit Beginn der Gelphase wurde die Oberfläche mit Zementpulver abgestreut und dann mit der Glättkelle solange überfahren bis Glanz entstand. Bei Riffelestrich wurde das Muster dann mit Walzen oder Handstempeln eingeprägt.
Zusätzlich wurde in manchen Fällen noch fluatiert (Behandlung der Oberfläche mit Fluorsilikaten).
Für ein Stallgebäude ein ungewöhnlicher da aufwändiger und teurer Boden. Der wurde nur bei besonderen hygienischen Anforderungen und hoher Nässebelastung eingesetzt.
Anthrazitfarbe deutet auf Guß- oder Stampfasphalt hin.
Das mit der selbstgebauten Holzteigrolle mit eingeschraubten Metallspitzen können Sie unter der Rubrik "Ratschläge die die Welt nicht braucht" ablegen.
 
Stallboden

der von Dir beschrieben Boden kam vor allem in Waschhäusern vor - damit man nicht ausrutscht (heute profilierte Fliesen mit R-Klassen). Glätten geht auch ohne Zementeinstreu (die oberste schicht könnte sich lösen aufgrund des hohen Bindemittelanteils - da ist Übung gefragt). Bei Ställen sollte auch ein sulfatbeständiger Zement verwenden, der übliche Portlandzement ist es nicht !!
 
Verbundestrich

Herzlichen Dank für die Antworten. Ich denke das mit dem Verbundestrich klingt plausiebel. Das werden wir probieren. Wir möchten nur eine pflegeleichte günstige Oberfläche (ohne Fliesen) für ein Nebengebäude. Da es sich bei meinen Großeltern um Hühnerställe handelte waren die glatten Oberflächen sicher hilfreich beim desinfizieren.
Danke noch einmal für die schnellen Antworten.

Katharina Wibbeling
 
Thema: Wie wurden früher Stallböden aus Beton geglättet?
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