Umweltfreundlicher Wasserlack?

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Thomas Lingl

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Rezeptur eines Wasserlackes mit Umweltzeichen
(Basisdaten:Modellrezeptur des Umweltbundesamtes)
1 Bindemittel:Acryl-Styrol-Copolymer,Petrochemie,20,98%
2 Monomere:Monostyrol,Petrochemie,0,02%
3 Lösemittel:Wasser,natürlich,55,50%
4 Lösemittel:1,2-Propandiol,Petrochemie,2,10%
5 Lösemittel:Ethandiol,Petrochemie,2,70%
6 Filmbildemittel:Diisobutylester-Gemisch,Petrochemie,1,00%
7 Thixotropiermittel:Diurethan,Petrochemie,1,80%
8 Lösemittel:Butanol,Petrochemie,1,10%
9 Lösemittel:Butoxyethylacetat,Petrochemie,0,70%
10 Antiausschwimmittel:phosphorsäureester-Aminsalz,mineralisch,0,20%
11 Entschäumer:Siliconemulsion(Emulgator?),Petrochemie,0,20%
12 Lösemittel:Benzin,Petrochemie,0,20%
13 Lösemittel:Xylol,Petrochemie,0,06%
14 Entschäumer:Silikone,Petrochemie,0,20%
15 Lösemittel:nicht spezifiziert,Petrochemie,0,10%
16 Entschäumer:Fettsäureester,pflanzlich,0,10%
17 Entschäumer:eek:xoalkylierte Verbindungen(?),Petrochemie,0,10%
18 Pigment:Azopigment(bleifrei),Petrochemie,2,60%
19 Lösemittel:nicht spezifiziert,Petrochemie,1,90%
20 Pigment:Titandioxid(Verfahren?),mineralisch,4,80%
21 Füllstoff:Calciumcarbonat,mineralisch,3,30%
22 Konservierungsmittel:N-Methylolchloracetamid,Perochemie,0,05%
23 Konservierungsmittel:Isothiazolinon-Derivate,Petrochemie,0,05%
24 Lösevermittler:nicht spezifiziert,Petrochemie,0,0996%
25 Konservierungsmittel:Formaldehyd,Petrochemie,0,0004%
 
Einschränkung

Das Umweltzeichen (Blauer Engel) wird an Produkte vergeben die nicht biozid wirken (bezogen auf Qualität und Quantität). Es stammt noch aus Zeiten, als man den Begriff "Umwelfreundlich" noch etwas globaler und nicht so engstirnig wie heute verstanden hat *grins*.
Der blaue Engel ist sozusagen mittlerweile etwas blasser geworden.
Grüße aus Leipzig
Martin Malangeri
 
Ob da die 'Öko'-Gesamtbilanz stimmt?

Naja,
man kann auch übertreiben.

Man muß halt gut lüften,
gegebenenfalls halt mal ein Wochenende ausziehen.

Das bißchen Lösungsmittel in normalen Lacken
kann doch bei privaten Verwendungen nicht so schlimm sein.
Außerdem ist das Ergebnis oft besser als mit 'Wasser'-Lacken.

Viele Grüße,
Philipp Kawalek
 
Lösemittel

@Philipp-
das Ergebnis mit normalen lösemittelhaltigen Lacken wird tatsächlich meistens besser da diese ein besseres Fließ-oder Verlaufsverhalten an den Tag legen!Gut lüften ist auf alle Fälle angesagt!
Aber hier noch ein kleiner Auszug aus-Handbuch gesundes Bauen und Wohnen:
Ein technischer Trick soll bei wasserverdünnbaren Lacken vermeiden,daß der Verdunstungsprozeß von Löse-und Bindemitteln nicht zu schnell abläuft,als Verdunstungshemmer wird vor allem Glykolether eingesetzt.Der Verbraucher ist dadurch aber höheren Gesundheitheitsgefahren ausgesetzt,denn die Lösemittel treten nun beim Abbindeprozeß genauso aus der Farbbeschichtung aus wie bei anderen Farben,nur dauert dieser Prozeß viel länger,so daß die Bewohner in frisch gestrichenen Räumen und Wohnungen eine viel längere Zeit giftigen Ausdünstungen ausgesetzt sind.Bei nicht wasserverdünnbaren Farben treten in den ersten Wochen 90-95% der Lösemittel beim Abbindeprozeß aus.Die restlichen 5-10% verdunsten sehr langsam im Laufe der nächsten Jahre.Hier ist der Bewohner über eine verhältnismäßig kurze Zeit einer hohen Dosis von gesundheitsschädlichen Lösemitteln ausgesetzt,während er nach ca. 2-3 Monaten-das allerdings über Jahre hinaus- eine kleine Dosis verkraften muß.Da neue Farbanstriche unangenehm riechen,wird automatisch in frisch gestrichenen Räumen mehr gelüftet und dadurch der notwendige vermehrte Luftwechsel erreicht.Aus diesem Grund ist es zweifelhaft,ob der hohe Lösemittelanteil von "Normalfarben"tatsächlich gesundheitlich gefährlicher ist als der niedrige von Wasserlacken.
Bei wasserverdünnbaren Farben bewirkt der Zusatz von Verdunstungshemmern,daß über Jahre hinweg kleine Dosen von Lösemitteln freiwerden.Da diese kleine Dosis den Geruchssinn kaum stört,lüften die Bewohner meidt nicht genug.So werden über Jahre die Ausdünstungen von Lösemitteln und Konservierungsstoffen eingeatmet.Es ist inzwischen bekannt,daß kleine Dosen,die langfristig einwirken,erheblich schädlicher für die Gesundheit sind als eine große Dosis,die über kurze Zeit aufgenommen wird.
und weiter:
Synthetische Farben werden aus Erdöl hergestellt.Sie werden in fast jedem Haushalt verwendet,doch kaum ein Verbraucher ist sich im klaren darüber,welche gesundheitsschädlichen Substanzen er sich damit in seine Wohnung holt.Die Bindemittel sind eigentlich die Farbe selbst,sie bilden nach dem austrocknen des Anstrichs die fertige Farbschicht.Im synthetischen Bereich werden vor allem verwendet:Acrylharz,Alkydharz,Polyacrylat,Polyvenylacetat und Acrylstyrol.
Die Lösemittelanteile synthetischer Farben bestehen aus Alkoholen,Ketonen,Esther,alphatischen uns aromatischen Lösemitteln,chlorierten Kohlenwasserstoffen und verschiedenen Hilfsstoffen wie Fungiziden,Bioziden u.ä.Bei den aromatischen Lösemitteln werden heute in der Regel Toluol und Xylol am häufigsten verwendet.Vor allem sind Verdünner gesundheitlich gefährlich für den Anwender.Häufig wird auch unterschätzt,daß die Aufnahme von synthetschen Verdünneren über die Haut genauso gesundheitsschädigend sein kann wie das einatmen der giftigen Dämpfe.Diehäufigsten Symptome und Krankheiten ,die daraus resultieren können,sind:Schwächegefühl,Müdigkeit,Kopfschmerzen,Schleimhautreizungen,Reizungen der Bindehaut und der Magenschleimhaut,Lungenentzündung,Blutbildveränderungen,fruchtschädigende Wirkung.
Interessant Philipp nicht wahr?
Wir sollten uns wirklich mehr Gedanken machen was wir uns so ins Haus holen!Ganz bezüglich auf auf dein wirklich herrliches und schönes Motto!
 
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